Beiträge von Gnaeus Postumius Rufus

    Begleitet durch eine Wache des Tores, erreichte Rufus schließlich das Officium des Procurator a libellis und betrat es auch sogleich.


    "Salve, Postumius Rufus mein Name, Cursus Publicus. Wir haben ein Schreiben aus Germanien hierher transportiert bekommen. Es ist ein Brief an den Imperator, der ja im Felde weilt. Zwar war es dem Absender bewußt und er gab dies auch als Ziel an, aber es ist laut einer Weisung des Legatus Augusti cursu publico immernoch so, das wir Schreiben an den Imperator nicht über die normale Feldpost schicken sollen... zu gefährlich und so."


    Mit der Gens Postumia verband sich eine lange Tradition von Postbediensteten. Einige von ihnen hatten es bis ganz nach oben geschafft und wichtige Posten im Cursus Publicus beglitten. Für Rufus war es schon eine große Ehre als Tabellarius in Rom zu dienen und so die einflussreichsten Männer und Frauen des Imperiums kennen zu lernen.

    Etwas ungeduldig, vorallem da es sich um ein Schreiben handelte, das wohl noch seine Zeit benötigen würde, trat Rufus von einem Bein auf das Andere. Die Wache ließ sich nicht antreiben.


    "Ich kenne doch den Weg und war schon oft in den Fluren der kaiserlichen Kanzlei unterwegs..." versuchte er es auf die kumpelhafte Art. Wahrscheinlich waren einfach zuviele Besucher gerade im Palast und die Wachen knapp geworden, um ihn begleiten zu können.


    Aelia Vespa
    Zur Zeit Castellum der ALA II Numidia in Confluentes
    Provincia Germania



    An
    Marcus Aelius Callidus
    Roma
    Provincia Italia



    Salve aus dem Norden des Reiches.


    Endlich habe ich es geschafft ein paar Zeilen an dich zurichten. Als Allererstes möchte ich mich bei dir dafür entschuldigen, dass ich es erst jetzt geschafft habe die Worte an dich zu richten.


    Ich bin gut angekommen auch wenn die Reise recht lang war. Es gab keine Zwischenfälle. Sie war recht ruhig. Die Provinz bietet wirklich ein wunderschönes Schauspiel im Herbst wenn alle Blätter an den Bäumen sich bunt färben und in allen erdenklichen Grün-, Gelb-, Rot- und Brauntönen erstrahlen. Wenn sie schließlich zu Boden fallen, vermischen sich alle Farben dort und es sieht aus als hätte ein Maler seine Farben auf dem Land versprengt. Doch bald sind sie alle abgefallen und dann ist es hier nur noch trist und grau. Wahrscheinlich stammen aus dieser Zeit alle dunklen Geschichten über das Land, die man dir zugetragen hat.


    Ansonsten wohne ich im sicheren Castellum und verlasse es nur selten. Ich lese viele Schriften. Es gibt wirklich viele Interessante. Hin und wieder verschlägt es mich auch auf den Mercatus, der bei Weitem nicht so groß ist wie der in Roma. Es gibt auch nicht so ein vielfältiges Angebot. Ich werde dieser tage ihn noch einmal besuchen und dir ein Andenken mitbringen. Etwas typisch germanisches. Das Angebot hier würde man in Roma sicher gern bekommen. Es fehlt nur am Reichtum der verschiedenen Produkte.


    Zu meinem eigentlichen Grund der Reise gibt es nicht viel zu sagen. Prudentius Balbus ist ein vielbeschäftigter Mann und hat nicht viel Zeit. Aber ich denke wir lernen uns dennoch etwas besser kennen.


    Das wars dann auch schon mir.


    Wie geht es dir und Roma. Hier erfährt man so wenig davon. Wie geht es Onkel Quarto? Hast du vielleicht Nachricht von ihm aus Parthia erhalten?



