Beiträge von Gnaeus Postumius Rufus


    An
    Lucius Aelius Quarto
    Palatium Augusti – Domus Aeliana
    Roma


    Salve Lucius Aelius Quarto, verehrter Patron!
    Ich entrichte Dir meine besten Grüße aus Aegyptus, dass zwar betroffen vom Tod des großen Kaisers Ulpius Iulianus ist, aber unvermindert treu zu Rom und dem Hause Ulpia steht.
    Bitte erlaube mir, mich mit einer Bitte an Dich zu wenden. Ich bitte nicht für mich, sondern für einen meiner fähigsten Offiziere. Sein Name ist Quintus Octavius Augustinus Minor und er dient Rom in der von mir befehligten Legio XXII Deiotariana als Erster Speer und stammt aus einer Familie des Ordo Equester. Trotz seines noch jungen Alters hat er sich bereits sehr verdient gemacht. Meine Bitte ist nun, dass Du dem Imperator Caesar Augustus gegenüber seinen Namen nennst und Deinen Einfluss dafür geltend machst, dass er den jungen Octavius in den Ritterstand erhebt. Außerdem möchte ich ihn hiermit für eine Beförderung zum Tribunus Angusticlavius empfehlen.
    Mein Dank, und mehr noch der seine sind Dir gewiss.

    [Blockierte Grafik: http://www.sai.uni-heidelberg.de/~harm/ImperiumRomanum/Alexandria_et_Aegyptus/Unterschrift_Corvus_PAeg_Papyrus.png]
    ALEXANDRIA – ANTE DIEM XIV KAL IUL DCCCLVIII A.U.C.

    (18.6.2008/105 n.Chr.)

    Brief



    An:


    Caius Redivivus Evander
    _____


    Provincia Italia
    Rom
    [insula] Evander's neues Heim



    Von:


    Marcus Artorius Didianus Nero
    _____


    Provincia Hispania
    Tarraco


    ~~~~~~~~~~~~~~~



    Salve Evander


    Bitte verzeih, dass ich dir so spät antworte, doch es gab jedemenge Arbeit, die mich hier vom schreiben abhielten.
    Ich habe mich sehr gefreut, als mich dein Brief ereicht hat und gratuliere dir zu deinem neuen Posten. Doch ist dies keine neue Nachricht für mich, denn wir haben, wie du dir sicherlich denken kannst, in der Curia über dich gesprochen. Dort haben wir dann auch schon erfahren, dass du diesen Posten bekommen hast. Du kannst dir denken, warum die Curia zusammen gerufen wurde, denn wie du ja weißt, wurde dir dein Ordo Decurionum aberkannt.
    Ich hoffe du bist mir nicht böse, wenn du nun erfährst, dass ich ebenfalls dafür gestimmt habe, dir dies abzuerkennen, doch ich musste befürchten, dass es mir nicht gut bekommen wäre, wenn ich dagegen gestimmt hätte. Doch sei dir gewiss, ich habe dich auch in einer Rede verdeitigt, da ich das Gefühl hatte, dass der Proconsul sich nur bei dir rächen wollte. Ich habe den anderen Sodalis klar gemacht, dass wir nur unsere Entscheidung darauf beziehen können, was wir tatsächlich wissen. Der Flavier sprach davon, dass ihr euch wohl gestritten habt, doch dies sollte nicht der Grund sein, dir irgendwas abzuerkennen. Du kannst dir bestimmt auch Vorstellen, wie sauer der Proconsul auf meine Rede hin geworden war.


    Doch kommen wir nun zu etwas erfreulicherem. Wie du sicherlich weißt, hatte ich zwei Betriebe. Jetzt wirst du natürlich fragen, hattest, darum kann ich dann aber nur sagen, ja hatte, denn ich habe mittlerweile drei. Ich habe mir noch einen Steinmetz gekauft, zwar habe ich bisher dir kaufkosten noch nicht eingenommen, doch dank meinen anderen zwei Betrieben, kann ich mich ganz gut über Wasser halten. Was meine Anstellung bei der Stadt betrifft, tja, so kann ich nur sagen, bin ich immer noch Magistrat und bin dabei, immer noch ein Stadtfest zu organisieren. Dabei soll auch ein Dichterwettbewerb stattfinden, sicherlich kannst du dich daran erinnern, denn es sind schon soviele vor mir daran gescheitert. Ich führe nun als dies fort, was bisher keiner geschafft hat.
    Natürlich werde ich an dich denken, wenn ich mal in Rom klagen sollte, doch hoffe ich doch sehr, dass dies nicht der Fall sein wird.


    Was dein Ansehen in der Stadt betrifft und dein Heimweh, so kann ich dir nur sagen, oder sollte ich dir besser als Freund raten, kehre nie wieder zurück. Die Bürger nahmen es dir doch recht übel, dass du in einer Zeit, wo gerade die Welt über uns einstürzte, uns verlassen hast. Eine Zeit des Chaos brach an und durch die offizielle Rede, die der Proconsul gefürht hatte, denke ich nicht, dass irgendein Bürger dir jemals verzeihen würde. Ferner glaube ich sogar, dass sie dich bei einer günstigen Gelegenehit töten würde. So ist zumindest meine jetzige Einschätzung, die ich seit deinem Fortgehen hatte und die sich bis immer noch hält. Es ist zwar sehr traurig, dass die Bürger so schnell vergessen haben, was du für die Stadt geleistest hast, doch kann man ja das Volk schnell seine Meinung aufzwingen, wenn man ein guter Redner ist.



    Ich wünsche dir viel Erfolg in Italien und wenn du mal in der nähe von der Legio I bist, dann kannst du ja meinen Vater dort besuchen und ihn von mir grüßen. Bis dahin, mögen die Götter dich auf deinen weiteren Weg begleiten und Glück dir bescheren.



    ~~~~~~~~~~~~~~~





    Vale bene...






    Medicus Germanicus Avarus,
    Casa Germanica,
    Roma


    Geliebter Medicus,


    wie geht es dir? Hoffentlich schmorst du nicht allzu sehr in Roms Ofen und hoffentlich auch nicht im Senat. Denk daran, wenn es dir zu heiß wird, ganz egal in welcher Hinsicht, dann hat Großtante Drusilla auch für dich ein Plätzchen an der lauen Landluft frei. Sie fragt mich eh schon dauernd, wann sie dich denn endlich einmal kennen lernen kann. Ich glaube, sie hat immer die Befürchtung, dass meine Ehen genauso schnell vorbei sind wie ihre, und sie sich beeilen müsste, meinen Mann kennen zu lernen. Aber du weißt ja, mein Medicus, dass du dir deswegen keine Sorgen zu machen brauchst. Ich vermisse dich schrecklich. Und Rom natürlich auch.


    Es ist ein bisschen öde hier, obwohl Tante Drusilla alles mögliche unternimmt, dass es mir nicht langweilig wird. Neulich hatte sie eine berühmte Künstlertruppe aus dem Osten eingeladen. Stell dir nur vor, es gab nur Auftritte in Rom und dann sind sie auf dem Rückweg bei uns vorbei gekommen. Ich kam mir vor wie die Kaiserin persönlich. Nur dass diese keinen Kugelbauch vor sich her schiebt. Unser kleines Glückspaket ist schon sehr aktiv, ich spüre oft seine sanften Tritte in meinem Bauch. Diese Energie hat es sicherlich von dir geerbt. Daneben habe ich immer das Gefühl, es wird ein ganz schön schwerer Brocken. Herrje, warum sagt einem das eigentlich vorher keiner, dass das so eine anstrengende Sache ist? Zum Glück konnte mich Tante Drusilla davon überzeugen, dass das Kind allein nicht dieses ganze Gewicht bringt, es aber trotzdem nach der Geburt wieder verschwindet. Ansonsten hätte ich mir doch ernsthaft Sorgen gemacht.


    Hier muss ich leider schon enden. Die übrigen Damen warten bereits, denn für heute steht ein Picknick-Ausflug auf dem Programm.


    Denk immer daran, dass wir dich über alles lieben!


    Deine Lucilla und Klein-Germanicum

    Ad Imperator Caesar Augustus Gaius Ulpius Aelianus Valerianus
    Palatin
    Rom


    Proconsul Hispaniae Lucius Flavius Furianus Ulüio Aeliano Vleriano s.d.


    Mein Kaiser, ich schreibe dir im Bezug auf die Besitztümer deines verstorbenen Vaters, die Götter mögen ihn wohl bei sich aufgenommen haben, in Hispania.


    Wie bereits in einem Bericht an den Senat versichert, ist das Eigentum deines Vaters auf dich über gegangen.


