Beiträge von Gnaeus Postumius Rufus

    Und wieder gabs 'nen langen Brief aus der Provinz für die hohen Herrn Beamten auf dem Palatin. Schien fast so, als wenn die Leute am gefühlten Rande des Imperiums Rom viel zu berichten hätten. - Aber darüber konnte sich ein einfacher Tabellarius natürlich keine Meinung bilden, sodass er das auch nicht tat und stattdessen einfach nur die Post abgab und dann treudoof zu seiner nächsten Lieferadresse stiefelte....



    Kaiserliche Kanzlei
    Roma


    Quintus Minidius Geminus Imp. Caes. Aug. Cornelio Palmae s.d.


    Nach meiner Ankunft in Ägypten habe ich begonnen, die Staatsgeschäfte in deinem Namen hier in Ägypten zu übernehmen. Abgesehen von einer leichten Unruhe, begründet durch die Abwesenheit römischer Präsenz durch meinen Vorgänger, ist die hiesige Bevölkerung sehr friedfertig. Unsere Ankunft wurde geradezu gefeiert, und nach und nach beleben sich auch die Märkte wieder. Die ersten Karawanen aus südlichen Regionen erreichen die Stadt wieder mit ihren Waren. Unter anderem Schicke ich dir so fünf Löwen aus dem Süden des Landes, die du sicher für glorreiche Spiele mit Tierhetzen verwenden kannst.
    Das Weizenwachstum ist der Jahreszeit entsprechend gut, in einem Monat wird die erste Ernte des Weizens von den Feldern beginnen. Allerdings sind unsere Speicher noch immer mehr als voll, und ich würde dich bitten, trotz des Winterwetters, den Bau weiterer Schiffe zu beordern und die momentan verfügbaren nach Alexandria zu beordern, um noch mehr Weizen zu befördern. Ansonsten fürchte ich, dass ein Teil der zurückgehaltenen Ernten verfault und die neue Ernte trotz des Baus weiterer Speicher nicht vollständig aufgenommen werden kann.


    Die Provinzskasse ist unterdessen erschreckend leer, wohl begründet durch den ausgebliebenen Handel in den letzten Jahren. Daher möchte ich dich bitten, nach Möglichkeit die Steuerzahlungen nach Rom zu stunden, so dass ich sie – selbstverständlich mit Zinsen – im folgenden Jahr vollständig abführen kann. Ansonsten müsste ich das recht unpopuläre Mittel der Steuererhöhung hier in der Provinz durchsetzen, was zuvor erwähnte Unruhe schüren würde.



    Von diesem Bericht über deine Provinz ab und in meiner Eigenschaft als Praefectus Classis habe ich noch ein anderes Anliegen an dich. Der Optio Gnaeus Coriolanus hat seine Dienstzeit beendet und erbittet daher die Einbürgerung unter dem Namen „Gnaeus Marcius Coriolanus“. Gleichzeitig mit der Einbürgerung bittet er um die Wiederaufnahme in die Classis Alexandria Augustana als Bürgerlicher.
    Ich stimme beiden Ersuchen zu und bitte dich um die Einbürgerung unter besagtem Namen und deine Absegnung zur Beförderung des Mannes zum Centurio.


    Vale bene


    QMG


    Trari, Trara, die Post ist da.... mit Briefen, die so kurz waren, dass sie dieses Prädikat eigentlich kaum verdienten. Aber das war ja nicht das Problem des Postboten, oder?


    Ad
    Marcus Iulius Dives
    Casa Iulia
    Roma


    Salve Dives


    Wir kommen!


