Beiträge von Rediviva Minervina

    Das >Helvetius< nahm Minervina mit größerer Belustigung auf. Die Helvetia schien in Rom eine wahrhaft gut vertretene Gens zu sein. Oder aber sie übte eine magische Anziehungskraft auf diese Sippe aus. Helvetius Caesoninus, Helvetia Severina, Helvetius Cato... Fürwahr, sie machte viele Bekanntschaften. Nun sollte es also noch ein Helvetius Gabor werden. Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit allerdings wieder dem Manne zu, der sich als Sthenelos vorgestellt hatte, und sich ihrem Knie annahm. Sie biss sich leicht auf die Lippe, als er die Wunde dann doch säuberte, denn es ziepte unangenehm. Doch sie war schon oft genug auf die Nase gefallen und so kannte sie diese Prozedur und vertraute sich dem Griechen an.


    Als er das Tuch gefestigt hatte, lächelte sie ihn dankbar an. "Vielen Dank, Sthenelos." sagte sie mit leiser Stimme und ließ den Stoff der Tunika wieder auf Höhe ihres Schienbeines gleiten. Lieber waren ihr Tuniken, die noch über den Knien saßen, doch diese ziemte sich nicht unbedingt und so nahm sie die Last auf sich und trug den langen Stoff. "Da hatte ich ja Glück, dass ein Soldat und ein Medicus in meiner Nähe waren." sagte sie mit leisem Lachen und zwinkerte Gabor zu, der sich so dezent im Hintergrund hielt.

    In der Tat sah Minervinas Knie war nicht besonders gut aus, aber an eine Kriegsverletzung würde diese Verletzung wohl nicht heran reichen. Dankbar nickte sie auf die Worte des Griechen hin. Nun stellte sich auch der erste Schmerz ein, der in ihrem Knie zu pochen begann. Sie verzog leicht das Gesicht, da es ziemlich unangenehm war. "Ja, ich würde auch gern.. von hier fort." nuschelte sie mit einer angedeuteten Geste um sich, denn sie fühlte sich übertrieben bemitleidet.


    Etwas unbeholfen erwiderte sie des Helvetiers Lächeln und folgte ihm. Sie bemerkte, dass ihre Beine leicht zitterten. War dies der nachfolgende Schock, der bei manchen Leuten eintrat? Sie hoffte beinahe, dass es nicht dieser war, denn wegen einer solchen Kleinigkeit wollte sie nicht aus der Bahn geworfen werden. Sie folgte der Aufforderung Gabors und setzte sich auf den schmalen Vorsprung. "Grieche?" fragte sie mit einem leichten Lächeln, welches sich auf den genannten richtete. Sie hatte in Erfahrung bringen können, dass auch die Rediviva griechischen Ursprung hat, der aber schon sehr weit zurückliegt. Sie selbst sah sich ohnehin als Tiberia. "Ich bin übrigens Minervina." merkte sie mit ruhiger Stimme an.


    Nun wandte sie den Blick auf das Knie, während sie ihre Tunika über jenes zog. Es war keine tiefe Wunde und es blutete stärker, als es eigentlich schlimm war. Etwas hilflos betrachtete sie das Blut und sah dann zu dem Griechen. "Ich denke nicht, dass hier etwas getan werden muss. So schlimm ist es wirklich nicht." wich sie aus, während sie nur ein mattes Lächeln zustande brachte.

    Wie, Cypri? Sag mir wie! *rüttel* ^^


    Edit: Ich glaube icq geht heute gar nicht wirklich. Meins sprang vorhin ganz kurz an, aber jetzt versuchts auch fortwährend nur die Verbindung aufzubauen, ohne das was geschieht -.-

    "Ich schätze, die Begeisterung meiner Tante würde sich in großen Schranken halten, wenn sie davon erführe, dass ich mich an einem Gladius versuche - und sei es nur aus Holz." meinte sie lachend. Sie versuchte sich auszumalen, wie Claudias Reaktion wohl aussehen mochte, aber es darauf ankommen lassen sollte sie wohl besser nicht. „Aber ich würde es gern üben. Es muss nicht einmal unbedingt der Kampf mit einem Schwerte sein. Viel realistischer wären für meine Größe und Körperkraft wohl der behände Umgang mit einem Dolch.“ Sie strich sich in einer raschen Geste ihr Haar hinters Ohr, wie sie es schon so viele Jahre tat.


