Beiträge von Gnaeus Postumius Rufus

    Der Postbeamte nickte und nahm die Schatulle *, um sie zu dem Brief zu packen und mit einem Bändchen beides grob zusammenzubinden. Anschließend nahm er das Geld, zählte es kurz ab und ließ die Münzen einmal mehr in der Kasse verschwinden. "Sehr schön. War das dann jetzt alles oder willst du noch einen Brief aufgeben, größere Fracht verschicken oder vielleicht eine Wertkarte kaufen?", erkundigte sich der Beamte und fügte unaufgefordert hinzu: "Bei den ganzen Sendungen würde sich das wirklich lohnen, denn da gibt es auch Rabatte, weißt du? Ein Wertkarten-Guthaben von 100 Sesterzen kostet dich so zum Beispiel nur 95 Sesterzen im Kauf.", erklärte er. Wie kam er jetzt auf genau dieses Beispiel? Naja, zusammen mit dem früher abgegebenen Brief nach Ostia hatte den Kunden der Versand jetzt genau 100 Sesterzen gekostet, von denen er wenigstens fünf hätte sparen können....


    Sim-Off:

    * Soll der CP den Betrag bei Auslieferung der Post überweisen (dann müsstest du vorher die 2000 Sesterzen noch an den CP übergeben) oder machst du das selbst auf direktem Wege? - SF.

    "Salve! Ein Brief nach Confluentes als Einschreiben.... kein Problem.", erklärte der Postbeamte freundlich, nahm das Geld entgegen und zählte es. "40 Sesterzen, passt genau." Er nickte, ließ die Münzen in der Kasse verschwinden und warf den Brief mit einer kurzen Notiz, dass hier die Empfangsbestätigung des Empfängers benötigt wurde, in die Postbox nach Germania Superior. "Willst du für weitere 50 Sesterzen noch irgendetwas mit diesem Brief mitschicken" (zum Beispiel eine kleine Schatulle mit 20 Goldmünzen = 2000 Sesterzen) "oder wäre das soweit alles?" Man konnte ja wenigstens mal nachfragen, wo dieser Kunde heute schon zum zweiten Mal hier war und damit schon jetzt 50 Sesterzen hier gelassen hatte.

    Für Rufus stand eine Reise nach Ostia ins Haus. Nachdem die Post dort fix ausgetragen wurde, hielt er noch schnell einmal die Füße ins Meer, bevor er sich wieder auf den Heimweg nach Rom machte.



    Ad


    Ordo Decurium
    Ostiensis


    Salve werte Mitglieder


    Ich möchte euch nur in kurzen Zeilen darüber informieren dass ich wieder in Freiheit wandle. Die Haft welche über mich verhängt wurde ist vorüber und so bin ich nun wieder verfügbar was die geschäftlichen Belange Ostias angeht.
    Doch möchte ich euch darauf hinweisen dass meine persönliche Anwesenheit noch etwas auf sich warten lässt da die Haft mir viel von meiner Vitalität geraubt hat.


    Es würde mich freuen wenn die Collegas Iulius Dives und Helvetius Ocella den Weg nach Rom finden würden um an einer kleinen Cena in der Casa Germanica meine Gäste zu sein.



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    Wozu ist die Straße da? Zum Marschieren, / zum Marschieren auf Roms vierthöchsten Berg. / Wozu sind die Füße da? Zum Marschieren, / zum Marschieren auf den Berg, wie ein Zwerg.
    So marschierte auch Rufus die Straße hinauf auf Roms vierthöchsten Berg und gab die Post aus Germania Superior gewissenhaft ab:




    An den
    Imperator Caesar Augustus
    APPIUS CORNELIUS PALMA

    Roma, Italia, Palatium Augusti


    F. Domitius Massula Imperatori Caesari Augusto Ap. Cornelio Palmae salutem dicit.


    Erlaube mir, dir zu deinem Sieg zu gratulieren und dir auf deinem weiteren Weg alles erdenkliche Wohlwollen der Götter zu wünschen.
    Erlaube mir weiter, deine Aufmerksamkeit auf die missliche Situation in der Grenzprovinz Germania Superior zu lenken und drei Bitten vorzutragen:


    Primo: Die derzeit vakante Stelle des Legatus Augusti pro Praetore rasch neu zu besetzen. Dies nicht zuletzt auch als Signal an die Bevölkerung, dass die Unsicherheiten des vergangenen Bürgerkriegs ein Ende gefunden haben.