    Ich habe dir anbei das von der Provinzverwaltung hierfür ausgestellte Dokument beigelegt, welches dies rechtlich festigt.


    Zudem lege ich dir die Empfehlung nach den derzeitigen Procurator rationis privatae schnellstmöglich auszuwechseln, wenn die Güter deines Vater sund nunmehr dein Besitz fruchtbar sein sollten. Der jetzige Procurator ist unfähig, unkooperativ und sehr faul, so dass das kaiserliche Vermögen in Hispania zunehmend durch Misswirtschaft und Fehlentscheidungen seit Jahren schrumpft anstatt zu wachsen.
    Diese Empfehlung spreche ich dir nicht als senatorischer Proconsul, sondern als Lucius Flavius Furianus, als ein Freund, aus. Die gleiche Ansicht teilt mein Procurator, Marcus Octavius Augustinus Maior, ebenfalls.


    Mögen dich die Götter hüten.


    gez.
    Lucius Flavius Furianus
    ANTE DIEM IV ID IUN DCCCLVIII A.U.C. (10.6.2008/105 n.Chr.)




    Anhang I.



    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    Hiermit bestätige ich, dass alle Landgüter und anderweitigen Besitztümer des verstorbenen Kaisers


    Imperator Caesar Augustus Lucius Ulpius Iulianus Divi Traiani Filius, Pontifex Maximus, Tribuniciae Potestatis, Censor, Imperator, Pater Patriae

    innerhalb der Provincia Hispania auf den rechtmäßigen Nachfolger


    Imperator Caesar Augustus
    Gaius Ulpius Aelianus Valerianus


    überschrieben wurden.



    gez.
    Marcus Octavius Augustinus Maior
    ANTE DIEM VI ID IUN DCCCLVIII A.U.C. (8.6.2008/105 n.Chr.)



    gez.
    Lucius Flavius Furianus
    ANTE DIEM IV ID IUN DCCCLVIII A.U.C. (10.6.2008/105 n.Chr.)

    Ad
    Sextus Seppius Septimus, Consul
    Roma


    Proconsul Flavius Furianus Consulo Sexto Seppio Septimo s.d.


    Ich habe ein Anliegen an dich, Consul. Und zwar geht es um den Codex Universalis, welcher einer Überarbeitung bedarf und wichtige Ämter der Provinzverwaltung gar nicht behandelt.
    So möchte ich, dass du meinen Änderungsvorschlag im Senat präsentierst.
    Die Änderungen sind in roter Schrift vermerkt. Meine Anmerkungen für den Senat in Klammern und in blauer Schrift:


    ___________________________________


    Codex Universalis
    Anhang des Codex Universalis
    Pars Sexta - Lex Provincialis
    Subpars Tertia - Provinzverwaltung


    § 9 Procurator
    (1) Ein Procurator unterstützt den Statthalter bei der Finanzverwaltung innerhalb einer Provinz. Der Procurator ist mit der allgemeinen Steuererhebung und der Kontrolle über die Provinz- , Regio- und Stadtkassen betraut. (Ich befand diese Formulierung für zutreffender, da die Alte in die Zuständigkeit des Procurator rationis privatae eingriff. Ich habe auch die Zuständigkeit auf die Kontrolle der Kassen ausgeweitet, da diese sonst dem Proconsul vorbehalten war, dieser jedoch nicht direkt mit der Steuererhebung oder der geldpolitischen Mittel der Stadt, der Regio und der Provinz betraut ist. Da der Procurator dem Proconsul, solange nicht vom Senat anders definiert, unstersteht, kann dieser auch Rechenschafft vor dem Proconsul über die Kassen ablegen. Dass das Amt des Procurators nicht besetzt sein muss, gehört nicht in den Gesetzestext, sondern ist einzig und alleine eine Anmerkung.)
    (2) Er untersteht dem Statthalter, kann aber auch, in einer kaiserlichen Provinz, direkte Anweisungen vom kaiserlichen Hof oder in einer senatorischen Provinz vom Senat erhalten. (Ich befand diese Formulierung für logischer, da die Vorherige Definitionen in Klammern enthielt und dies einem Gesetzestext nicht angemessen ist, wie auch leicht irre führend ist, wenn man sich um die Bedeutung eines Einschubes in Klammern nicht einig ist.)Der Statthalter ist in Belangen etwaiger Anweisungen aus Rom nicht weisungsbefugt.
    (3) Der Procurator (Diese Bezeichnung ist die Richtige, da hier von Procurator und nicht Finanzprocurator gesprochen wird. Zudem gibt es keine anderen Procuratoren, um den Procurator als den der Finanzen bezeichnen zu müssen.)wird im Falle einer senatorischen Provinz vom Senat, im Falle einer kaiserlichen Provinz vom Imperator Caesar Augustus ernannt sowie auch entlassen. (Der nachstehende Satz, dass ein kaiserlicher Procurator ausschließlich vom Kaiser ernannt wird, ist nicht erforderlich, da die Regulierungen für die Ernennung schon in dem vorher gehenden Satz klar definiert sind.)


    § 9 a Procurator rationis privatae
    (1) Ein Procurator rationis privatae überwacht, kontrolliert und verwaltet den kaiserlichen Privatbesitz und die daraus resultierenden Einnahmen innerhalb der Provinz.
    (2) Der Procurator rationis privatae untersteht dem Imperator Caesar Augustus und erhält auch nur von diesem direkte Anweisungen.
    (3) Der Procurator rationis privatae wird vom Imperator Caesar Augustus ernannt sowie auch entlassen.

    (Der Procurator rationis privatae wurde bisher im Gesetzestext nicht erwähnt, obwohl dieser ein, zwar nicht interner, der Provinzverwaltung ist und auch per lex klar definiert und bezeichnet werden sollte.)


    § 10 Iuridiculus
    (1) Ein Iuridiculus unterstützt den Statthalter (Die vorherige Bezeichnung "Legatus Augusti" war zu ungenau, schließlich steht allen Statthaltern, egal ob senatorisch oder kaiserlich, ein Iuridiculus bei.) bei den juristischen Aufgaben innerhalb einer Provinz. Das Amt kann auch zeitlich begrenzt ausgefüllt werden. (Die gleiche Anmerkung, dass es nicht besetzt werden muss, gehört wie beim Procurator nich in einen Gesetzestext. Es ist lediglich eine Empfehlung für den Senat oder Kaiser.)
    (2) Ein Iuridiculus ist Vorgesetzter der Regionarii der untergeordneten Regionen.
    (3) Der Iuridiculus wird im Falle einer senatorischen Provinz vom Senat, im Falle einer kaiserlichen Provinz vom Imperator Caesar Augustus ernannt sowie auch entlassen.Im vorherigen Gesetzestext war die Definition, dass Beamte auch entlassen werden, nicht aufgeführt und ist eigentlich nun eine Vervollständigung.


    § 10 a Magister Officiorum
    (1) Ein Magister Officiorum ist Vorgesetzter aller im amtlichen Sitz des Statthalter befindlichen Beamten und Personen. Der Magister Officiorum koordiniert, plant und organisiert den Tagesablauf sowie Empfänge, Versammlungen und Reisen des Statthalters.
    (2) Der Magister Officiorum untersteht dem Statthalter und erhält von diesem direkte Anweisungen.
    (3) Der Magister Officiorum wird vom Statthalter ernannt sowie auch entlassen.

    (Das Amt des Magister Officiorum wurde im bisherigen Gesetztestext nicht erwähnt und bedarf daher einer Definition, welche ich vollzogen habe.)


    § 10 b Scriba Provincialis
    (1) Ein Scriba Provincialis ist ein einfacher Schreiber und ist verantwortlich für eine Vielzahl von niederen Aufgaben, die ihm anvertraut sind.
    (2) Der Scriba Provincialis untersteht dem Statthalter und dem Magister Officiorum und erhält von diesen direkte Anweisungen.
    (3) Der Scriba Provincialis wird vom Statthalter ernannt sowie auch entlassen.

    (Das Amt des Scriba Provincialis wurde im bisherigen Gesetztestext nicht erwähnt und bedarf daher einer Definition, welche ich vollzogen habe.)


    ___________________________________


    Der gesamte Gesetzestext ohne Anmerkungen und Änderungsmarkierungen befindet sich im Anhang.


    Mögen die Götter dich beschützen.



    gez.
    Lucius Flavius Furianus

    ANTE DIEM IV ID IUN DCCCLVIII A.U.C. (10.6.2008/105 n.Chr.)




