Mattiacus kam zum Officium des Kommandanten.
Er wartete darauf, dass er eingelassen wurde.
Mattiacus kam zum Officium des Kommandanten.
Er wartete darauf, dass er eingelassen wurde.
"Kein Problem" sagte Mattiacus und folgte dem miles.
Das war jetzt was Neues für Mattiacus, aber er hatte damit keine Probleme.
Er streckte seine Arme zur Seite.
"Bitte"
Mattiacus regte den Hasen in die Höhe:
"O Fortuna Redux, da es recht ist Dir Opfer darzubringen, sei Dir dieser Hase geweiht, auf dass Du Deine Diener segnest."
Der procurator a cognitionibus kam mal zum Tor der Castra Praetoria, um zu dem Kommandanten der CU einen Besuch abzustatten.
Mattiacus ging zur Torwache.
"Salve, ich bin Decimus Mattiacus, procurator a cognitionbius. Ich möchte mit eurem Kommandanten sprechen."
Oh ja klar...drehen...
Mattiacus drehte sich in einer würdevollen Bewegung nach rechts.
Er war nun auch bereit für das Hauptopfer. Er schaute noch einmal den kleinen Hasen an, der wirklich zum knuddeln aussah. Das war aber jetzt erstmal zweitrangig. Er packte ihn am Nacken und nahm das Opfermesser in die andere Hand
Sie gingen also zusammen nach draußen.
Mattiacus blickte kurz zu Meridius. Er nahm den Weihrauch zur Hand und begab sich zu dem kleinen Kohlebecken.
Er räusperte sich kurz.
"O Fortuna Redux, nimm diesen duftenden Weihrauch an, er sei Dir eine Gabe, die Dir wohlgefällt." sagte er in einem äußerst feierlichen Ton und legte dabei den Weihrauch in das Kohlebecken. Langsam fing der Weihrauch an zu kogeln und der typisch, etwas beißende Geruch verbreitete sich im Tempel.
Danach nahm er die kleinen Kekse, schritt langsam zum Altar und legte sie auf selbigen.
"O Fortuna Respiciens, nimm auch diese Kekse entgegen, und gib, dass Meridius und ich eine sichere Überfahrt nach Syrien haben, dort einen geschulten Führer finden, Spuren unseres Verwandten Livianus finden, Geschick bei der Verhandlung mit den Parthern haben und ihn letzlich sicher nach Hause führen werden."
Er nahm danach die Kanne mit dem Wein, den sie mitgebracht haben. Darin war natürlich nur bester Wein von den eigenen Gütern der Decima Familie aus Tarraco. Was den Sterblichen schmeckt, wird auch den unsterblichen gut munden.
Der erste Tropfen fiel von der Kanne auf den Boden und Mattiacus goß den Wein in den Foculus.
"O Fortuna Virgo, nimm auch diesen Wein zu Deiner Labung entgegen, und dass Meridius und ich eine sichere Überfahrt nach Syrien haben, dort einen geschulten Führer finden, Spuren unseres Verwandten Livianus finden, Geschick bei der Verhandlung mit den Parthern haben und ihn letzlich sicher nach Hause führen werden." wiederholte Mattiacus.
Ein bisschen Labung könnte ihm auch gut tun, dachte er sich. Er hoffte, dass er alles richtig gemacht hatte und blickte fragend zur Opferpriesterin.
Mattiacus nahm die Rolle entgegen. Er lass sie kurz durch und überlegte sich schon einmal, um was er Fortuna alles bitten würde. Zuerst war eine sichere Überfahrt nach Syrien, dann Geschick bei der Suche eines Führers nach Parthien und bei den Parthern natürlich das nötige Quentchen Glück bei der Suche nach Livianus.
Ob er alles einzeln aufsagen sollte oder lieber der Göttin ein Gesamtpaket "Beistand bei der Suche" präsentieren sollte?
Als Jurist wusste Mattiacus, dass es besser ist, alles genau vorzutragen und keinen Raum für Interpretationen zu lassen, ob nun ein Kläger oder eine Göttin interpretiert.
"Gut, von mir aus können wir anfangen."
Mir in Wisbadde (Wiesbaden) rede wie de Frankfurtäh Hessisch, ham abä so'n paah extra Woddä und bedone ach manchmal e bissje anerst.
Bissje was zum probiere (Das sagte mein Großvater immer, wenn ich Blumen gießen musste)
Den mussde gieße, sonst verdä dä dä.
"Mhm...ja...gut.....alles klar" sagte Mattiacus. Die grobe Reihenfolge hatte er verstanden, auch die Rechtsdrehung.