    Secundo: Die noch in Italia weilende Legio II Germanica zeitnah zurück zu Ihrem Standort in Mogontiacum zu verlegen, um die bestehende Lücke in der Grenzsicherung zu schließen. Ein Gleiches gilt auch für die übrigen Militäreinheiten der Provinz Germania Superior.


    Tertio: Die Provinzverwaltung in Germania Superior umfassend und schnell über den Stand der Dinge in Roma zu unterrichten. Wir beziehen unsere diesbezüglichen Nachrichten immer noch leider nur aus unsicheren inoffiziellen Quellen. Für unser Verwaltungshandeln wäre ein solcher Zustand auf Dauer untragbar.


    Ich hoffe, mit diesem Anliegen nicht deinen Unwillen auf die Provinz Germania Superior zu ziehen.
    Vale

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    _________________________________________________________
    F. Domitius Massula - Princeps Praetorii - Mogontiacum - Provincia Germania

    Ruhi hörte sich der Präfekt alles an, besah sich aufmerksam die Wachstafel und dachte nach. Nicht einmal machte er auch nur den Ansatz, die Sergia zu unterbrechen oder eine Frage zu stellen, sondern hörte sich geduldig alles an, bis sie von selbst geendet hatte.


    “Nun, es handelt sich in der Tat um größere Fehler, und es ist sehr aufmerksam von dir gewesen, sie zu finden und darauf aufmerksam zu machen. Wenn du diese Gewissenhaftigkeit bei all deiner Arbeit an den Tag legst, kannst du innerhalb des Cursus Publicus weit aufsteigen. Wer weiß, vielleicht hast du in ein paar Jahren sogar meinen Posten. Als Sergia steht dir ja sicherlich auch der Ritterstand prinzipiell offen. Wenngleich du eine Frau bist, solltest du derlei Pflcihteifer häufiger an den Tag legen, könnte ich mir vorstellen,d ass du dereinst selbst den Ritterring tragen könntest.“
    Dies war das erste, was der Praefectus sagte, dann erst nach diesem Lob widmete er sich dem Problem. “Bezüglich der Wertkarten gefällt mir dein Lösungsansatz. Da aber die Aurelii Patrizier sind und die Decimi und die Iulii zumindest auch schon einmal Senatoren hervorgebracht haben, wenngleich beide Gentes jüngst... nicht allzu vorteilhaft dastehen, solltest du sie darüber informieren, dass ein kleiner Rechenfehler auf ihren Wertkarten behoben wurde. Ein kleines Schreiben reicht. Ich verlasse mich auf dich, dass du den rechten Ton schon treffen wirst.
    Bei der größeren Summe der Purgitier kannst du so vorgehen, wie du es vorgeschlagen hast.“


    Kurz überlegte er noch einmal, ehe er sich zum Thema der großen Summe bei der Classis äußerte. “Die Legionen und Classes werden wie wir vom Staat im weitesten Sinne finanziert. Daher halte ich es für die beste Lösung, wenn du dich mit der kaiserlichen Kanzlei, speziell also den Primicerii a rationibus, in Verbindung setzt, wie man sich dort eine Lösung vorstellen kann und inwiefern wir dieses verrechnen sollen.“

    Mit Bangen hatte der Stationarius dem Tag entgegengesehen, an dem der Praefectus Vehiculorum wieder in Rom sein würde und damit sich klären würde, ob da nun jemand vor einiger Zeit ganz gewaltigen Mist gebaut hatte oder nicht.
    Also war er doch etwas nervös, als Sergia Fausta wieder in sein Vorzimmer getänzelt kam und ihm eine Berechnung hinlegte, die er um ehrlich zu sein nicht wirklich verstand. Allerdings musste er das nicht verstehen, um zu kapieren, dass er, wenn er jetzt in die Cloaka Maxima sprang, auch nicht tiefer in der Sch... in der Patsche steckte. 2165 Sesterzen war bei weitem kein Pappenstiel. Jetzt war es wichtig, das ganze so zu verkaufen, dass er hinterher nicht vollkommen unfähig dastand.


