Beiträge von Rediviva Minervina

    Minervina wurde benachrichtigt. Heute hatte sie einen sehr ruhigen Tag hinter sich gebracht. Bald würden die Ludi beginnen und sie hatte sich fest vorgenommen, dort aufzutauchen. Zumindest eines der Rennen wollte sie sehen. Es gab sovieles, was sie sehen wollte. All die neue Luft brachten ihre Sinne eher durcheinander, als dass sich diese beruhigten. Aber neue Erfahrungen konnten nur gut sein.


    Wie dem auch sei - des Abendessens betrat sie noch vor ihrer Tante das Triclinium. An diesem Tage hatte sie sich fast nur mit der umliegenden Umgebung bekannt gemacht, die ihr zudem sehr zusagte. Sie mochte Rom, sie mochte alles in ihrem neuen Leben. Mit einem glücklichen Lächeln ließ sie sich sittlich auf einem der Korbsessel nieder und erwartete die Ankunft Claudias.

    Minervina war, zugegebenermaßen, durchaus eingeschüchtert von dem Tumult um sie herum. Es war schon erstaunlich, welche Begeisterung bei den Wagenrennen auftrat und es ließ sie auch nicht völlig unberührt. Heute hatte sie eher einen Gaststatus und sie bezweifelte stark, dass sie sich einer Factio anschließen würde. Aber: Heute würde sie mit ihren beiden ‚Lehrern’ gemeinsam die Factio Veneta anfeuern, so gut es ging. Sie legte sich ja nicht für die Ewigkeit fest und es würde gewiss interessant, ein wenig unter den Fans zu sein. Angestrengt blickte sie auf die Fahrer und erkannte am allgemeinen Tumult, dass der blaue Fahrer sehr erfolgreich war. Wenn es auch zaghaft und kaum wahrnehmbar, versuchte sie ebenfalls ein lautes „Veneta Victrix“ – allein schon wegen der freundlichen Frau zu ihrer Seite.


    Da hörte sie neben sich die angestrengt rufende Iulia und mit interessiertem Blick wandte sie sich dieser zu. Erst blickte sie etwas verdutzt und sah wieder auf den Kreis, den die Wagen bestritten, dann sah sie wieder zu der fröhlichen Frau und auch auf Minervinas Gesicht erschien nun erst ein Grinsen und dann ein freundliches Lachen. „Ja, du hast Recht! Es schlägt auch mich schon in den Bann!“ – was wohl wirklich ein kleines Wunder war, denn bisher hatte Minervina immer sehr erfolgreich gegen ihre Gefühle bestehen können. Dass Constantius selbst ein wenig abwesend war, fiel ihr selbst gar nicht weiter auf, denn sie wurde seiner erst wieder richtig gewahr, als sie dicht hinter sich seine Stimme vernahm. Rasch wandte sie sich wieder zu ihm um und lauschte seinen Worten.


    „Ich werde mich daran halten und den Blauen anfeuern.“ rief sie nunmehr mit einem eher ausgelassenen Lachen zurück. Rang und Name waren wichtig, aber hier sollten sie nichts beitragen und sie selbst wollte einfach wieder die junge Frau war, die sie so lange nach hinten gedrängt hatte. Gewiss würde Tante Claudia nichts dagegen einzuwenden haben. Sie bemerkte noch seinen Blick, der nach links und nach rechts schweifte, konnte sich aber nicht recht vorstellen warum er dies tat. Suchte er jemanden? Auch sie blickte nun interessiert um sich, als sie durch einen weiteren Jubel direkt an ihrem Ohr wieder aus den Gedanken gerissen wurde. Als hätte man sie dazu angehalten, ließ auch sie wieder ein weiteres „Veneta! Veneta victrix“ vernehmen, doch geschah es so plötzlich, als habe man sie während einer Pause an ihre Pflicht erinnert.


    Dann allerdings zeichnete sich Überraschung in ihrem Gesicht ab. Sie musste sich verhört haben, anders konnte sie die Worte „Constantius“, „herkam“ und „Tarraco“ nicht erklären. Doch die Überraschung wich rasch einem Lächeln. „Du stammst aus Hispania?“ fragte sie laut und trat noch den letzten Schritt zurück, um näher bei ihm sein zu können. Doch sollte man das Gespräch nicht besser auf einen anderen Zeitpunkt verschieben? Ach, dachte sie, ein wenig Unterhaltung neben dem Rennen konnte nicht schaden.

