Beiträge von Tiberia Claudia

    Sie hatte ihn zwar nicht um seine Zustimmung gebeten, doch war sie irgendwie froh diese zu erhalten.


    "Es freut mich, dies zu hören." sagte sie.


    Sie lächelte ihn an.


    "Ich freue mich, dass du hier bist." sagte sie nach einer Weile des Schweigens.

    Sie genoss es seine Hand zu spüren und war fast versucht etwas näher zu rücken, doch war sie der Meinung, dass eine Möbelrückende Patrizierin sich nicht schickte.


    "Du erinnerst dich sicherlich an die kleine Minervina, die Tochter von Maximus und Helena."

    "Also werde ich zwei Schwager haben." sagte sie und setzte hinzu "Aber wenigstens kann mich vorerst nur einer von ihnen kontrollieren."


    Sie lächelte und streckte ihm ihre Hand ein Stück entgegen.


    "Ich habe übrigens jemanden aus Hispania mitgebracht." sagte sie lächelnd.

    Claudia musste bei seinen Worten schmunzeln.


    "Immer gleich so hoch hinaus, liebster Lucius? Gleich drei Flamines zur gleichen Zeit in der Familie, während deine Frau als Pontifex daneben steht? Mir scheint, du willst die indirekte Herrschaft über den Cultus übernehmen."


    Sie grinste leicht.


    "Es freut mich, dass deine Familie immer zahlreicher wird. Aber ist denn bei allen sicher, dass sie tatsächlich die sind, die zu sein sie vorgeben?"

    "Bis zur übernächsten Wahlperiode? Das ist eine halbe Ewigkeit." sagte sie resignierend.


    "Aber nun gut, wenn der Kaiser dich schickt, so werde ich dich sicherlich nicht davon abhalten dem Imperium zu dienen." sagte sie lächelnd und fügte in Gedanken hinzu: Vor allem, wenn dadurch vielleicht doch die Berufung in den Senat näher rückt.


    "Aber genug davon. Wie ist es dir ergangen während ich in Hispania war?"

    Sie deutete auf einen Sessel, der ihr gegenüber stand. "Bitte setz dich. Erzähl mir, warum er diese Entscheidung getroffen hat." sagte sie und überlegte bereits, ob sie nicht eine Möglichkeit sah, diese Entscheidung noch nachträglich zu beeinflussen.

    Sie schaute zu ihm auf. In ihren Augen glitzerten noch immer die Tränen, doch auf ihren Lippen zeigte sich ein leichtes Lächeln.


    "Du wurdest nicht in den Senat berufen und wirst stattdessen nach Hispania geschickt?" fragte sie verwirrt und bereute es einmal mehr, dass sie durch die Entfernung zur Stadt kaum etwas mitbekam.


    Ihre Hand wanderte zu seiner und legte sich sanft auf diese.

    Eine Träne löste sich und kullerte über ihre Wange.


    "In Hispania." sagte sie und langsam schien sie wieder aus ihrer geistigen Abwesenheit zurückzukehren.


    "Maximus ist tot. Ich musste zu seinem Grab." sagte sie und eine weitere Träne kullerte.

    Sie hörte zu und verstand seine Aufregung gut. Sie erinnerte sich noch gut an ihr Gespräch mit Valeria und wusste, dass diese sich nicht unbedingt an Anweisungen hielt.


    "Beruhige dich ein Wenig." sagte sie und fuhr fort: "Du sagst, das Collegium gab dir die Anweisung sie ziehen zu lassen? Wer hat diese Anweisung ausgesprochen?"

    Sie sass da und reagierte nicht auf ihn. Sie starrte aus dem Fenster und wirkte abwesend.


    Es dauerte eine Weile, bis sie sich ihm zuwand. "Salve,... Lucius." sagte sie und schien ihn erst nicht zu erkennen.

    War Claudia bereits vor dem Eintreffen des Claudiers schlecht gelaunt gewesen, so erreichte sie nach der Erwähnung dieses Namens einen neuen, nie erlebten, Tiefpunkt.


    "Decima Valeria." murmelte sie leise und hörte sich seinen Bericht an.


    "Ihr Kind kam tot zur Welt?" hakte sie nach.

    Claudia sass, mit einer kleinen Wachstafel in der Hand, am Fenster und starrte gedankenverloren hinaus. Unbewusst reagierte sie mit einem "Herein" auf das Klopfen, liess sich davon jedoch nicht von ihrem Starren abbringen.

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    Original von Lucius Flavius Furianus
    Furianus kam am heutigen Tage dem Wunsche Claudias nach und war mit einem Zweiergespann nun bereits schon im Innehof. Zügig stieg er hinaus und machte sich auf den Weg zur porta, wo er auch klopfte.


    Der alte Türsklave öffnete und erkannte Furianus zum ersten Mal auf Anhieb. Er liess ihn eintreten und sagte ihm, dass Claudia sich in ihrem Cubiculum befand.

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    Original von Rediviva Minervina
    Minervina nickte leicht, doch eine weitere Frage wollte ihr nicht so recht einfallen. Sie selbst kam natürlich bezüglich einer Trauung gar nicht in Betracht, denn sie war noch viel zu jung und unerfahren. Und ihre Mutter würde sie nicht vorschlagen, wobei diese gewiss ganz aus Tarraco anreisen würde - allein schon wegen Metellus. Ein Hauch von Bitternis lag bei diesem Gedanken in ihren Zügen. Metellus. Sie mochte ihn gar nicht und glücklicherweise hatte sie ihm bislang ausweichen können.


    Claudia verging nach einer Weile der Appetit und nachdem sie sich bei Minervina entschuldigt hatte, verliess sie den Raum um sich in ihrem Cubiculum etwas hinzulegen.

    Claudia hatte seit Wochen schlecht geschlafen. Die Reise nach Hispania hatte noch immer ihre Nachwirkungen und sie hatte einige sehr abstruse Träume gehabt. Sie sass, ihren Kopf auf die Hände gestützt, an ihrem Tisch und liess ein eher leises "Herein" von sich.