    Gut, das muss der Praefectus entscheiden. Er ist grade auch da. Ich... ähm... kündige uns dann mal an.“ Der Stationarius stand auf, wandte sich zur Tür, schaute nochmal zurück und überlegte noch einmal kurz. Drei Leute wäre vielleicht etwas überkandidelt bei der ganzen Geschichte. “Dio...phanes, du bleibst hier.“ Gut, dass er sich wenigstens Namen manchmal merken konnte.


    Also klopfte er an, wartete auf die Rückantwort von innen und trat dann ein.
    “Ähm, Praefectus, wir müssten kurz deine Zeit in Anspruch nehmen. Also... Sergia Fausta hier, die ich eingestellt habe, hat nach meiner Anweisung die Bücher des Cursus Publicus geprüft und ist da auf einen etwas älteren Fehler gestoßen, der aber doch etwas größer angelegt ist.“ Hatte er schon erwähnt, dass es indirekt sein verdienst war, weil er sie eingestellt hatte? Vielleicht. Jetzt musste die Sergia nur mitspielen, also fügte er noch eine Kleinigkeit an. “Wenn du dir das kurz anschauen möchtest. Sie hat wirklich ausgezeichnete Arbeit geleistet und verdient da vielleicht eine kleine Belobigung diesbezüglich für ihre hervorragende Arbeit.“


    Der Praefectus staunte nicht schlecht über diese Einlassung und winkte die Sergia erstmal etwas näher heran. “Um welchen Betrag handelt es sich denn, welche Konten? Und wie lauten die Lösungsvorschläge des Problems?“
    Der Stationarius wollte zwar antworten, wurde aber mit einer rigorosen Handbewegung zum Schweigen gebracht, während der Praefectus Vehiculorum die junge Frau erwartungsvoll anschaute, die offensichtlich das Problem erkannt und gemeldet hatte.

    Dass in der Casa Helvetia kein Tiberius Helvetius Varus wohnte (die Statonaria Sergia Fausta hätte gewusste, dass der in der Villa Urbana Helvetia lebte), konnte Rufus nicht wissen. Aber das war ihm im Prinzip auch relativ egal. Er tat nur das, wofür er bezahlt wurde: Er trug Briefe von A nach B.... unzwar genau das B, an das der Absender seinen Brief zugestellt haben wollte. Fürs zusätzliche, schwere Denken bezahlte man ihm nämlich kein Geld.



    Ad
    Tiberius Helvetius Varus
    Casa Helvetia, Roma




    Salve Varus,



    Nach langer Zeit habe ich die möglichkeit dir einen Brief zu schicken.
    Dieser Brief erreicht dich aus Alexandria von der dortigen Legion.
    Ja richtig. Ich bin Soldat, also fast!


    Ich habe Rom in einer Nacht und Nebelaktion verlassen. Politik und Arbeit im Büro?
    Nein im Moment nicht!
    Ich möchte etwas erleben!.
    Wer weis, vielleicht hab ich nach meiner Dienstzeit die Nase voll und ich schlage dann doch den Weg des Wortes ein. Vielleicht schaff ich es aber auch beim Millitär etwas aus mir zu machen. Ritter vielleicht.


    Ebenfalls wollte ich dich nicht länger im unklaren über mein verbleib lassen.
    Wie geht es den anderen?



    Kannst ja zurückschreiben wenn du die Zeit findest.



    Vale


    Turpio





    Der Besuch bei der reichen Senatorengattin einen Tag zuvor war sehr, sehr.... entspannend gewesen, sodass Rufus heute ganz besonders elanvoll unterwegs war. Auch an der Casa Germanica gab er einen Brief ab.



    Ad
    Quintus Germanicus Sedulus
    Casa Germanica, Roma





    Salve Sedulus,




    An erster Stelle möchte ich mich entschuldigen das ich mich Still und Leise aus Rom verabschiedet hatte. Aber ich merkte schnell das eine Anstellung im Büro oder die Politik nichts für mich ist, zumindest im Moment. Ich bin jung und voller Tatendrang.


    So habe ich mich entschlossen etwas anderes zu versuchen.
    Und was soll ich sagen, ich bin in Alexandria gelandet, bei der dortigen Legion.
    Frag bitte nicht wieso oder wesshalb. Meine Beine trugen mich einfach dorthin.
    Ebenfalls bin ich nun ein Soldat Roms, zumindest auf den Weg dorthin.


