Beiträge von Iulia Severa

    Iulia begab sich also ins Atrium um mit den Mosaikleger über seinen Auftrag zu sprechen. Schade, dass sie keine seiner Arbeiten begutachten konnte. Aber Valeria und Livianus hatten sicher einen fähigen Mann ausgewählt, der seine Arbeit gut machen würde.


    "Salve"


    begrüßte Iulia den Mosaikleger mit einem freundlichen Lächeln, der bei ihrem Eintreten die Einrichtung des Atriums zu mustern schien. Bei seinem Beruf interessierte er sich sicher für solcherlei Dinge.


    "Ich bin die Herrin des Hauses. Mein Mann hat keine Zeit, so dass nur wir das Mosaik besprechen werden."

    "Du hast zwar keine neuen Weisheiten unters Volk gebracht, aber dafür hätte kurz vor den Wagenrennen ohnehin keiner mehr ein Ohr. Sie war jedenfalls kurz genug um die Zuschauer nicht zu langweilen und hat dafür gesorgt das wohl nun auch der Letzte weiß von wem und für wen die Spiele sind von daher war sie sicher gut."


    Beantwortet Iulia eben noch Meridius Frage bevor er für die Dauer der Rennen nicht mehr ansprechbar sein wird.


    Bis dahin hatte sie die anderen in der Loge Anwesenden begrüßt, sich ein wenig im Hintergrund gehalten und natürlich die Opferung und die Rede ihres Mannes verfolgt.


    Dann starten auch schon die Wagen und Iulia konzentriert sich ebenfalls auf die Ereignisse unter, zumindest solange, bis ihr Gatte unsanft ihre Hand drückt.Sie kann sich eben noch auf die Lippen beißen und somit ein "Au" unter drücken, das nur die Aufmerksamkeit der um sie herumsitzenden erregt hätte. Oder vielleicht doch nicht, so sehr sind ihre Augen auf die Ereignisse der Rennbahn gerichtet. Meridius hatte es wenigstens geschafft, seinen Blick kurz loszueisen und ihr ein entschuldigendes Lächeln zu zuwerfen, so dass sie wieder versöhnt war und es ebenfalls schaffte zurück zulächeln, wenn auch etwas gequält.

    Iulia trinkt mit den anderen ebenfalls auf die Freundschaft und wartet dann bis Deandra ihr Gespräch mit Matinius beendet hat um sich ihr wieder zuzuwenden. Wovon sie wohl Ablenkung sucht? Neugierig möchte Iulia allerdings nicht erscheinen, darum stellt sie die Frage lieber nicht, zudem hat sie Deandra erst gerade kennengelernt.


    "Du beschäftigst dich also auch mit Pferdezucht. Hmm italienische Gespanne...Ich frage mich schon die ganze Zeit, wie die Tiere den Weg von Italien hierher bewältigen.Man versucht doch schließlich sie vor Rennen, möglichst von Stress und ungewohnten Belastungen fernzuhalten."

    Iulia sah den alten Marcus überrascht und danach mißbilligend an, dass er einfach so ohne eine Auffordung abzuwarten ihr Cubiculum betreten hatte...Zum Glück hatte sie sich gerade nur mit der Buchführung über die Ausgaben des Haushalts befassen wollen.


    "Ahja der erwartete Mosaikleger.Richte ihm aus, dass ich gleich zu ihm kommen werde und warte beim nächsten Mal bitte, bis ich dich hereinbete."

    Nicht überall zu Fuß hingehen...Iulia machte sich ernsthafte Gedanken, ob er den Dienst bei der Ala wirklich richtig einschätzte, auch wenn es von seiner Seite wohl nur ein halbherziger Witz gewesen war. Ohnehin machte Lucius seit längerem mal wieder einen vergnügten Eindruck. Sie musste sich eingestehen, dass ihn nichts von seinem Plan abbringen konnte und seufzte, vermutlich hing er dieser Idee einfach schon zu lange an.


    "Ja ich weiß, dass es seitlangem dein Wunsch ist, dies ist ja auch ein Grund warum du hier bist, darum werde ich dich auch gehen lassen."


    sagte sie schweren Herzens und sah ihn an. Da er es sich nicht verbieten lassen würde, wollte sie nicht, dass er das Haus verließ ohne ihren Segen zu haben und dies zwischen ihnen stand.
    Sein Ziel zur II. zu gehen tröstete Iulia allerdings nur wenig. Maximian würde es als Meridius sicher nicht leicht haben und sich sicher in besonderer Weise beweisen wollen.


    "Bist du sicher, dass du weißt was auf dich zukommt? Das es nicht nur ein großes Abenteuer ist?"