    Zitat

    Original von Publius Aelius Hadrianus
    Das Spiel gestern war zwar nicht der Höhepunkt,aber zumindest gutm wobei meiner Ansicht nach der Sieg etwas zu hoch ausfiel. Ein Tor hätten die Portugiesen schon noch schießen können.


    Ansonsten drück ich heute Italien die Daumen. Verdient hätten sie es.;)


    Wieso? Beide Mannschaften haben 2 Tore geschossen :D


    Selbst Schuld ;) Wobei es für mich ein 2:1, der arme 'Kleine' ;)

    Zitat

    Original von Appius Didius Rufus
    Die konnten heute wieder spielen ... was war denn das gegen Italien?? -.^


    naja ... Schwamm drüber ... ... haa ... mal is Balack nich dabei uns schon gehts richtig los :D


    Mit deinem zweiten Absatz hast ja schon den ersten erklärt :P Und endlich ist auch mal Poldi runter. :)


    Bisher war ich auch von Schweini nicht überzeugt, aber heut hat er auch gekämpft. Dass es "3" Tore von ihm wurden, hat mich sehr überrascht ;)

    Beide Seiten schön gespielt und ich muss zugeben, dass ich beim zweiten portugiesischen Tor mehr gejubelt habe als beim Ersten ;) Wollte natürlich, dass Deutschland gewinnt, aber auch dem Figo wollt ich einen schönen Abgang gönnen :)


    Schönes Spiel und klasse Schiedsrichter! :) *ist endlich mal vollauf zufrieden mit dem gespielten Fußball* Ich glaub Schweini brauchte seinen 'Papa' einfach auf dem Feld ;)

    "Es mag möglich sein, dass sie dir sogar bald auf Schulterlänge oder kürzer geschnitten werden." schmunzelte Isadora, deren Haar ebenfalls nicht viel länger war als nur schulterlang. Damit ergriff sie ein scharfes Messer und begann das Haar hiermit zu stutzen. Es tat ihr aufrichtig leid um das schöne Haar der Lana, aber es war daran völlig kaputt zu gehen und schließlich ist es ja auch nur ein kurzes Stück. Als sie überall ungefähr die Länge eines Daumens abgeschnitten hatte, ließ sie ab und betrachtete ihr Werk mit einem zufriedenen Nicken. Dafür hatte sie ein Händchen.

    Als ihr nun auch die werte Dame an der Seite Constantius vorgestellt wurde, begann sie auch nachvollziehen zu können, warum er sich einen Tritt eingehandelt hatte. Natürlich war es nicht besonders freundlich, seine Schwester einer neuen Bekanntschaft nicht vorzustellen. Und nun schlich sich doch das Schmunzeln in ihre Züge. Ihr Gefühl hatte sie nicht getäuscht, diese beiden reizenden Leute waren tatsächlich Geschwister. Langsam begann sie, ein leichter Stolz zu überkommen, denn ihre Menschenkenntnisse hatten sie noch nie im Stich gelassen und auf die richtigen Leute zu treffen, konnte man beinahe schon als ein Talent Minervinas bezeichnen.


    Sie warf Iulia noch ein freundliches Lächeln zu, dass diese den recht seltenen Namen ihrer Mutter trug, sollte ihr gutes Gefühl bei diesen beiden nicht im Geringsten trüben, denn der eigenen Mutter war sie nicht sehr wohlgesonnen. Ebenso wenig ihrem Liebhaber, denn mehr würde er aus der Sicht der jungen Frau niemals sein. Diese hatte schließlich eine entscheidende Zeit ausgenutzt, um... Rasch wischte sie diese Gedanken wieder beiseite, um Iulius Constantius Worten zu lauschen, ehe das Lächeln wieder den Weg zurück fand und ihre Augen strahlen ließ. "Ich würde mich sehr freuen!" Ganz besonders darüber, dass sie endlich Freunde in Rom zu finden schien, bessere als die Jugendlichen in Tarraco. Wohl aber auch deutlich ältere.


    Und nun begann sie sich auch mit den Blauen zu freuen, dass sie ins Finale eingezogen waren. Die allgemeine Stimmung steigerte ihre Laune und ließ auch ihr anfängliches Unwohlsein verschwinden. Nun war sie nicht mehr allein auf den Ludi, so konnte man es als glücklichen Entscheid bezeichnen, dass sie auch ohne Begleitung hereingekommen war. "Ich weiß eigentlich gar nichts über Wagenrennen." gab sie mit einem verlegenen Lachen zu, aber gleichzeitig dachte sie auch, dass es sicher keine Schande war. Schließlich hatte sie in ihrem Leben nur wenig mit öffentlichen Ereignissen zu tun gehabt. Wieder einmal gelangte sie zu der Erkenntnis, dass Rom im Gegensatz zu Tarraco das blühende Leben bedeutete und am Liebsten würde sie nie wieder fortgehen.