    Anhang:



    Codex Universalis
    Anhang des Codex Universalis
    Pars Sexta - Lex Provincialis
    Subpars Tertia - Provinzverwaltung


    § 9 Procurator
    (1) Ein Procurator unterstützt den Statthalter bei der Finanzverwaltung innerhalb einer Provinz. Der Procurator ist mit der allgemeinen Steuererhebung und der Kontrolle über die Provinz- , Regio- und Stadtkassen betraut.
    (2) Er untersteht dem Statthalter, kann aber auch, in einer kaiserlichen Provinz, direkte Anweisungen vom kaiserlichen Hof oder in einer senatorischen Provinz vom Senat erhalten. Der Statthalter ist in Belangen etwaiger Anweisungen aus Rom nicht weisungsbefugt.
    (3) Der Procurator wird im Falle einer senatorischen Provinz vom Senat, im Falle einer kaiserlichen Provinz vom Imperator Caesar Augustus ernannt sowie auch entlassen.


    § 9 a Procurator rationis privatae
    (1) Ein Procurator rationis privatae überwacht, kontrolliert und verwaltet den kaiserlichen Privatbesitz und die daraus resultierenden Einnahmen innerhalb der Provinz.
    (2) Der Procurator rationis privatae untersteht dem Imperator Caesar Augustus und erhält auch nur von diesem direkte Anweisungen.
    (3) Der Procurator rationis privatae wird vom Imperator Caesar Augustus ernannt sowie auch entlassen.


    § 10 Iuridiculus
    (1) Ein Iuridiculus unterstützt den Statthalter bei den juristischen Aufgaben innerhalb einer Provinz. Das Amt kann auch zeitlich begrenzt ausgefüllt werden.
    (2) Ein Iuridiculus ist Vorgesetzter der Regionarii der untergeordneten Regionen.
    (3) Der Iuridiculus wird im Falle einer senatorischen Provinz vom Senat, im Falle einer kaiserlichen Provinz vom Imperator Caesar Augustus ernannt sowie auch entlassen.


    § 10 a Magister Officiorum
    (1) Ein Magister Officiorum ist Vorgesetzter aller im amtlichen Sitz des Statthalter befindlichen Beamten und Personen. Der Magister Officiorum koordiniert, plant und organisiert den Tagesablauf sowie Empfänge, Versammlungen und Reisen des Statthalters.
    (2) Der Magister Officiorum untersteht dem Statthalter und erhält von diesem direkte Anweisungen.
    (3) Der Magister Officiorum wird vom Statthalter ernannt sowie auch entlassen.


    § 10 b Scriba Provincialis
    (1) Ein Scriba Provincialis ist ein einfacher Schreiber und ist verantwortlich für eine Vielzahl von niederen Aufgaben, die ihm anvertraut sind.
    (2) Der Scriba Provincialis untersteht dem Statthalter und dem Magister Officiorum und erhält von diesen direkte Anweisungen.
    (3) Der Scriba Provincialis wird vom Statthalter ernannt sowie auch entlassen.

    Ad Senatus
    Roma


    Proconsul Lucius Flavius Furianus patri soncripti s.d.


    Wie angekündigt, folgt nun der Rechenschaftsbericht über die Steuereinnahmen und die kaiserlichen Besitztümer, welche überschrieben worden sind.
    Zudem setze ich den Senat in Kenntnis, dass ich die Palastwachen habe um von mir selbst bezahlte Männer aufstocken lassen, da ich um meine Gesundheit fürchten muss. Mir wurden vor Wochen Drohbriefe geschickt, welche mir meinen Tod wiesen, so dass ich mich veranlasst sehe, meinen persönlichen Schutz zu erhöhen.


    ______________________________________


    Anhang:


    gez.
    L. Flavius Furianus
    ANTE DIEM IV ID IUN DCCCLVIII A.U.C. (10.6.2008/105 n.Chr.)



    Anhang I.


    FINANZBERICHT DCCCLVIII A.U.C. Teil 2/3


    Budget




    Verteilung der Zuschüsse an die Regionalkassen



    Verteilung der Zuschüsse an die Stadtkassen



    Die weitere Verteilung wird von der Versammlung der drei Comes bestimmt


    ---


    Die Steuern wurden zum KAL APR DCCCLVIII A.U.C. eingezogen. Die Auszahlungen wurden zum ANTE DIEM XVII KAL MAI DCCCLVIII A.U.C. getätigt.


    ---


    gez.
    Marcus Octavius Augustinus Maior

    ANTE DIEM XII KAL IUN DCCCLVIII A.U.C. (21.5.2008/105 n.Chr.)
    gez.
    Lucius Flavius Furianus

    ANTE DIEM IV ID IUN DCCCLVIII A.U.C. (10.6.2008/105 n.Chr.)



    Anhang II.



    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    Hiermit bestätige ich, dass alle Landgüter und anderweitigen Besitztümer des verstorbenen Kaisers


    Imperator Caesar Augustus Lucius Ulpius Iulianus Divi Traiani Filius, Pontifex Maximus, Tribuniciae Potestatis, Censor, Imperator, Pater Patriae

    innerhalb der Provincia Hispania auf den rechtmäßigen Nachfolger


    Imperator Caesar Augustus
    Gaius Ulpius Aelianus Valerianus


    überschrieben wurden.



    gez.
    Marcus Octavius Augustinus Maior
    ANTE DIEM VI ID IUN DCCCLVIII A.U.C. (8.6.2008/105 n.Chr.)



    gez.
    Lucius Flavius Furianus
    ANTE DIEM IV ID IUN DCCCLVIII A.U.C. (10.6.2008/105 n.Chr.)



    An:
    Senator
    G. Octavius Victor
    Casa Octvavia - Roma


    Von: Eques
    M. Octavius Augustinus Maior
    Casa Octavia - Taracco


    Salve Victor,
    mir ist beim lesen deiner Zeilen ein Stein vom Herzen gefallen - ich danke dir sehr. Ich bin mir sicher, dass es eine gute Investition war. Immerhin ist das unsere Jugend für uns, eine Lebensversicherung. Augustinus Minor wird durch die mögliche Erhebung in den Ordo Equester eine Karriere in den Legionen ermöglicht werden. Er hat noch viele Jahre im aktiven Dienst und ist schon jetzt, mit 24 Jahren, im Range des Primus Pilus und somit wahrscheinlich einer der jüngsten plebejischen Stabsoffizieren, die das Imperium gesehen hat.
    Cato hatte beiläufig erwähnt, dass er in die Politik gehen möchte, weshalb ich vermute, dass er bald wieder in Rom anzutreffen sein wird - ebenso wie ich auch. Nachdem meine Amtszeit beendet ist werde ich versuchen eine Anstellung am Kaiserhof zu bekommen. Besonders im Auge habe ich den Posten des Procurator ab epistulis. Natürlich weiß ich um die Wichtigkeit dieses Postens, aber ich bin mir sicher, dass er in den Händen eines Octavier sicher ist.
    Zuletzt möchte ich dir noch einmal danken, dass du die Landgüter abgetreten hast und versichere dir, dass du auf allen Landgütern, meine inbegriffen, immer herzlichst Willkommen bist. Des weitern lasse ich dir noch eine kleine Entschädigung in der Höhe der Werte der Landsitze zukommen.


    Du siehst, Victor, es gibt viel zu erzählen, jedoch möchte ich dich nicht weiter aufhalten. Ich wünsche dir alles Gute und dass die Götter dich bis zu unserem nächsten Treffen - hoffentlich in Rom - segnen und schützen mögen.
    Mit besten Grüßen aus dem warmen Hispania verbleibe ich,


    gez.
    Marcus Octavius Augustinus Maior


    Ad
    Lucius Quintilius Valerian
    Castra Praetoria
    Roma
    Provincia Italia



    PRIDIE NON IUN DCCCLVIII A.U.C. (4.6.2008/105 n.Chr.)



    Salve Valerian,


    Entschuldige, dass ich dir erst jetzt antworte. Aber hier ist zur Zeit einiges los. Ich hatte gedacht, dass es nach der Grundausbildung etwas ruhiger werden würde. Aber falsch gedacht. Doch dazu später mehr.


    Erstmal herzliche Glückwünsche dazu, dass du nun offiziell bei den Schwarzröcken bist. Wir haben keinen Moment daran gezweifelt, dass du es schaffen wirst. Wenn nicht du, wer denn dann? Und es soll bei euch härter zugehen, als bei uns? Das kann ich mir kaum vorstellen. Vielleicht sollte man mal einen Wettkampf zwischen den Prätorianern und den Legionarii der Secunda organisieren. Dann sehen wir ja, wer die besseren sind.


