Der Ianitor hatte schon an der Tür auf die Rückkehr des Sklaven gewartet und öffnete sie nun sofort, um den Medicus unverzüglich einzulassen. Der Sklave hatte inzwischen auch aufgeholt und zeigte Raeticus den Weg zum Gästezimmer. Nachdem er sich schon auf dem Hinweg so beeilt hatte, war er auf dem Rückweg nicht mehr ganz so schnell gewesen.
Beiträge von Iulia Severa
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"In Ordnung."
Während der Medicus seine Arzttasche geholt hatte, war der Sklave schon ungeduldig zur Tür gegangen. Als der Arzt nun zurück kehrte öffnete er sie und ging voraus, obwohl Raeticus den Weg zum Domus der Regia sicher sehr gut selbst kannte
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Vor Erleichterung und Glück atmete der Sklaver auf. Die Götter hatten ihm begestanden und er hatte gleich den Richtigen gefunden.
"Es geht um einen wichtigen Gast des Legaten, Aurelia Deandra. Es geht ihr nicht gut, sie ist bewusstlos..."
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Dank der Wegbeschreibung hatte der Sklave das Valetudinarium schnell gefunden. Beim Medicus würde ihm das hoffentlich ebenso gelingen. Wenn er zu lange brauchte, würden seine Herrschaften bestimmt denken er hätte unterwegs getrödelt... Nachdem er erst einmal im Gebäude war, sah er sich suchend um und sprach den erstbesten Mann an, der ihm über den Weg lief.
"Salve, ich muss den Medicus sprechen, er soll unbedingt sofort in die Regia kommen. Wo finde ich ihn?"
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Der Sklave bedankt sich noch kurz und eilt dann sogleich weiter
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Völlig außer Atem, da er die meiste Zeit des Weges gerannt war kam ein Sklave an dem Tor an.
"Salve, der Legatus schickt mich." Das stimmte zwar nicht, denn seine Herrin hatte ihn geschickt. Aber er dachte mit dieser kleinen Lüge würde er vielleicht schneller Einlass bekommen.
"Ich muss dringend den Arzt der Legion sprechen" brachte er hervor und fügte dann noch dramatisch hinzu. "Es geht um Leben und Tod."
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Mattiacus war offenbar nicht in seinem Zimmer. Der nächste Gedanken der ihr kam war den Arzt der Legion zu holen. Sie würde einen Sklaven zum Castellum schicken. Es musste doch einen Arzt geben, der auch zu finden war.
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Schnellen Schrittes näherte sich Iulia dem Zimmer. Es lag dem von Deandra am nächsten und Iulia meinte sich zu erinnern, dass Mattiacus auch Arzt war. Energisch klopfte sie an die Tür. Deandra brauchte unbedingt Hilfe und vielleicht würde die Anwesenheit eines Arztes auch Assindius beruhigen.
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Deandra lag immer noch blaß und reglos auf dem Bett. Atmete sie noch? Was wenn es nicht nur eine einfache Ohnmacht oder vorrübergehende Bewußtlosigkeit war? Jäh wurde Iulia in ihren Gedanken unterbrochen. Assindius hatte einen der Sklaven gepackt. Glaubte er etwa Deandra sei vergiftet worden? Vom plötzlichen Angriff überrascht stammelte der Sklave mit ängstlichem Blick."Ich...ich weiß es nicht. Ich...glaube sie hat heute Morgen noch, noch gar nichts gegessen." Bevor Assindius den Sklaven noch ein weiteres mal schütteln konnte oder etwas anderes tun, fasste sich Iulia ein Herz.
Lass ihn los. Deiner Herrin wird es davon auch nicht besser gehen."Sie deutete auf den Sklaven.
"Er kann sicher nichts für ihren Zustand."
Zumindest hoffte Iulia es, ließ sich davon allerdings nichts anmerken.
"Ich gehe jetzt und werde nach einem Arzt suchen"
Weiter hier stehen und nur warten, konnte sie nicht. Je mehr Zeit verging, desto mehr konnte es sich zuspitzen und jetzt verlor Assindius auch noch langsam die Nerven. Wer wusste schon was er als nächstes tun würde? Bevor sie ging, warf sie Meridius noch einen Blick zu, er war noch am ehesten in der Lage dem Sklaven einhalt zu gebieten, auch körperlich.
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Dies war hoffentlich das richtig Tablinum, dachte Iulia bei sich, die Hand schon an der Türklinke, wenn sie Ferun hier nicht antraf, musste sie es im kleinen Tablinum versuchen. Meridius hatte ihr bereits alles über Ferun erzählt, was er erfahren hatte und es klang nach einer recht vielversprechenden Sklavin. Nur die Tatsache das sie hier aus der Gegend stammte beunruhigte Iulia ein wenig. Wurde eine Germanin als Sklavin in Germanien nicht viel eher in Versuchung geführt einen Fluchtversuch zu unternehmen? Mal abgesehen von den möglichen Reaktionen der hier lebenden Germanen...Iulia schloß diesen Gedankengang erstmal ab, öffnete die Tür und sah sich immer Zimmer nach Ferun um.
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Iulia war schließlich doch ganz ins Zimmer gekommen, war aber in Tür Nähe stehen geblieben, denn es hielten sich bereits einige Personen in dem Raum auf und ein zu großer Pulk an Menschen war in diesem Moment sicher nicht förderlich.
Hat man schon ihren Puls gefühlt?Fügte sie Meridius Fragen hinzu und sah zu dem Sklaven der Deandras Hand hielt. Vielleicht hatte er es bereits getan.
"Hat sie sichtbare Verletzungen? Habt ihr schon mal versucht sie mit einem stark riechenden Öl oder einer Salbe ins Bewusstsein zurück zuholen?"
