Beiträge von Marcus Decimus Mattiacus

    Mattiacus hatte sich vorgenommen, einmal mit einer Patrouille der Urbaner mitzugehen.


    So zog er mit der ersten Patrouille des Tages hinaus in die Stadt. Die Männer waren allesamt erfahrene, langgediente Veteranen, die Rom schon tausendmal durchschritten hatten und einige prusteten sich damit, schon 1 Million Meilen durch Rom gelaufen zu sein.


    Mattiacus schätzte den Umgang mit diesen alten Kämpen. Er wusste, dass nicht alle höheren Offiziere gerne mit den einfachen Soldaten verkehrten und sich für etwas Besseres hielten und hochnässig auf das im wahrsten Sinne des Wortes, einfache Fussvolk herabsahen. Bei Mattiacus war das anders. Er hatte auch keinen Grund dazu. Alle seine Brüder waren Soldaten und viele andere aus der Familie auch. Im Gegenteil, er war eher der Sonderling, der sich nicht für das Schwert, sondern für die Feder entschied.


    Sie zogen gemeinsam aus der Castra Praetoria aus und bahnten sich ihren Weg in Richtung Forum. Die Leute machten ihnen respektvoll Platz, hier und da war aber auch eine gewisse Unruhe bei manchen Zeitgenossen zu sehen, wenn Mattiacus und seine Mannen vorbeizogen. Einmal konnte Mattiacus auch eine Gestalt sehen, die sich schnell in den Schatten verdrückte, als er die Patrouille sah.


    Unbeirrt zogen sie aber weiter Richtung Forum

    "Ich werde auf dein Angebot zurückkommen." sagte Mattiacus. "Aber ich will dich nicht länger aufhalten. Ich weiß ja selbst, wie viel Arbeit auf einen Beamten wartet. Vale Bene, Piso." sagte Mattiacus. "Benötigst du eine Eskorte, die dich sicher nach Hause bringt?"


    Er rief seinen Schreiber herein, damit dieser Piso begleiten konnte, falls dieser dies wünschte.

    "Für solche Momente bin ich Arzt geworden." sagte Mattiacus. "Jetzt will ich euch aber auch nicht länger stören. Die Castra ruft mich wieder. Septima, Ursus," erblickte sie nacheinander an. "Ich freue mich mit euch und wünsche euch für die Zukunft alles Gute."


    Dann trat er zurück an die Tür. "Wir können" sagte er zu dem Nubier um anzuzeigen, dass er ihn nun zur Castra zurückbegleiten konnte.

    "Ihr ward es, die mich zum Boten machten." sagte Mattiacus. Dann blickte er zu Septima. "Also, jetzt heißt es schonen, gut essen, schlafen und die Natur genießen. Falls du irgendwelche Beschwerden hast, kannst du dich an mich wenden." Dann wandte er sich wieder an Ursus. "Ich glaube, meine Arbeit ist jetzt getan. Es ist das beste, wenn ich euch zwei jetzt alleine lasse, damit ihr euren Moment genießen könnt."

    Mattiacus freute sich mit dem werdenden Elternpaar.


    "Ich glaube, ihr werdet gute Eltern werden!" sagte er und wandte sich dann an Septima.


    "Nun, um deine Fragen zu beantworten. Deine Sympotme weisen darauf hin, dass sich dein Körper langsam auf das Kind einstellt. Das wird noch einige Zeit brauchen. Daher ist es wichtig, in jedem Aspekt deines Lebens ein wenig kürzer zu treten. Das heißt körperliche Aktivität und jegliche nervliche Aufregung so weit es geht vermeiden.
    Eine Hebamme ist eine sehr gute Idee. Keiner weiß mehr über die Geheimnisse der Frauen mehr als sie. Du solltest vielleicht eine konsultieren, wenn du deutlich spürst, dass das Kind in dir wächst und dein Bauch anschwillt und runder wird."

    Mattiacus schmunzelte und man konnte Stolz und Dankbarkeit in seinem Gesicht lesen.


    "Ich werde es niemanen weitersagen. Vertrau mir." sagte Mattiacus. "Mhm, mir fällt im Moment nichts ein, was noch speziell ist." Er schaute sich nocheinmal um. "Nein, aber wenn mir etwas einfällt, lasse ich es dich wissen. Wollen wir wieder in mein Officium?" fragte er zum Abschluss.


    Er nickte dem Kerkermeister zu. "Danke miles, hervorragende Arbeit! Weitermachen!" Der Kerkermeister quittierte dies mit einem kruzem "Danke Herr!" und verschwand wieder in seinem Dienstzimmer.

    Ein Lächeln umspielte sein Gesicht, als Mattiacus antwortete.


    "Nein nein. Aus medizinischer Sicht bestehen generell gar keine Bedenken. Und was ihr in eurem Privatleben macht, ist sowieso eure Sache. Dennoch würde ich die Aktivität ein wenig begrenzen, bis es dir etwas besser geht." sagte er und machte seine Tasche wieder zu.


    "Es ist nur so, dass deine Schwindelgefühle auch daher kommen können, dass euer Beisammensein bald ein neues Mitglied eurer Familie zur Folge hat. Aber das ist ja etwas, über das man sich freuen kann."

    Mattiacus ließ sich von den großen Augen ein wenig erweichen. "Es wird dir bald besser gehen. Du siehst nur ein wenig blass aus und dein Hände zittern ein wenig. Die Säfte in deinem Körper sind etwas im Ungleichgewicht. Du solltest dich vielleicht öfter mal schonen und Mittags ein Stündchen schlafen. Dazu musst du auch ein wenig auf deine Ernährung achten." Er schaute sie freundlich aber ersnt an, so dass seinen Worten Nachdruck verleihen wollte. "Nicht dass, was du vielleicht jetzt denkst, dass du weniger essen sollst, sondern ganz im Gegenteil. Regelmässiges Essen ist sehr wichtig für dich. Am besten Brot und Fisch und viel Gemüse, Kohl zum Beispiel. Und vorerst solltest du Wein sein lassen, den ungemischten auf jeden Fall."


