Sie allerdings ließ kein Lächeln sehen, als das Geschäft beendet war. Es war nicht so, dass es ihr unangenehm aufstieß, mit Menschen zu handeln, doch warum sollte sie diesem Plebejer zulächeln? Er gefiel ihr nicht und sie war froh, dass nun die Verhandlungsphase abgeschlossen war. "Dann wird Lana morgen auch wieder den Träger abholen." erklärte sie kühl und sah Lana mit vielsagendem Blick an. Sie sollte lieber keinen Widerspruch wagen. Dann sah sie in Richtung des neuerworbenen Besitzes. Ihr Blick zeigte noch immer keine freundlichere Regung. Sie musste kurz an ihre Mutter denken. Diese hätte den Sklaven aus reiner Güte gekauft und würde ihm jetzt freudestrahlend entgegen gehen. Sie selbst war anders. Sie erwartete, dass er von selbst zu ihr kam und seine Arbeit tat. Sie konnte niemanden brauchen, der zusätzlich Kost vertilgte und dabei seiner Arbeit nicht richtig nachkam.
Als er sich vor ihr verneigte, nahm sie es kühl zur Kenntnis. Aber wenigstens wusste er sich schonmal einer Frau gegenüber zu benehmen. "Gut, Servus. Das ist Lana." erklärte Minervina ihm. Dann wandte sie sich um und ging ein paar Schritte zur eigenen Sänfte und pickte sich den Sänftenträger aus, mit dem Lana zuvor gesprochen hatte, und sandte diesen zur Sänfte des Geschäftspartners, dabei erklärend, dass er für den Tag ausgeliehen sei. Dann wandte sie sich wieder zu Wilbert und Lana um, die noch dort standen und winkte sie beide herbei. "Es geht weiter. Beeilung, Sklave. Lana, komm." befahl sie mit glasklarer Stimme. Den Sklaven würde sie nicht beim Namen nennen. Erst wenn er es sich verdient hatte, aber warum sollte sie sich einen überflüssigen Sklavennamen merken?