"Ich begrüße dich Sinona! Möchtest du wieder die Tochter unseres verstorbenen Vaters sein? Du sagtest dich ja einmal von ihm los."
Beiträge von Vesuvia Crispina
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Na gut, dachte ich. Warum eigentlich nicht bleiben und etwas trinken.
„Ich würde gern etwas Wasser nehmen.“
Tja, was sollte ich erzählen? Vielleicht, dass ich in jungen Jahren schon Witwe wurde? Aber das ging niemanden etwas an. Vielleicht, dass mein Sohn einmal die Gens führen würde? Doch auch dieses war Familiensache.
„Eigentlich bin ich hierher gekommen, um Antworten zu finden und nicht um über mich zu plaudern. Vielleicht können wir uns aber darauf einigen, dass jeder etwas im Wechsel von sich erzählt. Da ich bereits eine Nachricht überbrachte, wäret Ihr jetzt also an der Reihe.“
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„Die Reinigung wurde vollbracht, der Lar Familias nahm das Opfer an.“
Zufrieden blickte ich in die Runde der Freunde und Bekannten, zu meiner Schwester und meiner Freundin und zurück auf die geweihte Grabstätte.
„Im Anschluss findet nun das Leichenmahl statt.“
Ich überlegte, ob ich die Gäste einschränken sollte, denn offiziell durften nur Familienmitglieder zum Silicerbium erscheinen, aber ich beließ es dabei. Wer kommen wollte, der sollte kommen und wer wegblieb, der sollte wegbleiben. So wie es geschah, so würden es die Götter wollen.
Der eine oder andere könne ja auch zur Totenfeier in die Villa Vesuvia noch kommen, die neun Nächte nach dem heutigen Tag und nach einem weiteren Opfer stattfinden würde, ein Opfer, welches ich dann selbst erbringen würde.
Zehn Monate Trauer würden nun vor der Familie liegen.
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„Es war mein Anliegen, den ehemaligen Mann von Julia, sollte er noch leben, zur Bestattung und zum Leichenmahl am selben Tage zu laden. Neun Tage im Anschluss daran, findet noch die Totenfeier statt.“
Verwundwert betrachte ich den vor mir stehenden Mann. Ich verstand nicht die Zusammenhänge, wollte aber auch nicht mehr fragen. Zu undurchsichtig erschien mir die gesamte Angelegenheit.
„Wie lautet Eure Antwort?“
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„Für den Lar Familias, reichen wir nun diesen prächtigen Widder und bitten euch, Laren, nehmt unser Opfer an.“
Ich führte während ich sprach meine Hand zur Brust, um auch gestisch meine Bitte kenntlich zu machen. Anschließend nickte ich kurz Lucia zu und bat sie darum, mit der Zeremonie zu beginnen.
Ich griff nach der Opferschale und stellte mich neben sie.
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Die Gens Vesuvia heißt dich ebenfalls herzlich Willkommen!
Ich halte deinen Entschluss für sehr achtenswert. Der Pater meiner Factio hat gerade seine zwei Monate Warte- und Bewährungszeit hinter sich.
Steht deine Factio denn schon fest? Noch hast du ja Zeit, aber studiere doch mal die Ausrichtungen der einzelnen Factiones in der Zwischenzeit. Hier hat jede Factio etwas gepostet.
Ansonsten viel Spaß!
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Salve Römer!
Was für ein herrlicher Einstieg!
Wenn du eine Familie sucht, dich würde ich mit Freuden willkommen heißen! Aber wo du auch letztlich landen wirst, ich wünsche dir viel Spaß und gute Genesung.
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Herzlich Willkommen Sid!
Ich möchte dich aber nicht nur begrüßen und dir hier viel Spaß wünschen, sondern dir gleichzeitig einen Platz in meiner Gens anbieten. Die Gens Vesuvia ist Mitglied der Factio Albata, welche sich sehr für die alten römischen Werte einsetzt.
Einen männlichen Beschützer könnten wir zwei Frauen in unserer Familie wahrlich gebrauchen.
Ganz gleich, welche Wege du hier aber einmal beschreiten wirst, ich wünsche dir viel Vergnügen!
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Vorsichtig stellte ich den Tonkrug ab und begann die ausgeglühten Gebeine und die Asche der Toten in eine Urne zu sammeln. Ein schönes Steingefäß mit einem Gesicht verziert. Eine Totenmünze und ein Salbfläschchen legte ich dazu.
Die Urne stellte ich dann in ein Erdgrab. Für ein großes Grabmal reichte das Geld der Familie nicht, aber einen Grabstein gab es schon.
Drei Handvoll Erde warf ich nun über die Urne … als Symbol, dass nichts und niemand mehr die Götter und die Altäre beflecken dürfe. Nun konnte ihr Geist ungestört in die Unterwelt eintreten.
Ich hoffte, dass ein jeder wusste, dass das Grab nur durch die Angehörigen der Vesuvia zukünftig zu betreten ist. Alles andere würde Libitiria, die Göttin der Leichen und Totenbestattung erzürnen. Für das Weiterleben von Julia würde ich selbst regelmäßig zu Hause Wein und Brot im Lararium opfern.
Als letztes griff ich nun zu einem Wasserkrug und besprengte die gefolgten Gäste mit Wasser, um sie zu reinigen, denn erst nach der Reinigung würden sie wieder mit den anderen Menschen verkehren dürfen.