    Es kostete sie einiges an Anstrengung, seinen Worten zu lauschen, denn der Geräuschpegel war nicht zu verachten. Sie neigte ihren Kopf leicht in seine Richtung unf verengte auch leicht die Augen. Eine Eigenart, die immer bei höchster Konzentration bei ihr sichtbar wurde. "Ich bin auch sehr erfreut!" meinte sie mit energischer Stimme und versuchte gegen die Jubelschreie anzukommen. Allerdings bedeutete energisch bei der überaus zierlichen Gestalt, dass sie gerade einmal verständlicher wurde, denn sie hatte zwar großes Durchsetzungsvermögen, allerdings eine ruhige Art und Weise - ganz ihrem Vater gleich. Zu ihrer Verteidigung fügte sie alleridngs gedanklich hinzu, dass sie sich in ihrem Leben bislang auch nie lautstark ausdrücken musste.


    Ihr Lächeln, welches nun um einiges nüchterner wirkte, hatte einen freundlichen Klang angenommen. Sie näherte sich einen kleinen Schritt, denn die Stimme so stark zu erheben kostete die junge Frau einige Anstrengung. "Ja, Rom ist sehr beeindruckend! Ich finde mich kaum zurecht!" fasste sie sich möglichst kurz, da ein längerer Satz auch kaum bei seinem Ziel ankommen würde. Allerdings erleichterte es sie, dass er offensichtlich Verständnis für ihre Lage zeigte, was ihr Lächeln ein wenig offenherziger gestaltete. "Ich freue mich für Dich, dass deine Factio vorangekommen ist!" sagte sie mit freundlicher Miene. Sie selbst hatte sich nie einer Factio angeschlossen - aber sie kannte ja auch nicht einmal die Farben. Es blieben wohl die Optionen offen, dass anwesende Farben auch die Factiones darstellten - allerdings tat sich für sie derzeit kaum mehr als Blau auf.


    Dann sah sie aus den Augenwinkeln, dass seine Begleitung einen möglicherweise strafenden Blick in seine Richtung wandte - immerhin konnte sie nun sicher gehen, dass diese beiden zusammengehörten. Und kurz darauf sackte ihr Blick etwas tiefer um ein kaum geschehenes Ereignis zu erblicken, was ihr beinahe ein Schmunzeln entlockt hätte. Möglicherweise war sie sein angetrautes Eheweib und nicht besonders angetan von dieser Unterhaltung, aber als die Frau sie begrüßte - wenn auch ebenfalls recht lautstark - schob sie diesen Gedanken wieder hinfort. "Salve!" rief Minervina ebenfalls mit ihrer zarten Stimme zurück und sie lächelte auch der Frau zu, die sich ihr nun zugewandt hatte.


    Innerlich war Minervina kurz vor der Verzweiflung: Sie sprach gerne, aber wie lange würde sie als stiller Mensch diese Lautstärke durchhalten? Doch auch wenn sie diese beiden nicht recht kannte, sie begann sie jetzt schon zu mögen. Dieser Gedanke rief ein leichtes Schmunzeln hervor. Auch wenn es nur eine vage Vermutung war, diese beiden erinnerten sie stark an ein Geschwisterpaar. Weniger als ein junges Ehepaar - oder Verlobte? Nun, was sie waren, würde Minervina gewiss noch in Erfahrung bringen. "Mein Entsetzen hält sich in Grenzen! Ich bin übrigens Minervina!" beschränkte sie sich auf ihren Rufnamen und ließ den Familiennamen der Frau gegenüber aus.

    Als sein umherschweifender Blick auch auf Minervina traf, registrierte sie ganz langsam diesen Umstand. Erst verschärfte sich ihr Blick ein wenig und fasste den Iulier genauer in Augenschein, der sie ansah und auch bald lächelte. Doch sie brauchte einen Augenaufschlag länger um zu begreifen, wie offensichtlich sie ihn anstarrte und eine leichte Röte schoss ihr auf die Wangen. Schon wieder war es passiert, dass sie verträumt in die Gegend starrte - und das in einer solchen Ansammlung von Menschen. Wie viele mochten wohl denken, dass sie nicht ganz beieinander war? Zaghaft erwiderte sie nun das Lächeln, auch wenn sie dabei unsicher ihren Blick senkte und sich wie schutzsuchend die Palla enger um den Leib schlang.


