Beiträge von Rediviva Minervina

    Ich verstehe schon, was du mir sagen willst ;)


    Aber ich kann auch auf mich bezogen z.B. sagen, dass ich konservativ bin. Und das hat dann nichts damit zu tun, dass ich das unbedingt politisch meine. Ich sehe es als einfach 'altmodisch veranlagt' und insofern find ich es okay, wenn man das sagt ;)


    Aber wie gesagt, allgemein gesehen hast du natürlich recht. Doch auch dass mein Charakter 'human', also menschlich eingestellt ist finde ich machbar. Nur Humanismus an sich natürlich nicht, wenn du dich darauf festlegen wolltest :)

    Zitat

    Original von Titus Octavius Dio
    Ich denke die Konservativen meinen auch eher Traditionalisten und die wird es doch wohl gegeben haben?


    Ja genau das wollt ich damit auch sagen. Konservativ kann man ja durchaus als Begriff für derlei nehmen und muss nicht unbedingt durch Politik benutzt werden :)

    Das stimmt, wobei ich allerdings mit konservativ weniger Probleme habe. "Chance" dürfte man ja auch nicht verwenden. Machen aber auch wahnsinnig viele. So gesehen sollte man, um es ganz extrem auszudrücken, lieber gleich lateinisch weiter machen. :D


    Wir drücken uns ja nur in unserer Sprachweise aus und solange es nicht Englisch wird mit "Okay" etc find ich es nicht dramatisch. Konservativ, bzw liberal kann man auch anders umschreiben, aber eben nicht ganz so treffend wie es diese Worte sind. Ich denke dass man aus diesem Blickwinkel gesehen also schon ruhig 'weitermachen' kann.

    Entschuldigung, dass ich längerfristig weg war, ohne es anzukündigen (Kann kaum noch tippen, habs verlernt *g*)


    Mir kam einiges RL dazwischen und der Sommer ist zudem zu warm um am PC zu sitzen, ich schaff es momentan nicht so gut. Wird auch in den nächsten Tagen wegen einer Privatangelegenheit etwas dünn sein, mit meiner Abwesenheit :) Wenns irgendwo ein Problem damit gibt, dann bitte ich um Rückmeldung und ich schau was ich machen kann.

    Soo, heut Abend und morgen nicht mehr erreichbar, ein Trip zu meiner Freundin steht an :) ;)


    Spaßviel euch und baut nicht zuviel Mist :P


    Abmeldung gilt auch für Haupt-ID Rediviva Helena *zu faul zum ausloggen*

    Minervina ahnte nichts von den 'Neidern', die Severina durch den Kopf gingen. Doch selbst wenn sie es täte, sie wünschte sich zumeist in ein anderes Leben hinein. Sie hatte kein schlechtes Leben und doch war sie nicht glücklich. Es mochte am vorzeitigen Dahinscheiden ihres Vaters liegen, vielleicht an der schlechten Mutter. Doch sie war sich mittlerweile sicher, dass es einfach zuwenig Aufmerksamkeit war. Ein Zustand, an den sie sich schon beinahe gewöhnt hatte.


    Allerdings stand, als Severina ihr Geständnis machte, große Überraschung und beinahe Unglauben in ihrem Gesicht. Dann errötete sie kurz. Es war ein Missverständnis entstanden, an welchem Severina allerdings keine Schuld trug. "Nun, es handelte von zwei.. Männern. Ersterer war eine Bekanntschaft aus Hispania, jener, den ich nur so kurz sah. Und der andere... Nun, er stammt hier aus Rom." Sie schwieg wieder, um Gesprochenes bei Severina ankommen zu lassen, ehe sie fortfuhr.