    Vale, deine


    Vespa


    Ad
    Tiberia Albina,
    Villa Tiberia,
    Roma


    Liebe Verlobte,


    entschuldige, dass ich erst jetzt die Zeit dazu finde, dir zu antworten. Die Amtsgeschäfte in Hispania halten derzeit meine volle Aufmerksamkeit in ihrem festen Griff.
    Auch dein Brief schob die Wolken beiseite und erhellte mir den Tag, dein Wohlergehen beruhigt mich ungemein, so dass mir manch schlaflose Nacht genommen wurde. Ich bin in Sorge, Albina. Durch meinen Klientelring und die Meldungen aus Rom sowie die Artikel in der Acta Diurna beunruhigen mich zutiefst. Der Anschlag auf Senator und Consul Prudentius Commodus, ein weiterer auf Senator und Praefectus Urbi Octavius Victor und nun die Nachricht, dass meine geliebte Tante und oberste Hüterin des Vestafeuer ebenfalls einem Anschlage zum Opfer gefallen war, schürrt Ängste in mir. Ängste, die sich nicht meiner Familie gelten, sondern im besonderen Maße dir gegenüber. Ich sorge mich um dein Wohlergehen in Rom, ja, ich sorge mich um dein Leben, liebste Verlobte. Hast du genügend Leibwächter stets mit dir, Albina? Ist die Villa Tiberia genügend geschützt und gesichtert? Wenn nicht, so teile es mir unverzüglich mit, ich schicke Geld, Leibwächter und Sklaven nach Rom.
    Bitte verspreche mir, Albina, niemals Abends hinaus zu gehen und tagsüber mindestens fünf Leibwächter und genügend Sklaven um dich herum zu haben, bitte versprich mir vorsichtig zu sein. Ich will und kann nicht eine weitere Verlobte zu Grabe führen, besonders nicht nach einem erneuten und so großen Verlust in der Familie aufgrund dieser Anschlagsserie.


    Ich danke dir für deine Anteilnahme an unseren Verlusten geliebter Menschen, das bedeutet mir viel. Glücklicherweise habe ich nun die Gewissheit, dass mein geliebter Onkel Aristides doch unter den Lebenden weilt, doch das Wehklagen um Flavia Leontia, die junge Arrecina und nun meiner Tante, verzerrt meinen Körper und Geist. Die Nächte hier scheinen kühl und selbst die leuchtenden Sterne und der helle Mond verdrängen die Dunkelheit des Schmerzes nicht.
    Einzig die Zukunft wärmt mich, unsere Zukunft und die Vorfreude nicht nur eine reizende und kluge Ehefrau an meiner Seite zu haben, sondern auch auf einen kleinen Nachfolger, welcher in dieser großen Villa das unbeschwerte Lachen eines Kindes einführt.


    Wenn es in Rom kühler wird, wird es in Rom angenehmer. Die schwülen Tage scheinen wohl der Vergangenheit anzugehören, das ist mir die liebste Zeit, auch wenn sie hier in Hispania noch etwas auf sich warten lässt.
    Du hast eine Halbschwester, Albina? Erzähle mir doch bitte von ihr und sodenn du auch noch andere Geschwister hast, auch von ihnen. Ich bin in den Linien der gens Tiberia nicht sehr bewandert und tue mich recht schwer mit der Zuordnung. Ich habe einen gleichaltrigen Bruder, liebe Verlobte, doch er weilt derzeit auf Sardinia und wird wohl sicherlich meinem Vater im Garten oder auf dem großflächigen Landgut behilflich sein.
    Manius, meinen Onkel, musst du unbedingt kennen lernen, doch solltest du bedenken, dass er sich im Bezug zu mir lieber als Vetter sieht, denn Onkel, vermutlich klingt es für ihn schlicht und einfach sehr alt, wenn ich ihn als Onkel titulieren würde. Er ist in der Kunst der Rhetorik sehr bewandert und an sich ein wacher Geist.
    Die Familie weiß um unsere Verbindung, du kannst folglich ruhig den Kontakt zu den verbliebenen Flaviern suchen.
    Die Amtsgeschäfte verlangen nun meine Zeit, so dass ich mich dem Ende neigen muss.


    Ich wünsche dir den Segen der Götter, mögen sie dich stets behüten und schützen, gerade in solch gefährlichen Zeiten. Mache es ihnen aber auch nicht so schwer und achte selbst auf dich, liebste Verlobte.
    So verbleibe ich mit großer Sehnsucht nach deiner Antwort in dem fernen Hispania.


    Dein Verlobter,


    Furianus



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    An
    MARCUS AELIUS CALLIDUS
    Domus Aeliana
    Palatium Augusti, Roma


    Salve, mein lieber Marcus!


    Ich bin gut hier in Germanien angekommen. Es war eine schreckliche Reise und ich kann nicht sagen das ihr Ziel für die Strapazen entschädigt, aber nun bin ich hier und plane mit meinem Zukünftigen eifrig unsere Hochzeit.
    Möchtest Du nicht kommen? Ich weiß nicht, wen aus unserer Familie ich sonst einladen soll und zumindest ein Mann aus unserem Haus sollte doch dabei sein. Mein feiner Cousin Lucius muss sich ja unbedingt im Osten herumtreiben, sonst hätte ich ihn gefragt. Aber so frage ich Dich, auch wenn ich weiß das Du wahnsinnig viel in Rom zu tun hast und obwohl es wirklich kein Vergnügen ist nach Germanien zu reisen. Ich könnte lügen und sagen, die Provinz sei toll und der Weg hierher wunderschön, aber Du würdest meine Lüge bestimmt sofort durchschauen.
    Kommst Du trotzdem?
    Wir heiraten am KAL NOV DCCCLVII A.U.C. (1.11.2007/104 n.Chr.).


