Ad
Man. Tiberius Durus
Villa Tiberia
Roma
Furianus Duro s.p.d.
Die Götter mögen dich gesund erhalten haben, denn wir hatten leider schon eine längere Zeit nicht die Gelegenheit uns persönlich wieder zu sehen.
Ich hoffe, dass deine Ambitionen verwirklicht werden konnten, denn mit diesen können die meinigen ihr Ziel erreichen, lieber Freund. Gleichwohl muss ich dir sagen, dass wir uns in naher Zukunft wohl nicht sehen werden können.
Meine Krankheit nimmt mich nach wie vor in Anspruch und mein Flehen stößt bei den Unsterblichen auf kein offenes Gehör. Die Ärzte sagen, es wird nicht schlimmer, doch sie sind gütig genug mir noch Hoffnung zu schenken - sie sagen auch nichts Gegenteiliges.
So verharre ich in meinem jetzigen, physisch ruinösem, Zustand und lasse ganz Athen wissen, dass ich nicht mehr Herr meiner Sinne bin. Dadurch hoffe ich, dass Rom dies ebenfalls zur Kenntnis nimmt und mich endlich in Frieden lässt.
Ich bin kein Tölpel, ich lasse mir aus der Acta vorlesen, habe noch guten Kontakt zu meiner Klientel und bin über die Geschehnisse in und um den Palatin sowie die Curia Iulia bestens informiert. Mögen sie auf mich eindreschen, wie sie nur wollen, mir ist dies gänzlich egal.
Dieser neue Praefectus Urbi, teurer Freund, ist mir nicht ganz geheuer. Er scheint einer dieser Männer zu sein, die auf Tradition, Werte und insbesondere die Abstammung keinerlei Wert legen, geradezu Aversionen gegenüber unserer Lebensweise und Geschichte hegen.
Nehme dich vor ihm in Acht. Er ist ein Homo Novus und gehört nicht zu denjenigen, die dies verheimlichen.
Dies ist mein einziger Rat an dich.
Der zweite ist, mein Freund, suche dir nun endlich eine römische Mutter für deine Kinder. Du solltest deine Erben nicht um deinen Verstand, deine Werte und deinen Namen bringen. Leider wird mir dies wohl niemals gelingen. Verpasse du es also nicht, solange deine Lenden stramm und du bei bester Gesundheit bist. Eine gute Mutter und Römerin wirst gerade du, bei deinem Namen und deiner Position, immer finden können.
So verbleibe ich bei den Frauen und bitte dich inständig, mir nicht zu zürnen. Ich habe vor, die Verlobung mit Tiberia Albina zu lösen.
Wenn du mich sehen könntest, würdest du es verstehen. Ich bin nicht einmal das schwache Spiegelbild meiner früheren Tage. Ich bin krank, Durus und eine Tiberia hat, bei Iuppiter, etwas besseres verdient.
Möget ihr sie erfolgreich verheiraten, ich wäre glücklich drum. Sie ist eine aufrichtige und tugendhafte Römerin, eine wunderschöne Blume und ich bin stolz sie meine Verlobte genannt zu haben.
Ich verabschiede mich nicht, mein Freund, denn du wirst nicht das letzte Mal von mir hören.
Jedoch werde ich beten, dass du, sowie auch mein geliebtes Rom, sich bester Gesundheit bis dahin erfreuen.
In tiefer Freundschaft,
Lucius
[Blockierte Grafik: http://img263.imageshack.us/img263/1722/furiaaaatransparentaz9.png]