Beiträge von Caius Iulius Seneca

    "Soweit ich weiß, wurden alle Gebäude fertiggestellt.


    Selbst die Verteidigungsanlagen sind im besten Zustand.


    Ich möchte an dieser Stelle den ausführlichen Bericht des Centurio Plautius erwähnen."
    Er zog ein Stück Pergament hervor und reichte es dem Legaten.


    Bericht und Anforderungsbedarf seitens der Bauaufsicht im Castellum:


    1. Wir haben genug Holz vom Winter übrig. Die Ziegelproduktion sollte frühzeitig wieder auf das Maximum erhöht werden, damit wir genug Ziegel für alle Um- und Neubauten im Lager, wie auch beim Strassenbau, haben.


    2. Sorgfältiger Abriss der Vorratslager aus Holz und Neubau von Ziegelbauten auf die bereits festen Steinböden und Fundamente.


    3. Die Zimmerleute stellen einen ausreichenden Vorrat an Brettern, Latten und Balken jeder Dicke und Länge her. Damit können wir Laufstege bauen, wenn die Strassen und Wege im Lager beim anstehenden Tauwetter schlecht passierbar werden. Außerdem brauchen wir das Material spätestens bei der Ausbesserung von Dächern, Pallisaden und Brücken etc... nach dem Tauwetter.


    4. Eine genaue Übersicht, was wir an Baumaterialien, Kies, Lehm, Schotter, Steinen etc. noch haben, wird gerade erstellt. Sobald das Wetter besser wird werden wir sofort Nachschub besorgen und einlagern. Vor allem brauchen wir auch genug Holz! Ausreichend Lagerplatz ist vorhanden. Erbitte dann kurzfristig den Einsatz von Beschaffungspersonal.


    5. Wir brauchen einen gescheiten Steinbruch in der Nähe. Hier sollten die verantwortlichen Stellen in der Stadt kontaktiert werden oder die Reiterei ggf. auf die Suche gehen und ihn im Namen der legio IX Hispnia requirieren.


    6. Wir werden vorsorglich den Bau einer richtigen Römerstrasse hier im Lager planen. Mit Bordsteinen, Regenrinnen und unterirdischen Wasserleitungen. Ebenso mit einer einfachen Kanalisation, da unser Schmutzwasser uns sonst spätestens im Sommer arge Probleme bereiten wird. Angedacht ist eine Ableitung des Wassers in den Wassergraben rund um das Castellum.


    7. Ausbau des Wassergraben (jeweils durch temporäres Aufstauen) rund um das Castellum, damit jetzt erst einmal das Schmelzwasser und dann später die Abwässer entsorgt werden können. Dummerweise wurde sehr viel Schnee in den Wassergraben geschüttet. Dieser muß jetzt teilweise wieder rausgeschaufelt werden. Das wird in Kürze sonst Probleme bereiten und die Pallisaden können unterspült werden.


    Idee: Wir bauen in den Wassergraben 2 Staustufen im Nordwesten. Anschließend graben wir einen Kanal bzw. verlängern den Wassergraben hinter einer Staustufe in die etwas tiefer gelegenen Auen hinter dem Castellum. Die Auen nutzen wir dann als natürliche Sickergrube für das ganze Schmelzwasser und fluten sie zeitweise.


    Personalbedarf für die anstehenden Arbeiten: eine halbe Legio, damit wir zügig und schnell voran kommen.



    Gezeichnet: Optio Camillus Matinius Plautius, Legio IX Hispania, Germania



    Kopien an: Centurio Tiberius Vitamalacus (vorgesetzer Centurio), Primus Pilus Pontius Geta, Tribunus Iulius Seneca (Abwesenheitsvertreter des Legatus Legionis).

    Das Castellum war nur noch wenige meilen entfernt und die Vorhut müsste es nach den Berechnungen des Tribunus schon erreicht haben.


    Das Tempo, in dem die Legionäre nun die letzten Stunden marschiert waren, war angemessen, aber keineswegs zu schnell.


    "Im Laufschritt, vorwärts!!


    Keiner wird aufhören zu laufen, bis wir den Exerzierplatz erreicht haben!!"

    "Natürlich ist es das. Eine Übung, die so ähnlich ist wie diese, habe ich bereits angeordnet.
    Aber ich will, dass es auf keinen Fall zu Unfällen kommt.
    Daher scheint es mir äußerst gefährlich für die Pferde und die Männer.


    Ich verstehe, was du meinst. Die Soldaten sollen einfach einmal das Gefühl bekommen, wenn ca. 70 Reiter auf sie zupreschen.
    Dabei gibt es natürlich immer eine Gefahr für Infanterie und Reiterei."