    Licinus

    Auch dem Postbeamten in dieser Mansio fiel auf, dass es schon ruhigere Zeiten von Seiten der Legion und ihrer Soldaten gegeben hatte. "Tach erstmal, Soldat!", murrte er deshalb zunächst den Boten aus dem Lager an. Dann erst nahm er den Brief entgegen, kontrolliert die Existenz einer gültigen Anschrift, strich die Wertkarte der Gens Iulia ab und verkündete: "Damit verbleibt dann noch ein Guthaben von 85 Sesterzen auf der Wertkarte." Das konnte der Soldat jetzt als Aufforderung verstehen, als reine Information für den Lagerpräfekten oder als unwichtiges Detail der Arbeit des Postbeamten. Letzterem wars egal. Der kümmerte sich nun nämlich erstmal um die Einsortierung der Botschaft in die richtiger Versandbox, bevor er noch immer etwas verschnupft fragte: "Kann ich dir sonst noch irgendwie weiterhelfen?"

    Ein la.. langer Brief kam nach einer la.. langen Reise aus der Provinz über vi.. viele Stufe hinauf auf den ho.. hohen Palatin und wurde dort mit einem freundlichen "Sa.. Salve!" auf den Lippen übergeben. Dann machte sich der stot..totternde Briefausträger wieder von dannen.




    Procurator Ab Epistulis
    Administratio Imperatoris
    Roma, Palatium Augusti



    M. Vinicius Hungaricus Procuratore ab Epistulis salutem dicit.


    Inzwischen konnte ich nach der langen Anreise meine Amtsgeschäfte in Mogontiacum aufnehmen. Erste Besprechungen mit den Beamten der Provinz haben nun ein Problem zutage gefördert, um dessen dringliche Lösung ich bitte.


    Wie ich feststellen muss, ist die unter Valerianus angestoßene Provinzreform auf halber Strecke steckengeblieben. Dies nicht etwa deswegen, weil die hiesigen Verwaltungen ihren Pflichten nicht nachgekommen wären, sondern deshalb, weil nötigen Rechtsgrundlagen vom Imperium nicht bereitgestellt wurden.


    Zwar stellt die Lex Provincialis (Codex Universalis, Pars Sexta) in Artikel I die Errichtung einer Provinz in Aussicht: 'Die Einrichtung einer Provinz wird durch eine separate Lex Provincialis beschlossen, die gemäß den Bestimmungen des Codex Universalis verabschiedet wird'. Eine solche separate Lex Provincialis, die für die Provinzreform essentiell gewesen wäre, ist jedoch (zumindest im Fall der Germania Superior) bislang nicht verabschiedet worden.


    Auch ohne überzogene juristische Kasuistik muss man hierzu konstatieren, dass alles Verwaltungshandeln in der Germania Superior jeglicher Rechtsgrundlage entbehrt. Ich verfüge zwar über das imperium, die hiesigen Verwaltungsmaßnahmen durch Edicta des Legati Augusti zu stützen, dies kann aber nur eine Notlösung sein, die nicht dem Geist des römischen Rechts entspricht.


    Das Fehlen einer separaten Lex Provincialis Germaniae Superioris hat auch dazu geführt, dass Vorschriften über die Neuverteilung der Zuständigkeiten der ehemaligen Regionalverwaltung für die Beamten der Provinz damals nicht greifbar waren. Diese haben sich zwar alle Mühe gegeben, eine Verhandlungslösung mit den Civitates zu finden, wegen der mangelhaften Rechtslage sind aber Teile davon bis heute streitig geblieben. Auch hier ist dringend Abhilfe nötig.


    Ich bitte deshalb den Imperator und den Senat, sich vordringlich dieses Problems anzunehmen.


    Ein Bericht über die allgemeine Lage in der Provinz folgt, sobald ich einen abgeschlossenen Überblick dazu habe.


    Vale bene.