    Das mit dem Kaiser kann ich kaum fassen. Welch eine Ehre für dich! Das muss alles schrecklich aufregend für dich gewesen sein. Den Kaiser geleiten und ihm dann noch so nahe zu sein. Wahnsinn! Und dann hast du auch noch seinen Bruder näher kennengelernt. Ich denke, du hast dich richtig entschieden. Jedenfalls sind wir alle tierisch stolz auf dich. Und erleichtert darüber, dass es dem Kaiser scheinbar doch nicht so schlecht geht. Es tat gut zu hören, dass er sich auf dem Weg der Genesung befindet. Das wird hoffentlich diesen elenden Gerüchten ein Ende setzen.


    Dein Dienst hört sich aber nicht so spannend an. Ihr geht nur auf Patrouillie und steht Wache? Aber die Geschichte mit dem Senator war spitze. Das hast du völlig richtig gemacht. Schicke ihn doch mal bei uns vorbei. Dann lernt er mal die rauhe Herzlichkeit von den Legionarii kennen. Jedenfalls habe ich gut lachen müssen, als ich das mit seinem theatralischen Getue gelesen hatte.


    Hier hat sich wirklich einiges verändert, seit dem du weg bist. In der Zwischenzeit bin ich Legionarius geworden. Ist schon ein anderes Gefühl. Irgendwie gehöre ich nun endgültig zur Legio. Aber leider zerfällt das alte Contubernium. Wenn das so weiter geht, bin ich demnächst der Dienstälteste auf der Stube. Und das, obwohl ich erst seit kurzem dabei bin.


    Es stimmt. Sabinus ist weg. Ich habe keine Ahnung, was passiert ist. Ist schon merkwürdig. Sonst funktionieren die Lagertrommeln immer. Aber Lupus geht es gut. Ich kann ihn jetzt verstehen. Du musst ihn sehen. Er scheint glücklich bei den Equites zu sein. Und wenn er auf einem Pferd sitzt, bekommt man den Eindruck, als ob er für nichts anderes geboren worden ist. Von daher war seine Entscheidung völlig richtig.


    Er und ich waren nach meiner Beförderung zum Legionarius zusammen etwas in Mogontiacum feiern. War echt klasse! Nur seitdem gibt mir der Centurio merkwürdiger Weise nur noch Ausgang mit der Einschränkung, keinen Alkohol trinken zu dürfen. Ich weiß nicht, ob das mit der Feier zusammenhängt. Jedenfalls kann ich mich da an nichts Schlimmes erinnern.


    Weißt du schon, dass wir einen neuen Tribunus Laticlavius haben? Er ist Aurelier und somit Patrizier. Scheint ein echt feiner Kerl zu sein. Jedenfalls nicht so hochnäsig, wie ich es von einem Adligen erwartet hätte. Letztens haben er, Drusus, Lupus und ich zusammen auf dem Campus eine Fechtübung gemacht. Mein Gegner war Lupus. Kannst dir ja vorstellen, wer gewonnen hat. Jedenfalls hat der Tribun, obwohl er das mitbekommen hatte, kein schlechtes Wort darüber verloren. War echt in Ordnung!


    Bei dem Tribun fällt mir noch eine unschöne Geschichte ein. Letztens war ein Stadtfest in Mogontiacum. Einige Contubernia waren als Wachen dazu abkommandiert worden. Unter anderem unseres. Jedenfalls kam es zu einem Zwischenfall, bei dem eine Sklavin des Tribun leicht verletzt wurde. Also schnappen wir uns den Typen und bringen ihm zum Tribunen, damit der entscheidet, was er wegen der Sache unternehmen will. Er verdonnert ihn zur Bezahlung einer neuen Tunika, da die andere von der Sklavin leicht kaputt war. Da fängt mein Kamerad, ein Neuer namens Calenus, plötzlich an, dass der Tribun doch Milde walten lassen sollte, da der Verursacher offensichtlich arm wäre. Du kannst dir vielleicht vorstellen, wie sauer ich war. Da meint so ein kleiner Probatus, der ich zu diesem Zeitpunkt auch noch war, einen Tribunen indirekt maßregeln zu können. Und das vor den versammelten Leuten! Ich also dazwischen und entschuldige mich für das Verhalten von ihm beim Tribunen. Da fängt der Neue erst richtig an loszulegen. Anstatt seine Klappe zu halten! Mann, war ich stinkig. Auf dem Weg zum Castellum, der Tribun hatte uns den Befehl gegeben, die Sklavin zu seiner Casa zu bringen, da fing er endgültig an auszuticken. Jedenfalls kam es zu einem kleinen Wortwechsel zwischen ihm und mir. Doch scheinbar hat er nun sein Fehlverhalten eingesehen. Ich habe dies keinem der Stubenkameraden erzählt. Wir alle machen Fehler. Und du kennst das ja. Wenn ein Neuer so einen Blödsinn macht, wird er, wenn er Pech hat, von den anderen eine halbe Ewigkeit damit aufgezogen. Ich schreibe dir das, weil ich hoffe, dass du mir einen Rat geben kannst, wenn so was zukünftig wieder passieren sollte. Denn ich weiß nicht, ob ich dann ruhig bleiben werden kann.


    Ansonsten gibt es nur noch zu berichten, dass wir morgen zum Ausbau des Limes abrücken werden. Der neue Tribun scheint ziemlich ehrgeizig zu sein. Ich bin froh, mal aus dem Castellum rauszukommen. Auch wenn das harte Arbeit bedeutet. Doch irgendwie scheint die Sonne außerhalb des Castellums heller und freundlicher. Ich bin gespannt, was uns auf diesem Kommando so alles erwarten wird. Aber ich schätze, es wird nur die Arbeit sein.


    Ich werde dem Centurio deine Grüße ausrichten. Ich denke, er wird sich darüber freuen. Immerhin hat er dich ausgebildet, so das er stolz auf dich sein wird. Und Drusus ist in jeder Hinsicht ein zweiter Schreihals. Das soll heißen, dass er wie der Centurio hart aber fair ist. Deine Grüße an die Kameraden werde ich auch ausrichten. Soviele sind von den Alten ja wie gesagt nicht mehr da. Aber dafür haben wir zwei Neue. Sie scheinen sich auf dem Campus gut zu schlagen. Jedenfalls habe ich nichts gegenteiliges gehört.


    Ich muss jetzt aufhören zu schreiben. Ich muss noch die Ausrüstung für morgen kontrollieren. Nicht, dass es uns nachher noch in das Zelt regnet oder so.


    Nochmals vielen Dank für deinen Brief und lass bald von dir hören. Kann sein, dass eine Antwort von mir länger dauern wird, da wir ja am Limes beschäftigt sein werden. Kennst ja die Feldpost!


    Lass es dir gut gehen! Und mögen dich die Götter auf deinen Wegen beschützen.


    Vale bene,


    Probus


    P.S.: Ach so, ich hoffe, es ist nicht schlimm, dass ich einige Stellen aus deinem Brief den Kameraden vorgelesen habe. Ich dachte, sie sollten auch erfahren, wie es dir in Rom so ergeht. Sie sind mächtig stolz auf dich. Und die Geschichte mit dem Senator hat alle zum Lachen gebracht.



    An
    Praefectus Praetorio
    Gaius Caecillius Crassus
    Casa Caecillia
    Roma
    Italia



    Salve Crassus,


    ich danke dir für die Informationen und hoffe, dass sich der Kaiser alsbald erholt und sich seinen Aufgaben widmen kann.


    Was die Informationen betrifft, werde ich dir so gut es geht helfen:


    Es gab einen schriftlichen Befehl des kaisers zur Einsetzung Balbus und einen Brief, der seine Ablösung bestimmt.
    Beides entsende ich dir als Abschrift.


    Ich hoffe, dir damit geholfen zu haben und verbleibe
    in ewiger Freundschaft




    An den

    Imperator Caesar Augustus
    Gaius Ulpius Aelianus Valerianus


    Palatium Augusti
    Roma Italia


    Salve, mein Imperator,
    ich grüsse dich uns sende dir die besten Wünsche.


    Wie man hört bist du wohlbehalten in Rom angekommen und ich weiss nicht, ob du mein Schreiben in Illycrium noch erhalten hast.


    So möchte ich dir auf diesem Wege nochmal die Treue Germanias und seiner Legionen zusichern und dir ebenso mitteilen, dass die Lage in Germania weiterhin sehr zufriedenstellend und ruhig ist. Es gibt keine gröberen Unruhen oder Aufruhr. Alles geht seinen gewohnten Gang.


    Auch möchte ich diese Gelegenheit ergreifen und dich in eigener Sache um deine Hilfe bitten. Einige meiner Klienten haben sich mit hervorragender Arbeit beim Militär oder auch in der Provinzverwaltung hervorgetan und ich würde dich bitten, sie bei deinen nächsten Überlegungen zu den Standeserhebungen miteinzubeziehen.


