Beiträge von Marcus Vinicius Hungaricus

    Auf diesen Einwand hatte er gewartet.


    Bist du dir sicher? Wer sagt denn, daß es nicht doch welche gibt, die diesem Irrsinn, Glauben will ich das ja gar nicht nennen, anhängen und es nur verheimlichen?


    Und die, die es heimlich tun, die sind noch die schlimmsten! Denn sie stören die göttliche Ordnung, ja die Pax Deorum!

    Sehr schön.sagte Hungi. Selbstverständlich war er für die Weiterbeschäftigung seiner Frau. Da war sie unter tags außer Haus und er konnte seine Ruhe haben. :]
    Mit kritischem Blick schaute er durch die Runde. Es würde doch wohl keiner gegen seine Frau als Auctrix sprechen? Falls doch, so wäre das eine sehr schlechte und vor allem ungesunde Entscheidung... :evil:

    Überrascht schaut Hungi sein Gegenüber an. Hatte er sich zu subtil ausgedrückt? Oder... er machte sich gedanklich ein paar Notizen.


    Du bist Advocatus Imperialis! begann er wieder. Du hast ausgezeichnete Kontakte zu den ermittelnden Behörden. Und du kennst dieses christenfreundliche Gesetz, das der Imperator erlassen hat.

    Vor allem Sklaven, alleine daran sieht man schon, was ein ehrlicher Römer von dieser Sekte halten soll. Beten einen Menschen an, lächerlich... und eine Frechheit unseren Göttern gegenüber.


    Die Verachtung in seinen Worten war kaum zu überhören.


    Da sieht man aber schon das Problem. Ich erinnere mich an Schaudern an den Sklavenaufstand von Spartacus und ich wette, daß wir noch mit Aufständen rechnen müssen. Und dieser Zimmermann... unglaublich, ein Häuslbauer wird angebetet ... der war doch ein Judäer und von dort ist wirklich noch nichts Gutes gekommen.

    Die Summe von 200 Sesterzen animierte Hungi zu einem belustigten Schmunzeln. Für diesen Betrag würde er nicht mal vor die Haustüre gehen, der Tisch, auf dem die Weinbecher standen, hatte mehr gekostet. Oh, die Weinbecher waren ja schon da. Sagenhaft, er hatte es gar nicht mitgekriegt. Und warum war noch nichts eingeschenkt worden? Ein strafender Blick zum Sklaven später setzte sich dieser tatsächlich in Bewegung und prompt hatten die zwei hohen Herrschaften je einen Becher überreicht bekommen.


    Ähja, wo waren sie geblieben? Genau, die 200 Sesterzen.


    Aha. Für Menschen unseres Standes wohl eher ein symbolischer Betrag, nicht wahr?

    Erster Punkt abgehakt. Schön.


    Auch mein zweites Anliegen stammt aus dem Senat. Im Zuge der Auflösung der Sparkonten hat der Senat sich Gedanken über die momentane Steuerlage gemacht. So ziemlich alle Senatoren waren sich einig, daß die momentanen Steuern zu hoch wären und die Plebejer gleich welchen Standes kaum Möglichkeiten hätten, ohne ein steuerfreies Sparkonto sich etwas auf die hohe Kante zu legen.


    Na toll, jetzt erst kam Hungi drauf, daß er die Steuerpolitik des Kaisers kritisierte. Er hoffte, daß der Imperator die gar nicht so subtile Anmerkung überhörte.


    In langwierigen Sitzungen haben wir daher versucht, ein Steuersystem zu kreieren, der dieser Überlegung standhalten kann, der aber ebenfalls keine Löcher in die Staatskasse reissen soll.


    Mal sehen, ob das Interesse des Kaisers geweckt war, oder der Imperator ihn aus dem Palast schmeißen ließ. ;)

    Hungi schüttelte den Kopf. Keiner seiner Klienten war unter den Kandidaten. Er war aber immer wieder gespannt, welcher nichtsnutzige Senatorensohn den Sprung in die oberste Etage schaffte. Ob sein Sohn auch mal dabei sein wird, natürlich unter der Voraussetzung, daß er eines Tages einen Sohn haben wird? Mit dieser Überlegung stand sein Abendprogramm fest. Und das der nächsten Tage.

    Hungi schaute Macer etwas befremdet an.


    Naja, einige Themen sind ja schon im vorhinein bekannt.