    Aelia Paulina


    MOGONTIACUM - ANTE DIEM X KAL NOV DCCCLVII A.U.C.
    (23.10.2007/104 n.Chr.)


    Duccia Venusia et Primus Decimus Magnus
    Mogontiacum
    Provincia Germania



    An
    Decima Lucilla et Medicus Germanicus Avarus
    Roma
    Provincia Italia



    Salve Lucilla und Avarus,


    mit Freuden haben wir zur Kenntnis genommen, dass ihr heiraten möchtet und bedanken uns herzlich für eure Einladung. Doch leider müssen wir euch mitteilen, dass wir es leider nicht einrichten können euch mit unserem Erscheinen zu beehren. Mich halten diverse Aufgaben in dieser Provinz, die sich leider nicht schieben lassen. Außerdem ist noch ein anderes Ereignis dazwischen gekommen von dem wir euch bei anderer Gelegenheit berichten möchten.


    Stellvertretend für uns schicken mit diesem Schreiben unsere besten Wünsche zu eurer bevorstehenden Vermählung. Mögen die Götter immer an eurer Seite weilen und euch immer gewogen sein.


    Viele Grüße aus dem herbstlich bunten Germanien


    Vale


    Duccia Venusia et Primus Decimus Magnus


    An
    Medicus Germanicus Avarus et Decima Lucilla
    Casa Germanica
    Roma
    Italia



    Glückliches Brautpaar!


    Meine besten Grüsse und Wünsche für eure gemeinsame Zukunft
    kann ich euch leider nicht persönlich überbringen.
    Ihr versteht sicher, dass mich mein Amt und meine Aufgaben hier,
    im Norden, halten und es mir unmöglich machen,
    nach Rom zu reisen.


    Dennoch wünsche ich euch ein besonders schönes Fest
    und alles erdenklich Gute für Eure Zukunft!


    Mögen die Götter euch beschützen und mit Nachwuchs segnen.

    Provinz Italia
    Roma
    Casa Germanica, Bezirk Flaminius



    An den Senator Medicus Germanicus Avarus


    Betreff: Einladung


    Salve Onkel Avarus,


    ich schreibe hier aus dem kalten Mogontiacum. Sei froh das Du zur Zeit nicht hier bist. Das Wetter ist wahrlich grottig und es wird von Tag zu Tag kälter. Es würde mich nicht wundern wenn es in den Bergen schon geschneit hat.
    Paulina und mir geht es so weit ganz gut. Bis auf ein paar Streitereien die wohl demnächst auch auf Dich und Lucilla zukommen werden. Was mich auch auf den Punkt meines Briefes bringt.
    Ich möchte mich im Namen meiner Frau und in eben in meinem, Dir für die Einladung danken. Doch werde ich sie leider nicht wahrnehmen können, da mir ein Kommando am Limes bevorsteht welcher auszubauen gilt.
    Dennoch wünsche ich Dir und Lucilla eine schöne Feier und wünsche Euch auch im Namen Paulinas alles Gute.
    Vielleicht wird sie Euch ja auch beehren, bei ihr weiß man nie was ihr gerade so durch den Kopf geht.


    Alles Liebe und Gute wünschen Dir und Lucilla aus Mogontiacum,


    Paulina und Sedulus



    Mogontiacum, ANTE DIEM XII KAL NOV DCCCLVII A.U.C. (21.10.2007/104 n.Chr.)
    Castellum der Legio II Germanica
    Regio Germania Superior
    Provinz Germania

    Familien-Wertkarten



    *Ausgenommen Aurelius Commodus und Aurelia Antonia; Zusammengeführt am 30.9. mit der Wertkarte der Gens Aurelia aus Germania. ( F-A | Gens Aurelia | 20.6. | 8 | 135 )



    Institutions-Wertkarten



    *Comes, Princeps Curiae, Vicarius Principis Curiae



    Versandeinnahmen: 70 Sesterzen
    Wertkarten: 0 Sesterzen




    ******


    Cursus Publicus JWD




    Gesamteinnahmen: 60 Sesterzen

    Ad
    Manius Tiberius Durus,
    Villa Tiberia,
    Roma


    Furianus Duro s.d.