    Zum Einen wäre da Lucius Hadrianus Iustus, Magister Officiorum und zum Anderen Numerius Hadrianus Capitolinus, Duumvir von Mogontiacum, die sich eine Erhebung in den Ritterstand verdient hätten.


    Auch möchte ich dich darum bitten den Optio der Legio II Tiberius Iulius Drusus bei gegebenen Anlass zum Centurio erheben zu dürfen.
    Dein Vater überliess zwar mir die Entscheidungen dieser Offiziersernennungen, doch möchte ich natürlich nichts ohne deine Zustimmung unternehmen.


    Ich werde deine Antwort erwarten, mögen die Götter über dich wachen.



    In Treue





    An:
    Senator
    G. Octavius Victor
    Casa Octvavia - Roma


    Von: Eques
    M. Octavius Augustinus Maior
    Casa Octavia - Taracco


    Salve Victor,
    ich überbringe dir die besten Wünsche aus Hispania und hoffe, dass die Götter dir seit unserem letzten Treffen wohlwollend gestimmt waren.


    Ich verbringe meine Zeit in Hispania und diene dem neuen Kaiser hier als Procurator, doch das ist nicht der Grund meines Schreibens: Ich habe derzeit den Wunsch meine Söhne im Ritterstand zu sehen. Daher ist es unabdingbar einen Landbesitz vorweisen zu können. Leider können sie das nicht. So möchte ich dich, zum Wohle und Ansehen des octavischen Geschlechts, bitten, mir zwei deiner Zahlreichen Ländereien zu überlassen. Wenn du es wünschst, werde ich sie dir auch vergüten, sodass es dein schaden nicht sein wird.


    Mit Grüßen aus dem warmen Hispanien verbleibe ich,


    gez.
    Marcus Octavius Augustinus Maior


    Ad
    Decimus Annaeus Varus
    Casa Annaea
    Mantua
    Provincia Italia




    Salve, Varus!


    Bitte verzeih, daß es jetzt so lange gedauert hat mit der Antwort. Doch ich war viel unterwegs und hatte viel Arbeit. Vor einigen Tagen war ich mit dem Quästor Germanicus Sedulus in Germania Magna bei den Mattiakern, um mit ihnen die Verträge zu erneuern. Das war schon ein Erlebnis besonderer Art, kann ich Dir sagen, denn erst sah es nicht so aus, als würden sie uns freundschaftlich empfangen. Doch später stellte sich heraus, dass sie kurz zuvor von einem feindlichen Stamm überfallen worden waren und nur deswegen so übervorsichtig Fremden gegenüber waren. Nachdem die anfänglichen Schwierigkeiten überwunden waren, haben sie uns mit überwältigender Gastfreundschaft geehrt. Eins sage ich Dir: Solltest Du je Gelegenheit erhalten, Met zu trinken, sei bloß vorsichtig! Das Zeug ist unglaublich hinterhältig und steigt schnell in den Kopf! Was nicht heißt, dass ich mich betrunken hätte. Doch gemerkt habe ich die Wirkung schon. Wie auch immer, wir haben die Verhandlungen erfolgreich bewältigt und sind gesund und munter nach Mogontiacum zurückgekehrt.


    Am Markttag durfte ich dem Quästor bei seiner richterlichen Tätigkeit behilflich sein als Beisitzer. Gut, die meisten Fälle waren nicht sonderlich spannend. Doch langweilig war es auch nicht. Und gelernt habe ich bei der Gelegenheit auch eine ganze Menge. Was nie verkehrt sein kann, wenn man den cursus honorum beschreitet.


    Die Arbeiten zum Ausbau des Limes kommen jetzt auch endlich in Gang. Auch das ist einer der Gründe, warum ich nicht recht zum Schreiben komme. Denn mittlerweile halte ich mich fast mehr am Limes auf als im Castellum. Ich habe festgestellt, dass die Stimmung unter den Männern viel besser ist, wenn sie merken, dass ich echtes Interesse an ihrer Arbeit habe, und sie dann mit noch mehr Enthusiasmus arbeiten. Und sie arbeiten wirklich hart, das muß man ihnen lassen!


    Zu Zwischenfällen ist es seit der Sache mit der Räuberbande im letzten Herbst nicht mehr gekommen. Und da war ich ja noch nicht dabei. Doch nach den Erzählungen der Männer hier war das wirklich ein großes Problem und es ist dabei zu schweren Kämpfen gekommen. Also, besonders scharf bin ich nicht darauf, in Kämpfe verwickelt zu werden, das gebe ich offen zu. Auch wenn meine Kampfesfertigkeiten sich hier schon enorm verbessert haben, da einige Offiziere mich mit großer Geduld und Ausdauer trainieren.


    Noch besser sind meine reiterischen Fähigkeiten geworden. Was man mit einem Pferd alles machen kann, wenn es weiß, was man von ihm will! So langsam begreife ich, was die Fahrer beim Wagenrennen beim Training tatsächlich großartiges leisten!


    Und wo wir gerade beim Thema sind: Es wird ein Rennen in Misenum geben? Ich hoffe, ich bin dann wieder in Italia, um mit Dir zusammen hingehen zu können! Natürlich werde ich mein Jahr hier vollständig ableisten. Da ich nicht jetzt schon wieder kandidiere, sondern mir damit Zeit bis zur nächsten Wahl lasse, werde ich nicht vorzeitig abreisen wie mein Vorgänger. Zudem bin ich ja schon mit Verspätung hier eingetroffen, da meine Ernennung erst so spät erfolgt ist. Ich möchte meine Arbeit hier schon ordentlich machen, was kaum möglich wäre, wenn ich meine Zeit noch mehr verkürzen würde. – Steht denn schon ein Termin für das Rennen fest? Also, wenn ich rechtzeitig wieder zuhause bin, werde ich sehr gerne auf Deine Einladung zurückkommen!


    Von dem Theaterstück Kresh habe ich in der Acta gelesen. Schade, dass ich da nicht dabei sein konnte. Aber mit ein wenig Glück wird es ja vielleicht in einigen Monaten nochmals gegeben. Solch einen Erfolg wird man doch gewiß wiederholen wollen.


    Ist der Kaiser eigentlich endlich in Rom eingetroffen? Und wie sieht er aus? Konntest Du einen Blick auf ihn erhaschen? Ist er wirklich so krank wie alle sagen oder ist das nur wieder dumme Schwätzerei um die Menschen zu verunsichern?


    Ich danke Dir für die Grüße von Stella und bitte Dich, ihr von mir ebenfalls Grüße von mir auszurichten. Es freut mich, dass ihr euch so gut versteht und Zeit miteinander verbringt. Wird sie uns auch wieder begleiten zum Wagenrennen? Ich hatte den Eindruck, dass ihr das Rennen sehr gefallen hat. Noch dazu, wo doch ihre Favoriten gewonnen haben.


    So, ich schließe nun diesen Brief, denn ich habe noch einen Termin einzuhalten. Bitte laß bald wieder von Dir hören!


    Mögen die Götter stets an Deiner Seite sein!


    Vale bene,


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    Mogontiacum, ANTE DIEM XV KAL IUN DCCCLVIII A.U.C. (18.5.2008/105 n.Chr.)


