Zitat
Original von Artoria Medeia
Just gesellte sich Mattiacus zu ihnen. Und die Worte aus seinem Munde waren wohl die größte Überraschung, die Medeia in all den letzten Jahren vernommen hatte (nach dem Heiratsantrag ihres jetzigen Mannes). Verblüfft sah Medeia Mattiacus an. War er gar ein mythologisches Wesen? Etwas, was es in den Zeiten fern des goldenen Zeitalters nicht mehr gab? Lobte er wirklich ihre Arbeit bei der Acta? Die Acta selber? Und keine Kritik? Medeia war überwältigt und zudem sofort für Mattiacus eingenommen. Ein strahlendes Lächeln glitt auf ihre blass, kränklichen Gesichtszüge. „Salve, werter Decimus.“, grüßte sie ihn äußerst freundlich. „Vielen Dank. Es tut gut, auch einen Leser kennen zu lernen, dem die Acta gefällt. Bekommen wir doch meistens nur Worte der Missbilligung oft zu hören. Wenn ich mich vorstellen darf? Artoria Medeia. Und dies ist die Lectrix der Acta, Claudia Epicharis.“ Die Gens Decima stieg von Mal zu Mal noch mehr in Medeias Wohlwollen. Bis dato waren ihr nur höfliche und interessante Menschen aus dieser Familie begegnet. Es verwunderte Medeia nicht, dass diese Menschen derartig an Einfluss im Imperium gewonnen hatten, vermochten sie doch auch die Menschen um sich herum für sie zu vereinnahmen. „Mir ist zu Ohren gedrungen, dass Du vor einiger Zeit eine doch abenteuerliche Reise in das wilde Germanien unternommen hast. Das stimmt doch, oder? Ist das nicht sehr gefährlich?“
Mattiacus lächelte freundlich und begann zu erzählen.
"Ich freue mich, euch zwei kennenzulernen. Ja es stimmt, ich war um die Jahreswende, als mein Amt als quaestor pro praetore zu Ende ging. Meridius beauftrage mich, zu den Stämmen jenseits des Limes zu reisen, um mit den dortigen Fürsten und Häuptlingen zu sprechen. Und da mein Cousin Serapio und ich sowieso einmal die Wälder Germaniens erkunden wollten, konnten wir Nutzen und Abenteuer verbinden. Es war eine sehr spannende Reise, nicht weil es gefährlich war. Als Abgesandter Roms genoß ich nach Auffassung der Germanen den Schutz der Götter. Nach ihrer Vorstellung ist es ein Frevel gegen ihre Götter, Boten und Abgesandte zu schaden. Aber ich hatte auch eine gute Leibwache ausgesuchter Legionäre dabei. Ungefährlich war es dennoch nicht, Briganten und Banditen gibt es immer, solchen sind wir aber nicht begegnet.
Es war vielmehr spannend, eine fremde Kultur kennenzulernen. Vieles ist bei den Germanen anders als bei uns Römern, einiges haben wir aber auch mit ihnen gemeinsam."