    „Aber vielen Dank für das Angebot als auch die Geheimhaltung.“ zwinkerte sie. Langsam führte sie den Kelch wieder an ihren Mund und trank einige Schluck’ des Wassers. Mit den Augen beobachtete sie dennoch weiterhin ihren Gastgeber. Ihr gefielen seine Augen, sie sahen so munter und freundlich drein. „Ein Holzgladius ist sicherlich auch um einiges leichter als jenes, mit dem du deine Streife machst, nicht wahr?“ fragte sie interessiert. Eine Antwort musste man auf eine solche Frage eigentlich nicht erwarten, weshalb sie auch gleich fort fuhr. „Ich wüsste also nicht einmal, ob ich mit einer schweren Waffe überhaupt umgehen könnte.“ stellte sie schlicht fest.


    Während er sie ansah, spürte sie für einen kurzen Augenblick einen etwas beschleunigten Herzschlag, während ihre Lippen ein unsicheres, aber warmes Lächeln zeigten. Ihre Augen funkelten leicht und der Kelch in ihrer Hand schwankte in leichten Bewegungen, weshalb die Flüssigkeit in ihm leichte Bahnen zog. „Ein abschreckendes Ereignis?“ fragte sie dann allerdings überrascht und sah ihn ein wenig perplex an. Diese Neuigkeit wollte nicht so recht zu ihrem Herzschlag und zu ihren Worten passen. Sie ging ihm gar auf den Leim und ihre Miene spannte sich in der Tat ein wenig an, als er mit seiner Erzählung begann. Und bis er den Eierdieb erwähnte, entspannte sich ihre Miene auch nicht. Dann allerdings gluckste sie leise und presste die Lippen angestrengt aufeinander, um nicht plötzlich laut loszulachen.


    Er erzählte wirklich gut und das sich steigernde Vergnügen zeichnete sich in ihrem Gesicht deutlich ab. „Welch Heldentat!“ hauchte sie gespielt, als er geendet hatte und nahm einen weiteren Zug. Belustigt fuhr sie fort: „Und das Wagnis bist du eingegangen, wo doch dieses Risiko bestand, dass du deine schöne Rüstung mit dem Ei besudelst!“ Sie klang ehrlich beeindruckt und lachte anschließend. Sie konnte es sich zu gut vorstellen, wie er auf den Märkten einem Eierdieb nachstellte. Ob die Geschichte der Wahrheit entsprach? Oder war sie lediglich zu ihrer Erheiterung ersonnen?


    „Ein Eierdieb.“ Echote sie abermals und mit Ehrfurcht auf dem Gesicht, welches sich zunehmend zu einem spitzbübischen Lächeln verzog. „Nun frage ich mich, ob die Verschandelung deiner Rüstung oder der Diebstahl die unverzeihlichere Tat war. Was hast du mit dem Missetäter gemacht, nachdem du ihn gefangen hast?“

    Sim-Off:

    Kleine Anmerkung: Ich schreibe in der "Du" Form, da es damals noch kein "Sie" oder derlei gab. Nur kurz erwähnt um zu vermeiden, dass mein Char als unhöflich angesehen wird :) ;)


    Als sie das Gesicht, dass gewissermaßen 'Schuld' an dieser Lappalie trug, direkt vor sich sah, blinzelte sie kurz und legte fragend den Kopf schief. Später würde sie sich ärgern, da sie so realitätslos wirken musste. Dann hob sie den Blick und ließ ihn auch durch die anderen Gesichter gleiten, wobei sich wie auf Befehl ein roter Schimmer auf ihre Wangen stahl. Ungewollterweise stand sie wieder im Mittelpunkt des Geschehens und wenn diese Traube sich weiterhin hier hielt, würden immer mehr Leute dazustoßen. "Es ist nicht so schlimm." nuschelte sie, nahm aber dankbar den stützenden Arm des Miles an. Ihr Blick glitt von seinem Waffenrock hinauf in sein Gesicht. Miles.


