Beiträge von Titus Octavius Constantius

    Als ich von den Befehle der Offiziere wachgerüttelt wurde, legte ich sorgfältig meine Ausrüstung an. Glücklicherweise hatte ich sie vor kurzem gesäubert.
    Als ich alles fertig angezogen hatte, griff ich zu den Waffen und verliess die Unterkunft.


    Der Imperator kommt... interessant. dachte ich.

    Ich hatte mir im Laufe der Übung einen festen Platz in der Formation gesucht, damit ich ohne Mühe die richtige Position wiederfand.
    Es war eine schwierige, aber heroische Formation. Es musste ein überwältigender Anblick sein, wenn mehrere solcher Keile einer geschlossenen Formation wilder Germanen entgegenmarschierte.

    Wir stiessn vorwärts. Pulcher schwitzte kräftig, aber auch mir war sehr warm.
    Dann brüllte ich die Gegner plötzlich an.
    "Zurück, ihr Barbaren!" darauf folgte ein harter Schlag mit dem Schwert, was die Feinde verunsicherte. Genau diese Verunsicherung nutzten wir aus und schlugen fest zu. Keine Gnade.


    "Pulcher, das schaffen wir. Vorwärts!"


    Immer schneller stiess ich mit dem Scutum vor, und unsere Gegner mussten zurückweichen. Sie versuchten, uns entgegenzuhalten, doch meine Schwerthiebe waren gezielt und brutal.
    Ich stiess mit dem Scutum vorwärts, darum taumelten die drei zurück.
    Auch hob ich den Gladius an, bereit auszuholen und die Klinge zu schwingen, was gegen die Kampfregeln verstiess, denn mein gegner sah das erhobene Schwert und deckte sich mit dem Schild. Darum schlug ich mit dem Scutum zu, er begann zu stolpern und schlug sich fast den Kopf an der Wand an. Den zweiten hatte ich auch leicht an die Wand gedrängt, ich konnte ihm sogar über das Scutum hinweg den Gladius an die Kehle halten. Den ersten hatte Pulcher ohne Probleme an die Wand gestossen.


    Gewonnen!


    "Gut gemacht, Prudentius Pulcher.", sagte ich.


    Ich trat zurück und ging zu den anderen.

    Die Übung schien nicht schwer zu sein.
    Ich lief los zur anderen Seite, berührte dort mit der Hand den Boden und lief wieder zurück, dort wiederholte ich die Prozedur ein weiteres mal, dann wieder auf die andere Seite...

    Während wir gewissenhaft die Attacken der Feinde abwehrten, raunte ich Pulcher zu.
    "Lass uns einen Ausfall machen. Auf mein Zeichen deckst du mit dem Scutum den einen, während du den anderen bekämpfst, okay?"
    "Gut"


    Nur ganz langsam trat ich wenige Schritte zurück, ganz so, als ob man meinen könnte, ich könnte den Angriffen nicht mehr standhalten. Auch deckte ich mich mit dem Schild nicht so gut.


    "Los, jetzt."


    Ich zog das Scutum eng an die linke Schulter und machte einen Schritt nach vorne. Als mich Pulcher sah, machte er das gleiche Manöver, wobei er etwas mehr Wucht dreinsteckte als ich. Einmal gelang es mir, dem rechten Mann seitwärts an die Rippen zu schlagen, doch der verzog keine Miene, sondern, versuchte mich immer am Kopf zu treffen.
    Langsam drängten wir sie zurück. Schritt für Schritt. Die Schläge wurden heftiger, was das Realitätsmass steigern liess. Mit dem Scutum schlug ich immer ein wenig aus, was für mich Raumgewinn bedeutete. Der Gegner konnte bei einer solchen Nähe nicht angreifen, deswegen musste er zurückweichen.
    Ich schlug richtig hart zu und drängte die Gegner langsam nach hinten.
    Zum Glück war dieser Pulcher ein Mann, der genau wusste, auf was er sich einliess. Glücklicherweise hielt er die linke Flanke konstant.


    Nun war ich am Zug, mit dem rechten Fuss trat ich dem einen genau gegen sein Scutum, sodass er rückwärts taumelte und stolperte. Das war die Chance, die anderen drei weiter nach vorne zu drängen.
    Nach mehreren heftigen Schlägen kam die Wand immer näher.