    "Dass ich Marcus, jenen aus Hispania, jemals wiedersehe, bezweifle ich. Ich weiß nicht, wo er ist. Und er weiß ebenso wenig von meinem Aufenthalt in Rom." Sie zuckte mit den Schultern, doch ganz so gleichgültig war es ihr nun doch nicht mehr, wenn sie an Marcus Hipparchus zurückdachte. Sie hatte der Begegnung immer zu wenig Bedeutung zugemessen. Doch nun... "Nun und den anderen werde ich ganz gewiss wiedersehen. Marcus.. das liegt nun schon 4 Jahre zurück, glaube ich." Der leichte Rotschimmer war noch immer auf ihre Wangen gehaucht. Nein, dachte sie an ihn, dann lag Marcus tatsächlich in der Vergangenheit.


    Als ihre Frage bezüglich des Alters beantwortet wurde, sah sie Severina kurz mit halbgeöffnetem Mund an und fing auf einmal an zu lachen. "Das gibt es nicht!" rief sie aus und besann sich sofort einer weniger lauten Stimme. Ruhiger fuhr sie fort: "Ich werrde bald 16. Ich sollte allmählich zusehen, dass ich einem Manne versprochen werde." zwinkerte sie. Zwar hatte sie noch Zeit, aber ab einem Alter von 20 wurde das Alleinsein langsam etwas unangenehm, da es nicht dienlich war, der Familie Ehre zu machen. Derzeit war sie im, wie sie fand, idealen Heiratsalter, selbst wenn die Heirat schon mit 12 erlaubt war.

    Während sie das kühle Nass ihre Kehle hinunter rinnen spürte, schloss sie leicht die Augen. Es war in der Tat eine Wohltat bei dieser Wärme. Als sie den Kelch wieder sinken ließ, richtete sie ihr Lächeln wieder auf Constantius. Sie betrachtete eine kurze Weile unverhohlen seine Augen, die sie deutlich mochte. Ihn noch immer betrachtend führte sie ihren Kelch ein weiteres Mal an die Lippen, doch da ein breites Lächeln sich auf diese stahl musste sie das Trinkgefäß wieder sinken lassen. Er gefiel ihr äußerst gut, das fiel ihr nun ein weiteres Mal auf. Und dieses Mal ließ sie den Gedanken auch zu. Seine warmen und doch nicht allzu weichen Züge mussten die Begründung dafür sein, die nicht vielen Männern zueigen waren.


    "Ich bin mir sehr sicher, dass wir unseren Spaß haben werden." beteuerte sie und senkte nun endlich, mit sichtbarer Verlegenheit, den Blick. Die Lehren ihrer Tante schienen nach und nach in den Hintergrund zu geraten. Doch nun haftete ihr Blick an seinen Füßen und das war nicht minder unangenehm. Sie hoffte sehr, dass er diesen Blick nicht bemerkte, wandte sie ihn doch rasch wieder aufwärts um sich, mit einem rungehenden Blick durchs Atrium, zu sammeln. "Wer spricht von ertragen? Ich habe dich doch eigens darum gebeten!" protestierte sie schwach und zwinkerte ihm zu, wenn gleich die Unsicherheit noch immer in ihren Zügen geschrieben stand.


    "Gut, es ist durchaus wahrlich ein wenig verwirrend, aber ich werde schließlich Stück für Stück eingewiesen und so komplex dir dies alles auch erscheinen mag, ich hingegen würde die verschiedenen Hiebe mit einer Waffe als noch schwerer empfinden." Sie sah ihn fragend an und ein beinahe absurder Gedanke hatte sich eingeschlichen. Sie wagte es kaum, ihn fort zu führen, aber was wäre, wenn er ihr...? Deutlich konnte man Minervina ansehen, dass sie hin und her grübelte, wobei das leichte Grinsen nicht zu verkennen war.

    Mit einem dankbaren Lächeln und einer huldvollen Geste nahm sie der Dienerin - ob sie Sklavin war? - den Kelch aus der Hand und sah diesen eine kurze Weile an. War es eine gute, oder eine schlechte Eigenschaft dass sie immer alles eingehend betrachtete? Sie wusste es selbst nicht. Dies mochte sogar der Grund sein, dass sie Menschen recht gut einschätzen konnte. Mit der Zeit kam vermutlich der Kennerblick. Sie wandte ihr Gesicht wieder Constantius zu und ließ sich nun auf die Bank nieder.


