Ad
Manius Tiberius Durus,
Villa Tiberia,
Roma
Furianus Duro s.d.
Mein Freund, welch erfreuliche Nachrichten erreichen mich in jüngster Zeit aus Rom. Nicht nur die lieblichen Worte meiner baldigen Verlobten aus eurem Hause versüßen mir den Tag, nein, auch die Nachrichten sind stets froher und glücklicher. So hörte ich, dass neben meinem Vetter Manius Gracchus nun auch du, mein Freund, in den Reihen des Collegium Pontificium zu finden sein wirst. Meine herzlichsten Glückwünsche, Durus, du hast es dir mehr als nur verdient und wir alle haben uns schon gefragt, wann deine Mühen endlich angemessen entlohnt werden würden. Umso mehr freue ich mich, dass dies mit deiner Ernennung nun geschehen ist.
Erfreulich ist ebenso, dass ich keine Nachrichten in Bezug auf Krankheiten oder Leiden meiner Freunde, wie auch dir, erhalte. Du scheinst bester Gesundheit zu sein und ich werde dafür beten, dass dieser Zustand lange, besser gesagt ewig, anhalten möge.
Du bist noch immer Junggeselle, mein Freund, wie kommt das? Sind die Damen angesehener Häuser denn blind oder schätzen den gemeinen Legionär mehr als einen verdienten Sentor und Pontifex Roms? Ich hoffe nicht, mein Freund. Hätte ich eine Tochter, sie wäre dein, denn niemand anderem hätte ich sie lieber anvertraut, als dir.
Doch wir sind jung, noch ziert kein graues Haar unsere Häupter und ich bin sicher, dass auch du in Bälde eine liebliche, intelligente und angesehene Frau an deiner Seite haben wirst.
Hispania ist ruhig, Durus, und ich habe mir die Arbeit wahrlich leichter vorgestellt, als sie ist. Positiv ist der seit jüngster Zeit große Andrang in mein Officium auf der Arx bezüglich neuer Karrieren, die eine gute Zahl an jungen Männern in ihre Hand nehmen wollen. Doch das Problem kommt sogleich mit dem Erfreulichen, denn auch wenn ich die Männer selbstverständlich auf weniger verantwortungsvollen Ämtern erproben will, so muss ich mir als Proconsul unweigerlich weitere Gedanken ihre Zukunft betreffend machen. Gedanken wie, zu was ich sie nach ihrer Erprobung ernennen soll, wie ihre Laufbahnen der Provinz zu Profit gereichen, wie auch ihnen selbst und dies unter der Prämisse keinem von ihnen besondere Nach- oder Vorteile zukommen zu lassen, keinen ja zu verstimmen. Zudem versuche ich, aber dies wird in meinem nächsten Senatsbericht sicherlich erwähnt, die Macht ein wenig in meine Hände zu lenken. Agrippa hat der Curia Hispaniens, meiner Meinung nach, zu viel Vertrauen geschenkt und zu viele seiner Aufgaben überlassen, das werde ich ändern und habe es bereits. Ich gebrauche mein Recht. Aber bevor ich wieder einige Aufgaben abgeben kann, ein Beweis des Vertrauens, will ich auch eine neue Curia, eine, die etwas bewegt.
Aber gut, ich langweile dich sicherlich schon damit.
So wünsche ich dir beste Gesundheit, mein Freund. Mögest du noch weiterhin für deine grandiose Arbeit in solch einem Maße geehrt werden, wie mit deiner Ernennung ins Collegium. Ich hoffe ebenfalls, dass deine Familie wohl auf ist, wie auch die Fratres Arvales, denen ich leider fern sein muss.
Dein Freund und Bruder.
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