Beiträge von Flavus Valerius Severus

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    Original von Lucius Annaeus Florus


    Wir ritten sofort los, um uns den Ort anzusehen. Es erschien mir ziemlich sicher, dass das natürliche Stauwehr halten würde, da die Bäume so ineinander verkeilt waren, dass sie sich kaum lösen konnten. Ausserdem rieselte konstant eine grössere Menge Wasser hindurch und obendrüber, so dass auch ein Abfluss gegeben war und wir keine Springflut erwarten mussten.


    Skeptisch besieht Severus sich die im Wasser liegenden Baumstämme. Er hat bislang keine besonders große Liebe zum glitzernden Nass in derart großen Mengen entwickeln können. Flüsse, Schiffe und das Meer sind ihm von Grund auf suspekt und er meidet sie, soweit dies eben möglich ist. Inständig hofft er nun, dass nicht eben in dem Moment seiner Überquerung des Flusses ausgerechnet ein Schwall Wasser hindurchdringen möge.


    Stirnrunzelnd schaut er zu seinem Decurio hinüber, der seinem Gesichtsausdruck zufolge wohl beschlossen hat, diesen Übergang zu wählen. Geduldig wartet er den endgültigen Befehl ab.

    Nachdenklich sitzt Severus auf seinem Pferd. Er hat eine lockere und fast gemütliche Haltung angenommen. Seine Waffen sind jedoch griffbereit und aufmerksam mustern seine Augen weiterhin die Umgebung. Zwar schmerzt die Wunde in seinem rechten Oberschenkel noch, doch wurde sie gesäubert und er hat einen guten und festen Verband bekommen, so dass sie ihn beim Reiten nicht weiter behindert.


    Für einen Augenblick wandern seine Gedanken zu der vergangenen Nacht im Lager. In Dunkelheit war Severus aufgewacht und hat einen gewissen Druck auf seine Blase verspürt. Um sich zu erleichtern ist er dann aufgestanden und hat sich aus dem Zelt hinausgeschlichen. Auf dem Rückweg von seinem Geschäft hat er es dann gesehen. Im Schein einer Fackel bewegte sich eine menschengroße Gestalt. Die Umrisse dieser Gestalt ließen Severus aufmerken. Sie sah nicht aus wie ein Mensch, sondern vielmehr wie ein Vogel oder ein menschlicher Körper mit dem Kopf eines Vogels. Die Soldaten um die Gestalt herum schienen das jedoch nicht wahrzunehmen, so dass Severus seinen eigenen Augen zu misstrauen begann. Kopfschüttelnd setzte er seinen Weg zum Zelt fort. Sicherlich hat ihn nur das flackernde Licht der Fackel getäuscht und unheimliche Schatten geworfen. Zudem war seine Phantasie durch die Schrecken des Krieges bestimmt noch angeregt und hat ihm einen Streich gespielt. Im Zelt angekommen ließ er sich wieder auf seinem Lager nieder und fiel schnell in einen tiefen Schlaf. Auch bei Severus haben die anstrengenden und ereignisreichen Tage ihre Spuren hinterlassen.


    Doch jetzt müssen sie aufklären. Severus schiebt den Gedanken wieder beiseite und konzentriert sich auf ihre Mission. Wahrscheinlich ist es ohnehin nur ein Traum gewesen. Wachsamkeit ist nun geboten und an der will er es sicher nicht fehlen lassen. Unermüdlich fahren seine Augen fort, die Umgebung in Anschein zu nehmen.

    Ein ganzes Stück vor den Legionen sitzt Severus nun wieder auf seinem Pferd und mustert die Umgebung. Die Zeit seit der Schlacht war wie im Fluge vergangen (:D) und ehe er sich versah sitzen sie bereits wieder auf dem Rücken der Tiere und kümmern sich um die Aufklärung. Er mustert seine Kameraden, die ebenfalls ruhig voranreiten. Die Aufregung der Männer scheint verflogen. Sie alle haben nun die Schrecken des Krieges und die Atmosphäre des Schlachtfelds kennengelernt. Verhältnismäßig gelassen sehen die meisten der nächsten Auseinandersetzung entgegen. Es würde schon kommen, wie es kommen muss.


    Nur hin und wieder wandern Severus Blicke kurz zu 'ihrem' Decurio Florus, der die Truppe trotz schwerer Verletzungen nicht verlassen hat. Bewunderung und auch ein wenig Besorgnis schwingt in diesen Blicken mit. Schnell wendet er sich jedoch wieder seiner eigentlichen Aufgabe, der Aufklärung, zu. Zwar hat er die Bilder von der vergangenen Schlacht hin und wieder noch vor Augen, doch zwingt sich der Miles pflichtbewusst sich auf seine Arbeit zu konzentrieren und die Umgebung genau im Auge zu behalten. Je länger sie auf dem Weg sind, desto besser gelingt ihm das und sie kommen Stück für Stück voran.