    Nachdem Mattiacus seinen Vortrag geendet hatte erhob er sich wieder und blickte auch Ursus an.


    "Eine letzte, private, aber dennoch medizinisch notwendige Frage noch. Habt ihr in letzter Zeit häufiger das Bett geteilt?"

    Zitat

    Original von Aulus Flavius Piso
    “Du erlaubst mir doch sicher noch einige Fragen, Proc... äh, Tribunus? Zum ersten, wie steht es um die Qualität des Essens? Außerdem, wie sieht die Zeitgestaltung für die Gefangenen aus? Bei den Vigiles können die Gefangenen manchmal in den Hof, gibt es so etwas auch hier? Zudem, gibt es Ausbrüche?“ Er überlegte noch. War er hier zu Ende?
    “Nun, darf ich eine von den leeren Zellen betreten?“, hatte er aber dann doch noch eine Frage.




    "Bitte, tritt ein." Mattiacus wies zu einer der offenen Zellen. "Wenn du willst, kannst du auch eine Nacht zur Probe verbringen....aber nur wenn du willst" sagte Mattiacus scherzhaft.


    Dann kam er wieder zu Ernsterem. Schließlich hatte er ja noch die diversen Fragen abzuarbeiten.


    "Die Gefangenen bleiben meist nicht so lange hier drin. Du hast ja gehört, die meisten nur, bis sie wieder nüchtern sind und ihren Schadensersatz abbezahlt haben. Länger kann und will man sie auch nicht hierbehalten. Falls es dann doch mal länger dauert, zum Beispiel weil die Verwandten mit der Zahlung in Verzug geraten, bekommen die Gefangenen Wasser aus dem Brunnen und Brot. Und mit den Ausbrüchen. Ist hier schon mal jemand ausgebrochen?" rief Mattiacus in Richtung des Kerkermeisters.


    Nach einem kleinen Moment kam nur ein kaltes, skrupelloses "Nicht bei mir!" zurück.

    Zitat

    Original von Tiberia Septima


    „Was... mir fehlt? Also... vorhin... im Hortus... da überkam mich ein Schwindelgefühl. Dem voraus ging ein beständiger Schmerz in der Bauchgegend. Hier so.“ Zunächst stockend, dann immer flüssiger berichtete Septima und deutete auf die Stelle, wo noch immer ein leichtes Ziehen zu spüren war. Ihre Augen folgten dem Arzt und ein leichtes Zittern ging durch ihren Körper.


    Mattiacus lächelte, um seine Patientin zu beruhigen.


    "Dann werde ich da mal untersuchen, was los ist. Sei ganz unbesorgt" sagte er, als er spürte, dass sie ziterte.


    Vorsichtig tastete er den Bauch ab.


    "Schwindelgefühl sagst du? Mhm...." Er tastete weiter."Und Ziehen im Unterleib?" man sah an seiner Stirn, dass Mattiacus nachdachte.


    Nach dem er den Bauch abgetastet hatte nahm er die Hand seiner Patientin um den Puls zu messen. Dazu legte er zwei seiner Finger auf die Schlagader.
    Man konnte an Mattiacus Gesicht ablesen, dass er in seinen Gedanken sämtliche Krankheitssymptome durchging.


    "Hast du dieses Schwindelgefühle öfter?" fragte er dann so, als ob er schon eine Ahnung hätte.

    Mattiacus trat ein und stellte seine Tasche ab. Er ging hinüber zu seiner Patientin und nahm ihre Hand.


    "Wir kennen uns leider noch nicht, werter Ursus. Sei mir gegrüßt Aurelia Septima. Ich bin Mattiacus, zurzeit Tribunus und nebenbei noch Arzt." grüßte Mattiacus freundlich.
    "Was kann ich für dich tun? Was fehlt dir?" fragte er ruhig.

    Mattiacus war dem Sklaven von der Castra in die Villa der Aurelier gefolgt. Er hatte seine Arzttasche dabei und kramte schoneinmal darin herum, damit alle nötigen Instrumente, Tinkturen, Salben und andere Arzneien wohlgeordnet an ihrem Platz waren und er das Nötigste mit schnellen Griffen erreichen konnte.


    Dann wartete auch er auf die Antwort, dass er eintreten konnte.

    Der Kerkermeister liess das Gerede der zwei "hohen Tiere", wie Mattiacus und Piso bei den Männern hießen, völlig kalt. Er schaute nur immer wieder zurück zu seinem Tisch in der Wachstube, auf dem die kleine Kanne mit Wein stand. Er hatte nicht damit gerechnet, noch mal Besuch zu bekommen.


    "Mehr hab ich hier im Moment nicht drin, Herr" gab er trocken zurück, als er zufällig aufschnappte, dass Piso nach anderen Gefangenen fragte. Überraschet überhaupt eine Reaktion von dem unbeteiligten Mann zu hören, sagte Mattiacus zu Piso: "Du hast unseren braven miles gehört. Ich danke dir, miles. Wegtreten"


    Mattiacus sah auch noch mal die Kerkerliste durch. "Nichts was sich lohnen würde. Säufer, Schläger, Hurenböcke, Krawallmachter. Für die schweren Jungs musst du rüber zu den Praetorianern gehen, fürchte ich."