    Unser Centurio ist ein echter Schleifer. Von der Statur könnte er auch ein Senator sein...


    Wenn ich dir mit Informationen oder ähnlichem Helfen kann lass es mich Wissen!



    Wie läuft es in Rom?
    Ich habe auf der Reise gehört das es Krieg gibt. Ist da was dran?
    Hier bekommt man nicht so die Informationen die man sich vielleicht Wünscht.




    Gruß


    Turpio











    Den Brief in die Castra Praetoria trug Rufus heute besonders fix aus. Seit der Übernahme Roms saßen hier so viele arme Schweine ein - daran wollte er einfach nicht lange denken müssen. Nein, da freute sich Rufus lieber auf seinen nächsten "Kunden", eine reiche Senatorengattin, deren geschäftiger Ehemann ihr aus weiter Ferne geschrieben hatte. Ja, sie war wahrscheinlich gerade ganz alleine - genauso wie Rufus, dessen Iulia Venusia ja auch beruflich irgendwo außerhalb Italias unterwegs war....



    Ad


    Decurio
    Atius Romanus


    Castra Praetoria


    Salvete Cousin,


    Ich hoffe du hast meinen Rat beherzigt und weilst nun wieder in der Castra Praetoria und weiterhin als Decurio. Ich zumindest bin wieder in Germanien. Momentan herrscht hier noch mittleres Chaos. Keine kann sagen wer nun die Provinz leiten wird da sich noch niemand aus Rom in irgendeiner Weise dazu geäussert hat. Vllt wird Germanien auch vergessen.


    Positives gibt es aber auch zu berichten. Zur Zeit wird die ALA von Neuzugängen nur so überschwemmt. Einen etwas bitteren Beigeschmack hat die Sache...es kommen immer mehr Germanen zu uns.


    Falls es etwas neues zu Berichten gibt wirst du der erste sein der davon erfährt. Sofern die Post funktioniert.


    In diesem Sinne


    Vale bene


    Scarpus


    Günstige Winde und fleißige Ruderer sorgten dafür, dass dieser Brief in angemessener Zeit sein Ziel erreichte.



    An
    Aulus Hadrianus Fontinalis
    Optio, Legio I, Mantua



    Salve Fontinalis,


    ich hoffe dich erreicht dieser Brief und du bist am Leben. Seit enigen Tagen gehen wieder Schiffe nach Ostia und Misenum, daher hoffe ich auch darauf dass die Post schnell den Brief liefern wird. Wie ist es dir ergangen mein Freund, ich hoffe die Schlachten an denen ihr beteiligt wart waren nicht zu heftig und deinen Männern ist es gut ergangen. Und natürlich hoffe ich auch darauf dass du nicht verletzt bist.


    Meine Rückreise war eine lange Tortur, da ich den Truppen ausweichen musste reiste ich über Hispania und die Provinzen Nordafrikas zurück nach Aegyptus, es war das Schicksal und das Wohlwollen der Götter dass ich heute noch lebe. Allerdings war die Reise fast umsonst, unser praefectus wurde für tot erklärt, Aegyptus selbst hat bis auf die fehlenden Schiffe kaum mitbekommen dass wirklich Krieg herrschte.


    Die Stimmung hier ist immer noch angespannt, viele Händler haben Existenzängste, die fehlenden Getreideverkäufe machen ihnen zu schaffen. Zwar schwimmt die Bevölkerung in Getreide, aber das alles ist nichts wert wenn wir keine Lieferungen von anderen Gütern erhalten, Wein und Oliven sind hier gute Beispiele. Auch unsere Legionäre haben darunter gelitten, durch die vielen Getreiderationen sind manche noch dicker geworden, du müsstest dir mal unseren Centurio ansehen.


    Eine gute Nachricht habe ich jedoch. Ich wurde vor wenigen Tagen zum Optio befördert und darf nun direkt einen ganzen Schwung neuer Rekruten ausbilden. Von Pferden hab ich erst einmal genug, nach vielen Monaten auf einem Pferderücken tut einem nur der Arsch weh und ich freue mich auf jeden Marsch der ansteht.


    Ich warte auf deine Antwort werter Freund.