    Zitat

    Original von Aurelia Deandra
    „Salvete“, sagte ich leise, schenkte jedem der Anwesenden ein Lächeln und ein Kopfnicken, ging dann aber zielstrebig auf Severa zu, die ich zwar nicht von Angesicht kannte, aber in der Frau dennoch vermutete. Mich in Männergespräche zu mischen, würde ich höchstens auf eine Aufforderung hin tun.


    „Severa?“, fragte ich dennoch zögerlich.


    "Ja genau" antwortete diese und lächelte Deandra freundlich an. Es war das erste Mal das sie eine Patrizierin kennenlernte und sie fragte sich wie ihr diese wohl begegnen würde.
    "Setzen wir uns doch"sagte Iulia und ging selbst zu den Korbstühlen hinüber."Du hast extra wegen der Wagenrennen den weiten Weg hierher auf dich genommen?" An die Beschwerlichkeiten ihrer eigenen Reise nach Mogontiacum konnte sie sich noch gut erinnern.

    Da sich Matinius direkt an sie gewandt hatte, antwortete sie ihm natürlich.


    "Mir geht es ebenso. Es ist schade, dass wir uns in Hispania nie begegnet sind. Richte deinem Vater auch meinen Dank für die Glückwünsch aus."


    Danach begrüßte sie Aurelius Corvinus und erwiderte sein Lächeln ebenso höflich.Nun würde sie in dieser Runde doch noch weibliche Gesellschaft bekommen.

    Meridius Kompliment brachte Iulia zum lächeln, wenn es ihm gefiel, standen die Chancen nicht so schlecht, dass es allgemein Anklang finden würde und die Stunden die sie gebraucht hatte um so auszusehen waren nicht umsonst gewesen.


    " Im Grunde hatte ich doch nicht wirklich eine Wahl, wäre ich nicht mitgekommen, hätte ich nur dich und mich blamiert, es hätte Gerüchte und Klatsch über Ehestreitigkeiten, eine schwere Krankheit oder ähnliches gegeben." meinte sie schmunzelnd. Dennoch war sie nicht widerwillig mitgekommen und freute sich auf die Wagenrennen.

    Nach seinen ersten Sätzen hatte Iulia nur wissend genickt. Sie hatte gewusst und darauf gewartet, dass er irgendwann sagen würde, er ginge zur Legion, dennoch hatte sie gehofft, dass es nicht dazu kam.


    "Ja aber es gibt auch noch andere Tätigkeiten, außerhalb der Legion und nicht jedes Kind das Schlachten nachspielt geht zur Legion." entgenete Iulia, wohlwissend das es nicht viel bringen würde. Sie sah zu ihm, aber seine Augen waren immer noch auf den Garten gerichtet."Und ja es geht mir wie dir,ich sehne mich auch manchmal nach früher zurück, als du noch kleiner warst und die Familie größer...Sie machte eine Pause und fuhr dann mit tonloser Stimme fort. "Du weißt sicher warum es mir noch schwerer fällt dich zur Legion gehen zulassen..." Im Grunde war es Maximian gegenüber unfair, er konnte ja nichts dafür und es würde es für ihn nur schwerer machen wenn er ging.

    So ausdrücklich und gleich in doppelter Form fragte ihr Sprössling sie sonst nie nach ihrem Befinden, da war also noch etwas im Busch. Iulia hob ihre rechte Braue ein wenig und schaute Lucius argwöhnisch an.


    "Nein, aber wenn du so fragst, lässt der nächste Ärger sicher nicht lange auf sich warten..."

    Sie sah Lucius stumm hinter her, sie würde seinen Wunsch respektieren und einem Sklaven auftragen ihm noch etwas zu Trinken zu bringen. Obwohl sie verstehen konnte, dass er nach allem was gewesen war nun allein sein und Ruhe haben wollte, fragte sie sich, ob sie etwas gesagt hatte, dass ihn veranlasst hatte genau in diesem Moment in sein Zimmer zu gehen.

    Seine Schritte hatte Iulia schon vorher auf dem Weg gehört und aufgesehen, so dass sie nicht sonderlich überrascht war. Nun richtete sie sich ganz auf. Von seiner kleinen Gardinenpredigt, ließ sie sich trotzdem nicht aus der Ruhe bringen.


    "Wenn das Gartenarbeit ist, darf ich keine Blumen pflücken und auch sonst keinen Handschlag tun. Siehst du hier Eimer und Hacke? Ich bin also weit davon entfernt das ganze Beet zu jäten. Es war mehr ein spontaner Reflex und das Sammeln von Beweismaterial, als ich sah, dass die Sklaven ihrer Arbeit nicht nachgekommen sind. "


    Sie zwinkerte ihm kurz zu.


    "Ich hoffe du bist nun beruhigt"

    Iulia sah sich ebenfalls noch einmal kurz um, auch wenn die Chance den Duumvir jetzt sehen äußerst gering waren.


    "Nein, aber langsam wird es auch schwierig hier jemanden auszumachen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er nicht erscheinen wird. Es ist ja noch etwas Zeit."


