Beiträge von Marcus Decimus Mattiacus

    Sim-Off:

    Abgefahrener Tripp ;)


    Mattiacus bemerkte, dass irgendwas mit Faustus nicht stimmte. Er hatte ein ähnliches Verhalten schon mal bei Ägyptern in enem Lupanar in Tarraco gesehen, die Rauch von seltsamen schwarzen Kugeln eingeatmet hatten. Damals war das nichts für Mattiacus, der sich mehr für die weiblichen Verführungen interessierte.


    "Gerne nehme ich dich mit, aber vorerst bleibe ich hier in Rom, der Imperator hat eine andere Aufgabe für mich."


    Er blickte sich um.


    "Einiges hat sich in diesem Haus verändert, aber es sind nur Äußerlichkeiten, das ist immer noch meine Casa."



    "Aber zu den Germanen. Ich will nicht sagen, dass sie so zivilisiert sind wie wir Römer. Es gibt keine Häuser aus Stein, keine Bäder, keine Theater, keine Bücher. Aber sie leben ein einfaches Leben und sie sind zufrieden damit. Das finde ich sehr bemerkenswert."

    Faustus bestürmte Mattiacus geradezu. Es interessierte sich wirklich für seine Erzählung


    "In Ordnung, wo fang ich am besten an, ah ja" sagte Mattiacus und räusperte sich.


    "Also, als Meridius, du kennst bestimmt auch, noch Statthalter in Germania war, war ich eine zeitlang der Quästor für Germania. Nachdem meine Amtszeit abgelaufen war, konnte ich noch nicht zurück nach Rom. So kam ich auf die Idee, noch ein wenig die Wälder und das Land jenseits des Limes zu erkunden. Meridius gab mir dazu einen sehr wichtigen Auftrag."


    Mattiacus machte eine kleine Pause.


    "Ich sollte dem Rich, so heißen die Anführer der Germanen, eine Botschaft mit einem Friedensangebot mitteilen. Also war ich bereit und suchte mir einen germanischen Fremdenführer und eine Eskorte von erfahrenen Legionären.
    So brachen wir also, mitten im Winter, von Mogontiacum auf. Unsere Reise war unspektakulär bis zum Limes, doch dann, sobald wir den Limes passiert hatten, fing es an zu schneien. Und nicht nur ein paar Flocken wie hier manchmal, sondern man konnte vor Schnee die Hand vor Augen nicht mehr sehen. Es war furchtbar, wir wussten nicht wo wir waren und jederzeit konnten Banditen und Räuber uns überfallen. Aber unser Fremdenführer, Herwig hieß er, führte uns zu einem Dorf der Chatten, das war der Stamm, in dessen Gebiet wir reisten."


    Mattiacus räusperte sich kurz.


    "Die Germanen waren sehr gastfreundlich, denn das Gastrecht ist den Germanen heilig, und es herrschte eine entspannte Stimmung, zumal ich eine Amphore Rotwein aus unserer Heimat Tarraco mitgenommen hab. Und ich kann Tacitus nur beipflichten, die Germanen können unheimlich viel Trinken und sind dem Alkohol und Spiel nicht abgeneigt. Aber die Germanen lieben ihre Heimat und ihre Dörfer und so wild kamen sie mir gar nicht vor, wie oft behauptet wird. Es sind wirklich gastfreundliche und fröhliche Leute.


    Na gut, am nächsten Tag zogen wir weiter, nachdem wir uns von allen verabschiedet hatten.
    Wir kamen nach einiger Zeit in einen tiefen, dunklen Wald und ich hatte schon Angst, dass uns das gleiche Schicksal ereilen sollte, wie einst Varus. Aber der Wein hatte wohl Wunder getan, denn schon erschienen Reiter, die von unseren Geschenken und unseren friedlichen Absichten gehört haben. Im Auftrage des Richs sollten sie uns zur Burg es Richs führen, die auf einem Hügel in den Höhen des Taunus lag. Wir wurden fürstlich empfangen, die einzige Bedingung war, dass wir unsere Waffen ablegen sollten, wobei mir ein wenig mulmig war, aber wie gesagt ist das Gastrecht den Germanen heilig.


    Auch hier tat der Wein und ein goldener Becher als Gastgeschenk Wunder und ich fand das Gehör des Richs. Wir diskutierten lange über das Für und Wider des Friedensangebots. Sein Stamm war kriegsmüde, aber auch stolz. Der Rich sagte mir, dass erst eine Versammlung der Großen des Stammes über unser Angebot abstmmen sollte. Diese Versammlung müsste bald im Herbst stattfinden.