    Ad Marcus Vinicius Hungaricus
    Casa Vinicia
    Rom


    C. Furius Helios Patrono s.d.


    Lange hast du kein Wort von mir gehört, doch ebenso lange war ich beinahe dieser Welt entschwunden.
    Gleich nach meiner Ernennung zum Regionarius Hispanias, hat mich eine Krankheit ergriffen, die mich fünf Medici wechseln ließ, weil jeder dieser Heilpraktiker, wie sie sich nennen, Schweißausbrüche bei der Schilderung meiner Krankheit und dem weiteren Vorgehen dagegen bekam. Und Menschenkenntnis habe ich genug, um diese latenten Anzeichen richtig zu deuten.
    Wie ein Wunder scheint es mir nun, dass ich nach gut zwei Jahren des Laborierens auf dem Weg der Besserung, ja geradezu beinahe vor der Heilung stehe. Mittlerweile kann ich mein Bett verlassen und ganze Abende durcharbeiten, ohne danach ermattet in mein Bett fallen und Tage schlafen zu müssen. Ich mache seit gut zwei Wochen wieder längere Ausritte zu Pferd und der nahende Sommer kann wieder wahrgenommen werden. Ja, noch eine Woche und ich bin wieder der Alte.
    Ich kann von Glück reden, dass man mich nicht einfach meines Amtes enthob und achtlos wegwarf. Dem hiesigen Statthalter, Flavius Furianus, habe ich es zu verdanken noch mit Würde und einem Gesicht an dich schreiben zu können. Denn auch wenn ich mich nicht mehr Regionarius nennen darf, so bin ich dennoch Praefectus Portuensis und kein Niemand. Ich bin diesem Mann zutiefst dankbar.
    Und so wage ich auch an dich eine Bitte zu stellen.
    Lange genug ging mein Weg bergab, doch nun soll er wieder steiler werden - und dies nicht nach unten hin.
    Ich bin fast wieder in alten Kräften und so bitte ich dich, meinen Patronus, um einen Gefallen. Ich strebe das Tribunat bei der Legio XXII Deiotarana an. Es ist der nächst logische Schritt eines Eques in meiner Position und warum es keine andere Legio ist hat den Grund, dass das trockene Klima Ägyptens mir sicherlich gut tun wird. Dies ist auch der Grund, warum ich die Subpräfektur über die Vigiles auch fürchte, denn Rom ist, bei aller Herrlichkeit, eine nicht gerade saubere Stadt mit einer nicht gerade reinen Luft. Ich fürchte, noch nicht gänzlich gesund, wieder in Rom zu erkranken.
    Du bist ein Mann, der sicherlich bei einem neuen Augustus noch manches Gehör wird finden können. Und so bitte ich dich, dich für mich und mein Tribunat bei der Legio XXII einzusetzen.


    Doch genug von mir. Wie geht es dir, Patron? Wie geht es deiner bezaubernden kleinen Tochter? Sie ist sicherlich eine Venus, ihrer Mutter gleich. Leider hört man hier in Hispania nur sehr wenig und ich weiß nicht einmal, wie es meiner eigenen Schwester so ergeht. Sie ist bei der Schola tätig, musst du wissen. Furia Stella. Und was mein Sohn treibt, weiß ich ebenfalls nicht. Alles ist mir aufgrund dieser verfluchten Krankheit aus den Händen entschwunden und nun muss ich nicht nur, wie ich zuvor es mit meinem Leben getan habe, mich selbst, sondern auch die Außenwelt an mich reissen.


    Ich verbleibe mit der Hoffnung auf eine positive Antwort und hoffe, dass mir meine Dienste für Rom und Vaterland nicht aberkannt worden sind, Patronus. Ich verbleibe ebenfalls mit den besten Wünschen aus dem derzet blühenden Hispania und wünsche dir den Segen der Götter.


    gez.
    C. Furius Helios
    Praefecuts Portuensis - Regiae Hispania Tarraconensis

    Rufus hatte heute einen Brief des Proconsul von Hispania Lucius Flavius Furianus
    dabei, welchen er hier loswerden wollte.


    Ad
    Senatus Romae,
    Curia Iulia,
    Rom


    Bericht aus der Provinz Hispania
    vom NON OCT DCCCLVII A.U.C. (7.10.2007/104 n.Chr.)
    bis zum PRIDIE NON MAI DCCCLVIII A.U.C. (6.5.2008/105 n.Chr.)


    Generalis
    Ich muss mich bei euch, werte Kollegen, entschuldigen, denn ich habe es in letzter Zeit vernachlässigt den Senat vollständig über die Lage in Hispania zu informieren. Der Grund dafür ist ein einfacher, nämlich die Tatsacge, dass nicht genug geschehen war, um einen Bericht vollkommen ausreichend füllen zu können.
    Dies soll hiermit nachgeholt werden, so dass jener Bericht umfangreich sein wird.


    Ferner sollte vom Senat an den künftigen neuen Kaiser mitgeteilt werden, dass das Volk Hispanias über seine Inthronisierung als neuer Kaiser unseres Reiches weiß und dem neuen Augustus die besten Wünsche und Segen der Götter, wie auch die Loyalität zu ihm, sendet.
    Es wird dem neuen Augustus auch versichert, dass alle Besitztümer seines Vaters hier auf hispanischem Boden weiterhin in Familienbesitz der Gens Ulpia verbleiben und alle kaiserlichen Bediensteten weiterhin ihren Dienst erfüllen werden.


    Pars I. Provincia Hispania
    Die Provinz Hispania ist seit meiner Ankunft recht ruhig geblieben. Ernsthafte Zwischenfälle gibt es nicht.
    Vor Kurzem beschwerten sich einige Nachbarn im Umland Tarracos über die schlechte Bewässerung und den äußerst trockenen Sommer diesen Jahres, welcher sich fatal auf die Ernte eben jener auswirkte.
    Selbstverständlich entschädigte ich sie für ihren Verlust und versprach die Anlegung und Verbesserung des Wassersystems im Umland Tarracos.


    Die Menschen wirken alle recht zufrieden und der Handel floriert. Besonders der Hafen ist ein Sammelpunkt für allerlei Nationalitäten und Sprachen.
    In letzter Zeit ist ein reger Warenaustausch mit den Ostprovinzen von statten gegangen, was für mich nur ein Rückschluss der vielen neuen Sklaven durch den Feldzug ist. Zudem scheinen östliche Provinzen durch den Krieg deutlich kostengünstiger geworden zu sein.
    Die Anzahl der Geschäfte mit Afrika beträgt jedoch nach wie vor das größte Segment.



    Pars II. Regio Hispania Tarraconensis
    I. Generalis

    Die Regio Hispania Tarraconensis trägt zu der Mehrung der Steuereinnahmen in besonderem Maße bei, was ich ebenfalls auf den ausgeweiteten und regen Handel mit den Provinzen schließe.
    Die Sicherheit innerhalb der Provinz ist ebenfalls in gesundem Maße. Selbstverständlich habe ich des Öfteren die Gerichtsbarkeit inne, wenn sich zwei einheimische Parteien gegenüber stehen, doch die Vergehen und Verbrechen sind keines größeren Ausmaßes und die Gerichte nur teilweise ausgelastet. Ein gutes Zeichen.


    Ich habe vor in nächster Zeit die Miliz aufzubauen, um die Präsenz noch weiter zu erhöhen und den Bürgern ein größeres Sicherheitsgefühl zu vermitteln. Besonders an den Küstenstädten oder auch direkt an den Häfen wird die Anzahl der Wachsoldaten steigen, da das Aushängeschild dieser Provinz der Handel zur See und somit die Häfen sind. Herrscht dort keine Sicherheit, ist auch die Sicherheit der Geschäfte gefährdet.
    Zudem sollen einige Renovierungsarbeiten an den Häfen in Zukunft folgen, um der Entwicklung und Größe der Schiffe Folge zu leisten und ein schnelles Be- und Entladen durch neuartige Lastenkräne zu ermöglichen.
    Erst vor Kurzem wurde auf die gleiche Weise der Hafen von Tarraco saniert und renoviert.


    Pars II. Regio Hispania Tarraconensis
    II. Personalia

    Aufgrund der besonderen Ausrichtung meiner weiteren architektonischen Projekte hin zu einem Ausbau und Erneuerung einiger Hafenanlagen, bin ich auf einen kompetenten Stab an Mitarbeitern und Abteilungsleitern angewiesen. Einer davon ist Eques Gaius Didius Sevycius.
    Er ersetzt Lucius Didius Crassus, welcher seiner Arbeit nicht im Geringsten nachging und mir bis heute nicht einmal Bericht erstattet hat.
    Didius Sevycius gehörte vorher zum Stadtadel Tarracos und hatte bereits das Amt des Come inne. Vor seiner Ernennung zum Procurator Aquarum war er Aquarius und meiner Meinung nach der Geeignetste für die Nachfolge. In der Materie kennt er sich ebenfalls aus wie in der Menschenführung, was in seiner Position unerlässlich ist.


    Eine weiter Neubesetzung ist das Amt des Regionarius mit meinem bisher als verschollen gegolltenem Bruder Gaius Flavius Catus.
    Dieser Schritt war notwendig, denn der bisherige Regionarius, Caius Furius Helios, laborierte an einer schwerwiegenden und langwierigen Krankheiten, so dass er seine Pflichten nicht voll wahrnehmen konnte. Flavius Catus ist diesem als in der Classis wie bei den Cohortes Urbanae erfahrener römischer Offizier nachgefolgt und hat bis dahin seine Arbeit tadellos verrichtet.


    Besagten Caius Furius Helios ernannte ich zum Praefectus Portuensis, da Furius ein sehr guter römischer Offizier ist, jedoch aufgrund seiner Krankheit derzeit nicht voll belastbar. So übergab ich ihm die Verantwortung über die Häfen, da er selbst einst bei der Classis Jahre lang seinen Dienst verrichtet hat und sich durchaus auskennt. Sein Kompetenzbereich ist, anders als im Amte des Regionarius, eingeschränkt, was für ihn ideal ist, bis er sich vollständig von seiner Krankhet erholt hat. Ich hege keinen Zweifel daran, dass er trotz der Krankheit zufriedenstellende Arbeit verrichten kann.


