Ich nickte.
Richtig glücklich war ich über die Auskunft nicht. Primär machte ich mir einfach nur Sorgen um Gabriel und war damit offensichtlich alleine...
Trotzdem sprach ich nichts weiteres und kehrte zurück ins Vestibulum
Ich nickte.
Richtig glücklich war ich über die Auskunft nicht. Primär machte ich mir einfach nur Sorgen um Gabriel und war damit offensichtlich alleine...
Trotzdem sprach ich nichts weiteres und kehrte zurück ins Vestibulum
Schon zum zweiten Mal an diesem Tag platze ich in einen Raum in dem sich Falco befand.
"Herr, entschuldigen Sie, dass ich Sie störe. Gaius Caecilius Crassus befindet sich vor der Casa ud möchte Sie sprechen!
Dann druckste ich kurz...
"Außerdem, Herr...warte ich immernoch auf Anweisung, was mit Gabriel geschehen soll. Er wartet noch immer vor diesem fremden Haus und ich weiß nicht wie es um ihn steht, Herr...
"Ich nehme an Die gehören nicht zur Familia. Gedulden Sie sich bitte einen Moment, ich werde Falco suchen gehen.", ich ließ ihn nicht ins Vestibulum, da sich dort gerade kein anderer Sklave befand, der ein Auge auf ihn haben könnte.
Sattdessen bat ich ihn vor der Casa auf einer Steinbank PLatz zu nehmen.
Bevor ich mich auf die Suche nach meinem Herrn machte, brachte ich dem fremden schnell noch einen kleinen Tonkrug mit frischem, kühlen Wasser.
Vielleicht war er ja weit gereist?
Er bedankte sich für diese Erfrischung und ich eilte schnell zurück zu meinem Herrn...
Ich musterte den mir fremden Mann weiterhin. Wie ich von Gabriel gelernt hatte schien es ganz nützlich zu sein sich möglichst alle fremden Menschen hier gut einzuprägen.
"Ich befinde mich im Vestibulum, da ich auf meinen Herrn warte, Herr. Aber ich kann ihn für Sie suchen gehen!"
Victor ließ den Mann nicht aus den Augen und sabberte lange Fäden auf den Boden.
Da ich ja nun sowieso schon im Vestibulum herumlungerte und seit Stunden auf meinen Herren wartete, wollte ich wenigstens ein wenig meiner Arbeit tun.
So stand ich, als ich hörte wie es an der Tür klopfte, mühsam vom kalten Boden auf, tätschelte Victor den Kopf und eilte zur Türe.
Victor folgte mir bei Fuß.
Als ich die Türe von innen öffnete, bellte Victor plötzlich laut und tief mehrmals auf.
"Ksch!", fauchte ich ihn an und schob ihn mit meinem Fuß zur Seite.
"Mein Herr?", ich verbeugte mich leicht vor dem fremden Herren, der mir gegenüber stand. Verwundert musterte ich ihn dann. Wie war er nur gekleidet?
Ich betrat das Vestibulum, das Gabriel und ich erst vor einigen Stunden mit Victor verlassen hatten.
"Victor?", verwundert stellte ich fest, dass ich nur ein Mal rufen musste und schon schlappte Victor gemächlich auf mich zu.
"Hallo mein Kleiner", säuselte ich zart und setzte mich mit Victor an eine kleine Säule um auf meinen Herrn zu warten.
Mit Victor an meiner Seite fühlte ich mich schon um einiges wohler!
Ich war aufgewühlt und in Sorge um Gabriel als ich in meine kühle, dunkle Kammer zurück kehrte.
Rasch zündete ich meine kleine Lampe an und setzte mich auf meine Liege. Doch dort hielt es mich nicht lange.
Nervös lief ich im Kreis und konnte nicht ruhig bleiben.
Ich merkte, wie meine Finger anfingen zu zittern, so sehr bemühte ich mich ruhig zu bleiben und so sehr verging ich um Sorge um Gabriel.
Hier hielt ich es nicht aus...
Eilig kritzelte ich auf einem kleinen schmutzigen Stück Pergament mit Kohle eine Nachricht an meinen herrn und legte sie auf den Tisch.
Herr, ich warte im Vestibulum bei Victor. Salve - Aurea
Dann verließ ich meine Kammer und ging raschen SChrittes ins Vestibulum hinauf
Bevor ich mich aus dem Tablinum zurück zog teilte ich meinem Herren noch mit, dass ich den Weg zu jenem Haus mir gemerkt hatte und ich ihn gerne dort hin führen möge, wenn er Hilfe brauche.
Ich war noch immer sehr aufgelöst - nun vor allem auch aus Angst um Gabriel, den ich alleine in dieser Situation zurück gelassen hatte.
Was wohl im Moment dort vorging???
Marcus Didius Falco hatte nachdenklich gewirkt und da es mir als Sklavin nicht zustand an Entscheidungsprozessen teilzuhaben, erklärte ich, dass ich mich nun in meine Kammer zurück ziehen würde und dort auf weitere Anweisungen warten würde.