    Mein Freund, welch erfreuliche Nachrichten erreichen mich in jüngster Zeit aus Rom. Nicht nur die lieblichen Worte meiner baldigen Verlobten aus eurem Hause versüßen mir den Tag, nein, auch die Nachrichten sind stets froher und glücklicher. So hörte ich, dass neben meinem Vetter Manius Gracchus nun auch du, mein Freund, in den Reihen des Collegium Pontificium zu finden sein wirst. Meine herzlichsten Glückwünsche, Durus, du hast es dir mehr als nur verdient und wir alle haben uns schon gefragt, wann deine Mühen endlich angemessen entlohnt werden würden. Umso mehr freue ich mich, dass dies mit deiner Ernennung nun geschehen ist.
    Erfreulich ist ebenso, dass ich keine Nachrichten in Bezug auf Krankheiten oder Leiden meiner Freunde, wie auch dir, erhalte. Du scheinst bester Gesundheit zu sein und ich werde dafür beten, dass dieser Zustand lange, besser gesagt ewig, anhalten möge.


    Du bist noch immer Junggeselle, mein Freund, wie kommt das? Sind die Damen angesehener Häuser denn blind oder schätzen den gemeinen Legionär mehr als einen verdienten Sentor und Pontifex Roms? Ich hoffe nicht, mein Freund. Hätte ich eine Tochter, sie wäre dein, denn niemand anderem hätte ich sie lieber anvertraut, als dir.
    Doch wir sind jung, noch ziert kein graues Haar unsere Häupter und ich bin sicher, dass auch du in Bälde eine liebliche, intelligente und angesehene Frau an deiner Seite haben wirst.


    Hispania ist ruhig, Durus, und ich habe mir die Arbeit wahrlich leichter vorgestellt, als sie ist. Positiv ist der seit jüngster Zeit große Andrang in mein Officium auf der Arx bezüglich neuer Karrieren, die eine gute Zahl an jungen Männern in ihre Hand nehmen wollen. Doch das Problem kommt sogleich mit dem Erfreulichen, denn auch wenn ich die Männer selbstverständlich auf weniger verantwortungsvollen Ämtern erproben will, so muss ich mir als Proconsul unweigerlich weitere Gedanken ihre Zukunft betreffend machen. Gedanken wie, zu was ich sie nach ihrer Erprobung ernennen soll, wie ihre Laufbahnen der Provinz zu Profit gereichen, wie auch ihnen selbst und dies unter der Prämisse keinem von ihnen besondere Nach- oder Vorteile zukommen zu lassen, keinen ja zu verstimmen. Zudem versuche ich, aber dies wird in meinem nächsten Senatsbericht sicherlich erwähnt, die Macht ein wenig in meine Hände zu lenken. Agrippa hat der Curia Hispaniens, meiner Meinung nach, zu viel Vertrauen geschenkt und zu viele seiner Aufgaben überlassen, das werde ich ändern und habe es bereits. Ich gebrauche mein Recht. Aber bevor ich wieder einige Aufgaben abgeben kann, ein Beweis des Vertrauens, will ich auch eine neue Curia, eine, die etwas bewegt.
    Aber gut, ich langweile dich sicherlich schon damit.


    So wünsche ich dir beste Gesundheit, mein Freund. Mögest du noch weiterhin für deine grandiose Arbeit in solch einem Maße geehrt werden, wie mit deiner Ernennung ins Collegium. Ich hoffe ebenfalls, dass deine Familie wohl auf ist, wie auch die Fratres Arvales, denen ich leider fern sein muss.


    Dein Freund und Bruder.


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    Ad
    Tiberius Caecilius Metellus,
    Casa Caecilia,
    Roma


    Furiano Metello s.d.


    Welch erfreuliche Nachricht erreichte mich gerade einmal fünf Minuten zuvor, nämlich die deines Erfolges gegen Senator Medicus Germanicus Avarus. Welch ein Sieg, nicht nur für dich, sondern auch für ganz Rom und besonders für meine Wenigkeit, der nicht nur an dem Mann als Senator größte Zweifel erhebt, sondern auch Zweifel gegenüber seinem Bürgerrecht - für mich ist dies kein Römer mehr, seitdem er seine frevelhaften Worte vor einigen Jahren auf der Rostra ausspies.