    M. Vinicius Hungaricus


    M. Vinicius Hungaricus
    ~ Legatus Augusti Pro Praetore ~
    Regia, Mogontiacum, Germania Superior


    Familien-Wertkarten



    Institutions-Wertkarten



      [*] Versandeinnahmen: 20 Sz.
      [*] Wertkarten: 50 Sz.
      [*] Einschreiben: 0 Sz.
      [*] Wertkartenverkäufe: 0 Sz.
      [*] Warentransport: 0 Sz.
      [*] beförderte Briefe: 9
      [*] ITA: 1
      [*] GER: 8
      [*] AEG: 0
      [*] HIS: 0
      [*] JWD: 0
      [*] beförderte Briefe JWD: 0

    Die straffe Führung des italischen Cursus Publicus machte sich bezahlt: Trotz Frau als Praefecta Vehiculorum an der Spitz des hiesigen Postdienstes lief der Nachrichtentransport äußerst geschmeidig. (Eine einzelne Dame würde sogar behaupten, dass es gar noch besser unter ihrer Führung lief, als zuvor!) Und so erreichte auch die folgende für ein weibliches Auge wahrlich grausam bekritzelte Wachstafel souverän ihr Ziel. (Ein Glück, dass der Postbote selbst ein Kerl war und die Adresse - mehr gab es ja nicht zu lesen - daher entziffen konnte! Andernfalls hätte sich die Ablage 13 hierüber gefreut....)


    Ad
    Primicerius ad epistulis
    Administratio Imperatoris
    Roma


    Salve primicerius,


    die Rekrutierungen genießen selbstverständlich bereits seit unserer Rückkehr nach Mantua wieder oberste Priorität. Das wiederum bringt uns auf folgenden Stärkestand: Alle 59 centurionenposten sind besetzt, ebenso die zugeordneten Unteroffiziersstellen. In summa haben wir 4000 Soldaten davon wurden rund 1500 erst nach der Schlacht bei Vicetia rekrutiert. Wir sind also unter Sollstärke, aber die Mannschaften werden kontinuierlich aufgestockt. Centurionen, deren Kommandos noch nicht wieder aufgestockt sind, sind mit kleinen Kommandos unterwegs und werben weitere tirones an.


    Reguläre Entpflichtungen im März werden uns allerdings nicht weniger als 13 centurionen und ungefähr zwei bis zweieinhalb Dutzend Unteroffiziere kosten, je nach dem wer sich für eine längere Dienstzeit verpflichtet. Dazu nochmal mindestens das doppelte an milites gregarii. Wir hoffen, dass gerade jetzt am Ende des Winters der Zulauf zu den Werbekommandos nochmals größer sein dürfte als zur Erntezeit im vergangenen Herbst.


    Vale bene


    Marcus Iulius Licinus
    praefectus castrorum

    Familien-Wertkarten



    Institutions-Wertkarten



      [*] Versandeinnahmen: 0 Sz.
      [*] Wertkarten: 10 Sz.
      [*] Einschreiben: 0 Sz.
      [*] Wertkartenverkäufe: 0 Sz.
      [*] Warentransport: 0 Sz.
      [*] beförderte Briefe: 4
      [*] ITA: 2
      [*] GER: 2
      [*] AEG: 0
      [*] HIS: 0
      [*] JWD: 0
      [*] beförderte Briefe JWD: 0

    Ein Tabellarius, der noch nicht lange im Dienst war, hatte heute auch für die Soldaten der Legio Prima wieder Post dabei. "Sa..ha..lve. Das hip..st für eu..heu..ch.", übergab er unter anderem auch die folgende Nachricht für den Lagerpräfekten und verabschiedete sich gleich danach mit einem stummen Winken wieder. Zusammen mit seinem Schluckauf (einem der penetrant üblen Sorte) machte er sich dann auf zur nächsten Adresse auf seiner Liste....



    Ad
    Praefectus Castrorum
    Marcus Iulius Licinus
    Legio I Traiana
    Mantua, Italia



    Salve Praefectus Iulius,


    da der Bürgerkrieg auch an dieser Legion nicht spurlos vorbeigegangen ist, möchte ich Dich bitten mir einen aktuellen Stärkebericht der Legio I zu schicken. Rekrutierungen, um mögliche Lücken wieder zu schließen, sollten momentan oberste Priorität genießen.