    Einen Verwundeten nach dem Anderen transportieren Victor und Severus vom Feld. Zu Beginn haben die auf dem Schlachtfeld zu vernehmenden Geräusche und Gerüche Severus noch kalte Schauer über den Rücken gejagt. Mittlerweile nimmt er diese jedoch kaum noch wahr. Zu Anfang haben sie noch hin und wieder zu Scherzen versucht, waren jedoch aufgrund der Situation bald verstummt. Schweigend tragen sie die Verwundeten umher, bis Severus es nicht mehr aushält und sich wieder in ein altgewohntes Gespräch mit Victor zu flüchten versucht. Sie sind gerade wieder auf dem Feld und suchen einen Kandidaten für ihren nächsten Transport.


    "Hey, Vic."
    "Wat is?"
    "Das zahlen wir den Pennern heim."
    "Dat sag ich dir."
    "Die werden den Tag bereuen, an dem wir geboren sind."
    "...aber sowas von!"
    "Und wenn der ganze Mist hier erstmal rum ist, dann machen wir nen nen kleinen Abstecher nach Rom."
    "Wat? Nach Rom? Wat willste da?"
    "Hab ich dir doch alles schon erzählt, Junge. Rom ist einfach einmalig. Gut, auch wegen der Weiber. Aber nicht nur..."
    "Ahja? Na, das glaub ich wenn ich das seh..."
    "Wirste sehen... Wirste schon sehen..."


    Sie halten auf einen ihrer Kameraden zu, der sich ganz in der Nähe noch regt. Behutsam wird er auf die Trage verfrachtet und schon machen sie sich wieder auf den Weg zum Lazarett. Um nicht weiter bedrückt schweigen zu müssen, fängt Severus nun doch ein kleines Gespräch mit dem Verwundeten an.


    "Warste auch schonmal in Rom?"
    "Wer? Ich?"
    "Jo, klar. Du."
    "Ja, sicher. Ich bin dort aufgewachsen"
    "Ah. Wunderbar. Dann erklär doch einmal meinem Kumpel Vic hier, was an Rom so schön ist. Der glaubt mir das nicht."
    "Ohja. Rom ist eine wunderbare Stadt..."
    "...und erst die Frauen..."
    "Ohja! Die Frauen...


    Begeistert schwärmt nun auch der Verwundete von der ewigen Stadt, ihren Sehenswürdigkeiten und natürlich auch ihren Frauen. Zumindest für eine kleine Weile scheint er seine Schmerzen fast vergessen zu haben.

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    Original von Primus Decimus Magnus


    "MILES VICTOR UND SEVERUS zu MIR!" schrie ich so laut ich konnte und wies gleichzeitig einen Probatus an, sie herzuschaffen.....


    Nachdem Severus sich eine kleine Fleischwunde am Oberschenkel mit einem Stück Stoff fest verbunden hat, gabelt er seinen Kumpel Victor auf. Auch dieser hat bereits einen schönen Verband am Oberarm prangen. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach ihren Kameraden von der ALA. Ihre Pferde bringen sie eilig bei den Tieren der Anderen unter und bahnen sich dann ihren Weg in Richtung Kommandozelt. Endlich vernehmen sie die Stimme des Eques Magnus, der sie sogar beim Namen ruft. Eilig machen sich die beiden Miles auf den Weg zum Ursprung dieses Rufes und halten so direkt auf Magnus zu. Bei ihm angekommen salutieren beide so schneidig wie es die Verletzungen zulassen.


    "Miles Vibius Victor und Miles Flavius Severus melden sich wieder zum Dienst. Gibt es neue Befehle für uns?"

    Gemeinsam mit seinen Kameraden rückt auch Severus vor. Nachdem er seine erste Auseinandersetzung bereits hinter sich hat, ist er erstaulich ruhig und konzentriert. Es grenzt für ihn an ein Wunder, dass er die Kämpfe überhaupt überlebt hat. Er tauscht einen kurzen Blick mit Victor aus.


    Das Pferd fast nur mit den Schenkeln lenkend, seine Waffen fest in der Hand haltend mustert er die feindlichen Reihen. Es sind viele. Viel zu viele. Aber Severus will nun nicht darüber nachdenken und konzentriert seine Gedanken auf das geordnete Vorrücken und die zu erwartenden Befehle.


