Beiträge von Aulus Ferrius Theodores

    ...und begann zu lesen.



    An die Kommandantur
    der Classis Misenensis



    Verstärktes Aufkommen von Schmugglerbanden



    Salve Praefectus,


    mit diesem Schreiben informiere ich euch, daß an den Küsten Africas der Schmuggel wieder vermehrt zunimmt. Die Kontrolle der Häfen und Märkte an den jeweiligen Küstenstrichen ist uns nicht hundertprozentig gewährleistet.
    Zu dicht ist das Netz aus Intriganten und Informanten, die unseren Jägern immer wieder entwischen. Wir stehen dem hilflos gegenüber.


    Die Aufspürung der betreffenden Händler geschieht - wenn überhaupt - nur langsam und unter großen Anstrengungen. Meistens endet die Spur jedoch im Sande oder einer dunklen Kaschemme, in der die Informationen wie im Dunkel der Nacht versickern.
    Obwohl ich die Gangart verschäft habe und nahezu jeden zweiten Verdächtigen auf das schärfste verhören lasse, gelingt es uns nicht, die nötigen Informationen aus den Tätern herauszupressen.


    Erste Anzeichen lassen jedoch auf einen größeren Ring von Schmugglern schließen.
    Leider sind uns die Hände gebunden, da es uns unmöglich ist an allen Orten gleichzeitig zu sein. Ich bitte daher um ausreichend Verstärkung für die Bewältigung dieser Bedrohungen.



    Vale


    Publius Licinius Gracchus
    Nauarchus Num. Africanus


    Syracusae


    Nachdem ich den Brief gelesen hatte, lag ich ihn beiseite für den Praefectus und bereitete außerdem ein Schreiben für den Statthalter vor. Als Oberster Heerführer der Provinz sollte er über alles informiert sein.

    Ich durchstöbere die Tonnen Papyri, die in der Ecke standen. Der Zahlmeister hatte gute Arbeit geleistet. Alle Lieferungen, Ein- und Ausfuhren, Vermerke waren übersichtlich zusammengestellt und ließen einen schnellen Überblick über die organisatorischen Tätigkeiten der Flotte zu.
    Die meisten Eintragungen bezogen sich auf Getreidelieferungen aus Africa Proconsularis.
    503,5 kg - 620 kg - 395,23 kg flüsterte ich die Zahlen mir vor. Die Kapazitäten waren voll ausgelastet. Zufrieden legte ich das Papyrus beiseite.


    Und griff nach einem Brief, den man mir auf den Schreibtisch gelegt hatte...

    Der Optio zog das Tempo an.


    Los, Soldaten. AUFSCHLIESSEN !


    und weiter ging es im Takt


    Ein Gubernator - fühlt sich geehrt...


    WIEDERHOLEN !


    ...wenn sich ein Optio über den Gleichrang beschwert



    Die Kolonne zog so immer weiter und schon in der Ferne konnte man den Gesang der Probati vernehmen.

    Schön sang die Truppe nicht. Im grunde war es ein ziemliches Katzengejaule was die Probati hervorbrachten.
    Der Optio biß sich auf die Lippen. Ob diese Form der gesanglichen Ausgestaltung förderlich für die Moral der Truppe ist ? Jedenfalls waren sie äußerst abträglich für die Ohren des Optios. ;)


    Dem Optio entfuhr ein lautes und deutliches


    ARRESTE ! und hob dabei die Hand.


    Alles hört auf mein Kommando ! Singt mir nach !


    Ein Zivilist - der ist nichts wert...


    los, nachsingen, Männer !

    Der Hafen, die Stadt und das Militärgelände der Classis Romana lagen in einer Senke nicht weit entfernt vom Golf von Neapel.
    Über wilde Böschungen und knorriges Geäst ging der Weg steil nach oben in das hügelige Hinterland. Der Optio, ein knallharter Hund, ging vorneweg.
    Er diktierte das Tempo und die 20 Probati folgten ihm mit ihrem Gepäck.


    Der Himmel war blau, die Sonne schien herab und dank der frühen Stunde waren die Temperaturen erträglich.


    Es wehte ein laues Lüftchen.

    Früh am Morgen hallte der Ruf des Optios über den Platz in die Quartiere der Mannschaften.


    PROBATI ! Antreten zum Abmarsch in die Berge !



    Gequällt traten die Probati auf dem Innenhof der Castra in ganzer Marschausrüstung an. Schätzungsweise 30 kg hatten sie geladen. Der Optio dachte sich, daß er ihnen die Müdigkeit noch aus den Beinen schütteln würde.


    ATTENTUS ! Pergite !