    Hiermit danke ich dir für die Ergreifung deiner Bürgerpflicht eine weitere Verfehlung dieses Sonderlinges zur Anzeige gebracht zu haben. Du bist ein hervorragender Anwalt und ich bin mir sicher, nicht das letzte Mal von dir gehört zu haben. Du magst zwar mit Avarus einen Feind gewonnen haben, doch umso mehr Freunde und Gönner. So lasse mich beides sein und dir ein kleines Geschenk von rund 500 Sesterzen reichen.


    Ich beglückwünsche dich, mein Freund, mögen die Götter dir stets weiterhin gewogen sein.


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    "Post, die beim cursus publicus aufgegeben wurde und an den Imperator gerichtet ist. Wir können die Schreiben doch nicht über die einfache Feldpost schicken, das ist doch viel zu gefährlich."


    Der Beamte holte den Brief hervor und legte ihn auf den Tresen.



    Imperator Caesar Augustus Lucius Ulpius Iulianus
    Legio I, im Felde
    Parthia



    Ich grüße dich, mein Kaiser,


    und gratuliere zunächst zu den bisherigen Erfolgen im Feld, die wir alle mit großem Interesse verfolgen. Erst heute erschien ein Artikel in der Acta, in dem auch deine Nachricht aus dem Kampfgebiet veröffentlicht wurde und all denen Aufschluss über den Feldzug gibt, die zwar als Zivilist in Rom verblieben, aber im Herzen dennoch Soldaten und Offiziere sind. Mögen die Götter, vor allem Iuppiter, Mars und Fortuna, weiterhin dir und der römischen Armee wohl gesonnen sein.


    Das Anliegen meines Briefes ist jedoch eines nicht militärischer Art. Um genau zu sein, habe ich sogar zwei Anliegen.


    Ich besitze bis auf den heutigen Tag noch keinen Patron. Bislang konnte ich für mich und meine Familie bestens sorgen, habe das als Tribunus Angusticlavius und innerhalb zweier Amtszeiten als Quaestor, von dir unterstützt, getan. Natürlich sind mir die Vorteile des Klientelwesens nicht verborgen geblieben, daher bin ich zu dem Entschluss gelangt, es namhaften und ehrenwerten Römern nachzutun und bei dir um die Aufnahme als Klient zu bitten. Ich gelobe, so wie ich stets meine Kraft in den Dienst des Reiches gestellt und stets pflichtbewusst und aufrecht gehandelt habe, mich auch als dein Klient würdig zu erweisen.
    Mit deiner Hilfe, und das wäre mein zweites Anliegen, würde ich mich auch im Senat für deine Interessen und die des reiches einsetzen, sofern du mir die Güte erweist, und mich in dieses Gremium berufst.


    Meine Person ist sicherlich weniger bekannt als vergleichbare Patrizier aus edlem Hause, denn mich hat die Legion und die erste Quaestur fernab von Rom gehalten. Meine zweite Quaestur absolvierte ich zwar in Rom, aber bereits kurz nach meiner Vorsprache und Fürbitte bei dir um Unterstützung meiner Kandidatur, berief dich der oben angesprochene Feldzug in dem Kampfeinsatz. Mein Wirken kann dir daher nur über Dritte zu Ohren gekommen sein, aber ich versichere, stets zum Wohle Roms gehandelt zu haben. Ich würde mich freuen, würdest du meinem Anliegen entsprechen.


    Möge der Feldzug ein erfolgreicher sein und du im Triumph nach Rom zurückkehren!
    Roma aeterna!


    Vale Bene
    Herius Claudius Menecrates,
    früherer H. Claudius Vesuvianus.

    L.A.C.P. Medicus Germanicus Avarus
    Casa Germanica
    Roma


    Salve Senator Germanicus Avarus,


    hiermit möchte ich meine Kündigung einreichen. Der Dienst beim Cursus Publicus war eine tolle Erfahrung, aber leider doch etwas zu anstrengend für mich. Leider kann ich dir keinen Ersatzmann mitteilen, deshalb wünsche ich dir bei der Suche nach einem neuen Beamten in Aegyptus viel Glück. Mögen dich die Götter beschützen.


    Silenos Lakedaimonios

    "Salve Miles..." grüßte der Beamte des Cursus Publicus. "... ich habe hier ein Schreiben an den Kaiser. Soll ich es persönlich beim Magister abgeben oder übernehmt ihr das?" Natürlich war dem Beamten bewußt, wo der Kaiser weilte. Aber über die Feldpost gingen seine Briefe nun schonmal garnicht. Was wenn ein unachtsamer Soldat dort was anbrennen ließ. Sicher waren die Truppen schon Meilen von der letzten römischen Poststation entfernt...