    Eine weitere Neubesetzung fand mit der Ernennung des Tiberius Flavius Quirinalis statt. Dieser Mann bat mich um eine Verwendung für die Provinz und da er bereits als Magistratus und Duumvir Tarracos mehr als zufrieden stellende Arbeit verrichtet hat, ernannte ich ihn zum Magister Scriniorum der Regio. Er wird sich bewähren müssen, bevor ich erwäge ihn ein weiteres Mal zu befördern.



    Pars III. Urbs Tarraco
    I. Generalis

    Tarraco ist eine florierende und lebendige Stadt, welche selbstverständlich den anderen Städten Hispaniens gleich in dem Seehandel tätig ist.
    Die Stadt an sich ist recht ruhig und die Menschen scheinen dem Alltagsgeschehen mehr abzugewinnen als der Politik Roms.
    Selbstverständlich habe ich das Volk in einer kurzen Ansprache auf den Kaiser eingestellt.


    Pars III. Urbs Tarraco
    II. Personalia

    Erst vor Kurzem verlor Hispania einen charismatischen und engagierten Duumvir, welcher sich einfach entschloss nach Italia auszuwandern und seine Amtspflichten ruhen zu lassen.
    Zum Glück konnte ich in Artorius Nero einen würdigen Nachfolger, ach als Magistratus finden.


    NEpilogus
    Ich hoffe den Erwartungen des Senates in diesen ersten Monaten gerecht geworden zu sein und das Vertrauen der patres conscripti nicht verloren zu haben.
    Ein Bericht zu den Steuererhebungen und den daraus resultierenden Einnahmen, wird noch später nachgesendet.


    gez.
    Lucius Flavius Furianus
    Tarraco, PRIDIE NON MAI DCCCLVIII A.U.C. (6.5.2008/105 n.Chr.)

    An den Senat von Rom


    Forum Romanum
    Curia Iulia


    z. H. des Consuls


    Betreff: Provinz Germania



    Salve ehrenwerte Väter Roms,


    anderst als vielleicht nach dem Tode des Augustus Lucius Ulpius Iulianus erwartet gibt es in der Provinz Germania keine Anzeichen von Unruhen.


    Der Legatus Augusti Pro Praetore hat so weit ich weiß alle militärischen Einheiten den Eid auf den neuen Augustus ablegen lassen aber dies hat er euch mit Sicherheit auch selbst schon mitgeteilt und ist somit nichts Neues.

    Die Germanen verhalten sich ruhig und ich kann euch freudig mitteilen das unsere Verbündeten unter ihnen (Stamm der Mattiacer) auch unter dem neuen Augustus ihre Treue zum römischen Volk beteuern so wie sie es schon unter dem verstorbenen Iulianus taten. Was wieder ein Grund zur Sorge weniger ist.


    Außerdem gab es in Mogontiacum große Feierlichkeiten welche zu Ehren und dem Andenken des verstorbenen Augustus abgehalten wurde.
    Das Volk nahm in großer Anzahl zum Gedenken an den verstorbenen Imperator daran teil.



    Mogontiacum, ID MAI DCCCLVIII A.U.C. (15.5.2008/105 n.Chr.)



    Quintus Germanicus Sedulus


    Ad
    Marcus Aurelius Corvinus
    Villa Aurelia
    Roma
    Provincia Italia




    Salve, Marcus!


    Die Neuigkeiten, die Du nun erhältst, sind alles andere als erfreulich. Ich hoffe, dass Siv Dir bereits alles berichtet hat, dennoch werde ich Dir hier ebenfalls die Ereignisse berichten, die mich im höchsten Maße enttäuscht haben. Diesen besonderen Weg, die persönliche Überbringung des Briefes durch Siv, habe ich aufgrund ihres Flehens gewählt, Dir selbst alles beichten zu dürfen. Nun, vielleicht entspringt diese Bitte der Erkenntnis des großen Fehlers, den sie gemacht hat, daher habe ich ihr diese Bitte gewährt. Dennoch kann ich ihr natürlich nicht restlos vertrauen, daher erhältst Du diesen Brief in einigen Tagen über den Postdienst ein weiteres mal, wundere Dich also bitte nicht.


    Siv hat versucht, zu fliehen. Sie marschierte einfach durch das Stadttor hinaus. Den Soldaten fiel sie sofort auf und sie leistete auch sogleich Widerstand, als sie angehalten wurde, und beleidigte die Männer durch Beschimpfungen und Anspucken, wie ich mittlerweile erfahren habe. Man brachte sie zu mir, nachdem man sie anhand ihrer Markierung als Dein Eigentum identifiziert hatte. Bestraft habe ich sie nicht, das steht nur Dir zu. Doch Matho hatte Anweisung, sicherzustellen, dass sie in den wenigen Tagen bis zur Abreise keine weitere Möglichkeit zur Flucht mehr hat.


    Nun, das ist vorerst alles, da ich gerade erst einen langen Brief an Dich abgeschickt habe. Laß bald von Dir hören.


    Vale,


    [Blockierte Grafik: http://666kb.com/i/axkoxbf4nh8f12236.gif]



    P.S.


    Diesen Brief hatte ich am gleichen Tag verfasst wie jenen, den ich Siv mitgegeben hatte. Doch es gibt neuere Erkenntnisse, die ich Dir keinesfalls vorenthalten möchte. Anscheinend hat Matho meine Anweisung, darauf zu achten, dass Siv das Haus nicht mehr verlassen kann, zum Anlass genommen, sie tagelang ohne Licht, Decken und ausreichende Nahrung im Keller einzusperren. Bewerte sein Verhalten selbst. Ich glaube nicht, dass ich Dir sagen muss, was ich davon halte.


    Bei der Gelegenheit erfuhr ich auch, dass Matho wohl auch in Rom den anderen Sklaven gegenüber ein ausgesprochen tyrannisches Regiment führt und sich dabei geradezu als ihr Herr aufführt. Nun, natürlich muss man derlei Anschuldigungen aus dem Munde von Sklaven erst sorgfältig prüfen, doch angesichts der Kellergeschichte bekommt diese Anschuldigung durchaus Gewicht. Ich hielt es für wichtig, Dich über diese Erkenntnisse zu informieren, damit Du gegebenenfalls entsprechende Nachforschungen anstellen kannst, so Du diese für notwendig hältst.


    Leider fehlt mir im Moment die Zeit für ausführlichere Berichte. Doch wenn ich vom Limes zurückkehre, werde ich Dir von meinem Besuch bei den Mattiakern und vom Limesausbau berichten. Einen neuen Vilicus habe ich eventuell auch schon gefunden, allerdings hole ich über diesen noch einige Erkundigungen ein, damit wir nicht noch einmal eine derartige Enttäuschung erfahren wie mit dem alten, der im übrigen unauffindbar ist.


    Bitte grüße den Rest der Familie von mir. Mögen die Götter euch allen stets beistehen. Und lasst bald wieder von euch hören!


    Vale,


    [Blockierte Grafik: http://666kb.com/i/axkoxbf4nh8f12236.gif]



    An
    Lucius Aelius Quarto
    Domus Aeliana zu Rom
    ITALIA



    Sei gegrüßt, Quarto!


    Ich habe in der letzten Acta gelesen, dass die Legionen wieder zu Hause sind und dachte mir, dass du sicherlich mit ihnen heimgekehrt bist. Wie geht es dir? Aelia und der Kleine sind sicherlich sehr froh, dass du unversehrt wieder daheim bist, und ich auch. Callidus hat dir vielleicht schon erzählt, dass ich ein paar Wochen lang in Rom war, während du fort warst. Ich habe damals nach einer Anstellung gesucht und auch eine gefunden: ich bin in den Postdienst gegangen, habe als stationarius in Alexandrien angefangen und bin gerade letzte Woche zum praefectus vehiculorum ernannt worden! Gleich bei meiner Ankunft hatte ich auch ein Gespräch mich dem praefectus Aegypti. Er hat nach dir gefragt und dir Grüße ausrichten lassen.


    Stell dir vor, inzwischen bin ich sogar stolzer Besitzer einiger Geschäfte hier vor Ort. Bald möchte ich mir ein Schiff zulegen, um meine Waren auch in Italien verkaufen zu können. Wenn die Familie also einmal Datteln und Falerner braucht, Käse, Birnen, Pfirsiche oder Äpfel, Wolle, Seide oder einfach nur einen guten Mosaikenleger, dann lasst es mich wissen und ich sehe, was sich preislich machen lässt. Dasselbe gilt natürlich für Klienten der Familie. Wo ich gerade dabei bin - Callidus geht es doch gut? Ich hatte ihm vor Wochen einen Brief gesandt, aber bisher hat er nicht geantwortet. Vermutlich steckt er aber nur wieder bis zum Hals in der Arbeit.