    Ihr Blick schwenkte auch kurz zu seiner Sitznachbarin, die völlig in Blau gewandet war - wie so viele bei denen sie sich gerade befand. Und plötzlich fühlte sie sich mit ihrer roten Palla ein wenig deplaziert, wenngleich die weiße Tunika nicht weiter dramatisch war. Es dauerte ein paar Augenblicke, bis sie begann zu verstehen, warum Blau hier dominierte. Vermutlich lag es an den Factiones, von denen sie zumindest ganz entfernt einmal was gehört hatte.


    Die Stimme des Unbekannten riss sie allerdings wieder aus ihren Gedanken und mit einem unsicheren Augenaufschlag führte sie seine Lippen mit den Augen zusammen. Wieder hatte sie ein paar Augenblicke länger gebraucht, um zu verstehen. Dann nickte sie ein fast verschüchtertes Lächeln, denn sie hatte den Sinn seiner Worte durch ihre Abwesenheit nicht richtig erfassen können. Nicken war in den meisten Fällen immer gut. Und dieses Mal gelang es ihr, nicht wieder in Gedanken zu versinken, in welchen sie versuchte seine Worte zu rekonstruieren. Stattdessem erwiderte sie, vielleicht fast zu leise: "Ich muss gestehen, dass ich die Fahrer gar nicht kenne - dies sind meine ersten Wagenrennen in der ersten Woche die ich in Roma verbringe." Hoffentlich würde sie jetzt nicht für ein Landei gehalten, aber zumindest könnte dies ihre 'Fehlfarben' erklären.


    Flugs fügte sie allerdings an: "Ich bin übrigens Rediviva.. Rediviva Minervina." Fast klang es, zumindest in ihren Ohren, als müsse sie sich erst besinnen, wie sie hieß. Doch sie hatte lediglich kurz den Faden verloren, da immer wieder laute Jubelschreie der Blauen an ihre Ohren drangen, die sie dazu zwangen, sich verstohlen umzublicken. Das alles war einfach zu neu für sie und vermutlich läge er gar nicht falsch, wenn er sie gedanklich als Landei bezeichnete. Sie musste sich selbst eingestehen, dass sie sicherlich noch ein wenig Zeit zur Eingewöhnung benötigen würde.

    Wow, ich bin äußerst überrascht. Es ist für mich heute sogar noch ein kleines Wunder, wenn Leute 'neue' Zähne erhalten. Auch wenn ich es mir kaum vorstellen kann - da hab ich ja endlich wieder mal was gelernt :)

    Minervina ließ sich für einen kurzen Moment aus ihrer Konzentration reißen, als sie fast neben sich einen bedauernden Ruf vernahm, den sie allerdings nicht mehr zuordnen konnte. Dies wiederum zeigte ihr, dass sie zwar aufgeregt das Rennen verfolgte, nicht aber wer vorn und wer hinten lag. Es war eher ein leeres Starren auf die Wagen. So sah sie den Mann, der diesen 'Ruf' verlauten ließ, eine kurze Weile mit einem ähnlich verwirrten Blick an. Es war wieder ganz altgewohnte Art und Weise, denn sie blickte nicht selten Leute mit diesem Blick an, wenn sie mit ihren Gedanken ganz woanders war.


    Zwar merkte sie nun, dass sie wieder etwas zu starr war, doch so recht löste sie sich noch nicht, weder mit den Gedanken, noch mit ihrem Blick. Und es war noch nicht einmal so, dass sie den ihr unbekannten Iulier direkt ansah, denn eher auf einen Punkt der irgendwo zwischen ihnen lag.


    Sim-Off:

    Hoffe es ist okay? ;)

    Auch Minervina war deutlich zu spät. Zwar war sie eigentlich verabredet gewesen, aber in dieser Menschenmenge, auch am Treffpunkt, hatte sie ihre Begleitung nicht gefunden. So war sie rasch hineingeeilt, damit sie immerhin noch ein wenig des Laufes mitbekam. Leicht verärgert war sie schon, als sie endlich den Überblick erhielt, doch schwand das Ärgernis recht bald, da eine allgemein gute Stimmung herrschte. Sie war mit einer neutralen Meinung auf die Zuschauerränge gekommen und hatte Mühe gehabt, einen Platz zu finden, wo sie ein wenig erkennen konnte. Aber da war sie selbst schuld, da sie so spät gekommen war.