    Im Auftrag der kaiserlichen Kanzlei


    Tiberius Iulius Crassus
    ~~Primicerius ab epistulis - Administratio Imperatoris~~



    Der Mitarbeiter des Cursus Publicus nahm die Briefe vorschriftsgemäß entgegen. "Damit verbleiben noch genau 125 Sesterzen auf der Wertkarte der Gens Iulia.", gab er sich anschließend freundlich auskunftsfreudig. "Kann ich sonst noch etwas für dich tun, Präfekt?", fragte er dann.

    Unter der neuen Postpräfektin von Italia wurde auch zwischen den Saturnalien und den Kalenden des Januar eifrig und pflichtbewusst gearbeitet:


    Ad
    Tiberius Iulius Crassus
    Casa Iulia
    Roma


    Salve Crassus,


    nichts zu verzeihen. Vielmehr danke ich für deine Glückwünschen. Ich freue mich, die Mitteilung auf persönliche Weise erhalten zu haben. Ich gebe zu, dass ich mit einer Ernennung zum eques erst für nach meiner honesta missio gerechnet hatte. Anscheinend sind die Verfahren in der kaiserlichen Verwaltung doch anders, als man sie sich hier in der Kleinstadt ausmalt. Aber darüber bist du natürlich besser informiert, als ich es bin.


    Mehr noch als ich hat sich mein Sohn gefreut, als er von der Ernennung hörte, kann man doch annehmen, dass es ihm eine Hilfe in seiner Laufbahn innerhalb der Stadtverwaltung Mantuas sein wird. Meine kleine Tochter dagegen ist noch zu klein, um die Bedeutung des Schrittes wahrzunehmen, auch wenn sie auch immer größer wird.


    Nun, so viel zu mir, berichte mir jedoch, wie es dir nach dem Bürgerkreig ergangen ist. Deinen Posten in der Verwaltung scheinst du ja behalten zu haben, aber sonst weiß ich nur wenig über dich.


    Vale bene


    Licinus


    Ad
    Marcus Iulius Dives
    Casa Iulia
    Roma


    Salve Dives,


    danke. Du warst schnell, dein Brief lag schon gemeinsam mit der Ernennung und dem Begleitbrief von Iulius Crassus auf meinem Schreibtisch.


    Ja, wir haben den Bürgerkrieg gut überstanden. Fast muss man sagen erstaunlich gut, wie man ja nicht zuletzt an deinen Wahlergebnissen gesehen hat.


    Nun, Germania ist nun sicher nicht aus der Welt, im Gegenteil eine der bedeutendsten Provinzen überhaupt. Das sollte dir sicher zupass kommen, wenn du einmal ein außerrömsiches Amt anstreben solltest, wie dein tribunat. Außerdem wird er ja sicherlich nicht auf ewig dort festsitzen.


    Ich sehe schon, im nun kommenden Jahr werde ich die urbs häufiger besuchen müssen, schon allein wegen der Familienfeiern. Ich werde sehen, was ich einrichten kann, schließlich ist nicht jeden Tag Hochzeit in der weiteren Familie.


    Was nun deinen Freund von den Tiberiern angeht. Ich habe oft erlebt, dass Patrizier im Militär besser sind als ihr Ruf, siehe die legati Aurelius und Tiberius, aber ich verspreche gar nichts. Schick ihn zu mir, wenn er mich überzeugt, sehen wir weiter. Sag ihm, er muss sehr überzeugend! Einen inkompetenten centurio kann sich die legio nicht leisten!


    Vale bene


    Licinus

    "Vale bene!", wünschte auch der Postbeamte mit freundlicher Miene und wartete, bis der Präfekt den Raum wieder verlassen hatte. Dann kramte er schnell wieder den Brief an seine Freundin vor, beendete und verschickte ihn, bevor er am Abend erledigt vom Tag zu seiner Frau heimkehrte.

