Beiträge von Tiberia Claudia

    Zitat

    Original von Marcus Brutus
    ..."Verzeih erneut, Ianitor, aber es ist bereits zu dunkel, als das wir mir der Arbeit beginnen könnten. Es wäre sehr nett, würde man uns einen Schlafplatz zuweisen, bevor der gute Philippus mir noch im Stehen einschläft. Dann wäre es uns sicher ein leichtes bei Sonnenaufgang bereits auf dem Heimweg zu sein."


    Der müde Sklave gab nur eine schläfrige Zustimmung von sich. Aber seinem Schwanken entnahm Brutus, dass es Zeit war ihm Ruhe zu gönnen.


    Des Ianitor's Unmut wuchs noch weiter, doch hatte er die Anweisung erhalten zu diesen beiden Individuen freundlich zu sein. Nicht das er sich das tatsächlich vornahm, doch hatte er zumindest vor dem Wunsch der Herrin nachzukommen.


    "Folgt mir." sagte er und führte die beiden in einen der Seitentrakte der Villa, wo er ihnen eine Kammer zuwies.

    Claudias Sänfte hielt vor den Stufen des Palastes an und sie entstieg dieser langsam.


    Mit langsamen Schritten erklomm sie die Stufen und steuerte auf einen der Praetorianer zu und hielt ihm den Brief von Quarto hin.


    "Salve Praetorianer. Ich bin Tiberia Claudia und habe einen Termin beim Pontifex Maximus."


    An
    Tiberia Claudia
    Villa Tiberia, Latium


    Salve Tiberia Claudia!


    Mit Freuden las ich Deine Zeilen und darf meiner Hoffnung Ausdruck verleihen, dass Du mit Hilfe der Götter Deine Krankheit besiegen konntest.


    Selbstverständlich wird sich für Dich eine Audienz beim Imperator Caesar Augustus einrichten lassen und ein baldiger Termin erscheint mir angezeigt, da er Kürze zu verreisen gedenkt.
    Komme deshalb mit diesem Schreiben innerhalb der nächsten Tage zum Palatium Augusti. Werde bitte bei der Palastwache vorstellig und zeige diesen Brief vor.
    Ein Miles der Praetorianer wird Dich dann ohne Umwege direkt in die Aula Regia geleiten und man wird den Imperator Caesar Augustus von Deinem Kommen unterrichten.


    ANWEISUNG AN DIE WACHEN DES PALATIUM AUGUSTI:
    Hiermit ordne ich an, dass die ehemalige Flaminca Minervae Tiberia Claudia, unter den üblichen Auflagen, für eine Audienz beim Imperator Caesar Augustus der Zugang zur Aula Regia zu gewähren ist.



    gez. Lucius Aelius Quarto
    ----- MAGISTER DOMUS AUGUSTI -----



    ROM - ANTE DIEM XI KAL OCT DCCCLVI A.U.C. (21.9.856/103 n.Chr.)

    Zitat

    Original von Marcus Brutus
    Naja, eigentlich hatte Brutus ja einen freundlicheren Empfang für sich und Philippus erwartet. Weder Essen noch Bett hatte man ihnen angeboten! Und herein gebeten wurden sich auch nicht? Und dabei war es schon recht dunkel geworden. Aber vielleicht hatte der Alte es ja nur vergessen?!


    Irritiert schaute Brutus zu Philippus, der auch nur ratlos mit den Schultern zuckte. Er wendete sich an den alten Mann:


    "Verzeih, aber ist es uns gestattet einzutreten, denn wir möchten die Nacht nur ungerne vor der Türe verbringen?"


    Der Alte nickte mürrisch. "Natürlich, kommt herein." sagte er und deutete auf die offene Tür.

    Der Ianitor musterte den Scriba und danach die Wachstafel.


    "Wartet hier." sagte er knapp, bevor er wieder im Inneren des Hauses verschwand und die Tür hinter sich zuschlug.