    Dezent sah sie wieder zu Boden, während sich das einst schimmernde Rot immer deutlicher bemerkbar machte. Sie kam sich vor, als sei sie das Opfer eines brutalen Überfalls. Als sie allerdings in einer raschen Geste an ihre rechte Hüfte griff, weiteten sich ihre Augen vor Schreck. Doch ihr Gesicht entspannte sich wieder, als sie den Geldbeutel an ihrer Linken Seite wieder fand und stieß ein erleichtertes Seufzen aus. "Vielen Dank." sagte sie nun schon um einiges klarer und lächelte den Miles an und warf freundliche Blicke in die Runde, während ihr Gehirn darum flehte, dass sich die Traube auflöste. Bei diesem Rundgang, fiel ihr auch wieder der junge Mann auf und ihr Blick war kkurz wieder auf ihn gerichtet. Verlegen sah sie weg.

    Sie hatte trotz ihres sich-zurechtrufens nicht ihren Blick von ihm abgewandt, was aber mittlerweile auch nichts Neues mehr war. Erst als jemand sie anrempelte wurde sie unfreiwilligerweise aus ihren Gedanken gerissen. Es war ein unelegantes Rotieren mit den Armen, in denen sie versuchte ihr Gleichgewicht zu halten. Und zudem ein Rotieren, dass nur von kurzer dauer war, ehe der schmerzhafte Sturz auf die Knie folgte. Sie war sich in dem Moment der Landung nicht sicher, ob sie sich freuen sollte, dass sie auf den Knien gelandet war oder ärgern, da sie überhaupt gefallen war.


    Für eine kurze Weile blinzelte sie etwas desorientiert nach oben, wo bereits zwei Männer standen und sie besorgt anblickten. Sie allerdings, die Tagträumerin die sie war, verstand nicht recht, wie ihr geschehen war. Dann wandte sie ihre Aufmerksamkeit wieder ihren Beinen zu. Ein leichtes Rot färbte die Tunika leicht am rechten Knie ein, auf welchem sie zuerst gelandet war, ehe die Schwerkraft auch das zweite Knie folgen ließ. Etwas verunsichert tastete sie mit ihrem Zeigefinger nach dem Blute...

    Es war ein beinahe trauriger Blick, der sich auf das teure Schmuckstück legte. Patrizisches Blut floss in ihren Adern, ihr Vater war Senator gewesen. Und doch fehlte ihr selbst das Geld um sich selbst diesen kleinen Wunsch zu erfüllen. Aber einen Grund zur Hoffnung gab es ja - das Schmuckstück hatte schon mehr als einen Monat keinen Käufer gefunden, vielleicht würde es ja noch länger dauern - vielleicht solange, bis es um ihrem eigenen Hals hing. "Sei nicht traurig, Kleines. Ich würd sie dir bei Anblick deiner Miene unglaublich gern auch einfach so geben, aber ich habe selbst Familie zu ernähren." vernahm sie, was dazu führte, dass sie ihre betrübte Miene bemerkte.


    Sie straffte ihre Schultern und auch ihre weichen Gesichtszüge sollten wieder einem etwas strengeren Blick weichen, ehe sie antwortete: "Könntest Du dieses schöne Stück vielleicht vom Stand nehmen? Ich werde versuchen so rasch wie möglich das Geld aufzutreiben." Er schien unwillig zu sein und so setzte sie ein unglaublich trauriges Lächeln auf und wollte sich schon umwenden, als sie ein hastig gesprochenes: "Ich werd schauen!" vernahm. Sie musste an sich halten um nicht plötzlich vergnügt dreinzuschauen, als sie noch ein "Bütte" anfügte. Als sie ein ergebenes "Bei den Göttern, wie könnte ich auch anders." hörte, wurden ihre Züge wunderbar sanft und sie strahlte den Händler an, der dahinzuschmelzen schien. Ob er eine eigene Tochter hatte? "Vielen Dank!" rief sie aus. Als sie sich dann umwandte, hatte sie das Gefühl eine gute Tat getan zu haben, als sie den Händler so angelächelt hat.


    Doch kaum dass sie sich wieder der Menge zuwandte, fiel ihr wieder der Grieche auf, den sie allerdings nicht als solchen erkennen konnte. Der Blick der fast-Sechzehnjährigen, wie sie sich bevorzugterweise nannte, war beinahe wie erstarrrt. Mühselig raffte sie sich auf und wankte zu einem sanften Lächeln, was aber ebenfalls fehl am Platze war. Wieder musste sie feststellen: Sie war noch nicht bereit für die Gesellschaft.

