Beiträge von Decima Lucilla

    Lucilla errötet ein wenig bei Maiors Worten und holt schnell aus ihrem Beutel den Schlüssel zum Bibilotheksgebäude hervor. Dann wendet sie sich mit feierlicher Mine an ihn.


    "Als Bibliotheksbeauftragte der Stadt Tarraco bin ich sehr stolz, dir als dem Vertreter der Stadt die Schlüssel zur Bibliothek übergeben zu können und sie damit in die Hände der Bürger Tarracos zu legen. Meine Aufgabe, die ich einst als Magistrat der Stadt begonnen habe, findet damit heute ein Ende."


    Lucilla strahlt übers ganze Gesicht, als sie Maior den Schlüssel überreicht.

    Ein Lächeln legt sich auf Lucillas Gesicht. Wieder eine Weihung gut überstanden. Sie gibt Maior mit einem Nicken ein Zeichen und tritt dann wieder nach vorne.


    "Nachdem Apollon dieser Bibliothek seinen Segen gegeben hat, soll sie nun endlich den Bürgern der Stadt Tarraco übergeben werden, auf dass sie sie zu langem Studium und angenehmer Kurzweil nutzen können. Denn nicht nur Thermen und Sportplätze dienen unserem Wohl, sondern auch und gerade Bildungsstätten. Schon Ovid erkannte dies in seiner Ars Amatoria, aus welcher ich den 'Reiz geistiger Gaben' rezitieren möchte."


    Sie räuspert sich nochmals und beginnt dann in bester Rhetorikstimme zu rezitieren. :]


    "Fern sei jeder Frevel; damit du geliebt wirst, sei liebenswert:
    dieses wird dir nicht das Gesicht oder allein die schöne Gestalt geben,
    dass du deine Auserwählte halten kannst und damit du dich nicht wunderst, dass du verlassen worden bist,
    füge dem Reiz des Körpers Gaben des Geistes hinzu.


    Die schöne Gestalt ist ein zerbrechliches Gut, wie viel sie hingeht zu den Jahren,
    sie wird schlechter, und sie selbst wird aufgebraucht durch die Zeit.
    Auch die Veilchen blühen nicht immer und auch nicht die purpurfarbenen Lilien,
    und der von der verblühten Rose zurückgelassene Dorn ist starr.


    Auch dir werden graue Haare wachsen, Schöner,
    schon werden Runzeln sichtbar, die dir den Körper durchziehen.
    Stärke jetzt deinen Geist, damit er andauert, und füge ihn der Gestalt hinzu:
    allein jener bleibt bis zum äußersten Tod."


    Lächelnd schaut Lucilla in die Runde.


    "Und damit euch nicht nichts bleibt, als graue Haare, bitte ich nun den Duumvir unserer Stadt, Decimus Maior zu mir."

    Lucilla schmunzelt. Eine vorzügliche Art, das Leben zu genießen.


    "Sehr wohl, der Herr." Der Sklave buckelt noch ein wenig und eilt dann davon.


    Lucilla schaut ihm lächelnd hinterher und dann zu Avarus. "Eine ausgezeichnete Wahl. Gibt es eigentlich noch andere Gründe, die dich nach Hispania führen, außer die Routinekontrolle deiner Praefectus Vehiculorum?"

    Die Zuschauer werden immer mehr und bald taucht auch der Duumvir Tarracos, Decimus Maior auf. Lucilla verabschiedet sich eilig von Valeria Aquilia und winkt Aemilia zu, die ebenfalls in der Menge steht. Dann geht sie kurz bei Agrippa vorbei.


    "Salve Proconsul, schön, dass du kommen konntest." lächelt sie. "Ich muss dich leider gleich wieder verlassen, wir fangen dann an. Aber später bei den Feierlichkeiten sehen wir uns bestimmt noch einmal."


    Lucilla geht eilig nach vorne, tritt auf die Stufen zur Bibliothek und wendet sich den Zuschauern zu.


    "Salve Bürger und Gäste Tarracos. Mein Name ist Decima Lucilla und als Bibliotheksbeauftragte der Stadt möchte ich euch alle willkommen heißen in der Weltstadt Tarraco!" beginnt sie ihre Rede. "Wir sind vielleicht nicht das Zentrum der Welt und unsere Stadt wird vielleicht auch nicht ewig stehen, doch heute, an diesem Tag, werden wir einen weiteren Schritt tun um den Einwohnern und Besuchern Tarracos Möglichkeiten zu schaffen, die sich mit denen der Urbs Aeterna vergleichen lassen."


    Sie blickt zu dem Sacerdos hinüber und nickt.


    "Doch bevor wir den Menschen einen Raum zum studieren geben, soll diese Bibliothek als Hort des Wissens und der Weisheit, als Heim der Künste und der Musen unter den Schutz des glänzenden Apollon gestellt werden."

    Zitat

    Original von Valeria Aquilia
    Ich kam vor der Bibliothek an.


    Was für ein prächtiges Gebäude! dachte ich mir.