    Als der Befehl kommt, die Speere zu senken, beißt Severus die Zähne zusammen und leistet dem wie in Trance Folge. Innerlich halb entsetzt, halb jubelnd sieht er die ersten Gegner und auch eigenen Leute zu Boden gehen.

    Die Feinde scheinen etwas Wildes in ihren Augen zu haben. Severus ist überrascht über die Leidenschaft, mit der sie sich in den Kampf stürzen. Zwar sind auch die Römer vom Rausch der Schlacht ergriffen, doch entdeckt man auf ihrer Seite auch routinierte Kämpfer, die der Truppe eine gewisse Ruhe und Selbstsicherheit verleihen.


    Severus Gegner holt zu einem weiten Schlag aus. In letzter Sekunde gelingt es dem Miles, sich rechtzeitig zu ducken und das Schild hochzureißen. Er lenkt den Schlag ab und nutzt seinerseits den Schwung des anderen Kämpfers, indem er die dadurch entstehende Lücke in dessen Deckung nutzt. Mit seinem Gladius stößt er blitzschnell unter dessen noch ausgestreckter Schwerthand zu, so dass der andere mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden stürzt. Für ein Feiern des Triumphs kann Severus sich jedoch keine Zeit lassen, da schon der nächste Feind heranstürmt.

    Severus nimmt nur noch die Schwerter, die Pferde und die vermeintlichen Schwachstellen seiner Feinde wahr. Teilweise kommt er sich unbeholfen vor, teilweise scheint das Training jedoch dazu beigetragen haben, dass er den ein oder anderen routinierten Schlag ausführt. Noch eben verursacht ihm der erste im Eifer des Gefechtes und des ersten Aufpralls getötete Feind ein mulmiges Gefühl im Magen. Doch bevor er darüber nachdenken kann, muss er bereits den nächsten Schlag mit seinem Schild abblocken. Schlag um Schlag klirren die Schwerter nun aufeinander und Stück um Stück arbeitet er sich voran.


    Severus erinnert sich an die Worte seiner Ausbilder. Er bemüht sich, mit seinen Kräften hauszuhalten und den Schutz der Truppe nicht zu verlassen während er verbissen gegen seinen derzeitigen direkten Gegner ficht.

    "ROMA VICTOR!" brüllen auch Severus und Victor aus vollem Halse, als sie sich gemeinsam mit ihren Kameraden auf den Feind stürmen. Der letzte Befehl des Decurio war eindeutig. Es bleibt kaum Zeit für Überlegungen und wie in einem Rausch stürzen sie sich auf ihre Gegner. Eng bleiben die beiden Kameraden beisammen, stets darauf bedacht nicht die gleichen Fehler wei beim Training zu machen. Dieses Mal ist es kein Spiel und die feindlichen Linien treffen aufeinander.

    Ein weiterer nicht weniger deftiger Fluch entfährt Severus als sich ihnen weitere Gegner nähern. Augenblicklich zieht er sein Schwert und setzt sich auf seinem Pferd zurecht, sodass er sicheren Halt hat. Er nimmt sein Schild auf und wirft noch einen letzten Blick zum Decurio um letzte Befehle zu empfangen. Kampfbereit hat er jedoch auch die sich rasch nähernden Gegner noch im Auge. Eine Auseinandersetzung scheint unausweichlich.

    "Sie kamen direkt aus dem Wald und sind auf die Straße geritten! Falls noch weitere Reiter dabei waren, müssen sie sich im Wald versteckt haben. Darüber hinaus haben wir keine ausmachen können!"


    Bedauernd zuckt Severus mit den Schultern, dass seine Auskunft schon erschöpft ist und treibt sein Pferd dann weiter an um mit den anderen Schritt zu halten.

    Umgehend leisten die Soldaten dem Befehl des Decurio Folge und ziehen sich zurück. Grimmig lenken auch Severus und Victor ihre Pferde in die entsprechende Richtung. Viel lieber hätten sie es dem Feind so richtig gezeigt und ihn in die Flucht geschlagen. Doch gehorsam schließen auch sie sich dem Rückzug an.

    "Verdammt."
    Ein deftiger Fluch entfährt Severus, als sie des Feindes gewahr werden. Augenblicklich wenden beide ihre Pferde und eilen zurück zu den anderen. Schon von weitem geben sie dem Decurio das Signal, dass der Feind gesichtet wurde. Severus deutet in die Richtung, wo die Reiter aus dem Wald herausgebrochen sind. Sobald sie nahe genug herangekommen sind, gibt er dem Decurio eine Schätzung über die Größe der Einheit an.
    "Reiter, Decurio! Dort drüben, aus dem Wald! Sie haben uns gesehen! Es müssen über einhundertfünzig Mann sein, wenn nicht noch mehr..."