    Lang währte das Gespräch nicht mehr, denn Minervina wurde zunehmend nervöser. Eigentlich sollte sie sich nicht in einer Taverne aufhalten und dass sie nicht schaffte, dem Wein zu entsagen machte es nicht eben leichter für ihr Gewissen. Sie spürte mit jedem Worte mehr, wie sich ihre Zunge begann zu lockern und ihre Bemerkungen immer heiterer wurden. Heiterer, als es sich für eine Frau ihres Standes ziemte.


    So verabschiedete sie sich ein paar Becher später mit einem bereits leicht glasigen Blick und freundlichen Worten, um sich auf den Heimweg zu machen.

    Sim-Off:

    Ja ich denke das ist auch besser :D Zumindest wenn ich in eurem RPG mit eingebunden bin ;)


    Sie war an einem Stand stehen geblieben. Als sie den Verkäufer betrachtete, kam ihr dieser Stand plötzlich bekannt vor. Auch, wenn ihr zuerst nicht recht einfallen wollte, woher. Aber sie kümmerte sich auch nicht weiter darum, sondern betrachtete mit wachsendem Interesse die Auslagen. Ihre Finger tasteten zu einer schmalen silbernen Kette, die sie auf den ersten Blick wahnsinnig hübsch fand. Sie war sehr filigran gearbeitet. Und als diese sacht zwischen zweien ihrer Finger baumelten, wusste sie auch, warum sie den Stand kannte. Sie hatte hier schon einmal gestanden und die gleiche Kette in der Hand gehalten. Damals war Helvetius Caesoninus an ihrer Seite gewesen.


    Mit der Kette in der Hand, wandte sie sich auch wieder um und versuchte den Blick wieder auf den Fremden von eben zu richten, doch sie hatte die Orientierung verloren und wusste nicht mehr, wo er sich aufhielt. Da riss die Stimme des Händlers sie aus ihren Gedanken, die eher belustigt denn böse klang.
    "Willst die Kette haben oder rechnest du nicht deine Finanzen aus?"
    "I...ich... Verzeihung."
    In einer raschen Bewegungen legte sie peinlich berührt das Schmuckstück wieder auf die Theke und sah ihn verlegen an. Es war wieder einmal geschehen, dass sie in Tagträumerei versunken war. "Wie teuer soll sie denn sein?" fragte sie höflicherweise, auch wenn sie sicher war, dass sie sich die Kette nicht leisten konnte. "250 Sesterzen." erwiderte der Händler lächelnd und beinahe erfürchtig schwankte ihr Blick auf das filigrane Silber. Teuer noch, als sie es erwartet hatte.

    Entegegen alter Gewohnheiten trug sie die Palla nicht über ihrem Schopf. Ihr Haar war frisch gewaschen und ebenso wie ihr Leib mit zart duftendem Öl beträufelt. Und besonders wenn man die Hitze betrachtete, war es lästig den schweren Stoff auf dem Haupte zu tragen. Zwar konnte man nicht von einem lauen Lüftchen sprechen, welches durch die stickigen Straßen Roms rauschte, doch die Hitze unter dem Stoff schien das Gehirn verdunsten zu wollen. Kurz fuhr sie mit ihrem Handrücken über ihre feuchte Stirn um sich des Schweißes zu entledigen, als sich ihre Blicke mit denen eines jüngeren Mannes kreuzten. Sie sah ihn für einen kurzen Moment etwas verwundert an, lächelte dann aber freundlich.


    Um nicht aufdringlich zu wirken, senkte sie ihren Blick allerdings artig wieder und konzentrierte sich auf den Fußverkehr um sich herum. Doch wie es nun einmal war, sah sie aus den Augenwinkeln immer wieder verstohlen zu ihm. Sie wollte in Erfahrung bringen, ob sich ihre Blicke zufällig trafen oder ob er sie beobachtete. Aber beim dritten Versuch einen weiteren Blick auf ihn zu erhaschen, ermahnte sie sich ihres Benehmens und versuchte wieder langsamere Bewegungen zu machen, die anmutig wirkten - und es gelang.