    Ich machte eine kleine Rund zwischen meine Männer.
    "Wieviel Platten habt ihr schon? Bringt alle fertigen Schieferplatten zur Gruppe drei, damit sie sie aufs Dach ziehen können.
    Geht alles reibungslos? Sägt noch ein Bündel dieser Planken, dann schauen wir, ob wir noch mehr brauchen.
    Und ihr? Habt ihr schon Teer? Wenn ihr einen Kessel davon fertig habt, bringt ihr ihn zur zweiten Gruppe.
    Denkt daran, damit sorgt ihr dafür, dass ihr keine Nahrungsmittel mehr esst, zwischen denen Ratten spaziert sind."


    Ich ging zu den anderen beiden Gruppen und erkundigte mich, wieviel Material sie noch bräuchten.

    Ich hatte meine Ausrüstung präsentiert.
    "Ausrüstung vollständig und funktionsbereit, bis auf dieses Scutum, bei dem der linke Ecken fast abbricht."


    Ich war zwar zur Zeit von Septimanca noch ein Probatus gewesen, und hatte darum an keinen nennenswerten Gefechten teilgenommen, aber dennoch musste ich mehrmals einige heftige Attacken abwehren.

    "Ich weiss nicht, ob das für die Arbeit eines Optios sehr relevant ist, aber ich kann ziemlich gut kämpfen und, wie ich selbst feststellte, denke ich, dass ich auch gut Gruppen oder Personen koordinieren kann. Desweiteren würde ich mir als erstes ein paar neue Übungen oder so einfallen lassen, um aus den Männern harte Kerle zu machen, die auf alles vorbereitet sind. Ich werde versuchen, ihre Teamfähigkeit zu stärken, aber gleichzeitig sollten sie auch etwas Überlebenstraining bekommen.
    Das wäre jedenfalls das erste, was ich als Optio tun würde."
    Langsam hatte mich der Ehrgeiz gepackt.

    "Ich bin mir sicher, dass ich dieses Ziel einmal erreichen werde, die frage ist nur, wann.
    Zu Einheiten selbstständig zu führen denke ich, mir fehlt noch das umfassende Wissen, was alles vorhanden ist, was ich dann dürfte, mit was ich rechnen kann und so, versteht ihr? Ich weiss noch nicht so genau, was mir alles freisteht, was ich erwarten kann, aber auch, was von mir erwartet wird. Wenn ich da jedoch sicher bin, dann, so denke ich, dürfte es mir recht gut gelingen, Männer zu führen. Cotta gab mir ja mehrmals Gelegenheit, diese Fähigkeit unter Beweis zu stellen, wofür ich im Nachhinein dankbar bin.
    Meint Ihr, im Zusammenhang mit einem potentiellen Optio-Rang?", fragte ich vorsichtig.

    "Nun, eigentlich hatte ich meine Zukunft schon früh geplant, auch wenn es vielleicht etwas hohe Ziele sind. Im Grunde wollte ich schon immer zu den Praetorianern. Schon als ich als kleiner Junge ein paar Praetorianer sah, wie sie gerade heroisch den Kaiser vor einem Attentäter beschützten, da hatten mich diese Soldaten so fasziniert, dass ich sofort unbedingt den Cohortes Praetorias dienen wollte." Ich lächelte.
    "Natürlich ging das nicht so einfach und so schnell, deswegen meldete ich mich bei der Legion. Die IXte gefiel mir am besten.
    Das tat ich, um in die militärische Laufbahn zu gelangen. Und nun versuche ich, hier mein bestes zu geben, um so vielleicht etwas praetorianische Aufmerksamkeit zu erregen. Ich hoffe, von hier aus in die Reihen der CP zu gelangen, doch bis dahin werde ich mich bemühen, dieser Legion loyal und so gut wie möglich zu dienen.", endete ich zuversichtlich.

    Ich liess mich ins Wasser fallen. Unglaublich, nach einem solchen Marsch war man schon froh, wenn man sich mit etwas Wasser abkühlen konnte, aber ein Bad in den Thermen war immer wieder aufs neue erfrischend. Ich liess mich im Wasser treiben.