Ich schaute mich suchend nach Lucia um.
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Zitat
Original von Marcus Didius Falco
Diese gemeinsamen Anstrengungen können jedoch nur unter Einbeziehung und Federführung des Cultus Deorum fruchtbringend sein.
... wobei ein gepflegter Umgangston wünschenswert wäre. -
„Ich bin jetzt etwas irritiert. Wie ist es möglich, dass derselbe Mann, den Julia noch vor kurzem betrauerte, nun leibhaftig vor mir steht?“
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Florus, die Fehde ging nicht von dir aus. Das sieht doch jeder, der den Thread aufmerksam gelesen hat.
Falco, in seiner Großherzigkeit, wollte nur niemandem persönlich auf die Füße treten. Ich bin mir aber sicher, dass er durchaus die unbedachten Worte von Gaius Plinius Secundus registriert hat.
Vielleicht sollten Falco und du enger zusammenarbeiten, um sich in religiösen Dingen gut zu ergänzen. Jetzt wo die Albata im Wachsen begriffen ist. Was meinst du, Falco?
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Langsam brannte das Feuer nieder. Ich schaute zu Caecilia und war sehr froh, dass sie fest an meiner Seite stand. Ich dachte in diesen Momenten der Trauer wie wichtig es doch war, dass die Familie zusammenstand. Ich nahm mir vor, mehr Zeit mit meiner Schwester zu verbringen. Vielleicht würde sich das einrichten lassen.
Eigentlich wusste ich fast gar nichts über ihr Pläne und ihre Gedanken. Ich musste mich um so vieles kümmern. Meinen kleinen Sohn Vibius Marcellus, die Gens, deren Geschicke ich lenkte bis eines Tages mein Sohn diese Funktion wird übernehmen können und nicht zuletzt setzte ich mich sehr für die Interessen der factio ein. Da blieb wenig Zeit übrig. Eigentlich gar keine.
Ich schaute in das letzte Zucken der Flammen und sah wie sie verlöschten.
Wortlos schaute ich Caecilia an und bat sie mit Blicken, mir beim Löschen der heißen Asche zu helfen. Einige Tongefäße mit Wein standen bereit und ich griff mir eines. Langsam leerte ich die Amphore über der Asche aus.
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Caecilia kam und mir fiel die Sorge wie ein Stein vom Herzen. Befreit atmete ich auf, ergriff ihre Hand und wir schritten gemeinsam in Richtung Scheiterhaufen. Mit abgewendeten Gesichtern zündeten wir den Holzstoß an und begannen zu singen.
Bis der letzte Funken verlöschen würde, so lange würden wir hier stehen und klagen.
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Du bist eben einfach ein Schatz, Lucia, dachte ich bei mir. Dankbar lächelte ich meine Freundin an.
Wo nur Caecilia blieb?
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Der Leichenzug erreichte soeben die Stadtgrenze Roms und hielt an.
Ich trat an die Bahre der Toten, umfing sie ein letztes Mal mit meinen Blicken und schnitt der Toten mit geübtem Griff einen Finger ab. Wie oft musste ich diese Handlung schon ausführen. Die Familie der Vesuvier hatte bereits viele Tote zu beklagen und ich nahm mir vor, noch sorgfältiger als bisher den Manen im Lararium zu opfern.
Ich vergrub den Finger und bedeckte ihn mit Erde. Nun war der Ort der Verbrennung geheiligt und Julia wurde auf den Holzstoß gelegt. Die Kleider der Toten, sowie Perlen und Schmuck, dazu Speisen und duftende Essenzen warf ich mit Wehmut ebenfalls darauf. Im Anschluss daran öffnete ich Julia wieder die Augen.
Ich blickte mich um und suchte meine wenigen Verwandten. Zumindest meine Schwester sollte hier sein, um den Holzstoß gemeinsam mit mir anzuzünden.
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Der Tag der Bestattung war gekommen.
Tagelang erklangen bereits die Lieder der Klageweiber und das Flöten- und Saitenspiel durchdrang die Räume der Casa.
Ein immergrüner Zweig an der Tür der Casa kündete den Vorbeigehenden von dem Todesfall. Fremde, Freunde und Verwandten kamen und nahmen Abschied von Julia. In endlosen Gesängen klagten die praeficae über den Tod der Vesuvierin und priesen sie in ebenso vielen Liedern.Am heutigen Abend nun wurde die Tote auf einer Bahre zur Begräbnisstätte gebracht. Sie hinterließ keinen Erben und so begab sich der Trauerzug im Dunkeln zu jener Stätte am Rande Roms. Vornweg die Leichenträger und diesen folgend die Freunde und Verwandten.
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Sorgen überzogen mein Gesicht und tiefe Traurigkeit überschattete den heutigen, für mich so wichtigen Tag der Trauerfeierlichkeiten für Lulia.
Gaius Plinius Secundus, welch betrübliches Verhalten, dachte ich bei mir.
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Ich folgte der kleinen Sklavin. Im Atrium traf ich dann den Pater der Tiberier. Wieder sprach ich fast dieselben Worte:
"Salve! Ich möchte gern Lucius Tiberius Vibullius sprechen. Wo treffe ich ihn?"
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Ich nickte dem kleinen Mädchen freundlich zu und folgte ihr.