    Vale bene,
    Lucius Terentius Thyrsus
    Optio, Legio XXII, Nikopolis


    Der Stationarius nahm die Tabula entgegen und studierte sie kopfkratzend. Dass gerade den Purgitiern so viel Differenz berechnet wurde, war natürlich schon besonders ärgerlich, immerhin war Purgitius Macer ein Consular! Wie die Summe von 5 Sesterzen bei den Iulii aber zustande gekommen war, wo ihre Briefe doch in Zehnerschritten berechnet wurden, war wirklich eine Frage für sich. “Die Wertkartensache ist wirklich ominös, aber kann auch hinten angestellt werden. Die zweitausend Sesterzen der Classis hingegen...“ Die machten dem Stationarius ernste Bauchschmerzen.
    “Der Praefectus Vehiculorum ist in 2 Tagen wieder hier zugegen, momentan ist er... naja, du weißt selber, wie Rom im Sommer riecht. Er schaut nur ab und zu vorbei und ist sonst am Meer in seiner Villa. Aber, das ist gut. Wir machen folgendes...“
    Ja, was machten sie, was dazu führen würde, dass sein Kopf auf seinen Schultern blieb? Das durfte niemand sonst erfahren, dass ihm über Jahre hinweg so ein Fehler nicht aufgefallen war, einer kleinen Stationaria, die kaum drei Wochen da war, hingegen schon!
    “...Also... wir... wir sehen als erstes die Bücher durch. Wenn es doch einen Zahlungseingang gegeben hat, müssen wir den Präfekten da nicht damit behelligen, weil dann hat ja alles seine Richtigkeit. Und wenn nicht, können wir es dann zumindest mit Gewissheit sagen. Ich möchte also, dass du... du schnappst dir da draußen den Griechen... wie heißt er doch gleich?... Egal, den kleinen Griechen da draußen, und gehst mit ihm zum Archiv, ob ihr da in den Büchern etwas dazu findet, und erstattest mir dann morgen Abend noch einmal Bericht, ob du etwas gefunden hast.“
    Dann hatte er immerhin noch einen Tag Zeit, sich irgendwas auszudenken, wie er das ganze als große Leistung von ihm darstellen konnte, so dass sein Kopf nicht rollte.

    Der ältere Stationarius war doch etwas verdattert, als die erst vor kurzem eingestellte Frau auf einmal wieder bei ihm vorbeischneite, und direkt ein Problem gefunden zu haben verkündete, während er sich noch nichtmal so sicher gewesen war, dass seine Kollegen ihn damals nicht doch vergackeiert hatten.
    Die erste Sache war eine Kleinigkeit. 10 Sesterzen zuviel belastet, das konnte man ja schon fast als Trinkgeld für die Überstellung betrachten. Aber offensichtlich war es der Sergia damit ernst, also konnte er es wohl nicht abwinken. “Bist du denn sicher, dass es auch wirklich derselbe Brief ist und nicht ein zweiter an dieselbe Person?“ fragte er daher erst einmal nach. Solche Fehler unterliefen Anfängern ja doch mitunter mal.
    Das mit den Wertkarten an und für sich war da schon gewichtiger. Wenn gleich bei so vielen Familien Fehler gemacht wurden, war das dann schon schwieriger. “Bei den Wertkarten müssten wir in die Bücher schauen. Wieviel wurde denn deiner Ansicht nach fehlerhaft berechnet und bei wem? Zuviel oder zu wenig?“ Das musste er sich dann in der Tat einmal genauer anschauen. Eventuell musste man damit sogar zum Praefectus Vehiculorum.


    Mit der dritten Sache musste man das aber ganz eindeutig! “ZweiTAUSEND Sesterzen?“ Das war ja mehr als sein Jahresgehalt! “Bist du dir da ganz sicher? Also wirklich, wirklich sicher über die Summe?“ Sonst bekam er am Ende eins auf den Deckel, weil er unnötig Aufregung verursacht hatte. Andererseits bekam er vermutlich auch eins auf den Deckel, wenn das bislang noch niemandem aufgefallen war...