    Wieder einmal hatte Minervina mit einer leichtsinnigen Aktion begonnen. Die Sänfte samt Trägern hatte sie am Rande der Massen stehen lassen. Sie würde sie wieder aufsuchen, sobald sie sich auf den Rückweg machte. Es war nicht viel komfortabler mit einer Sänfte hier durch zu marschieren als mit den eigenen Füßen. Bewegte man sich selbst fort, konnte man flexibler sein und sich die feilgebotenen Waren deutlich besser betrachten. Sie hatte sich eine baumwollfarbene Tunika angezogen und für den heutigen Tag auf größere Pracht verzichtet. Die schmalen Handgelenke waren mit wenigen dünnen Armreifen verziert und von den Ohren baumelten filigrane Monokel herab. Selbstverständlich trug Minervina silbernen Schmuck, welcher ihrer Meinung nach besser zu ihrem Haar passte als der goldene.


    Sie sah zu ihrer Sklavin die schlicht und schweigend in geringem Abstand folgte und zufrieden richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Geschehen. Sie mochte das Treiben auf den Foren von Rom. Es war so herrlich bunt und zumeist auch sehr fröhlich. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre mit zartem Rot angehauchten Lippen, als sie sich umsah.

    Seit sie wieder in Rom war, hatte sie kaum Zeit mit Belenor verbringen können. Ihre Wege hatten sich kaum gekreuzt und auch sonst schien ihre Verbindung ein wenig abgesackt. Sie brachte zumeist nur ein leichtes Lächelnzur Begrüßung und zum Abschied zustande. Ob er ahnte oder wusste, wo er sich befand? Sie wusste um seine Skepsis gegenüber ihresgleichen und er täte ihr leid, wenn er von seinem Aufenthaltsort erfahren würde. Dann allerdings verdrängte sie die reuigen Gedanken mit einem trotzig-gedachten 'Aber ich habe das Recht dazu, denn immerhin bin ich seine Herrin!'


    Sie hatte kaum bemerkt, dass ihr Blick auf Belenor geruht hatte. Es brauchte einen kurzen Moment, ehe sie sich wieder Artorius zuwandte und mit einem etwas konfusen Lächeln erwiderte: "Ich habe damals kaum wahrgenommen, wielang wir unterwegs waren mit unseren Wagen. Ich war zu erschöpft um groß auf den Stand der Sonne zu achten."

    Minervinas Lächeln gewann an Kraft, während sie Severinas Worten lauschte und sie nickte leicht. Ähnlich hat sie sich ihre Zukunft auch vorgestellt. Mit einem Unterschied, den sie zu Severina hatte. Die Rediviva hatte keinen großen Namen - und sie selbst war sui iuris und stand unter keiner patria potestas. Sie hatte sogar schon mit dem Gedanken gespielt, trotz aller Vernunft in eine Manusehe einzuwilligen, wenn Mann und Gens diesen Schritt rechtfertigten. Was die Zukunft wohl bringen würde? "Ich denke ähnlich. Unter diesen Umständen funktioniert eine nachträgliche Liebe ganz gewiss." Ihre Stimme hatte einen leicht träumerischen Klang angenommen. Sie würde wahnsinnig gern heiraten, sich aber auf der anderen Seite auch lieber Zeit lassen.


    "Constantius." gab sie mit schüchternem Klang in ihrer Stimme den Namen preis. Dabei war sie sich ihrer Gefühle gar nicht sicher, das alles wäre viel zu schnell gegangen. Aber wenn sie an ihn dachte, klopte ihr Herz rascher. "Ich mache mir keine großen Hoffnungen von seiner Seite aus, weiß ich doch nicht im Geringsten was er von mir denkt. Aber ich.. ich selbst mag ihn.. gern." Sie brachte es nicht über sich ihren Gefühlen einen stürmischen Klang zu verleihen. Sie rief sich sein Bildnis ins Gedächtnis und dabei konnte sie nicht entscheiden ob seine Erscheinung oder sein Wesen das liebenswertere waren. So wie sie ihn kennengelernt hatte, war sie nicht imstande gewesen einen Makel zu entdecken. Aber möglicherweise war auch ihre Sicht verschleiert. Etwas bedröppelt sah sie nun zu Severina.