    Sie hatte übermäßig gute Laune und in der Tat begann jede Trägheit von ihr abzufallen. Sicherlich freute sie sich auch auf Helena und Livilla, welche sie erst noch kennenlernen musste. Doch dass sie auch die Zeit mit ihm allein genoss, wagte sie kaum zu denken. Und so war sie auch stark bemüht, dies aus ihren Zügen fern zu halten. "Auch mit einem müden Miles kann man Spaß haben!" zwinkerte sie. Hier lobte sie zum ersten Mal ihr zurückhaltendes Wesen, denn vor einem, vielleicht auch zwei Jahren wäre sie sicherlich offenherziger gewesen. So offenherzig wie an jenem Tag, da sie ihrem Onkel sagte, wie sehr sie den Künftigen ihrer Mutter hasste Dieser Gedanke lockte ein Schmunzeln hervor. "Wir können uns Zeit lassen, der Tag neigt sich noch lang nicht dem Ende zu." sagte sie nun eine Spur wärmer.


    Ein leises Lachen entrang sich bei seinen folgenden Worten. "Oh, eine schwere Last haben wohl viele zu tragen, wenn sie auch nicht wie deine Rüstung am Körper drückt." Zwar war ihr immer noch nicht richtig Verantwortungsgefühl bewusst, doch dies deutllicher als noch zuvor in Tarraco. Und auch diese Last, wie sie erfahren musste, konnte schwer lasten. "Heute habe ich nicht viel tun müssen! Meine Tante erklärte mir ein wenig über die Art der Opfer, wie man sie den Göttern darbringt..." Zu spät wurde Minervina bewusst, dass sie ihrer Lehrerin als Verwandte entlarvte. Andererseits sah sie dieses Wissen bei ihm in guten Händen.

    Als Severina wiederum die Frage an Minervina richtete, schwieg diese einige Atemzüge und sah aufs Wasser. Ja, wie war das eigentlich? Hatte sie so etwas schon einmal erlebt? Oder erlebte sie es momentan sogar schon? Sie stieß leise die Luft aus und meinte dann nachdenklich: "Ich weiß es nicht genau. Ich habe damals einen Jungen kennengelernt, mit dem ich an einem Tag mehr erlebt habe als sonst in meinem ganzen Leben. Und je länger ich über ihn nachdachte, nachdem er fort war, je mehr mochte ich ihn. Und ich muss zugeben, ich habe ihn mit jedem Tag mehr vermisst." Sie hatte die Hand gehoben und malte nun Muster auf die Wasseroberfläche, die hinfortgetragen wurden und sich letztlich im Wasser verloren.


    "Möglicherweise aber.." begann sie wieder, stockte dann allerdings. Sollte sie es wirklich sagen, zumal die Frau ihr gegenüber eine fast völlig Fremde war? "... geschieht es momentan mit mir. Ich fühle mich immer sehr glücklich, wenn ich an ihn denke und wenn ich betrachte, wieviel ich über ihn weiß.. Dann ist es Wahnsinn." nahm ihr Mund dem Verstand die Entscheidung ab. Keineswegs mehr lächelnd, sondern eher hilflos sah sie zu Severina, zwang sich dann aber zu einem gutgelaunten Grinsen. "Wie alt bist du denn?" stellte sie nun doch die Frage, die seit einigen Momenten in ihr brannte.

    Ich meine gerade in den Nachrichten verstanden zu haben, dass dies seit moderner Wetteraufzeichnung der heißeste Juli überhaupt ist. Mamma Mia.


    Ist das bei euch auch so schlimm? Vorhin hat unser Thermometer für draußen 35 ° angezeigt. Und ich muss ehrlich sagen dass mir selbst fürs Lesen schon fast zu heiß ist :D

    Minervina war froh, dass ihre Gesprächspartnerin nicht weiter nachbohrte. der Grund war ihr dabei völlig egal. Desinteresse, Rücksichtnahme - Hauptsache war, dass sie nicht darüber sprechen musste. So behielt sie auch ihre Ziele für Roma bei sich, die sie sich zu Ehren ihres verstorbenen Vaters vorgenommen hatte.