    "Hmm, ich kann mir nicht vorstellen inwiefern das ablaufen soll.


    Übungsmärsche natürlich, das muss sein, aber ein gemeinsames Waffentraining kann ich mir nicht vorstellen.
    Zumindest kein regelmäßiges und ausdauerndes.


    Natürlich können die Männer zusammen trainieren, wenn es darum geht, das gelernte beizubehalten.
    Aber vielleicht meintest du das ja."

    Und genauso wie in seinem Haus gab es hier einen gigantischen Schreibtisch mit ziemlich vielen Schubladen und Regalen, wo alle administrativen Schreiben gelagert und verwaltet wurden.


    Hier waren andauernd zwei scribae und ein Sekretär beschäftigt, denn diese Arbeit konnte man nicht komplett alleine machen.


    "Ave", grüßte Seneca die Angestellten, die hier an der Arbeit waren.


    Er richtete sich ersteinmal den Schreibtisch ein und begann dann die Papyrusrollen zu bearbeiten, die auf seinem Schreibtisch und in der Berichtablage lagen.

    Mit den Habseligkeiten, die seit der Zeit als Probatus enorm gestiegen waren, betrat Seneca gefolgt von zwei Milites das Gebäude.


    "Stellt die Sachen einfach in den Raum hinein."


    Die Soldaten taten wie befohlen und traten dann ab.



    Das Arbeitszimmer hatte einen wesentlich größeren Schreibtisch, als das des Hauses, in welchem er vorher gewohnt hatte.


    Die hatte wohl den Grund, dass der Praefectus mehr zu verwalten hatte und anscheinend auch nach Dienstschluss noch arbeiten sollte.

    "Die Belegung ins meinen Informationen zufolge nicht hoch.


    Die Legionäre, die im Krieg verwundet wurden, sind entweder größtenteils wieder genesen, oder, in wenigen Fällen aus der Legion ausgeschieden.


    Die Legio ist also zur Zeit fast vollständig einsatzfähig."

    "Ich werde alles erledigen, Legatus.


    Tribun, ich bitte dich mir einfach immer einen kleinen Zettel zu schicken, auf dem eine eventuelle Änderung des Trainings vermerkt ist.
    Du wirst ja, wie der Kommandant schon gemeint hat, am besten in Sachen Infanterieausbildung bescheid wissen."

    Sim-Off:

    Falls es gestattet ist, stelle ich hier kurz nochmals eine Frage zur Sprache: Woher nehmt ihr das Wissen? Ist die Sprache komplett auf irgendwelchen Schriftstücken oder Wänden erhalten?



    "Gibt es bei den Germanen eine Art Friedhof, oder werden die Menschen außerhalb der Dörfer dort bestattet, wo gerade Platz ist?"

    Schon bald werden eure Pferde fähig sein, ganze Formationen niederzureiten.



    Eine anderer wichtiger Punkt ist der Kampfeslärm.


    Zu beginn sind die Tiere noch scheu und schrecken bei lauten Geräuschen leicht auf.


    Auch hierbei müssen die Pferde langsam an die Situation gewöhnt werden.
    Sie müssen ein Vertrauen zum Lärm aufbauen und langsam bei Tätigkeiten wie dem Fressen daran gewöhnt werden.


    Der Praefect hatte zuvor Wachstafeln austeilen lassen, auf denen die Soldaten alles mitschrieben, um es später anwenden zu können.

    Gut, euch anderen werde ich euch nun erklären, wie ihr eure Pferde auszubilden habt und wie ihr euch auf eurem Pferd verhalten müsst.


    Absitzen und Vortreten!


    Sofort übergaben die Soldaten ihre Pferde an die Trossknechte und traten nach vorne.


    Nun, beginnen wir mit den Pferden.


    Das größte Problem, vor das euer Pferd gestellt werden kann, ist die Konfrontation mit geschlossener Infanterie und der Kampflärm.


    Ihr müsst eure Tiere langsam Schritt für Schritt an diese Situation gewöhnen.


    Zuerst müssen die Pferde einfach nur mit den Schilden konfrontiert werden, das heißt, dass sich ganz einfach einige Milites mit dem scutum in geschlossener Formation aufstellen und die Pferde daran vorbeigeführt werden.
    Leichte bis mittlere Berührungen sollen langsam darauf folgen.
    Diese Übung muss mehrmals wiederholt werden, sodass für die Tiere eine Routine entsteht.
    Einen direkten Frontalangriff solltet ihr natürlich nur dichtgestaffelt auf lockere Formationen vornehmen.
    Seht ihr euch einer starr und eng gestaffelten Formation gegenüber, wird über die Flanken oder von Hinten angegriffen. Aber das entscheidet sowieso euer Vorgesetzter.



    Verstanden?