Beiträge von Marcus Decimus Mattiacus

    Mattiacus wandte sich den beiden Neuankömmlingen zu. Die junge Frau begrüßte den Mann mit Brüderchen und er trug eine Beamtentoga. Es mussten also auch Familienmitglieder sein.


    "Salvete, ich bin Marcus Decimus Mattiacus. Ich glaube wir kennen uns nicht, Aber ich muss auch sagen, dass ich ziemlich lange nicht mehr hier war." sagte Mattiacus mit einem Lächeln.


    Er schaute sich um. Es war nicht alles anders, aber an einigen Details hier und da konnte Mattiacus erkennen, dass er schon lange nicht mehr hier gewesen war.

    "Ich verstehe was du meinst, Princeps." Mattiacus nickte.


    "Ich werde ihn einmal aufsuchen und mit ihm über alte Zeiten reden. Ich habe nur noch eine Frage: Ich habe leider nur wenig über den Aufstand erfahren. Aber der Praefectus wird mir sicher weiterhelfen können."

    "Ich werde ihm einen ausführlichen Bericht schicken." sagte Mattiacus.



    "Ich habe am Rande von einem Aufstand in Hispania gehört und das die Prätorianer ihn erfolgreich bekämpfen konnten.


    Ich werde diese Aufgabe übernehmen. Es wäre mir eine Ehre, die Rädelsführer Iustitia anheim zu stellen."


    Mattiacus musste ein wenig lächeln.


    "Ich bin zwar ein wenig ausser Übung, was das Anklagen betrifft, aber was man einmal gelernt hat, verlernt man nicht wieder."

    Mattiacus war früh aufgestanden. Nun ging er ins Triclinum, um ein wenig zu frühstücken.


    Er stellte sich an einen der Stehtische und ließ sich ein kleines Frühstück bringen.


    Der Küchsklave brachte ein wenig Braten von gestern, Brot und etwas Obst. Dazu trank Mattiacus verdünnten Wein.

    "Ein einzelner Händler vielleicht nicht, aber wenn sowas öfters vorkommt, erarbeiten wir Römer uns einen schlechten Ruf. Ruf und Ehre sind für die Germanen sehr wichtig. Ein schlechter Ruf schadet dann auch dem Handel."


    "Dem neuen Statthalter konnte ich keinen Bericht erstatten. Zu einer Audienz kam es nicht, obwohl ich einige Zeit gewartet hatte."

    "Salve Princeps, ich danke dir für die Gelegenheit einer Audienz."


    Mattiacus nahm die Einladung gerne war und setzte sich neben den Princeps.


    "Nach meiner Amtszeit als Quästor in Germania nahm ich, wie du sicher weißt, den Auftrag vom damaligen Statthalter Decimus Meridius an, Kontakte zu den Stämmen jenseits des Limes zu knüpfen.


    Ich reiste als mit meinem Cousin Corbulo und einigen Legionären geführt von einem einheimischen Führer einige Tage jenseits des Limes. Wir kamen zu einem Dorf der Chatten, gegen die wir schon oft Krieg geführt haben. Mein Auftrag war es, die Fürsten und Anfüherer der Chatten zu einem Treffen mit dem Statthalter nach Mogontiacum einzuladen.
    Der Krieg im letzten Jahr hat auch sie schwer mitgenommen und sie sehnen sich nach Frieden. Die Fürsten haben erkannt, dass es ein Fehler war, sich Modorok anzuschliessen und Krieg gegen Rom zu führen. Aber die Germanen sind ein stolzes Volk und verteidigen ihre Unabhängigkeit zäh, obwohl sie unserer Kultur und Zivilisation sehr aufgeschlossen sind.
    So wirkten die Geschenke die ich mitgebracht hatte, Wein aus meiner Heimat Tarraco und ein Goldbecher aus Gallien, Wunder bei ihnen. Sie waren sehr davon angetan und verlangten nach mehr. Unseren Händlern bietet sich hier eine gute Gelegenheit Geschäfte zu machen. Allerdings müssen die Bedingungen fair bleiben. Die Germanen verzeihen nicht einfach, wenn sie übers Ohr gehauen werden. Das stachelt ihre Kriegslust nur noch mehr an.
    Die Stämme die im Vorfeld des Limes leben, vorallem die Mattiaker, sind treu und starke Verbündete, die aber auch gehegt werden müssen. Sie erwarte, dass wir ihnen genauso helfen, wie sie uns. Sie fürchten sich nämlich vor den Stämmen im Inneren Germaniens. Diese sind sehr eroberungslustig und warten darauf, auch am großen Reichtumg Roms teilzuhaben.
    Ich verblieb mit dem König der Chatten so, dass er sich mit den Großen seines Stammes abstimmen wollte, ob er der Einladung nach Mogontiacum folgen sollte und die Bande nach Rom enger knüpfen wollte."


    Mattiacus machte eine Pause, um dem Princeps Gelegenheit zu geben, Fragen zu stellen.

    Mattiacus betrat das Officium. Ein neuer Magister Officiorum war ernannt worden.


    "Salve, Magister Officiorum, ich bin Marcus Decimus Mattiacus. Ich war schon lange nicht mehr hier. Ich als das letzte mal hier war, war noch mein Cousin Decimus Maior Magister. Der Princeps hat mich auf den Palatin rufen lassen."

    "Auf Wiedersehen Faustus" sagte Mattiacus und winkte zurück.


    "Ein sehr aufgeweckter junger Mann, aber er sollte es mit den Drogen nicht übertreiben." dachte sich Mattiacus.


    Er legte sich auf die freigewordene Kline und blickte noch ein wenig in den nächtlichen Sternenhimmel.

    "So NAHE, leider nicht, aber die Frauen, die uns bedient hatten, hätte ich nicht von der Kline geworfen." Mattiacus musste lächeln und und an die ganzen Liebesabenteur in seiner Jugend zurückdenken, die gar nicht soweit entfernt lag.


    "Als Gesandter sollte man den Gastgeber sich nicht gleich dadurch ungewogen machen, indem man sich an seine Töchter ranmacht."

    Faustus Verhalten kam Mattiacus immer seltsamer vor. Er schien sehr durcheinander zu sein. Er sollte vielleicht weniger Wein trinken.


    "So, du hast Theater gespielt? Dich als Pantomimus versucht? Dazu gehört viel Mut. Aber mit den Rollen musst du leben, unser Theater ist nunmal so und das Publikum möchte sowas sehen, und der Wunsch des Publikums ist den Stückeschreibern Befehl."



    Mattiacus nahm einen Schluck Wein und erinnerte sich weiter an Germanien.


    "Die Frauen, tja die Frauen in Germanien. Sie sind wunderschön, aber nicht alle haben blonde Haare, wie man sie sich häufig vorstellt, obwohl es mehr blonde Schönheiten gibt als hier in Rom, wo die meisten blonden Haare sowieso falsch sind."