    "Das ist natürlich hart!" schmunzelte Minervina bei den Erzählungen. Während Severina berichtete, hatte Minervina eine Handvoll des kühlen Wassers über ihr Haupt rinnen lassen und genoss die sanfte Bahn der Rinnsäle, die ihre Schläfen liefen. Sie konnte sich bei dieser Hitze kaum etwas schöneres vorstellen als das kühle Nass. "Ich hatte hingegen eine wohl etwas zu lockere Kindheit. Alles was ich einst versäumte muss ich nun nach holen." Sie grinste und legte den Kopf etwas zurück.


    "Hübsche Männer?" fragte sie kurz nachdenklich und ihr Gesicht nahm ebensolche Züge an. "Sag, was macht einen Mann für dich interessant? Gehst du danach, was er alles hat oder glaubst du es ist irgendwann da.. dieses Gefühl...?" Warum Minervina sich so für die Meinung anderer interessierte, wusste sie nicht so recht. Fragend wandte sie den Blick nun wieder auf Helvetia.

    Eine kurze Weile schwieg sie und wartete, bis er vollends geendet hatte. In ihrer Freude hatte sie scheinbar zuviele Themen aufgeworfen und auch sie war etwas überfordert. Es mochte die Hitze sein, die ihr Denken lähmte, möglicherweise war es aber auch ihre Nervosität. Ihr Blick schwankte zeitweilig zu der Dienerin, die alsbald davon huschte um ihr etwas zum Trinken zu besorgen. Dann sah sie wieder Constantius an und versuchte ihn mit jenem Iulier zu vergleichen, den sie bei den Ludi kennengelernt hatte. Heute wirkte er deutlich erschöpfter als damals, aber sie kannte die Begründung dafür schon, bevor er es ihr erklärte.


    "Mir wäre eine Führung recht, aber das entscheide doch allein du." erklärte sie mit einem leichten Schimmer auf den Wangen. Es war ihr unangenehm, dass die Casa Iulia mit der Villa ihrer Familie verglichen wurde. Sie mochte sich gern darauf berufen, dass sie guten Wurzeln entstammte, aber es schien ihr bei Iulius so, als wäre es ihm etwas unangenehm dass sie patrizisches Blut in ihren Adern trug und so nahm sie es auch nicht voller Begeisterung auf, wenn er seine mit der Ihrigen Familie vergleichen wollte. "Aber zunächst würde ich gern noch etwas hier bleiben und meine Kehle erfrischen." fügte sie mit einem freundlichen Lächeln an, welches ihr Unbehagen überspielen sollte. Sie ging nicht weiter auf den Vergleich ein.


    Stattdessen entgegnete sie etwas auf seine Erklärung. "In der Tat habe ich es den Tag über leichter gehabt als du. Ich musste nicht diese schwere Rüstung tragen und konnte mich ohne große Disziplin angenehmerer Dinge erfreuen." Sie zwinkerte ihm zu und tätigte dabei ein paar Schritte vom Lararium fort. "Mir geht es entsprechend sehr gut und von Erschöpfung kann nicht die Rede sein. Habe ich bis jetzt auch etwas träge gehandelt, so erquickte mich doch die Aussicht auf unsere Verabredung." kommentierte sie mit einem Grinsen und nickte ihm in gespielter Höflkichkeit zu.

    Um ihre Lippen zuckte es amüsiert, ehe sie sich von ihrem Gefühl tu einen Grinsen hinreißen ließ. "In der Tat, allerdings handelt es sich weniger um einen Manne in dem Sinne, wie du es vielleicht verstehst. Nein, ich bin aufgrund meines Vaters nach Rom gekommen." erklärte sie und versuchte, die dunklen Gedanken wieder zu bannen. Sie kamen immer automatisch mit dem Gedanken an ihren Vater. Mehr über ihn und sein Schicksal gab Minervina allerdings niciht preis.