    Lucilla entdeckt unter den Zuschauern ein bekanntest Gesicht. Zumindest kennt sie die junge Frau aus der Curie und vom Namen her. Sie geht zu ihr hinüber. Etwas Konversation würde vielleicht die Aufregung lindern.


    "Salve! Du bist Valeria Aquilia, nicht wahr? Ich hörte von deiner Beförderung zum Magistratus, meinen Glückwunsch. Ich bin übrigens Decima Lucilla. Ich bin die Bibliotheksbeauftragte der Stadt. Blöder Titel, oder? Aber ich habe das Projekt als Magistratus begonnen und nach meiner Versetzung zum Cursus Publicus wäre ich ja eigentlich gar nicht mehr dafür zuständig gewesen. Daher dieser Sonderstatus."


    Sie lächelt aufgeregt.

    Aufgeregt kommt Lucilla am Bibliotheksgebäude an. In einem Beutel an ihrer Seite hat sie den Türschlüssel zu selbigem und hütet ihn wie einen Schatz. Schon am Morgen war sie hier gewesen und hatte sich noch einmal davon überzeugt, dass auch im Inneren der Bibliothek alles vorbereitet war. Die Besucher sollten schließlich auch die Gelegenheit bekommen, nach der Einweihung einen Blick hinein zu werfen, in Schriftrollen zu lesen und die Stühle in den Studierzimmern probe zu sitzen. :]


    An der Seite sieht sie bereits den Sacerdos Apollonaris stehen. Sie geht zu ihm und begrüßt ihn. Für das Opfer ist schon alles vorbereitet. Doch heute wäre die Arbeit für Lucilla mit dem Opfer noch nicht zuende. Es würden noch der offizielle Teil mit der Übergabe der Schlüssel folgen. Sie schaut sich nach Maior um, sieht ihn jedoch noch nirgends. Auch sonst sieht sie noch kein ihr bekanntes Gesicht, obwohl schon einige Neugierige da sind.

    Lucilla lächelt über die Zerstreutheit ihres Verwandten.


    "Salve Maior. Dies ist Didia Aemilia, Sacerdos Dianae, aus Rom. Sie ist extra wegen der Einweihungen zu Besuch gekommen."


    Sie grinst frech. "Du solltest dir nicht zu viel Arbeit aufhalsen, Maior. Denk an Martinus und Mattiacus, die beiden konnten auch nicht genug bekommen. Und wohin hat es sie gebracht, an den hektischen Hof des Kaisers."

    "Ambrosius ist eher in anderer Hinsicht geschickt. Er kann unglaublich gut Massieren." grinst Lucilla.


    "Von Nahem sieht Spartacus sogar noch besser aus, als von Weitem. Und ja, ich habe schon mit ihm geredet. Bei den Göttern...."


    Auf einmal taucht Maior auf, durchquert das Atrium jedoch ohne ein Wort. Lucilla schaut ihm mit großen Augen hinterher. Dann zuckt sie mit den Schultern.


    "Ähm. Das war Maior. Der Bruder meines Bru... also, der Halbbruder meines Halbbruders." Sie blickt zur Küche, in der er verschwunden ist. "Er ist der Duumvir von Tarraco."

    Lucilla schüttelt den Kopf. "Ich habe keine Ahnung, was das mit dieser Hafenverordnung soll. Irgendein Beamter, der wieder nichts zu tun hat. Mir soll es gleich sein, ich bin immer im Dienst des Cursus Publicus unterwegs." zwinkert sie.


    Sie wirft einen Blick auf Ganymed und grinst. "Ja, ich habe jetzt auch endlich einen eigenen Sklaven, ganz für mich allein. Meridius wollte mir ja nie einen kaufen, er sagt, Sklaven sind für alle da. Aber mein Ambrosius gehört nur mir. Ein Glücksgriff, sage ich dir, und dabei war er gar nicht mal so teuer. Er ist unheimlich geschickt mit seinen Händen."


    Gallus kommt herein und bringt Gläser, Wein und eine Schale herbei. Auch für Ganymed hat er ein Glas mit frischem Wasser dabei.


    Lucilla deutet lächelnd auf die Schale voll Oliven. "Bediene dich, Aemila. Oliven gibt es bei uns mehr als genug." Sie wartet, bis Gallus wieder weg ist. Manchmal hat sie das Gefühl, dass er nicht ganz so verschwiegen ist, wie ein Sklave sein sollte, vor allem nicht gegenüber seinem Herrn Meridius.


    "Vielleicht sehen wir Spartacus schon bei der Einweihung der Bibliothek. Du kommst doch sicher auch, wenn du schon hier bist? Nach dem offiziellen Teil gibt es noch ein kleines Fest. Aber ich weiß nicht, ob ich hoffen sollte, dass Spartacus schon zum Opfer und zur Übergabe des Schlüssels kommt, ich glaube, ich wäre dann noch aufgeregter, als ich es eh schon sein werde."


    Ein wenig verträumt schaut Lucilla in die Luft. Ob sie Aemilia von dem Kuss erzählen soll?