    Familien-Wertkarten



    Sim-Off:

    * Um die rückwirkenden Eintragungen kümmere ich mich die nächsten Tage noch. - SF. ;)


    Institutions-Wertkarten



    Sim-Off:

    * Um die rückwirkenden Eintragungen kümmere ich mich die nächsten Tage noch. - SF. ;)


      [*] Versandeinnahmen: 30 Sz.
      [*] Wertkarten: 20 Sz.
      [*] Einschreiben: 30 Sz.
      [*] Wertkartenverkäufe: 0 Sz.
      [*] Warentransport: 50 Sz.
      [*] beförderte Briefe : 10
      [*] ITA: 2
      [*] GER: 5
      [*] AEG: 2
      [*] HIS: 0
      [*] JWD: 1
      [*] beförderte Briefe JWD: 0


    Ad
    Titus Aurelius Ursus
    Legio Prima
    Mantua *


    Vetter!


    Ich hoffe, inzwischen bist du dank der Pflege deiner Frau auf dem Weg der Besserung. Ich hoffe, solltest du dich auf ein Landgut zurückgezogen haben, dass die zurückgelassenen Legionsbestandteile den Brief zu dir weiterleiten, mangels besserer Kenntnis adressiere ich ihn dennoch zunächst an die Principia der Legio Prima.


    In Rom hat sich die Lage weiter entspannt. Cornelius Palma hat im Süden gesiegt und ist nach Rom eingezogen. Offensichtlich hat er irgendwie das Testament aufgetan, das ihn als Erben Valerianus' einsetzt, so dass sein Anspruch auch rechtlich gesichert ist.
    Du siehst, den Aureliern steht wohl eine blühende Zukunft bevor.


    Und dies ist auch der maßgebliche Grund dieses Briefes. Du selbst wirst vermutlich noch eine längere Zeit der Genesung benötigen und daher dich nicht dem politischen Leben in Rom stellen können. Allerdings wäre es geradezu sträflich, würdest du deinem Sohn die Möglichkeiten, die sich in Rom bieten, vorenthalten. Daher empfehle ich dir eindringlich, ihn in den nächsten Monaten wieder nach Rom zu schicken. Du weißt, dass er in meiner Obhut wohl behütet in deinem sinne aufwachsen würde.
    Meinen eigenen Sohn Lucius werde ich gegebenenfalls ebenfalls aus Tarquinia zurückrufen. Ich habe noch nicht endgültig darüber entschieden, ob er seine Ausbildung zum Haruspex abschließen sollte. Immerhin ist er nur zu einem Achtel Etrusker, was keine geeigneten Voraussetzung für eine Aufnahme ins Kollegium darstellen. Vielmehr trage ich mich mit der Überlegung, als neue Ehefrau eine Etruskerin adeligen Geblüts zu ehelichen und aus dieser Verbindung hervorgehende Söhne dem Collegium bei Zeiten zuzuführen, während Lucius ebenfalls auf die Politik vorbereitet werden könnte. In diesem Fall hätte dein Sohn auch einen Lerngefährten für seine Studien.


    Ich habe Tiberius Ahala nach der Schlacht von Vicetia mit Prisca zusammen ebenfalls nach Mantua geschickt. Ich hoffe, sie sind beide wohlbehalten bei dir angekommen. Leite die Nachricht vom Sieg Palmas und seinem Einzug in Rom bitte auf jeden Fall an den Tiberius weiter. Ich gedenke, unsere beiden Familien eng aneinander zu halten.
    Du bist Priscas Tutor. Nachdem Floras Ehe mit Tiberius Ahalas Vater nicht so fruchtbar wie erwünscht verlaufen ist, meinst du, sie wäre einer Ehe mit dem Sohn zugetan? Oder noch besser Prisca. Immerhin ist sie schon recht alt und noch immer kinderlos. Wir sollten ihr die Schande, ohne einen Erben geboren zu haben, zu sterben, ersparen, und baldigstmöglich eine Eheschließung für sie anbahnen. Die Tiberier erscheinen mir dafür ein passender Partner, und nach dem Sieg Palmas ist Ahala vermutlich ein wertvollerer Verbündeter, als es auf den ersten Blick scheinen mag.
    Insofern empfehle ich, die beiden etwas Zeit miteinander verbringen zu lassen. Sollte Prisca, wie ich sie einschätze, darauf bestehen, nach Rom zurückkehren zu wollen, überzeuge sie bitte von der Notwendigkeit, dies in Begleitung des Tiberiers dann zu tun.
    Insgesamt entspannt sich die Lage zusehens, so dass in einigen Wochen hier auch eine Rückreise angepeilt werden kann. Allerdings würde ich im Moment auf übereilte Entscheidungen noch verzichten, zumindest, bis die letzten Anhänger Salinators rechtskräftig verurteilt sind. Danach aber können die damen sich an den freuden der Hauptstadt sicherlich wieder gefahrlos gütlich tun.