    Ich habe da noch eine Frage an dich, Quarto. Würdest du es gutheißen, wenn ich eine Verbindung mit einer Decima einginge? Ich habe ein Auge auf die Tochter des Decimus Silanus geworfen, Seiana. Sie ist eine Schwester von Decimus Serapio, der unter Iulianus in Parthien in der Prima gekämpft hat. [strike]Ich kann mir vorstellen, dass Senator Meridius sie nicht einem Mann verspricht, der bisher nicht sonderlich Großes geleistet hat.[/strike] Ich arbeite derzeit auf eine Standeserhebung zum eques hin und hoffe, damit für Senator Decimus Meridius geeignet zu sein, um ihre Hand anzuhalten. Was denkst du darüber?


    Hier in Ägypten ist sonst alles recht ruhig. Die meisten Griechen sind ein gemütliches Volk, und mein Griechisch ist inzwischen wieder recht gut. Gibt es etwas, das ich hier für dich erledigen kann? Und zu guter Letzt möchte ich dich noch um etwas bitten. Ich möchte aktiver als bisher an Factioangelegenheiten teilnehmen. Da ist die Entfernung zu Rom sicher das größte Problem. Wenn du aber denkst, dass es dennoch machbar ist, würde ich mich freuen.


    Grüße alle schön von mir!


    Vale.


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    ALEXANDRIA, PRIDIE ID MAI DCCCLVIII A.U.C. (14.5.2008/105 n.Chr.)



    An
    Decima Seiana
    Casa Decima zu Rom
    ITALIA



    Liebe Seiana,


    vielen Dank für deinen letzten Brief und die Acta!
    Katander und ich haben inzwischen eine habitatio gefunden. Das war zwar gar nicht so leicht, aber immerhin wohnen wir jetzt recht ruhig und nahe an der agora, und wir haben sogar ein Gästezimmer und einen Balkon. Die Briefe brauchst du dann auch nicht mehr ins Kapleion Archaon schicken. Meine neue Adresse lautet ›Insula Angularis - habitatio Aeliana‹, auch hier in Alexandrien. Wenn du irgendwann einmal herkommst, zeige ich dir alles ganz genau.


    Was die Regelungen und Arbeitsabläufe betrifft, muss ich scheinbar einen Eindruck hinterlassen haben. Vor drei Tagen kam ein Brief aus Rom hier an, und du wirst nicht glauben, was darin stand! Ich bin jetzt praefectus vehiculorum von Ägypten! Demnächst werde ich dann wohl eine kleine Rundreise übernehmen, um mir einen Überblick über die Zustände der mansiones und die Gewissenhaftigkeit der Postangestellten zu machen. Und da werde ich Katander mitnehmen, sowie den neuen Sklaven, den ich habe. Ja, du liest richtig. Er heißt Firas und scheint mir ein ganz anständiger Kerl zu sein, der eine Menge über Pferde weiß und drei Sprachen spricht. Katander hat ihn neulich abends angeschleppt, und, naja, was sollte ich machen, da hab ich ihn eben behalten. Vielleicht werden wir auch die Pyramiden nun endlich besichtigen - oder aber, wir warten damit, bis du uns besuchen kommst, dann könnten wir sie zusammen erkunden. Was hältst du davon? Du kannst Senator Meridius das Ehrenwort des praefectus vehiculorum von Alexandria et Aegyptus geben, dass du beschützt und heil wieder die Rückreise antreten werden wirst.


    Du wirst für die Acta schreiben? Das klingt ja prima! Ich bin mir sicher, dass sie das ein Stück lesenswerter machen wird. Aber sag, sind diese Aurelier nicht Patrizier? [strike]Ich habe mal einen Patrizier in Brundisium getroffen, der war recht überzeugt von sich und seinem Können, um nicht zu sagen arrogant. Pass bloß auf.[/strike]


    Ich hatte beinahe vergessen, dass ihr Decimer der Aurata anhängt. Naja, vielleicht schaffen die Goldenen es auch irgendwann mal wieder, einen dritten Platz zu belegen. [strike]Obwohl ich nicht glaube, dass das jemals der Fall sein wird, so schlecht wie der Quintus Arius fährt.[/strike] Die Rennen fehlen mir, leider gibt es hier sehr selten solche Veranstaltungen. Dafür lassen die Griechen hier teilweise Hunde gegeneinander rennen oder Hähne im Kampf antreten. Es gibt da eigens solche Metallteile, die sie dem Federvieh an die Läufe binden, und es entstehen dabei ganz grässliche Wunden. Für mich ist das ja nichts, aber die Griechen schwören darauf, dass sich so ein Hahn später ganz prima für den Eintopf verwenden lässt. Die Hunderennen sind dafür ganz witzig, auch wenn natürlich nie das Flair der Wagenrennen aufkommt, wie man es aus dem circus in Rom kennt. Ich glaube übrigens, dass ich einen passenden Namen für das Schiff gefunden habe. Ich verrate ihn dir aber erst, wenn du mich irgendwann besuchen kommst.


    Zuletzt habe ich noch eine Frage an dich. Ist Valerianus schon in Rom eingetroffen? In der Acta steht nichts dazu, und ich würde doch gern wissen, ob ich nun mit dem zukünftigen oder derzeitigen Kaiser verwandt bin, oder ob es aus irgendeinem Grund nicht geklappt hat, dass Valerianus ausgerufen wird.


    Das Pergament neigt sich dem Ende, und ich muss nun leider schließen, obwohl ich dir noch gern anderes schreiben würde. Mögen die Götter auf dich auspassen. Bis bald!


    [Blockierte Grafik: http://img253.imageshack.us/img253/4277/caaunterschrift2qx2.gif]


    ALEXANDRIA, ANTE DIEM VIII ID MAI DCCCLVIII A.U.C. (8.5.2008/105 n.Chr.)




    An
    Elena
    Casa Decima



    Liebe Elena,


    o ja, ich weiß, was du meinst!
    Mir ging es gerade vor ein paar Tagen ähnlich... Da hat mein Herr mich auf den Markt geschickt, damit ich ein paar Dinge einkaufe, und was sehe ich? Einen von uns, zu einem absoluten Hammerpreis angeboten, und keiner will ihn. Gut, es war vielleicht etwas eigenmächtig von mir, aber ich hab ihn gekauft. Firas heißt er, und er ist ein recht ordentlicher Kerl. Falls ihr uns besuchen kommt, lernst du ihn ja kennen.


    Und stell dir vor, wir haben endlich eine Wohnung gefunden. Caius wird das deiner Herrin sicher auch geschrieben haben. Jedenfalls ist das eine richtig schöne Wohnung, hell und freundlich und mit Balkon zur Südseite raus. Ich werde in den nächsten Tagen noch ein paar Kübel organisieren, damit man sich richtig entspannen kann - denn das muss er jetzt nach der Arbeit, er ist befördert worden und jetzt Postchef der gesamten Provinz. Mal sehen, was er da zutun hat. Sag mal, kann Seiana eigentlich reiten, fällt mir gerade ein? Caius spricht ziemlich oft davon, dass er mit ihr die Pyramiden besichtigen will, und zu Fuß oder per Sänfte wär das ja ein ziemlich langwieriges Unterfangen. Aber da er sich darüber aufgeregt hat, dass sie die Aurata anfeuert, denk ich schon, dass sie auch reiten kann. Oder?


    Ich jedenfalls würde mich ziemlich freuen, wenn wir uns bald sehen würden, wie du angedeutet hast. Bis dahin!


    [Blockierte Grafik: http://img379.imageshack.us/img379/3495/katsigeg0.png]
    _____________________________________________________
    LEXANDRIA, ANTE DIEM VIII ID MAI DCCCLVIII A.U.C. (8.5.2008/105 n.Chr.)

    "Salve Decimus Annaeus Varus... na wie geht's? Ich hab heute nur ein Brief dabei, aber er ist für dich und ich glaub du wirst umziehen müssen." Rufus blickte sich dabei in dem doch recht ruhigen Officium um und gab das Schreiben aus Rom ab.





    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI



    ERNENNE ICH



    DECIMUS ANNAEUS VARUS



    MIT WIRKUNG VOM



    ANTE DIEM VI ID MAI DCCCLVIII A.U.C.
    (10.5.2008/105 n.Chr.)


    ZUM PRAEFECTUS VEHICULORUM VON



    ITALIA