Beiträge von Gaius Claudius Vitulus

Vitulus sah erst durch das Fenster um zu erforschen ob es denn nun schon so spät sei. Tatsächlich, es würde bald soweit sein...

""Nun, ich denke ich werde sogleich aufbrechen.

Primus! Bringe mir meine Toga.

Dann wieder zu Constantius gewandt.

"Danke dir für die Erinnerung."

Darauf ging Vitulus, begleitet von zwei Sklaven in Richtung des Palatiums.

Etwas amüsiert blickte Vitulus den gerade erschienen Felix an. Dieser schien außer dem Beschneiden von Blumen noch weiteren Tätigkeiten nachzugehen. Zumindest wies ein kleiner Farbfleck auf seinem Handrücken darauf hin. Vitulus sah geflissentlich darüber hinweg und lächelte dem Pater Gentis der Flavier mit seinem besten Lächeln entgegen das er zustande bringen konnte.

"Ja, das entspricht absolut der Wahrheit. Du musst verstehen, wenn man selber soldatischen Tätigkeiten nachgeht, kommen andere Einsichten auf einen zu. In der Uniform sind wir Römer alle gleich und Standesunterschiede spielen erst im Privaten wieder eine Rolle. Natürlich ausschließlich der Centurionen und höheren Ränge..."

Dabei blickte er grinsend in Vesuvianus Richtung.

"Diese sind natürlich immer ein wenig gleicher.

Zudem war die Ernte auch wirklich gut und so köstlich wie eh und je, daher brauche ich mich über vermehrten Verzehr Claudischer Trauben keine Sorgen zu bereiten. Zudem wären da ja auch noch unsere heimischen Oliven, die auch äußerst genüsslich sind. Aber nun, ich wollte dich jetzt nicht mit solchen Themen langweilen...

Wie laufen die Geschäfte lieber Freund?"

Aufmundernt blickte Vitulus in Arbiters Richtung, als er ihn erblickte. Nebenher bemerkte er auch, dass sich einige weitere Gäste eingefunden hatten. Offenbar auch Prätorianerpräfekt Hungaricus, der Nachfolger seines Vaters, gleich an seinen in ganz Rom im Gespräch befindlichen Körpermaßen zu erkennen. Jedoch schien er immer noch kräftig zu sein, was man an seinem Gang erkennen konnte.

Vitulus griff sich derweil einiges zu essen, welches von allerlei herumwuselnden Sklaven gereicht wurde. Eine wahrlich gut geplante Sponsalia.

Vitulus sah auf, als es an seiner Türe klopfte. Gerade war er noch viel beschäftigt, hoffentlich würde es nichts langwieriges sein.

"Herein?"

Freundlich blickte Vitulus in Gracchus Gesicht. Nun gut, er würde sicher ein würdiger Mann für Antonia werden, wenn er kein guter Gastgeber war, so konnte er doch sehr überzeugend einen solchen Mimen, was für Vitulus im Endeffekt dasselbe bedeutete.

"Salve Gracchus, ein wahrhaft freudiger Tag!"

Er umarmte den Gracchus, wie es sich für einen baldigen Angehörigen der Familie gehörte. Dann ergriff er die Hand seiner Cousine und zog sie sanft neben Gracchus, entfernte sich zwei Schritte von ihnen und schaute bewundernd.

"Ein wirklich wunderbares Paar!

Aber... kommen wir erst einmal zur Ruhe."

Woraufhin er sich langsam zu seinem Platz begab, wo ihm auch sofort eine Sklavin ein Getränk anbat. Gerne nahm Vitulus einen Becher Wein zu sich. Es war derselbe gute Wein, den er noch von zuvor in Erinnerung hatte.

Würdevoll betraten die Claudier in größerer Anzahl den Raum in den sie geführt wurden. Die Sklaven stellten sich sogleich an die Ränder, während Vitulus nun erst einmal ausschau nach den Gastgebern hielt, die er sicherlich gleich begrüßen würde.

In seinen Sinus an der Toga steckte sich Vitulus noch einige Kleinigkeiten und auch Oliven hinzu, die er bis zu ihren Gastgebern verzehren würde. Nun ging eines nach dem anderen. Einige Sklaven schritten voran und öffnetten die Türen vorne und sicherten jeweils die Umgebung, während sie weiter voranschritten und sich immer mehr dem Anwesen der Flavier näherten.