    Vielleicht war er auf den Weg hierher auch nur noch kurz aufgehalten worden. In ihren Überlegungen wurde sie kurz von einem Mann unterbrochen, der sie freundlich grüßte, aber dann nicht weiter ihre nähere Gesellschaft zu suchen schien, so dass sie selbst auch nur seinen Gruß erwiderte. Danach kam der Priester zu ihnen, der sich aber direkt an Meridius wandte, so dass Iulia nur dem lauschte, was er sagte.

    Vermutlich war es das letzte größere Essen im Triclinium bevor der Mosaikleger mit seinem Werk beginnen würde, dachte Iulia bei sich, während sie dorthin unterwegs war. Ihre Sklavin hatte ihr noch mit einer schlichten aber schönen Hochsteckfrisur geholfen, die Iulias Meinung nach zum Anlaß passte.


    "Salve" begrüßte sie die bereits anwesenden Mann und überlegte wer nun wer war. Immerhin war Maximian auch noch nicht da, so dass sie als Frau nicht als Letzte erschien.

    Die Sonne schien, genau der richtige Zeitpunkt für einen kurzen Rundgang durch den Garten fand Iulia.Der Regen der letzten Tage, hatte nicht nur den Pflanzen gut getan, sondern auch das Unkraut wuchern lassen, musste Iulia bei einem genaueren Blick auf die Beete feststellen. Dabei sollte sich einer der Sklaven mindestens einen Tag in der Woche um den Garten kümmern, damit gerade das nicht passierte. Sie bückte sich um wenigstens ein paar der größeren Pflanzen selbst auszuzupfen. Damit konnte sie dann auch gleich den entsprechenden Sklaven konfrontieren.

    Die Zeiten aus Maximians Kindertagen in denen man ihn ständig im Auge behalten musste, auf Grund der Gefahr er könne in der Menschenmenge verloren gehen waren lange vorbei und so konnte Iulia ihren Blick über die bereits anderen Anwesenden schweifen lassen. Die meisten hatten festliche Kleidung angelegt, sahen sich nach Bekannten um, unterhielten sich oder schauten in gespannter Erwartung zum Vorplatz des Tempels. Dort war bereits der zuopfernde Stier angebunden und ein paar Opferdiener liefen herum.

    Eine gute Frage, die nicht leicht zu beantworten war. Valeria war zusammen mit Livianus zu ihrer Hochzeit erschienen und sie wohnte bei ihm, wodurch sie der ganze Sache schon etwas offizielles gaben. Es wäre besser wenn Maximian das alles nicht auch noch heute erfuhr, nachdem er schon so viel anderes verarbeiten musste.


    "Versuch nicht ständig nur an das zu denken, was du gerade erfahren hast. Erhol dich in den nächsten Tagen ein wenig, unternimm etwas Schönes und warte etwas, solltest du mit Valeria sprechen wollen."


    Ja es war sicher besser wenn er nicht gleich mit Valeria sprach, zum Glück war sie nicht in Mogontiacum.

    Iulia drehte den Kopf so, dass sie wieder normal geradeaus sah. Direkt zur rechts von Meridius gelegen Wand. Ja sie wusste das er viel zu tun hatte und versuchte ihm so gut wie möglich den Rücken freizuhalten. Trotzdem war es immer noch ihr gemeinsames Hochzeitsgeschenk, auch wenn der Haushalt ihr Resort war.Sein amüsierter Gesichtsausdruck, als er das sagte, als erklärte man jemanden zum hunderstenmal eine einfache Tatsache und fände es langsam lustig, dass er immer noch nicht verstand. Den letzten Satz hatte er sicher nur hinterhergeschoben um sie zu überzeugen. Für einen kurzen Moment schloß sie die Augen, und schaute dann wieder zu ihm.


    "In Ordnung."


    antwortete sie mit ruhiger Stimme und löste sich vom Schreibtisch. Es hatte keinen Sinn weiter darüber zu reden.


    "Du hast sicher noch zu tun. Ich lass dich dann wieder allein."

    "Eine Jagdszene?"


    Iulia schaute ihn mindestens so ungläubig an, wie er sie zuvor. Wie kam er jetzt darauf? Schließlich war es nicht als Motiv im Gespräch gewesen.


    "Ich habe bis jetzt noch nicht viele farbige Mosaike gesehen, sie scheinen zur Zeit nicht sonderlich beliebt zu sein. Und du wolltest doch sowieso etwas geometrisches."

    Iulia sah zu wie, dass Feuer langsam niederbrannte. Valentia, Tarraco, Mogontiacum, wo würde sie dieses Ritual noch miterleben bzw. durchführen?


    "Ja ich komme auch."


    Antwortete Iulia, blieb aber noch einen Moment stehen, bevor sie Mann und Sohn folgte.