Beiträge von Tiberia Claudia

    Claudia wartete an Furianus' Seite und liess ihren Blick ein wenig den Korridor entlang schweifen. Natürlich kannte sie aus Tarraco diese bezaubernden kleinen Provinzstadtcurien, doch diese hier liess sie leicht lächeln.


    Als die Tür sich öffnete und ein scheinbar verwirrt- planloser Mann heraustrat und sie erst nach mehreren merkwürdigen Blicken hereinbat, schaute sie zu Furianus und erwartete seine Reaktion.

    Claudia bestieg die für sie vorgesehene Sänfte und freute sich darauf, nach dem Schaukeln des Schiffes nun das sanftere Schaukeln der Sänfte geniessen zu können.


    Sie liess einen der Vorhänge halb geöffnet um etwas von ihrer zukünftigen Heimatstadt zu sehen.

    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    Während der ganzen Fahrt traute sich Furianus nur selten unter Deck, genoss statt dessen die Fahrt in vollen Zügen und erfreute sich an der Landschaft des doch so schönen Vaterlandes.
    In Misenum wurden sofort die Gepäckstücke von Bord getragen und Furianus ging unter Deck, um seiner Verlobten von der glücklichen Ankunft zu berichten.
    Nach merhmaligem Anklopfen wurde er hineingelassen.


    "Claudia, wir sind angekommen."


    Sprach er freudestrahlend aus.


    Claudia hatte sich während der Reise nur widerstrebend einige wenige Male aus ihrer Kabine hinausgetraut um etwas Zeit bei ihrem Verlobten an Deck zu verbringen. Jetzt, als das Schiff sein Ziel erreicht hatte, war ihre Sklavin damit beschäftigt die wenigen Dinge, die ausgepackt worden waren, wieder einzupacken und Claudia sass mit einem Becher Fruchtsaft an dem kleinen Tisch und lass auf einer Schriftrolle einige Dinge über Misenum.


    Als die Sklavin Furianus hinein liess legte sie die Rolle beiseite und lächelte ihn an.


    "Das freut mich sehr." erwiderte sie und erhob sich. "Ich nehme an, wir werden unverzüglich aufbrechen?"

    Claudia hatte es sich in ihrem kleinen temporären Heim einigermassen gemütlich gemacht und von ihrer Sklavin das wenige Gepäck verstauen lassen.
    Nach einem kleinen Gebet zu Mercurius, von dem sie Schutz bei dieser Reise erbat, setzte sie sich an einen kleinen Tisch, an dem ihre Sklavin einen kleinen Imbiss vorbereitet hatte. Sie wusste, dass Lucius sich ihre Anwesenheit an Deck gewünscht hätte, doch wusste sie ebenso, dass Frauen an Bord von Schiffen nur ungern gesehen wurden. Daher nahm sie sich vor nach Möglichkeit die gesamte Reise hier unten zu verbringen.


    In der einsamen Gesellschaft ihrer Sklavin speiste sie ein wenig.

    Claudia hatte sich mittlerweile an das sanfte Wiegen gewähnt und schaute ihren Zukünftigen mit einem Lächeln an.


    "Diese Schätze kann man sicherlich auch auf dem Landweg erreichen." sagte sie.


    "Vielleicht werde ich irgendwann Gefallen an diesen Dingern finden, doch derzeit teile ich die Meinung vieler anderer Römer, dass wir kein Volk von Seefahrern sind."

    "Sicherlich würde ich das gern, doch muss dies nicht unbedingt auf einem Schiff sein." sagte sie, während sie ihren Blick über das Schiff schweifen liess.


    "Ich hoffe, dass die Schätze noch zu meinen Lebzeiten nach Rom kommen."

    Claudia hatte das Schiff vom festen Boden des Hafens aus skeptisch betrachtet. Noch immer hegte sie den Wunsch lieber auf dem Landweg zu reisen, doch wollte sie ihrem Verlobten gegenüber diesen Wunsch nicht artikulieren. So liess sie sich mit einem Lächeln an Bord geleiten.


    "Ich wusste nicht, dass du ein eigenes Schiff besitzt." sagte sie völlig ohne jeden Unterton.


    "Ja, ich kenne die Sagen um Odysseus. Und ich hoffe, dass uns bei dieser Fahrt nichts ähnliches passiert."

    Vorsichtig wurde Claudia geweckt, denn die Sklavin wusste genau, wie ihre Herrin reagieren konnte, wenn sie unsanft aus dem Schlaf gerissen wurde. Alles für die üblichen morgendlichen Prozeduren war schon lange vorbereitet worden und so konnte Claudia direkt mit einer kurzen Wäsche beginnen, während der sie sich von der Sklavin berichten liess, wie die Planung für den Tag aussah.


    Im Anschluss an die kurze Reinigungsprozedur half die Sklavin Claudia dabei ein Kleid anzulegen. Es handelte sich um ein schlichtes Kleidungsstück, das zugleich bequem war und sie während der anstehenden Schiffsreise auch gegen das Wetter auf dem Meer, welches sie in schlechter Erinnerung hatte, schützen würde.

    Claudia, die noch immer in ihren Gedanken versunken war, erblickte die Casa und war auf ein neues überrascht darüber, dass es sich nicht um eine Villa handelte. Sie liess sich beim Verlassen der Kutsche helfen und sich dann in das Innere des Hauses geleiten.

    Sie lächelte.


    "Dann widme dich deiner Arbeit. Sie ist wichtig für Rom und damit auch wichtig für mich. Wenn ich zum Wohle Roms ein wenig zurückstehen muss, so ist dies ein Opfer, dass zu tragen ich bereit bin."

    Claudia konnte ein kurzes Auflachen nicht unterdrücken, als er das Alter erwähnte.


    "Es liegt sicherlich an der Arbeit, Liebster. Dein Alter hat noch kein Recht über dein Gemüt zu bestimmen."