    Sie kannte keinen der Wagenlenker unten und ihr war es auch unangenehm, dass sie völlig allein hier war. So konnte sie mit niemanden sprechen und wirkte recht verloren. Zum Anderen fühlte sie sich so allein ein wenig unsicher. Sie zupfte ihre rote Palla ein wenig zurecht und schwankte hin und wieder zur Seite, da der Mann vor ihr ebenfalls nicht still stehen blieb und sie nichts verpassen wollte. Die allgemeine Begeisterung schlug allerdings bald auch auf sie über und in ihren Augen glänzte leichte Anspannung, während sie das Rennen verfolgte.

    Sie konnte es nur mit Mühe verhindern, dass sie den Blick gen Himmel gleiten ließ, denn 'klein' war sie fürwahr nicht mehr. Sie konnte schon mit manchem Manne beinahe direkten Augenkontakt halten, was ihre Mutter wohl niemals schaffen würde - warum nannte man sie nicht Klein? Aber mit einem leichten Nicken wandte sie sich ab und trollte sich ihres Weges.

    Minervina betrachtete den Sklaven beinahe erleichtert. Sie würde wirklich davon kommen. Sie überreichte Aristophanes die Schriftrolle mit einem fast dankbaren Lächeln und ging mit nur einer wenig zufrieden stellenden Antwort auf seine Frage ein. "Ist nicht ganz sicher. Derzeit lebe ich auf dem Landsitz der Tiberia, weit vor den Toren Roms. Ist aber ebenso gut möglich, dass wir bald nach Roma ziehen. Nur der Zeitpunkt steht noch nicht genau fest." Dass es geschah, war definitiv sicher und dass dies auch in den nächsten Tagen sein würde - auch. Aber das musste Metellus ja nicht unbedingt erzählt werden.


    Liebster,
    ich bin sehr erfreut zu hören, dass du heile in Roma angekommen bist. Meine Tochter wird schon sehr bald folgen, früher als wir es eigentlich vorgesehen haben. Vermutlich werden die Wahlen schon abgeschlossen sein, wenn Minervina mit dieser Nachricht ankommt, aber du solltest wissen, dass ich dir alles erdenkliche Glück wünsche und gewünscht habe.


    Hier geht es drunter und drüber seit du fort bist und die Verwaltung scheint nicht mehr zurechtzukommen. Es war das letzte Mal, dass ich die Leitung der Curie übernommen habe, denn als Pontifex fühle ich mich dort deplaziert. Ich fühle mich nicht gut dabei, ebenfalls die Verwaltung der provinzialen Ebene mit zu leiten. Ich erwarte sehnsüchtig unser Wiedersehen.


    Marcus, ich vermisse dich, seit du aus meinem Blickfeld verschwunden bist und hoffe sehr, dass wir uns noch sehen, bevor deine Zeit als Quaestor vorüber ist. Ich sehne mich nach deiner Umarmung, muss ich mich derzeit doch nur mit den Erinnerungen zufrieden geben. Ich hoffe weiter, dass du sehr gut auf Minervina Acht geben wirst, denn sie so weit fort zu wissen bereitet mir große Bauchschmerzen.


    In ewiger Liebe,
    deine Helena.

    Kurz erfror ihr Lächeln, als sie dann ausweichend antwortete: "Aber nein, es muss nicht sein! Ich möchte den Herrn Metellus natürlich nicht bei seiner Arbeit stören - ich nehme an er ist beschäftigt?" Mit ihrem beinahe hoffnungsvollem Lächeln bedachte sie Aristophanes, aber würde diese Ausrede nicht wirken, würde ihr keine weitere höfliche einfallen. Sie konnte schließlich nicht allzu offensichtlich ihren Unmut unter Beweis stellen.

    Als die Tür geöffnet wurde, musste Minervina einen moment lang fieberhaft überlegen, was sie nun tun würde. Sie könnte wünschen, Metellus zu sprechen. Andererseits würde sie diesem Sklaven aber auch bloß die Post in die Hand drücken können... "Salve!" sagte sie nun doch einigermaßen vergnügt und wedelte mit der Schriftrolle vor sich her. "Rediviva Minervina, ich habe Post für Matinius Metellus abzugeben."Sie lächelte dem Sklaven gutgelaunt entgegen, schließlich würde sie vielleicht Metellus entfliehen können.