    Minervina legte vergnügt lächelnd den Kopf schief. Vielleicht hatte sie in diesem 'Mädchen' endlich eine Freundin gefunden. Alle anderen Frauen die sie kennengelernt hatte, mochten auch sehr nett sein aber sie musste diese eher mit höflichem Respekt behandeln, da diese auch deutlich älter waren. "Worauf käme es dir denn bei einer Ehe an? Auf Stand und Namen oder eher darauf, dass der Mann auch einer ist den du gerne hättest?" fragte Minervina, beinahe etwas kleinlaut. Sie wusste nicht, wie es bei ihr war. Sie würde ihren Mann gerne lieben, aber ihr Vater hätte auf den Stand geachtet. Und was ihr Vater wollte, das wollte auch sie.


    Nachdenklich lächelnd betrachtete Minervina Severina, als diese untertauchte. Und noch immer als sie wieder auftauchte. Ob Marcus überhaupt noch wohlbehalten war? Germanien war grauenhaft und dass er in die Richtung wollte, hatte sie durchaus mitbekommen. Sie gab ein leises Seufzen von sich. Warum machte sie sich noch soviele Gedanken um ihn? Sie würde ihn ohnehin nicht mehr wiedersehen. Das Imperium war groß und voller Menschen. Dass sich zwei Seelen wieder trafen war mehr als unwahrscheinlich. "Du kannst deinem Vater ja bei der Suche helfen." schmunzelte Minervina.

    Es war interessant mit ihm hier zu sitzen und zu plaudern. Besonders erheiterten sie seine Versuche, ihr seine Geschichten auszureden. Die spaßige Diskussion ob sie langweilig oder spannend waren, war ziemlich penibel und doch machte gerade diese das Grinsen auf ihren Lippen aus. "Ich denke nicht, dass ich dieses Signal ausstoßen muss. Es wäre unhöflich von meiner Seite aus und zudem hast du mich nun schon oft genug gewarnt wie öde doch dein Alltag ist." Ihr Blick wanderte kurz zu ihren Händen in ihrem Schoß die den Stoff zu kleinen Röllchen zusammenpfrimelten, ohne dass sie etwas davon bemerkt hätte.


    Allerdings verlor dieses Grinsen an Kraft, als sie die Wirkung ihrer Worte an seinem Gesicht ablesen konnte. Sein Grinsen vereiste förmlich und sie begann sich zu fragen, ob sie etwas falsches gesagt hatte. Da erhob er seine Stimme wieder, wie sie erleichtert feststellen durfte, und erklärte ihr die Hiebe. Mehr oder weniger aufmerksam lauschte sie seinen Worten. In der Praxis würde sie diese vermutlich niemals ausführen, denn mit dem Gladius zu kämpfen war für eine Frau nahezu undenkbar. Woran sie allerdings auch kein großes Interesse hegte. Bis jetzt, da sie seinen Vorschlag hörte. Beinahe wären ihre Gesichtszüge vor Überraschung entglitten, doch dann lächelte sie wieder breit, was allerdings einem eher seltsam anmutendem Grinsen gleichkam.


    "Könnte vielleicht ganz witzig sein. Es wird unter Garantie ein sehr heiterer Tag für dich werden an dem ich versuche ein Gladius zu führen." lachte sie während sie versuchte sich selbst vorzustellen, wie sie unbeholfen mit einem Holzschwert durch die Gegend hüpfte und möglicherweise über ihre eigenen Füße stolperte. Es ist nicht selten geschehen, dass sie Tollpatschigkeit bewiesen hatte. "Was dann allerdings eine ernstere Sache wäre.. " Nein, sie brach ab. Eine Frage, die Verteidigung in ernsteren Zügen in Erwägung brachte, würde sie ihm erst nach etwas längerer Freundschaft stellen. So musste sie sich rasch etwas anderes einfallen lassen. "... wäre das, dass wir dies möglichst geheim halten?" Auch ihr Lächeln hatte einen schelmischen Ausdruck angenommen.

    Ah ich verstehe :) Dich stört wohl vor Allem dass sich ganze Gruppen so bezeichnen und das nicht die einzelnen Personen auf sich beziehen ;) Sprich also dass sie dich die "Konservativen" nennen und nicht unbedingt "konservativ Eingestelte". Hoffe so hab ich das richtig verstanden :)


    Und so gesehen verstehe ich dich auch besser. Als Gruppenbezeichnungen/Nomen ist es eventuell wirklich ein wenig verwirrend, auch wenn ich persönlich damit kein Problem habe ;) Hoffe mein Aha-Erlebnis war auch eines :D