Dann entschwand ich aufgewühlt und mit bedrücktem Gesicht in meine Kammer.
Ich befolgte die Anweisung meines Herren und atmete noch mal durch.
"Herr, Victor und ich begleiteten den Sklaven Gabriel in die Stadt. Gabriel war wohl auf der Suche nach einem Herrn namens Lucius Didius Angelus. Victor führte uns in eine Gasse - wir hatten wohl ein Kleidungsstück des gesuchten Herren.
Ich soll Euch ausrichten Ihr müsst unbedingt Gabriel vertrauen, es käme ihm etwas sehr sonderbar vor an diesem Haus in dem Lucius Didius Angelus wohl verschwunden sein muss.
Mehr weiß ich leider nicht...
"HERR!!! HERR!!", keuchend rannte ich ins Tablinum ohne anzuklopfen.
"HERR", ich würdigte den mir unbekannten Mann eines flüchtigen Blickes und kam dann vor Marcus Didius Falco laut keuchend stehen.
Erschöpft stemmte ich mir meine Arme in die Hüften.
Victor legte sich mir sofort zu Füßen und sabberte den ganzen Boden voll.
"Wntschuldigt werter Herr! Ich habe eilige Nachricht!", plötzlich fiel mir nicht mehr ein, ob wir überhaupt Erlaubnis bekommen hatten die Casa zu verlassen.
Auch kam mir plötzlich alles sehr skurril und unwahr vor.
Marcus sah mich immer noch stumm und irritiert an.
Endlich kam ich wieder zu mehr Luft.
"Herr ich habe Nachricht von Gabriel. Glaubt mir, ich bin kaum involviert und muss Euch dennoch eine seltsame Nachricht überbringen. Hört...", plötzlich fiel mir wieder ein, dass wir nicht alleine waren und ich verstummte. Wer der fremde Herr war und wie er in die Familia involviert war, war mir nicht bekannt.
Ich wollte es Marcus überlassen wie ich fortzufahren hatte.
In der engen Gasse vor dem unbekannten Haus
Ich hatte wohl keine andere Wahl als Gabriels eindringlichen Anweisungen zu folgen. Stumm hatte ich ihm fest in die Augen geblickt.
"Achte auf Dich, Gabriel.", bat ich ihn und wandte mich zum Gehen. Kurz hielt ich inne, drehte mich wieder zu ihm und gab ihm einen leichten Kuss auf die linke Wange.
"Komm Victor!"
In der engen Gasse vor dem unbekannten Haus
Ich drängte mich enger an Gabriel und fasste seinen linken Arm. Verhohlen blickte ich mich um.
Was für ein düsteres Gässchen, fand ich.
Was genau Gabriel nun vorhatte blieb mir weiterhin schleierhaft. Auch hatten mir die vergangenen Jahre, die ich als Aulfesus ständige und innige Begleiterin in den höheren Schichten der Gesellschaft verbracht hatte, ein wenig die Vertrautheit mit solchen Umständen genommen.
In meiner früheren Jugend hatte ich mich oft durch solche Gassen getrieben, mittlerweile war mir dies ein wenig fremd und ich fühlte mich ziemlich unwohl.
"Und nun?", fragte ich Gabriel leise und ziemlich zerknirscht.
okay
"So so...avancierst Du zu Falcos persönlichem Detektiv???", fragte ich leicht schelmisch. Und blickte ihn von der Seite an.
Gabriel schien die Sache recht ernst zu nehmen, was ich kaum fassen konnte, hatte ich ihn doch eher so eingeschätzt, als sei ihm eigentlich alles egal - oder zumindest als trage er auf alles eine recht dicke Schicht Humor auf.
Ich beschloss der Sache als schmückendes Beiwerk mitzuwohnen und Gabriel einfach machen zu lassen.
"Du sprichst wahrlich in Rätseln, Gabriel...", schüttlete ich leicht den Kopf und lief hinter Victor, der Gabriel, zwar gemächlich, aber energisch hinter sich herzog ohne sich weiter umzublicken...
"Und WEM genau soll dieses Kleidungsstück gehören?", fragte ich eindringlich.
Unwohl war mir nicht. Ich liebte Spannung und Geheimnisse, aber eingeweiht wollte ich auf alle Fälle werden.
Ich hatte, als Gabriel das Vestibulum verlassen hatte, versucht Victor zu einem kleinen Spielchen zu überreden und mich hinter einer Säule versteckt. Als ich nach einiger Zeit des Wartens, in der nicht ein Geräusch erklungen war, vorsichtig hinter der Säule vorgelukt.
Victor saß wie zuvor auf demselben Platz und "lächelte" mich mit schräg gelegtem Kopf erwartungsvoll an.
Ich hatte also - Victor schien nicht Verstecke spielen zu wollen - eines meiner Haarbänder aus Leinen aus meiner Frisur gelöst und hatte animierend damit vor seinem Maul gewedelt.