    Minuten (oder waren es Stunden?) später kehrte er zurück. Er gab die Tafel an den Scriba zurück und sagte: "Meine Herrin sagt, ihr sollt euch den Strauch holen und ihrem Bruder ausrichten, dass er das nächste Mal bitte selbst kommen soll statt irgendwelche wildfremden Diener zu schicken."

    Zitat

    Original von Lucius Germanicus Maximianus
    Etwas zögerlich und mit nachdenklichem Blick musterte ich den Sklaven, welcher vor mir stand. Da mir der Befehl, keine Sklaven einzulassen bekannt war antwortete ich:


    "Nun denn, Sklaven haben keinen Zutritt zum Palast, aber du kannst mir die Nachricht übergeben, ich werde dafür Sorge tragen, das sie der Magister Domus Augusti erhält."


    Der Sklave nickte, hatte er dies doch erwartet. Er übergab die Nachricht dem Praetorianer mit den Worten: "Achte bitte darauf, dass diese Nachricht ihr Ziel erreicht, Herr. Falls nicht wird meine Herrin darüber sehr ungehalten sein."


    Er drückte dem Praetorianer die Nachricht in die Hand.


    Magister Domus Augusti Aelius Quarto


    Salve ehrenwerter Senator,


    ich entsende dir diese Nachricht in der Hoffnung um eine möglichst zeitnahe Bearbeitung.
    Ich würde gerne so bald als möglich bei unserem geliebten Imperator und Pontifex vorsprechen um mit diesem über meine Zukunft im Rahmen des Cultus Deorum zu sprechen.


    Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du möglichst bald für mich eine Audienz in den Kalender des Kaisers einplanen könntest und mich über diesen Termin informieren könntest.


    Ich danke dir bereits im Vorraus und erwarte hoffnungsvoll eine Nachricht.


    Vale

    Claudia hatte die letzten Wochen in ihrem Bett verbracht, städnig umschwirrt von Ärzten, Sklavinnen und Pflegerinnen. Sie hatte das Bett nicht verlassen und wurde die meiste Zeit von Krämpfen geschüttelt und von Schwächeanfällen heimgesucht.
    An diesem Morgen stand sie, trotz aller ärztlichen Bedenken, aus ihrem Bett auf und liess sich von ihren Sklavinnen säubern und ankleiden. Sie hatte lange genug rumgelegen und vor sich hin gestarrt. Nun musste sie wieder etwas tun.


    Sie verliess ihr Cubiculum und während sie ins Atrium ging, liess sie nach Minervina und nach einer der Schreibsklavinnen rufen. Sie nahm in einer Sitzgruppe des Atriums Platz und während Minervina noch auf sich warten liess, kam die Sklavin bereits mit einer Wachstafel und Papyri angelaufen.


    Claudia gab ihr die Anweisung mit dem Schreiben zu beginnen und diktierte ihr einen Brief.


    Nur etwa zehn Minuten später war der Brief fertig, Claudia unterzeichnete ihn und ein Nuntius machte sich auf den Weg in die Stadt.

    Sie studierte die weiteren Schriftstücke aufmerksam und bereute schon fast, dass sie nach Hispania gereist war. Hätte sie gewusst, was ihre Kollegen hier verzapfen, so wäre sie sicherlich hier geblieben um zu intervenieren.


    "Wir sollten diese Angelegenheit mit einer höheren Stelle besprechen." sagte sie. "Da das Collegium in dieser Sache eine definitive Fehlentscheidung getroffen hat, würde ich vorschlagen, dass wir uns direkt an den Pontifex Maximus wenden und ihn um eine Revidierung der Entscheidung bitten."

    Claudia las die Wachstafel und hörte sich seine weiteren Ausführungen an.


    "Hast du vielleicht noch eine Kopie deines Schreibens sowie der darauf erhaltenen Antwort dabei?" fragte sie, während sie den Kopf leicht schüttelte. Soviel Kurzsichtigkeit hatte sie von ihren Kollegen im Collegium nicht erwartet.

    Claudia brachte ihn noch zur Porta und winkte ihm sogar hinterher. Nachdem er weg war, zog sie sich ins Haus zurück um dort die letzten Vorbereitungen für den Umzug in die Stadt zu treffen.