Als der Zug der Claudier an der Porta der Flavier angelangt war, blieben diese davor stehen und der Sklave Primus schritt voran um zu klopfen. Vitulus nahm die Gelegenheit war seiner Cousine Antonia noch einmal beruhigend die Hand zu tätscheln. Sie waren da.

Vitulus schritt stampfend durch das Atrium um ihn zwei Sklaven, die noch hastig letzte Griffe an seiner Kleidung taten und zupften. Weiter um ihn herum seine viele seiner Verwandten, dabei auch seine Cousine Antonia, noch sichtlich nervös. Doch ihre Furcht würden sie noch überwinden. Schließlich geht es vorerst nur um die Verlobungsfeier. Vitulus schaute sich um.

"Alle soweit bereit?"

Vitulus sah sehr erstaunt auf den Prätorianer. Eine Ehre, doch was dort vonstatten gehen würde wusste er nicht... Nun, über seine Lippen würde nicht kommen was geschehen war. Er wusste zwar nicht, was er seiner Familie dazu sagen würde, aber nach diesem Treffen wüsste er sicherlich mehr und auch was er sagen darf und was nicht.

"Vielen dank für deine Nachricht. Übermittle dem Augustus, dass ich daran geehrt bin und daran teilnehmen werde. Aber eines möchte ich dir noch für den Weg mitgeben."

Er klatschte zweimal laut vernehmlich in die Hände.

"Primus!"

Etwas verschämt kam, etwas weiter hinter der Porta im Schatten verborgen der Sklave hervor.

"Bringe diesem Soldaten einige der guten Claudischen Trauben, dass er unterwegs Erfrischung findet."

Als die Trauben kurz darauf gebracht wurden, verabschiedete sich Vitulus militärisch vom Prätorianer.

Sehr verwundert blickte Vitulus zum offenbar wütenden Constantius, der gerade schnell in die Villa hineintrat, noch ehe er ihm eine Frage stellen konnte. Doch inzwischen hatte ihn der Prätorianer direkt angesprochen, daher wandte er sich nun ihm zu.

"Jawohl, der bin ich. Wollt ihr noch eintreten und sie mir dort überbringen oder habt ihr es eilig? Leider werde auch nicht sehr viel Zeit haben, weil wir heute wichtigen Anlässe anstehen."

Interessiert blickte er in richtung des Prätoriansers, während er sich weiter der Porta näherte und nun direkt dort stand.

Auch durch das Atrium fegten derweil Sklaven, die hecktisch die Kleidung der Mitglieder der Gens Claudia forttrugen um auch jeden entsprechend einzukleiden. Heute war der entscheidende Tag und jetzt begannen die Vorbereitungen.

Ein wenig gehetzt lief Vitulus auf die Porta zu. Es würde noch viel zu erledigen sein und bald würde die Verlobungsfeier für seine Cousine beginnen. An der Porta angekommen erblickte er einen Prätorianer an der Porta. Etwas verwundert näherte er sich dieser Szenerie.

"Salvete, wie kann ich euch helfen?"

Langsam trat der Sklave zur Casa, es war schon ein weiter Weg bisher. Wenigstens wurde er vom Anblick belohnt. Er wusste nicht, ob er den Empfänger hier würde empfangen können, immerhin war von ihm lange nichts mehr gehört worde, aber er gab seinen Brief schließlich hier ab.

Etwas gehetzt kam ein Sklave daher. Es schmeckte ihm gar nicht, dass er nun schon den ganzen Tag unterwegs war, erst recht schmerzte ihn der Anblick dieser Casa und ihr Zustand in den Augen. Schlimmer gar als diese Hütte der Tiberier... nun, er musste weiter und gab den Brief schnell ab und wandte sich um.

Etwas gehetzt kam der Sklave zurück.

"Ach und noch etwas. Dieses Schreiben ist für die Senatoren Lucius Aelius Quarto und Aelia Adria."

Ein Claudischer Sklave näherte sich mit hastigen Schritten der Palastwache.

"Dieser Brief soll bitte an den Augustus gehen. Vale."

Ein Sklave betrat den Landsitz, er war noch nie hier, doch es gefiel ihm gleich nicht. Er war froh dass er bald gehen würde.

+

Mit einem wehmütigen Blick streckte der Sklave 80 Sesterzen hin, die Trauben und Oliven hingegen hielt er nun umso versteckter unter seiner Kleidung. Die würde er sich nun selber für den Weg gönnen.