    "Aemilia!" Mit einem breiten Lächeln steht Lucilla auf um Aemilia zu umarmen. "Wie war die Überfahrt? Setzt dich doch." Sie weist auf eine weitere Liege und dreht sich dann zu Gallus.


    "Gallus, sag Nyala sie soll uns eine kalte Platte bereiten. Du hast doch sicher Hunger, Aemilia? Und bring noch ein Glas und etwas Wein."


    Sie setzt sich selbst wieder und grinst Aemilia an. "Mir geht es gut." Sie wartet, bis sich Gallus entfernt hat, beugt sich zu Amilia hinüber und flüstert dann: "Spartacus werden wir wohl erst bei der Einweihung der Schule sehen. Aber ich bin sicher, wir bekommen dann eine persönliche Führung. Ich habe... ähm... bereits etwas engere Kontakte zu ihm geknüpft."

    Mit ein paar Trauben und einer großen Kanne Wasser neben sich döst Lucilla auf einer Liege im Atrium vor sich hin. Durch die Öffnung im Dach fällt die Sonne in den Raum und spiegelt sich auf dem Wasser im Impluvium.


    Lucilla war in Gedanken die Einweihung der Bibliothek durchgegangen, doch mittlerweile spuken ihr längst andere Dinge durch den Sinn. Immer wieder taucht ein gewisser Gladiator in ihrem Kopf auf und sie fragt sich, ob er wohl überhaupt noch an sie denkt...

    Wie es sich gehört nimmt Lucilla in einem Korbsessel Platz, während Avarus sich auf einer Kliene niederlässt.


    Sofort eilt einer der bedienenden Sklaven herbei und buckelt vor den Gästen. Er stellt zwei kleine Gläser Mulsum auf den Tisch um den Gaumen anzuregen.


    "Was kannst du uns empfehlen?" fragt Lucilla ohne Umschweife.


    "Zur Vorspeise servieren wir heute Thunfisch mit Eierhäckseln, Linsen mit frischen Kastanien oder eine kleine Platte mit Muscheln und Austern. Danach folgt die große Meeresfrüchteplatte, gedünstetes Zicklein mit gebratenen Karotten oder Thunfisch-Bauchfleisch in Olivenöl mit Kürbis-Püree."


    Lucilla überlegt einen Moment, kann sich jedoch nicht entscheiden. Hilfesuchend blickt sie zu Avarus.

    Lucilla überlegt. Avarus ist verheiratet und ihr Vorgesetzter. Es wäre sozusagen ein Geschäftsessen. Niemand könnte auf dumme Gedanken kommen. Etwas verärgert schüttelt sie den Kopf. Sie wird ja schon ganz paranoid, wenn sie nichteinmal mehr mit jemandem Essen gehen kann.


    Sie blickt wieder lächelnd zu Avarus.


    "Gerne."

    Lucilla schmunzelt hintergründig. Wünsche hätte sie genug, jedoch nicht die Arbeit betreffend. ;)


    "Nein, momentan bin ich wunschlos glücklich. Allerdings müssen wir die weitere Entwicklung im Auge behalten. Wenn der Versand der Briefe weiter zunehmen sollte, dann sollten wir vielleicht noch einige Tabellarii mehr einstellen. Bisher kommen wir noch gut zurecht, doch vorallem die Eilbriefe verlangen mehr Einsatz von unserem Personal. Wir müssen darauf achten, die Tabellarii nicht zu überfordern um die Ausfallrate gering zu halten."

    Zitat

    Original von Gaius Decimus Maior
    Und..ich wollte mich noch bedanken, dass die zwei Erhebungen, die ich vorgeschlagen habe so schnell durchgeführt wurden.


    Auch Lucilla begrüßt Agrippa mit einem Lächeln. "Salve Proconsul. Wer wurde denn erhoben?" fragt sie neugierig. Sie kann sich noch gut an ihre Ernennung zur Scriba erinnern. Es kommt ihr so vor, als wäre dies schon ewig her.

    Lucilla lächelt.


    "Nun, die Verdreifachung ist ja kein Wunder. Immerhin haben wir im letzten Monat ja auch erst im letzten Drittel mit den neuen Regelungen angefangen. Aber dennoch würde ich es als Erfolg werten. Wir haben schon fast einen kleine Stammkundschaft, aber es kommen auch immer wieder neue Kunden."


    Sie denkt kurz nach und nickt dann. "Transport- und Arbeitsmittel sind soweit in Ordnung. Auch hier gibt es Positives zu berichten. Die Stationen in und um Uttarae sind wieder voll einsatzbereit."

    "Aber nein. Zumindest wüsste ich von nichts."


    Lucilla schenkt den Wein aus der Kanne aus und reicht Avarus einen Becher. Dann nimmt sie wieder hinter ihrem Schreibtisch Platz.


    "Der Cursus Publicus Hispania läuft bestens. Die Möglichkeit private Briefe zu versenden wird von den Einwohnern gut angenommen. Und soweit ich bisher Rückmeldung erhalten habe, klappt auch das Einfordern der Gelder mit unseren Quittungen bei offiziellen Schreiben recht gut."