    Für einen Augenblick wandern Severus Gedanken zu seinem Vater, Lucius Valerius Licinianus, der noch wohlbehalten auf seinem Gut verweilen musste. Eines Tages würde der Peregrinus Severus zu seiner Familie zurückkehren, ein Bürger werden und dort die Geschäfte übernehmen. ;) Aber bis dahin ist noch eine lange Zeit und zuvor will er sich beim Militär bewähren und seinen Dienst für das Imperium und den Imperator tun.


    Bestätigend nickt er seinem Vorgesetzten zu.
    "Zu Befehl, Decurio."
    Augenblicklich geben er und Severus ihren Pferden die Sporen und machen sich auf den Weg.


    Sim-Off:

    ;) Woher wissen wir nun, was wir sehen? Oder liegt das in unserer Phantasie? g

    Severus grinst ein wenig dreckig.
    "Och... Victor und ich reiten eigentlich ganz gerne."
    Er zwinkert seinem Kameraden zu.
    "Nein, es geht schon. Wir haben schon vor unserer Meldung zum Militär beide viel im Sattel gesessen. Mein Vater hatte eine Pferdezucht in der Gegend um Rom. Bei der Ala bin ich nun seit etwa sechs Wochen..."

    Stumm sitzen Victor und Severus auf ihren Pferden und folgen dem Stoßtrupp in Richtung Palantia. Der Abschied von ihren bisherigen Kameraden und Vorgesetzten war sehr kurz und knapp ausgefallen. Man wollte keine Zeit verschwenden.


    Skeptisch mustert Severus weiterhin die sie umgebende Landschaft, aus den kürzlichen Beobachtungen heraus stets damit rechnend, bald Feindesberührung zu bekommen.

    "IURANT AUTEM MILITES OMNIA SE STRENUE FACTUROS QUAE PRAECEPERIT IMPERATOR CAESAR AUGUSTUS, NUMQUAM DESERTUROS MILITIAM NEC MORTEM RECUSATUROS PRO ROMANA REPUBLICA."


    Gemeinsam mit den anderen spricht Severus dem Decurio mit lauter Stimme nach. Er ist überrascht, welch starkes Gefühl von Zusammenhalt sich plötzlich aus der Vereinigung der vielen Stimmen zu einer einzigen ergibt. Mit stolzgeschwellter Brust fühlt er sich in diesem Moment ganz als ein Mann und Soldat des Imperiums.

    Beruhigend klopft Severus seinem Pferd den Hals. Schon den ganzen Tag trägt es ihn treu und unermüdlich von einer Gruppe zur anderen. Nach der ganzen Ungewissheit und Anspannung, die sie bislang erfüllt hat, tritt so langsam hin und wieder auch ein Lächeln auf die Gesichter. Man hat allgemein ein gutes Gefühl von Zusammenhalt und Kameradschaft. Angst und Beklemmung sind größtenteils überwunden. Gemeinsam würde man es den Aufständischen schon zeigen.


    Während Severus weiter seinem Befehl folgt und den Kontakt zwischen den Gruppen herstellt, wandert sein Blick auch hin und wieder zu der Turma, die die gefundenen Spuren untersucht. Auch die anderen Soldaten verfolgen aufmerksam mit, was um sie herum geschieht. Möglicherweise würde es nicht mehr lange dauern, bis sie den Feind sichten.


    Hin und wieder wandert seine Hand unbewusst an den Griff des Gladius und er kontrolliert beiläufig, ob seine Ausrüstung noch wie gewohnt an Ort und Stelle vorhanden ist.

    Die ständige erhöhte Wachsamkeit und Aufmerksamkeit beginnen, an Severus Nerven zu zehren. Seine Augen werden müde, immer und immer wieder die Landschaft nach verdächtigen Anzeichen abzusuchen. Er bemerkt, wie auch die anderen Kameraden einer nicht nachlassenden Anspannung ausgesetzt sind, so dass er sich keine Blöße geben will und weiterhin konzentriert seine Runden reitet.


    Die Soldaten, die auf 'seiner' Flanke spähen, hat er inzwischen trotz der wenigen gewechselten Worte recht gut kennengelernt, man hat sich aneinander gewöhnt und benötigt immer weniger Worte um sich zu verständigen. Die bedrückende Stimmung scheint den Zusammenhalt der Truppe noch zu verstärken. Durch den steten Kontakt zu seinen Vorgesetzten weiterhin in Alarmbereitschaft gehalten, ermahnt Severus auch die Späher auf seiner Flanke, ihre Wachsamkeit beizubehalten, damit sie nicht nur gedankenverloren vor sich hin reiten.