    Mein Auftrag war erfüllt und so zogen wir wieder zum Limes. Auf dem Rückweg passierte nichts, denn der Schutz des Richs lag über uns. Gesandte stehen nämlich nach der Vorstellung der Germanen unter dem Schutz der Götter und sie zu überfallen und verletzen ist ein großer Frevel."


    Mattiacus endete und sah hinüber zum Brunnen.


    "Viellleicht nicht so spektakulär, wie du es dir vorgestellt hast? Aber ich kann dir sagen, dass ich froh bin, dass uns nichts passiert ist. In den dunklen Nächten in den Wäldern, wenn die wilden Wölfe heulen und die Bären in der Ferne brüllen, hatte ich oft über das Ende meines Lebens nachgedacht. Es war sehr unheimlich."

    Die Legitimation des Papstes ist ja auch eher ne ganz andere, mehr theologische als rechtliche, Geschichte.


    Fest steht aber, dass der Titel Pontifex Maximus und das Pontifikat die, mal juristisch betrachtet, Weiterführung des Amtes aus der Republik ist, dass sich Augustus mit als Legitimation für sein Prinzipat zugelegt hatte und danach die nachfolgenen Kaiser.


    Und mit dem Stadtrat hast du Recht: Den Senat von Rom gab es bis zur Zeit des Dukats von Rom, also auch in der Zeit von Justinian. Bis dahin wählte der Senat auch noch Konsuln.
    Die heutige Konklave ist bestimmt , über ein paar Ecken, eine Weiterentwicklung bzw. Rest des antiken Senats.

    Mattiacus war endlich wieder im Garten der Casa. Er war so gerne hier in dem kleinen Stückchen Natur in der großen Stadt. Es war immer eine geistige Erfrischung, wenn Mattiacus er hier im Garten las oder einfach nur seine Gedanken schweifen lies.


    Als er den Garten betrat sah er Serapio, den er gerade vorhin kennengelernt hatte.


    "Ah Serapio, ich grüße dich. Ein schöner Abend ist das heute. Es ist wirklich schön, dass ich mal wieder hier in Rom, in der Casa und hier im Garten bin. Ich war schon so lange nicht mehr hier. Bestimmt ein Jahr ist es her, seit dem ich von hier aus nach Germanien aufgebrochen bin."


    Die Marmorbank, auf der er so oft gesessen hatte, stand auch noch da. Mattiacus setzte sich.


    "So wie ich dich vorhin verstanden habe, bist du ganz wissbegierig darauf, von Germanien zu hören richtig? Ich weiß wie das ist. Ich wollte auch immer alles erfahren, wenn unser Vater Mercator von seinen Reisen wiederkam."

    In der Vorlesung "Römisches Strafrecht" haben wir mal rumgesponnen, und wir kamen zum Ergebnis, dass das römische Reich, rein rechtlich gesehen, gar nicht untergegangen ist, solange es noch den Vatikanstaat gibt.


    Der Papst war ursprünglich auch Oberhaupt des Dukates von Rom im 6 Jahrhundert, also zur Zeit Justinians, und das ist er eigentlich bis heute noch. Damit ist nachdem Untergang und Eroberung von Byzanz der Vatikansstaat der letzte Rest des Oströmischen Reiches und damit des gesamten Imperiums.


    Auch das Papstamt an sich, das Pontifikat (pontifex maximus), ist ja die direkt Linie zu den römischen Kaisern.

    Tja, das ist eine Frage, die sich Gelehrte schon seit 1500 Jahren stellen und eigentlich nicht vollständig beantwortet werden kann, da gibt es so viele unterschiedliche Gründe die aufeinandertrafen..............

    Mattiacus kam zum Hausaltar mit einer kleinen Karaffe Wein. Er bedeckte sein Haupt mit einem Zipfel seiner Toga.


    Er schütte den Wein in eine kleine Schale auf dem Altar.


    "Ich danke euch, ihr Ahnen, dass ihr über mich gewacht habt in den dunklen Wäldern."

    "Wenn du in Germanien bist, machs wie die Germanen" scherzte Mattiacus.


    "Ich werde dir, euch allen, gerne von meiner Reise erzählen. Vielleicht beim Abendessen nachher? Bist du dann hier in der Casa, Lucilla und ihr beiden?"

    Die Stimmung war deutlich abgeflacht.


    Zu Lucilla sagte Mattiacus: "Du könntest deine fleissigen Hausgeister aber gerne mal bei mir vorbeischicken. Eine Rasur und Pflege wären nach den germanischen Wäldern nicht schlecht."

    Es war sehr lange her, dass Mattiacus in seinem Zimmer war. Es war genauso, wie er es hinterlassen hatte, aber es war dennoch gelüftet und der Staub weggewischt worden.


    Er legte sich auf das Bett und schlief erstmal eine Runde.