    Allerdings zuckte es wieder verräterisch um ihre Mundwinkel herum, als Severina von ihrer Amme berichtete. Severina hatte immer die richtige Ausbildung erhalten und war dieser überdrüssig - Minervina hingegen wünschte sie hätte mehr Erziehung erhalten. Wie gegensätzlich Menschen doch sein konnten. "War es so schlimm?" fragte sie amüsiert.

    Sim-Off:

    Verzeihung ich hake in letzter Zeit etwas aus privaten Gründen :)


    Minervina nickte noch einmal bestätigend. Im heutigen Rom mochte es nicht einmal abwegig sein, dass auch Frauen zwischen den Männern den Fahrern zujubelten - es war selten anders gewesen. Scheinbar war Severina einer anderen Meinung, denn sie schien belustigt, was Minervina wiederum fragenderweise den Kopf schieflegen ließ. Dann nahm das Gespräch allerdings wieder andere Züge an und Minervina nickte.


    "In Tarraco erschien es mir durchaus wärmer, wenn die Hitze auf den Straßen allerdings auch nicht so drückend wirkte wie hier." begann sie mit ihrer Erzählung und dachte dabei an die Straßen zurück, die sie früher so oft durchwandert hatte. "In Tarraco ist es sehr schön. Dennoch zog mein Herz mich aufgrund mancher Dinge nach Rom." Sie spürte kaum, dass sie versuchte eine Blockade zu errichten. Tarraco war wie ein dunkler Schatten ihrer Kindheit geworden, seit sie in Rom war.


    "Und Achaia? Erzähl mir davon." forderte Minervina rasch auf um von diesem Thema fortzukommen. Sie musterte die junge Frau vor sich weiterhin interessiert.

    Mit einem etwas hiflos angehauchten Blick beobachtete sie Caesoninus während er sich über die Anwendung eines für sie fremden Wortes erboste. Mit diesen Worten seiner Seite konnte sie ebenso wenig anfangen, wie mit dem Gedanken dass sie von Marcus umgarnt wurde. Sie selbst fand es schön, dass er ihr ein Lied vorspielte und wären sie beide älter gewesen, konnte man es vielleicht auch mit 'Liebelei' bezeichnen, aber so? Nun gut, der Helvetier konnte es nicht wissen und gar so schlecht fand sie diesen Irrtum gar nicht, weshalb sie die Sache auf sich beruhen ließ.


    Wie er ihr so gegenüber saß, kam er ihr irgendwie wirr vor. Er sprang von einem Thema zum nächsten und neben dem Essen hatte sie größte Schwierigkeiten, seinem Redefluss zu folgen. So also richtete sie den Blick fast verstört auf ihren Weinbecher und betrachtete die rote Flüssigkeit darinnen. Sie mochte für dumm gehalten werden, aber all diese Themen konnte sie nicht wahrhaftig aus eigenen Erfahrungen bestätigen oder verfolgen, weshalb sie sich vorerst aufs Zuhören beschränkte. Ein leicht rosiger Schimmer lag auf ihren Wangen, der wohl von der Hilflosigkeit, vielleicht aber auch vom Wein oder der bestehenden Hitze her rührte.


    Als allerdings das Wort an sie gerichtet wurde, begann sie beinahe schüchtern mit einer Antwort. "Ich denke man kann sich vielerorts.. entzünden, wie du sagst. Mich selbst ließ bislang so ziemlich jeder Mann kalt. Ich mag mit meinem zarten Alter auch nicht recht zu urteilen wissen. Doch ich wette auch nicht auf eine Beziehung die aus einem Feuer her rührt, denn eher einer aus politischen Gründen. Es wird nicht in meiner Macht liegen." erklärte sie schmunzelnd. "Aber es wird immer am Menschen liegen, am Respekt den man sich zeigt, wie sich die Gefühle entwickeln können."