"Also erstmal die Kekse, der Weihrauch und der Wein." rekapitulierte er nochmal.
Einen Blick noch auf den Hasen. "Ich bin bereit, Fortuna unsere Gaben darzubringen. Mit deiner Hilfe schaffen wir das schon."
Mattiacus antwortete zu erst.
"Als wir 3 - dein Vater, dein Onkel Primus und ich - in Tarraco bei Mercator aufwuchsen, war dein Vater immer der Anführer. Er war der Imperator, wir waren die Legionäre. Er war immer vorne, immer der Schnellste, immer der Stärkste. Wir blickten zu ihm auf. Naja, er war ja auch der Älteste von uns. Doch dann war diese Zeit vorbei. Irgendwann hieß es, dass wir zu alt für die Kinderspiele waren. Livianus und Primus gingen zur Legio und mich schickte man nach Rom, um dort bei den großen Rechtslehrern, Philosophen und Medizinern zu studieren. Wir waren zwar nie an einem Ort, doch nie waren wir voneinander getrennt."
Er nahm einen Schluck Wein.
"Und immer wenn wir uns hier in Rom oder in Tarraco getroffen haben, das war leider nicht oft, war es wie früher als wir noch Kinder waren."
Mattiacus horchte auf bei Meridius letzten Worten. Mit jungen Frauen konnte Mattiacus ganz besonders gut.
"Bitte weise mich ein in die Opferriten unserer Vorfahren nachdem der Klang unserer Stimmen sie nicht zu entzücken vermögen." dichtete Mattiacus. In Zukunft würde er sich bei Themen, von denen er keine Ahnung hatte, zurückhalten.
Nachdem das Singen nun schon zweimal nicht gut ankam, beschloss Mattiacus einfach die Klappe zu halten und einfach bei den Opfern anwesend zu sein, ohne etwas zu sagen.
Mattiacus nickte stil zu Meridius und signalisierte so seine Bereitschaftl.
Innerlich konzentrierte er sich völlig auf den Moment und seine Gedanken kreisten völlig um die göttliche Kraft.
"Nein, bitte nenn' mich nicht Onkel, da fühle ich mich so alt." sagte Mattiacus. "Für dich bin ich einfach Mattiacus oder Marcus, wie du willst."
Mattiacus hatte sich inzwischen von seinem Hustenanfall erholt. Er blickte Flava an und so einer wunderschönen Gestalt konnte man einfach nicht böse sein, was Mattiacus auch gar nicht war.
"Nein nein, du musst dich nicht entschuldigen. Im Gegenteil, ich freue mich. Ich wusste es ganz einfach nicht, dass unser Livianus Kinder hat.....Ich habe eure Mutter gekannt. Sie war eine ..... ganz wunderbare Person. Und ja Meridius du hast recht, Aemilia lebt in dir weiter."
Die kleine traurige Pause überwandt Mattiacus auch sogleich:
"Also heißt das, dass ich euer Onkel bin. Das ist doch eine tolle Sache."
Irgendwie hörte sich das für Mattiacus komisch an, dass er Onkel war, schließlich war er auch gerade erst Mitte 20.
Mattiacus verschlug es fast die Sprache als er das Wort "Vater" hörte. Er verschluckte sich am Wein und musste kräftig husten.
"Hast du eben Vater gesagt? Seid ihr die Kinder von Livianus?" fragte er ungläubig. Bis zum heutigen Tag hatte er nicht gewusst, dass sein Bruder Kinder hatte.
"Mit der werden wir die Prätorianer schon überzeugen." sagte Mattiacus.
"Wir sehn uns dann..."
Mattiacus musste ein wenig grinsen.
"Naja, geheimhalten wollte ich es jetzt nicht vor dir. Ich dachte, du wüsstest auch davon. Aber naja....Wohin er gebracht werden soll weiß ich leider nicht, dass hat Avitus nicht angedeutet, ich könnte mir aber vorstellen, dass die Prätorianer ihn haben wollen."
"Ich hoffe, dass er mich nicht zu sehr fertig macht. Die ganze Rumsitzerei im Officium hat mich ganz schön einrosten lassen, obwohl ich jeden Tag meine Bahnen im Bad ziehe."
Er steckt das Spatha wieder in die Scheide.
"Übrigens, Artorius Avitus sagte mir, dass ein hochrangiger parthischer Gefangener, ein General wohl, nach Rom gebracht werden soll. Vielleicht ist das ein gutes Pfand für unsere Bemühungen."