    "Krieg in Parthien ? Ich war wohl zu lange weg." sagte Mattiacus.


    "Wenn der Princeps persönlich in den Kampf zieht, ist es ihm wohl eine Herzensangelegenheit, wie schon damals in Dakien." Mattiacus konnte sich nur dunkel daran erinnern, zu der Zeit war er noch nicht einmal 10.


    "Aber Lucilla, wie du unseren Livianus kennst, wird er als gefeierter Held wieder nach Rom kommen. Und der sicherste Ort, wenn es so einen Ort im Krieg überhaupt gibt, ist an der Seite des Princeps."

    Mattiacus war zuerst erstaunt zu erfahren, dass er jetzt Onkel geworden ist. Aber sein Blick wurde wieder ernst, als er hörte, was Livianus zu sagen hatte. Irgendjemand der Decimer bei den Truppen war immer in Gefahr. Und das waren eigentlich immer seine Brüder.


    "Wird es Krieg geben?" fragte Mattiacus.


    "Ich wünsche dir alles Gute Livianus, mögen die Götter dich beschützen und Ruhmbeheuft wieder zurückkehren lassen."


    Er umarmte seinen Bruder noch einmal herzlich bei diesen Worten.

    Lucilla war tatsächlich wie ein Wirbelwind.


    "Ja Lucilla, ich komme direkt aus Germanien und musste sofort einfach sofort hierherkommen, um meine Lieblingscousine als erstes wiederzusehen. Ich habe dir viel zu erzählen, wir haben uns schon so lange nicht mehr gesehen. So lange ist es her, dass ich schon fast vergessen hätte, wie du aussiehst. Deswegen habe ich mich entschlossen, wieder nach Rom zu kommen, um mein Gedächtnis wieder aufzufrischen." scherzte Mattiacus.


    Mattiacus setzte sich neben den Mann, der Serapio hieß, den Mattiacus aber nicht kannte, auf die Bank, die vorher noch nicht dort stand. Es schien sich einiges in der Casa Decima verändert zu haben, seitdem er das letzte mal hier war.


    "Salve, ich bin Marcus Decimus Mattiacus. Wir kennen uns glaube ich noch nicht."

    Mattiacus betrat das Atrium. Dort sah er seinen Bruder Livianus, den er schon so lange nicht gesehen hatte. Er ging sofort zu ihm herüber und begrüßte ihn und umarmte ihn herzlich.


    "Salve Livianus, wie lange ist es her, dass wir uns nicht gesehen haben? Schön, das wir uns wieder in Vaters Haus wiedertreffen."

    Mattiacus meldete sich nach seiner Ankunft in Mogontiacum gleich bei der Wache vor der Regia, die ihn in die Haupthalle schickte. Ein Scriba sagte ihm, dass der Statthalter informiert werden würde. Dabei erfuhr Mattiacus auch, dass Meridius nicht mehr Statthalter war, sondern Vinicius Lucianus.


    Mattiacus wartete nun in der Haupthalle, bis ihm eine Audienz gewährt wurde.

    Die Reise nach Mogontiacum war unspektakulär. Über den Pass über den Taunus durch Aquis Mattiacorum und zur Brücke in Castellum.
    Sie ritten über die Brücke und direkt zur Regia des Statthalters. Dort hielten sie und stiegen von ihren Pferden.


    "Ich danke euch noch einmal. Endlich sind wir wieder da. Ich hatte nicht gedacht, dass wir so gut durchkommen. Ihr seid hiermit entlassen. Ich werde nun dem Statthalter Bericht erstatten und mich dann ins Bad begeben. Vielleicht sehen wir uns ja nochmal." sagte Mattiacus.

    Sie passierten die Einöde vor dem Limes und kamen schließlich vor einem Tor an, dass auf der Höhe von Zugmantel liegt und von dem sie auch gekommen waren.


    Mattiacus zeigte sein Amtssiegel und Passierschein vor und schon ließen die Wachen sie durch.


    "Endlich wieder auf römischen Boden." sagte Mattiacus zur Reisegruppe. "Zum Glück ist nichts gravierendes passiert. Wir sind zwar noch nicht in Mogontiacum aber ich danke euch schon einmal für eure Begleitung. Ich werde eure Vorgesetzten davon lobend in Kenntnis setzen."

    Die Nacht ging vorüber, ohne das etwas gravierendes Geschah. Der Ruf eines Käuzchens war noch das Gefährlichste, was den Schlaf trübte.


    Mattiacus stand auf und nahm erstmal einen Schluck Wasser. Er sah sich seine Kleidung an, die etwas gelitten hatten und sehr dreckig war.


    "Das Erste, was ich in Mogontiacum machen werde, ist ein Bad nehmen."