    Sie war allerdings nicht lang sitzen geblieben und sich stattdessen wieder erhoben um ein paar Schritte zu tätigen. Ihre Blicke schweiften im Atrium umher, wobei ihr der Eingang zum lararium nicht entging. Dezent lenkte sie ihre Schritte in diese Richtung, um einen kurzen Blick hinein werfen zu können. Betreten wollte sie diesen Raum allerdings nicht einfach, denn sie war noch immer nur Gast und nicht erpicht darauf, als ungemäßigt neugierig zu gelten.


    Da hörte sie hinter sich allerdings Schritte und war froh über ihre Entscheidung. Mit einem strahlenden Lächeln wandte sie sich um, als sie Constantius Stimme vernahm. "Und ich freue mich sehr, von dir begrüßt zu werden, Constantius!" Sie ließ ganz bewusst das nomen gentile weg. Sie wollte ihm gegenüber nicht allzu distanziert wirken. "Ein wenig Wasser wäre sehr genehm, vielen Dank." nahm sie sein Angebot mit einem nicht weniger fröhlichen Lächeln entgegen.


    Sie wartete kurz, ehe sie mit einem etwas ruhigerem, aber nicht weniger freundlichen Lächeln fragte, wie es ihm ginge. Sie wollte ein Gespräch entwickeln und vor Allem nicht, noch nicht, als zu ruhig gelten. "Wie geht es Dir denn?"

    Sie ließ sich von dem Sklaven gern ins Atrium führen und nahm auf einer der Sitzgelegenheiten Platz. Interessiert sah sie sich in diesem Hause um und es gefiel ihr recht gut. Tante Claudia hätte sicherlich die Stirn gerunzelt und verständnislos ob des wenigen Prunks, entrüstet die Luft ausgestoßen. Minervina hingegen empfand die 'Schlichtheit' als angenehm, sie mochte zu voll gestellte Räumlichkeiten nicht sehr gern. "Ich danke dir." lächelte sie dem Sklaven freundlich zu. Allein diese allzu höfliche Geste gegenüber einem Sklaven zeigte zu deutlich, dass sie nervös und wohl auch unsicher war.

    "Das wäre gewiss am Besten." entgegnete Minervina lächelnd. Sie sah kurz aus den Augenwinkeln zu den Sergiern, so deutlich, dass Corvinus dies sehen musste und deutete dann mit einer Augenbraue eine andere Richtung an. Ob er verstehen würde, dass sie sich etwas von den beiden distanzieren wollte? Das Gespräch war ohnehin eingeschlafen und sie hatte noch immer eine unangenehme Blockade aufgrund der Liebelei. Um das erwartungsvolle Schweigen etwas unauffälliger zu gestalten, fragte sie: "Wielang brauchst du denn immer ungefähr nach Ostia?"

    Es war ein nicht allzu kurzer Weg, den sie allerdings artig in der Sänfte liegend zurücklegte. Ihr Weg führte sie von dem Landsitz der Tiberia zum Hause der Iulier, um einer Einladung nachzukommen. Der 'Zug' wurde von einem Sklaven der Iulier angeführt, der ihr letztlich auch aus der Sänfte half, die sich wieder auf den Heimweg machte. Etwas hintergründig stehend und mit gemischten Gefühlen ließ sie anklopfen.

    Minervina stand vor dem Spiegel. Es war einer dieser Momente, da sie ihr Gesicht am Liebsten wie eine Tänzerin verschleiert hätte. Sie wusste nichts mit sich zu machen und rief letztlich Isadora zu sich, da Lana derzeit einem anderen Auftrag zu folgen hatte. Letztlich entschied man sich, die Haare größtenteils hochzustecken und zwei Strähnen am Gesichtsrand herunter hängen zu lassen - alles in allem also eine einfache Frisur. Die Schminke trug sie zart wie immer auf: Nur hauchzarte Striche mit Kohle am unteren Rand des Auges und ganz wenig Rouge auf die Wangen. Was die Kleidung anging, entschied sie sich für eine purpurne, nicht gerade billige Tunika mit einer weißen Palla. So also machte sie sich mit dem Sklaven der gens Iulia auf, um mit leicht klopfendem Herzen dieser einen Besuch abzustatten.