    Der Mitarbeiter des Cursus Publicus verfolgte genau, wie ihm die 460 Sesterzen vorgezählt wurden. Dann strich er die Münzen mit einer zusammenklaubenden Handbewegung zusammen, verstaute sich in der Kasse und machte sich anschließend an seiner Übersichts-Liste zu schaffen. "So, dann darfst du hier gerne nochmal drüber schauen. Und wenn alles zu deiner Zufriedenheit ist, dann.. ähm.. naja, dann wars das eben.", lächelte er etwas verlegen, weil er nicht die richtigen Worte fand. "Kann ich dir sonst noch irgendwie weiterhelfen? Willst du zum Beispiel noch einen Brief verschicken oder ähnliches?", lenkte der Postbeamte folglich noch mit einer Frage von seiner vorherigen Wortwahl ab.

    Familien-Wertkarten



    Institutions-Wertkarten



      [*] Versandeinnahmen: 0 Sz.
      [*] Wertkarten: 40 Sz.
      [*] Einschreiben: 0 Sz.
      [*] Wertkartenverkäufe: 460 Sz.
      [*] Warentransport: 0 Sz.
      [*] beförderte Briefe: 5
      [*] ITA: 2
      [*] GER: 3
      [*] AEG: 0
      [*] HIS: 0
      [*] JWD: 0
      [*] beförderte Briefe JWD: 0

    Witterungsbedingt mit ganz leichter Verspätung trafen heute die Postsendungen aus den Provinzen nördlich der Alpen in Rom ein. Auch folgender Brief an die kaiserliche Kanzlei, der natürlich schnellfüßig sofort weiter dorthin zugestellt wurde, befand sich darunter:




    Procurator ab Epistulis
    Administratio Imperatoris, Palatium Augusti
    Roma, Italia



    F. Domitius Massula Procuratori ab Epistulis salutem dicit.


    Die Legio II Germanica ist inzwischen, den Göttern sei Dank, an ihrem angestammten Standort in Mogontiacum eingetroffen. Der Verwaltung der Provinz Germania Superior wurde zwar vor etwa einem Jahr mitgeteilt, dass geplant sei, die Legio II wieder nach Mogontiacum zu verlegen, eine Nachricht über ihren tatsächlichen Abmarsch wurde uns jedoch bedauerlicherweise nicht übermittelt. Ich bitte um Aufklärung.


    Wie mir vor einigen Tagen zufällig zu Ohren gekommen ist, wurde der Posten des Praefectus der Ala II Numidia kürzlich mit Iullus Quintilius Sermo neu besetzt. Auch hier liegt unserer Verwaltung keine diesbezügliche Nachricht aus Roma vor. Ich bitte um Aufklärung.


    Vale


    [Blockierte Grafik: http://imageshack.us/a/img638/8418/siegeldom.png]
    [Blockierte Grafik: http://imageshack.us/a/img40/7787/signaturqk.png]


    F. Domitius Massula


    ~ Princeps Praetorii ~
    Regia Legati Augusti pro Praetore
    Mogontiacum, Germania Superior


    Dass die Bürokratie des Postdienstes so unkompliziert funktionierte, hatte aber auch seinen Grund: "Tut mir Leid, aber die Informierung von Wertkarteninhabern bei einem bestimmten Stand der Wertkarte, das würde die Kapazitäten des Cursus Publicus überfordern." Man stelle sich nur vor, dass zu jeder einzelnen Wertkarte neben dem aktuellen Betrag auch noch die Informationen kämen, bei welcher Höhe man wen zu informieren hätte. "Aber jeder, der zur Nutzung der Wertkarte berechtigt ist, kann sich auch jederzeit nach dem aktuellen Guthaben erkundigen. Wenn du also innerhalb der Legion ausgibst, dass sich jeder Nutzer der Wertkarte bei irgendeinem Schreiber von dir" Wer war der Postbeamte, dass er an dieser Stelle irgendwelche Ränge gekannt hätte? "mit dem aktuellen Wertkartenbetrag melden muss, dann könnt ihr dieses System gerne innerhalb der Castra installieren. Hier draußen wird ansonsten erst derjenige den Wertkartenstand zu spüren bekommen, der auf eine leere Wertkarte nichts mehr verschicken kann.", lächelte der Mitarbeiter des Cursus Publicus entschuldigend und zugleich auch ein wenig amüsiert.
    Dann holte er eine Übersicht hervor und zeigte sie dem Präfekten: "Hier, überall, wo ein "I" steht, das kann ich dir für die Institutionen-Wertkarten der Legio verkaufen. Für 50 Sesterzen kannst du das Guthaben um 50 Sesterzen aufstocken." Dann fuhr er mit dem Finger die Zeilen nach unten. "Für 450 Sesterzen kannst du das Guthaben einer Wertkarte um 500 Sesterzen erhöhen. Je höher du ein Guthaben wählst, umso mehr kannst du also auch sparen. Im letzten Fall sogar ganze 10 Prozent!"