    In einer Reihe marschierten sie los.




    Sim-Off:

    hier gehts weiter...

    Die Probati liefen ihre Runden. Ein Optio lief immer neben ihnen her und wenn einem die Kräfte versagten, peitschte er diesen mit seinen Vitis wieder nach vorne.
    Ich sah wie mit zunehmenden Rundenverlauf bei immer mehr Rekruten die Kräfte versagten. Hier würde man noch viel trainieren müssen, bis alle auf einen erträglichen, körperlichen Stand kommen würden.
    In meinen Gedanken sponnen sich saddistische Methoden, wie man diesen Haufen schon auf Trab bringen könnte. Ein diabolisches Lächeln setzte sich auf meine Lippen.


    PROBATI ! Ihr habt die Kondition eines lahmen Gauls !


    Morgen früh geht es in die Berge ! Mit Marschgepäck ! 40 Kilometer, daß euch die Knochen weh tun !


    DEXTRAM


    Die Probati rückten ab in ihre Kasernen.

    Zitat

    Original von Aulus Octavius Avitus
    "Ich frage euch Senator, was soll ein Volkstribun in dieser Situation tun?
    Einen sinnlosen Kampf gegen den Kaiser führen, der am Ende den Bürgern, weder Gerechtigkeit noch irgend einen anderen Vorteil bringen würde?


    Du erachtest den Kampf für die Plebs, die breite Masse des römischen Volkes, als dessen Vertreter du gewählt wurdest, für sinnlos ?!
    Wieso brichst du auf so perfide Weise dein Wahlversprechen und entsagst dem Kampf gegen die Unterdrückung des Volkes ?


    Ich frage Dich, als was siehst du dein Amt, in dem du in der ehrwürdigen Tradition solch bedeutender Männer wie Gracchus und co. stehst ?
    Siehst du es vielleicht nicht vielmehr als ein Sprungbrett, daß dich der Kaiser in die marmornen Hallen des Senats aufnimmt ?


    Dann frage ich dich, ob du das nicht falsch verstanden hast ? Du hast uns alle hinters Licht geführt !
    Dir geht es nicht um die Rechte uns Plebeier ! Du sitzt in weichen Kissen, speißt edle Speißen und erfreust dich edler Genüsse, während der Großteil der römischen Bevölkerung verhungert.


    Nicht weniger äußerst du dich abfällig über das Volk, daß dir deine Stimme gab, bezeichnest es als Pöbel, als Unrat, daß dir nur im Wege zu sein scheint.


    Ich sage Dir, wer der wahre Pöbel ist ?


    Männer, die ihre Prinzipien verraten, Männer, die wankelmütig sind wie eine schreiende Hure. Männer, die ihr Fähnchen in den Wind hängen wie es ihnen bequem und billig ist !

    Ich beobachtete die Mienen der Rekruten, während sie den Eid sprachen. Dieser Akt erforderte die nötige Ruhe und Gravitas.


    PROBATI !


    Ihr werdet viel trainieren ! Ihr werdet hart trainieren ! Ihr werdet den Tag verfluchen, an dem eure Mutter euch schreiend zur Welt gebracht hat.


    Nur durch KONDITION, HÄRTE und WILLENSKRAFT werdet Ihr ein vorbildlicher Soldat des römischen IMPERIUM !


    Um eure Ausdauer zu trainieren, lauft 30 Runden um diesen Platz !

    Mit strengem Blick, die Arme auf dem Rücken verschränkt, ging ich die Reihen ab.


    PROBATI ! Ab heute beginnt für euch eine neue Zeit ! Ihr seid jetzt Angehörige der Classis Romana !


    STATE !


    Ein Rück ging durch die Probati.


    "Nehmt Haltung an und sprecht mir nach - für unseren IMPERATOR !!


    IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA"

    Zitat

    Original von Annaea Helena
    "Okay" hab ich schon oft gesagt, allerdings nicht hier :D
    Oder als Höflichkeitsform "Sie" benutzt ;)
    Naja, kann passieren, mit der Zeit kommt man da schon rein.


    Für "Okay" könnte man auch "Iucundum" oder sowas sagen. ;)

    Durch das offene Fenster strömte eine Brise frischer Seeluft in das kleine muffige Büro, in welches man mich verwiesen hat. Ich war voller Elan, mein Gesundheitszustand verbesserte sich stündlich und ich hoffte bald wieder dem Imperator mit allen Kräften dienen zu können.
    Bugrio, der Mannschaftsarzt, ein ehemaliger Sklave, wollte mich sehen und nach einer routinemäßigen Untersuchung schickte er mich wieder fort.


    Auf dem mensula stapelten sich die codices.