Talpa - der Hund der Familie Aulfesus - hatte, wie sein Name "Maul" schon sagte, jedesmal begeistert in alles gebissen, was man ihm vor das Maul gehalten hatte und man konnte super mit ihm Kräftemessen spielen.
Victor hingegen...Victor roch kurz an meinem Haarband und begann dann träge, aber doch freudig mit seinem kurzen Schwanz zu wackeln.
Als Gabriel zurück kam war ich gerade damit beschäftigt mein Haarband zurück zu stecken und beobachtete leicht belustigt nun wiederrum Gabriels Versuche den Hund zu animieren.
"Wozu musst Du wissen wem dieses Kleidungsstück gehört?", fragte ich als mir plötzlich ein Gedanke durch den Kopf schoß...
"Moment - lass mich mal!", sagte ich eifrig und nahm Gabriel das Kleidungsstück aus der Hand, "Victor mein kleiner Speratus, würdest Du BITTE nach diesem Herrn suchen?", säuselte ich und kraulte Victor kräftig am Hals, "BITTE SUCH"
Völlig unerwartet erhob sich Victor behäbig von seiner Hinterhand und senkte die SChnauze suchend zu Boden.
"Ein vornehmer Hund - meinst Du nicht?", lächelte ich Gabriel freundlich an - und ein wenig triumphierend.
Ich saß immer noch neben Victor auf dem Boden und kraulte ihm beherzt den faltigen Bauch, seine Vorderbeine hatte er wie ein Karnikel angewinkelt und links und rechts lief Speichel zwischen seinen Lefzen hervor und zog lange Fäden.
Endlich schenkte ich meine Aufmerksamkeit wieder Gabriel, der mir seine Victor-Geschichte erzählte - woraufhin ich leicht grinste.
"Spazieren gehen? Auf eine besondere Art und Weise?, grinste ich Gabriel an und legte meine Stirn in Falten. Was meinte er nur? Wie ich Gabriel bisher kennen gelernt hatte und durch das freche Grinsen, das er nun aufgelegt hatte, vermutete ich gleich, dass es sich um etwas verbotenes handeln müsse....
Unwillkürlich musste ich lachen.
Ich musste so lachen, dass mir bald der Bauch weh tat und ich mich krümmte vor Schmerzen.
Durch meine tränendurchfluteten Augen sah ich verschwommen Victor auf dem Boden sitzen, einen riesigen, faltigen, grauen Hund mit gewaltigen Schlappohren, hängenden Lefzen, einem verzweifeltem Blick und Pfoten so groß wie Kinderhände.
Gabriel stand mit hängenden Armen neben Victor und starrte mich fassungslos an.
"Entschuldige, entschuldige!", keuchte ich mit bibbernder Stimme und wischte mir die Tränen aus den Augen.
"Entschuldige - dieser Hund...", fing ich an und musste wieder lachen. Aber diesmal hatte ich mich bald wieder im Griff und konnte endlich wieder normal reden:
"Speratus - Ich liebe ihn! Was für ein Hund!, säuselte ich und ging jetzt auf die Knie. Victor beäugte mich misstrauisch durch seine kleinen Augen und legte den Kopf schief, als ich auf Knien auf ihn zu rutschte.
"Ein Wachhund?", lachte ich Gabriel an, als sich Victor kurz bevor ich ihn erreicht hatte auf die Seite fallen ließ und mir hingebungsvoll den Bauch entgegenstreckte um sich kraulen zu lassen.
Ich versagte ihm diesen Wunsch natürlich nicht!
Ich spürte mein Herz in meiner Brust aufgeregt klopfen.
Wie sehr ich Tiere und Hunde insbesondere nur liebte!
Gabriel rief nach Victor und ich stellte mir einen großen schwarzen Hund mit langen Haaren vor - wie ihn die Zigeune, die ich auf meiner Reise nach Rom oft als Wegelagerer angetroffen hatte - bei sich zu führen pflegten.
Aufgeregt blickte ich in alle Ecken des Vestibulums.
"Ein Hund?", kreischte ich fast schon und versuchte schnell meine Stimme wieder zu beruhigen.
Ich liebte Hunde.
"Ich liebe Hunde. Wer sorgt sich um ihn?", fragte ich interessiert mit einer kleinen Hoffnung im Hinterkopf und doch wohlwissend, dass das versorgen von Hunden, genau wie das von Pferden, reine Männersache war.
Gabriel war schon weiter gelaufen. Plötzlich fiel mir auf, dass meine Hand noch immer in seiner lag und ich zog sie rasch und dabei versucht beiläufig zurück. Schnell fuhr ich mir mit beiden Händen durch die locker zusammen gesteckten Haare - so als hätte ich beide Hände dringend für diese Aufgabe benötigt.
Dann holte ich Gabriel mit zwei rascheren Schritten wieder auf.