    Vale bene


    [Blockierte Grafik: http://img41.imageshack.us/img41/9149/salq.gif]

    Der Stationarius überlegte kurz. “Zieh dich zweckmäßig an. Du wirst vermutlich am Abend Tinte an deinen Fingern kleben haben, das geht auf Seide so schwer wieder raus. Ansonsten hör einfach auf die anderen Stationarii und mach, was sie dir antragen. Wir machen die Tür meistens so um die dritte Stunde auf, du solltest also etwas vorher da sein, auch wenn das jetzt im Sommer recht früh ist. Aber wir machen immer um die dritte Stunde herum auf.
    Ich hab sonst keine Wünsche mehr.“

    Er kritzelte mit seinem Stylus noch kurz etwas auf seine Wachstafel, ehe er nochmal aufsah. “Dann willkommen beim Cursus Publicus. Bis nächste Woche.“

    “Natürlich in Roma.“ Er war ja auch hier Stationarius und konnte da schlecht für irgendwo in Pisae Stationarii einstellen, wenn diese sich noch gar nicht auskannten und über dies weiblich waren! Da konnte ja nur Unfug dann dabei rauskommen! Nein, nein, hier hatte er da dann eher ein Auge darauf, falls etwas schief ging, und konnte reagieren.


    “Gut, wenn er da vorbeikommen könnte oder du ein kleines Schriftstück für die Akten vorlegen könntest, sehe ich keine gewichtigen Gründe, dich nicht einzustellen. Nächste Woche könntest du anfangen, die älteren Stationarii zeigen dir dann die Listen und die Arbeitsabläufe und dergleichen.“


    Sim-Off:

    Einweisungs-PN und Eintragung ins Tabularium folgt am Wochenende.
    Die Vorlage der Erlaubnis setzen wir da jetzt einfach kurzerhand mal fest, dass die da ist und es daher hinterher da keinen Ärger gibt.

    Verwirrt blickte der Stationarius kurz blinzelnd auf bei der Gegenfrage. “Ach, sooo meinst du das!“ ging ihm ein Licht auf, ehe er fast väterlich den Kopf zu schütteln begann. “Es wird nicht deligiert. Die haben ihre Aufgaben, wir haben unsere. Abgesehen davon, dass du dem ein oder anderen anzeigst, welcher Posthaufen in welche Stadt gehört, damit sie den richtigen mitnehmen, haben wir kaum Berührungspunkte. Tabellarii sind nur Laufpersonal. Wir kümmern uns um die Verwaltung des ganzen und führen die Listen und kontrollieren die Wertkarten und dergleichen. Im Grunde haben wir kaum Berührungspunkte. Solange die Briefe da ankommen, wo sie hinsollen, mischen wir uns in deren Arbeitsabläufe nicht ein. Und wenn sie nicht da ankommen, wo sie hinsollen, schreiben wir einen Bericht an den Praefectus Vehiculorum. Du siehst, keine Delegationsarbeit nötig.“
    Der Stationarius kritzelte noch ein paar Notizen mehr auf seine Tabula. “Hast du denn die Erlaubnis deines Vaters, Vormundes oder dergleichen, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen?“ Die Sergia würde wohl kaum das Dreikindrecht haben, um über solche Dinge selber entscheiden zu dürfen.

    Sim-Off:

    Mal kurz eine kleine Erklärung: Der Ritterstand im römischen Reich ist nicht erblich. Das Ansehen und alle Vergünstigungen für Verwandte des Ritters erlöschen mit dessen Tod, da die nicht erblich und nicht übertragbar und streng personenbezogen sind. Frauen/Kinder von Rittern haben also nur so lange das Recht, sich als Angehörige des Ritterstandes zu bezeichnen, solange der Träger der Ritterwürde noch lebt.
    In unserem Forum wird das nur etwas missinterpretationsfähig von der Forensoftware ausgegeben, da der Ordo nicht automatisch erlischt, wenn der zugehörige Ritter tot ist. Wobei man mit dem (grau hinterlegten) schmalen Balken ja auch in der Sim nichts weiter anfangen kann, anders als beim (erblichen) ordo senatorius.