    Der diensthabende Postbeamte nickte, holte die entsprechende Liste hervor und kritzelte etwas darauf herum. "So, aus drei mach zwei. Hier, kannst du auch einmal drüberschauen.", schob er das Schriftstück zum Präfekten herüber. "Damit gibt es fortan eine Wertkarte für den Stab der Legio Prima und eine für die Legionäre; beide mit einem aktuellen Guthaben von genau 220 Sesterzen.", erklärte er und wartete darauf, dass er die Liste wieder zurück bekam. Dann erkundigte er sich: "Wenn das soweit zu deiner Zufriedenheit ist, kann ich dann sonst noch etwas für dich tun?"

    Der Postbeamte, der zu jener Stunde gerade seinen Dienst in der Mansio tat, schrieb gerade einen Brief an seine Freundin (nicht seine Frau! Denn deren Gesicht sah er ja jeden Abend, wenn er von der Arbeit nach Hause kam), als der mehr als offensichtliche Soldat den Raum betrat. Sich etwas ertappt fühlend ließ er das Schreiben schleunigst in einer Schublade verschwinden, die mit einem kräftigen Ruck zuging, als der Präfekt ausgesprochen hatte. "Ich grüße dich, Praefectus!", erklärte er noch immer etwas ertappt lächelnd und merkte, wie seine Ohrspitzen unaufhaltsam wärmer wurden. "Für die Wertkarten der Legio Prima bist du hier genau richtig. Was kann ich für dich tun?", erkundigte er sich nach dem konkreten Anliegen und versuchte sich selbst damit etwas abzulenken von seinem Brief.

    Postumius Rufus und die Ehe? Nein, das hielt der Postbote für eine wenig gute Idee. Dafür liebte er auch das weibliche Geschlecht viel zu sehr, als dass er sich jetzt unbedingt für immer und ewig ganz fest festlegen wollte. Und überhaupt: Er wusste ja nichtmal so genau, wo sich seine Freundin Iulia Venusia derzeit gerade aufhielt. Die war ja ebenfalls Postbotin beim Cursus Publicus, obgleich sie das weniger glückliche Los gezogen hatte und in irgendeiner öden Provinz ihren Dienst tat, während Rufus wenigstens im zivilisierten Italia arbeitete.
    Folglich also grüßte Rufus, am freien Schalter angekommen, nur freundlich mit einem "Salve! Hier, das ist für dich.", bevor er den Brief aus Germania hervorholte und übergab. Nach einem "Schönen Tag noch. Vale!", war der Tabellarius dann auch wieder flugs verschwunden....


    Eheregistratur
    Regia des Cultus Deorum | Roma


    Numerius Duccius Marsus s. d.


    Ich, Numerius Duccius Marsus, gebe hiermit meine Vermählung mit Petronia Octavena bekannt und bitte darob um folgende Eintragung.


    Sponsalia:
    ANTE DIEM VIII KAL IUL DCCCLXIII A.U.C. (24.6.2013/110 n.Chr.)


    Nuptiae (per usum, sine manu):
    ANTE DIEM III NON IUL DCCCLXIII A.U.C. (5.7.2013/110 n.Chr.)



    Vale



    [Blockierte Grafik: http://666kb.com/i/cb91v4i28va434o99.png]


    Casa Duccia| Mogontiacum | Germania Sup.


    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/wappenduccia/siegelwachsmarsus.png]