Beiträge von Titus Helvetius Geminus

    Er war doch leicht verärgert. Dass Messalina eher extrovertiert war .... und das in jeder Hinsicht, das hatte er in Ansätzen bereits bemerkt. Aber derart extreme Handlungen, wie sie seine Tochter nun ganz offensichtlcih meinte, die sollten im Verborgenen bleiben. Weiter hoffte er, dass der Hang zu Frauen nur eine Ergänzung ihrer Vorlieben war und nicht deren Kern, denn irgendwann würde er sie schon gerne verheiraten, zumindest die Option könnte einmal tröstlich werden und sollte offen bleiben.


    "Sie hat?" In der Öffentlichkeit? Mit einer Frau?"


    Stöhnt.


    "Sie tröstet sich also selber. Schnell und umfassend. Ich werde mit ihr reden, sie soll derartigen nicht mehr tun, zumindest nicht wo es jeder sehen kann und sie unseren Ruf ruiniert, da gebe ich Dir recht.


    Er wandte sich Fabia nun gütiger zu.


    "Du musst mir zuliebe gar nichts wegen ihr tun. Ich habe Dir nie Schranken gezogen und Dinge gefordert. Sie wird nicht den Anlass bieten damit anzufangen. Ich teile Deine Befürchtungen über sie, aber in der Welt aus der sie kam, da war es notwendig so zu sein wie sie nun ist. Können wir sie dafür verdammen?


    Sie hätte mit Durus ..... was?


    Endlich begreift er.


    Und wird sauer. Dass Messalina ganz offensichtlich Fabia wehzutuen beginnt, das bringt ihn in Rage. Doch diese Wut darf nicht Fabia treffen, also schluckt er sie runter ...... für den Augenblick.


    "Fabia ......... wenn das zwischen Dir und Durus Liebe ist, dann hat sie Vertrauen als Fundament. Also frage ihn und glaube sonst niemandem."

    Er schaut Fabia hinterher, nimmt ein klopfen an der Tür wahr, doch sihet er Crassus bereits dorthin eilen und wendet sich Durus zu. Bevor er auf fabia zu sprechen kam, wollte er den geschäftsmäßigeren Part erledigen.


    "Nun ....... ein Advocatus Imperialis, was Du ja offensichtlcih werden willst benötigt zunächst einmal den bestandenen Cursus Iuris. Hast Du ihn bestanden? Und wenn ich fragen darf .... wie? Warst Du als normaler Advocatus tätig? Oder als Lictor eines Praetoren?"

    Er erblickt Fabia und wird auf der Stelle angespannt.


    In ihrer Umarmung löst sich diese Spannung sofort. Ihm fällt ein riesiger, unerträglicher Stein vom Herzen. Er hatt um ihr Verhältnis zueinander gefürchtet, hatte gefürchtet sie verloren, sie verbittert und sich entfernt zu haben. Doch sie war noch hier. Er war sehr froh dessen nun wieder sicher sein zu können.


    Sie drückte sich an ihn, wie sie es schon immer getan hatte. Sie war es, die ihn mit dem ersten echten Wort, das je ihren Mund verlief Papa nannte. Sie, die die Wandmalerien mit 6 Jahren um einige eigene Kompositionen ergänzt hatte, sie war es, die mit einer Lungenentzündung mit 8 fast von ihm gerissen wurde und er beinahe den Verstand verloren hatte. Sie war seine Tochter, sie war in seinem Herzen ........... nur sie.


    "Ich kann Dich sehr gut verstehen. Ich hätte Dir früher von ihr erzählen sollen, aber .... ich dachte nicht, dass wird sie je sehen würden. Ich musste tun, was ich tat, denn einen anderen Weg kann ein Ehrenmann und Vater nicht sehen. Das musst Du verstehen. Das ändert aber .... so hoffe ich ..... nichts zwischen uns. Wir müssen beide mit Messalina umgehen lernen ..... in welcher Art auch immer. Das wird die Zeit bringen und es wird diese Zeit auch brauchen.

    "Ein Advocatus?"


    Das freut den alten Oberstaatsanwalt natürlich sehr.


    "Eine gute Beschäftigung. Dem Recht zu seinem Recht verhelfen ist mehr als löblich, es ist ein hoher Dienst am Staatsgefüge! Er möchte zum Kaiserhof? Auch das ist mehr als löblich."

    Es dämmert ihm.


    "Ahh, der famose Manius Tiberius Durus. Ich freue mich Dich einmal kennenzulernen."


    Er schüttelt ihm freundlich die Hand und lächelt. Indirekt hofft er so bei seiner Tochter wieder ein paar Pluspunkte machen zu können.

    Er glaubte, dass Messalina ein hohes Maß an manipulativem Elan hat, doch er würde diesem nicht zum Opfer fallen, sondern ihn nutzen. Man musste ihn nur einzusetzen wissen. Ihre offensive Art könnte durchaus geschäftsfördernd sein.


    "Gut, ich werde meinen Bankier anweisen Dir diese Summe zukommen zu lassen."

    Das Geld war da. Es würde sie beschäftigen und von anderem Unfug abhalten. Würde sie Erfolg haben, so würde es den Reichtum der Gens mehren und bei einem Misserfolg würde es sie Demut lehren, was sie nötig hatte. So oder so, er gewann.


    "Salve Messalina. Ich denke ich werde Dir dies erlauben. Was meinst Du? Wieviel wirst Du brauchen?"

    Deutlich weicher sprechend und leicht an sie herantretend.


    "Kindchen, das ist doch nicht der Punkt. Du bist meine Tochter und deshalb will ich für Dich sorgen, jetzt wo das nötig wurde. Es zwingen mich keine Verpflichtungen, sondern ich will es so. Gib Fabia und mir Zeit, hab Geduld und erzwinge nichts. Es ist nicht einafch für uns, dass es das für Dich auch nicht ist, das weiß ich."


    Lächelt schwach.


    "Komm .... wir gehen nach Hause."


    Berührt sie leicht an der Schulter.




    Dort würde Fabia warten und eine Erklärung haben wollen ..........

    "Es war meine Pflicht."


    Sagt er unterkühlt. Wenn man wärmste Familiengefühle gegenüber einem Fremden allzufrüh entdeckt so riecht dies nach Kalkül. Geminus war weder dumm, noch senil. Er war vor nicht allzu langer Zeit der Chefermittler des Imperiums gewesen und hatte viele hochkarätige Männer dingfest gemacht, deren Pläne an Gerissenheit ihres gleichen suchten. Er war nicht naiv, dieses neue Früchtchen in seinem Obstkorb würde Ärger bringen und diesen schnell. Er war gewarnt.