    “Aha, also lesen und schreiben...“ murmelte der Stationarius, während er auf einer Wachstafel eben das auch mitnotierte.
    “Natürlich würdest du am Anfang nicht irgendwas deligieren können oder irgendwem Befehle erteilen. Wie sieht es da eher mit deiner Fähigkeit aus, Anweisungen zu befolgen und dich unterzuordnen? Jeder andere Stationarius hier auf der Stelle hat weit mehr Dienstjahre auf dem Buckel, als Neuling wärst du da nicht in der Stellung, irgendwem irgendeine Anweisung zu geben, sondern wärst selbstverständlich allen bisherigen stationarii erst einmal im Rang nachgestellt!“ Lustige Vorstellung hatte die Frau, hier auf der Annahmestelle des Cursus Publicus anfangen und gleich Befehle erteilen zu wollen. Natürlich fing man immer erst ganz unten an, fertigte die Listen für die anderen, half mit, packte mit an und lernte das Handwerk, ehe man irgendwen durch die Gegend scheuchte.


    Publius Matinius Avianus Legio I Mantua, Italia


    T. Matinus Pacatus P. Matinio Aviano salutem dicit


    Salve Vetter. Für Deinen Brief danke ich Dir herzlich. Vor allem für die darin enthaltene Nachricht vom Sieg über den fetten Salinator. Diese erfreuliche Nachricht war bislang noch nicht zu uns durchgedrungen. Glückwunsch für Deine Schnelligkeit!


    Mein Weg nach Germania war nicht ohne Hindernisse. Es war nicht nur das Wetter, das uns aufgehalten hat. Auch die Truppen, die uns entgegenkamen, um den Vescularier vom Thron zu jagen, haben die Straße tagelang blockiert. Die Götter waren jedoch gnädig mit uns und haben uns aus den Alpes herauskommen lassen, bevor der winterliche Schneefall herunter kam.


    Das Land hier ist keineswegs so schrecklich, wie man sich das in Italia immer wieder gerne erzählt. Du müsstest einmal diesen wunderbaren Frühsommer erleben, den wir gerade gehabt haben!


    Ich habe eine Arbeit als Scriba bei der Civitas Mogontiaci. Natürlich ist das Gehalt nicht gerade fürstlich, aber man kann hier ganz gut leben damit. Bei den anstehenden Wahlen habe ich für das Amt des Magister Vici kandidiert. Heute werden die Stimmen ausgezählt und ich bin gespannt, wie es ausgegangen ist.


    Vide ut valeas, lieber Vetter,


    T. Matinius Pacatus

    Die Namen, die die Frau auflistete, sagten dem Stationarius allesamt nichts. Was aber nichts heißen musste, immerhin war die Stadt groß und beherbergte sehr viele Familien. Selbst viele Ritter. Auch wenn er da von den meisten den Namen kannte und sich an keinen sergischen Ritter da erinnerte. Gleichgültig.


    “Natürlich kann ich das entscheiden! Der Praefectus Vehiculorum soll den Postverkehr in ganz Italia überwachen, Berichte darüber führen und steht davor vor dem Praefectus Praetorio persönlich gerade, dass alles reibungslos funktioniert! Der stellt doch nicht dann in ganz Italia jeden einzelnen kleinen Scriba oder Meldereiter persönlich ein!“ Vorstellungen hatten die Leute! Der Praefectus Vehiculorum hatte ganz sicher besseres zu tun. Man stelle sich das mal ein, irgendwo in Croton sollte ein neuer Tabellarius eingestellt werden, und der Praefectus sollte dahin reisen, um sich den Mann anschauen... Das wäre entsetzlich ineffektiv.
    “Gut, dann setz dich erstmal. Du willst also im Cursus Publicus eingestellt werden, ja?“ Irgendwie glaubte der Stationarius noch immer an einen Scherz seiner Kollegen, so wie das Mädel mit den Wimpern klimperte, aber deswegen konnte man sich ja dennoch professionell geben und unterhalten. “Da du eine Frau bist, kannst du selbstverständlich nicht als Tabellarius arbeiten.“ Frauen ritten bekanntermaßen nicht. Immerhin war weithin bekannt, dass das unfruchtbar machte. “Was für Arbeit stellst du dir also vor, und was meinst du, qualifiziert dich dafür?“