Von Iulias Platz aus war es schwer Deandras Zustand genau festzustellen und Meridius Antwort war nur zum Teil hilfreich gewesen.
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Bei seinem Kuss zuckte sie nicht zusammen, verspürte aber ein leichtes kitzeln. Während sie mit der Hand ganz leicht und sanft seinen Arm entlang strich, sah sie ihn einen Moment einfach nur an. Dann zeigte sich ein kleines Lächeln auf ihrem Gesicht, gepaart mit einem Hauch Ironie in der Stimme.
" Und du meinst nicht, dass du ihn gerade damit darauf aufmerksam machst, dass du hier schon seit einiger Zeit ohne Arbeit sitzt? Bis jetzt ist ja auch noch niemand auf die Idee gekommen uns zu stören."
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Iulia überlegte ob sie noch etwas hinzufügen sollte und tat es dann.
"Ja und so vermisst man hier wenigstens nicht den heimischen Wein und wird zugleich noch beim trinken an das Landgut dort erinnert".
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Iulia war im Vorratsraum gewesen und so hatte es eine Weile gedauert, bis Ansatzweise zu ihr durchgedrungen, dass irgendetwas im Haus passiert war. Die Sklaven im Haus waren aufgeregt wie in einem Bienenstock und man konnte nicht viel von ihnen erfahren. Vielleicht hatten sie auch einfach Angst man könnte ihnen die Schuld an dem geschehenen geben. Darum war Iulia einfach dem Lärm nach gefolgt. Sie stand nun mitten in der Tür und betrachtete das Bild das sich ihr im Zimmer bot. "Beim Herkules" murmelte sie nur. Die Frage des Mannes der am Bett kniete war laut genug gewesen um auch noch auf dem Gang gehört zu werden , so brauchte sie sie nicht selbst zu stellen.
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Das gleiche taten Meridius und Iulia. Während sie zu ihren Plätzen gingen, sah Iulia sich im Bankettsaal der Curia um. Vorallem die Tischdekoration fand sie ungewöhnlich. Ob das gleiche auch für das Essen heute Abend gelten würde?
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Iulia war sich nicht sicher ob Meridius mit diesem Satz etwas richtigstellen oder bestätigen wollte. Aber seine Antwort war kurz ausgefallen und hatte nicht danach geklungen, als wenn er weiter darüber reden wollte. Iulia beschloß keine weiteren Fragen zu stellen. In ihrem eigenen Leben gab es genug Ereignisse über die sie selbst ungern sprach. Warum sollte sie von jemand anderem etwas verlangen, was sie selbst zu vermeiden suchte. Sie nickte nur kurz und nachdem eine Weile Stille geherrscht hatte, fügte sie ein "Ja, ich weiß." hinzu. Kurz beugte sie sich vor und gab ihm einen Kuss auf die Wange.Die Lippen noch in der Nähe seines Ohres fragte sie halblaut.
"Und was machen wir jetzt?"
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Iulia runzelte leicht die Stirn. Was sollte sie ihm antworten?
"Du denkst ich bin verstimmt? Ehrlich gesagt bin ich nach dem Tag einfach nur müde. Beim nächsten Mal wenn das nicht so ist,könnten wir uns mehr Zeit lassen..."
Sie war immer noch ein wenig erhitzt und die kühlere Raumluft ließ sie nun frösteln, so dass sie versuchte die Bettdecke ein Stück hochzuziehen.
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Es hätte Iulia auch gewundert, wenn er bei dieser Familie nicht doch zu einem Teil eine gewisse Neugier oder Interesse an der Legion entwickelt hätte.
"Da habe ich mit meiner Frage ja etwas angeleiert" meinte Iulia mit einem Schmunzeln."Willst du nach deiner Amtszeit als Quaestor gleich wieder kandidieren oder für kurze Zeit in die Verwaltung zurückkehren? Der Weg zum Tribunus Laticlavius ist dir ja momentan noch verschlossen." Wenn sie daran dachte, dass er den Senatorenstand anstrebte hatte Mattiacus sich noch einige große Ziele gesetzt.
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Iulia versuchte sich anhand von Deandras Beschreibung ihren Sklaven vorzustellen, die beidenwaren zusammen sicher eine auffällige Erscheinung. Der große kräfigt gebaute Sklave und die ein Stück kleinere zierlichere Patrizierin.
"Die Maßnahmen die man ergreifen kann sind begrenzt und unterscheiden sich daher nicht allzu sehr. Meine Begleitung im normalen Alltag besteht aus vier bewaffneten Männern, einer allein ließe sich vielleicht doch zu leicht überwältigen. Dazu dann der Versuch nie zu bestimmten Zeiten, routinemäßig das Haus zu verlassen. Vieles dient sicher auch nur dazu sich selbst zu beruhigen oder um einen Teil der potentiellen Täter abzuschrecken. Wer weiß ob es reicht wenn es wirklich jemand darauf anlegt."
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Die Zeit die sie warten mussten während das Rad repariert wurde ging recht schnell vorbei. Die Reparaturarbeiten und die Umgebung boten genug Beobachtungs- und Unterhaltungsstoff. Leontia schien es sogar ein klein wenig aufregend zufinden, auf einer Straße umgeben von Wald festzusitzen. Vorallem fiel es Iulia im Unterschied zu Meridius auf, der das ganze ungemein gelassen und routiniert anging. Für ihn war das hier vermutlich auch nur eine Lapalie Schließlich hatten es die Männer geschaft. Der Wagen hatte ein neues Rad und war wieder fahrtauglich. Iulia ließ ihrer Begleiterin den Vortritt, um dann auch selbst in den Wagen zu steigen und die Reise Richtung Confluentes fortzusetzen.