    Sim-Off:

    Hm, gute Frage. :D Eigentlich dachte ich mir schon, daß wir simon Themen im voraus wissen und wir die Diskussionen zu einem späteren Zeitpunkt fortführen, wir aber zu faul sind, das simon so auszuspielen.

    Im ersten Moment wollte Hungi sich schon nach vor beugen, doch er hatte nichts zu verbergen, es wäre also reichlich unangemessen gewesen. So blieb er ruhig angelehnt sitzen und sprach, nachdem er einen Schluck genommen hatte:


    Sicher hast du schon von diesen Leuten gehört, die einen Zimmermann anbeten... Ich glaube, sie nennen sich Christianer.

    In so einem Fall werde ich selbstverständlich auf dich zurückkommen. vervollständigte Hungi den Satz seines Gastes.


    In der Zwischenzeit war auch schon ein Sklave aufgetaucht mit den absolut notwendigen Dingen des Lebens: Wasser und vor allem Wein. Der Sklave schenkte ein und reichte den beiden wichtigen Herrschaften die Becher.


    Hungi lehnte sich zurück. Ihm war eine Idee gekommen, etwas, was seiner Meinung nach schon zu lange nicht mehr verfolgt wurde.


    Tatsächlich könntest du etwas tun, was allerdings weniger mit dem Senat zusammenhängt.

    Überrascht wandte Hungi sich um.


    Die Götter mögen mit dir sein, mein Imperator. Tatsächlich bin ich nicht auf einen Plausch gekommen, wenngleich ich einmal auf diese Ehre hoffe. Ein Schmunzeln legte sich auf sein Gesicht.


    Ich bin wegen zweier Dinge gekommen. Zunächst möchte ich ein Schreiben des Senats überbringen.


    Er trat zum Kaiser und übergab das Genannte.



    Der Senat empfiehlt Auszeichnungen für folgende ehemalige Magistrate:


    Cursus Honorum 04/06


    Prätrix Tiberia Livia
    Tribunus Plebis Marcus Vinicius Lucianus
    Aedilis Curulis Lucius Flavius Furianus
    Aedilis Plebeii Spurius Purgitius Macer
    Quaestor Caius Helvetius Tacitus
    Quaestor Decimus Pompeius Strabo



    Cursus Honorum 06/06


    Tribunus Plebis Lucius Annaeus Florus
    Quaestor Quintus Tiberius Vitamalacus
    Quaestrix Artoria Medeia
    Quaestor Titus Petronius Varus

    Hungi nickte kurz, bot seinem Besucher einen Sitzplatz an und setzte sich ebenfalls.


    Es ist wohl richtig, daß der Quaestor Consulum der Helfer eines Consuls ist und dieser zugleich der Vorsteher des Senats darstellt. Doch in Zeiten, wo kein Consul gewählt wurde, ist ja der Censor - in der heutigen Zeit unser Imperator - der Vertreter des Consuls. Insofern bin ich jetzt ein wenig überfragt: inwiefern kannst du mir deine Hilfe anbieten?

    Alte Zicke. Zu hart gewählt? Neeeeein, dieses Weibstück konnte den süßesten mulsum zu der sauersten Kellerkleschn verwandeln. Innerlich schlug er sich vor den Kopf, ging da seine Frau ohne Anstand vor ihm in die Curia, mit ihrem süßen kleinen wackelnden Hintern, 4 Fuß rechts, 3 Fuß links. Unglaublich, was die sich einbildete. Peinlich diese Aktion, wirklich peinlich. Und deswegen (und zusätzlich wegen ihres Blickes) ließ sich Hungi schön Zeit, er hatte sie und wollte sich wirklich nicht abhetzen. Erst recht nicht wegen ihr.

    Hungi selbst hatte sich noch nicht so ganz an das ständige Tragen der Toga gewöhnt und wußte inzwischen schon längst, warum er so lange dem Militär treu geblieben war. Aber zu einem solchen Anlaß wäre es unverzeihlich gewesen mit lediglich einer Tunika aufzutauchen, geschweige denn wie seine Frau auf ein solches Ansinnen reagiert hätte.


    Ganz im Gegenteil. Wir freuen uns über die Einladung. Schon alleine deswegen, weil er diese Zeremonien schon hinter sich hatte. Es wäre unverzeihlich gewesen, wenn wir nicht gekommen wären, nicht nur wegen des gesellschaftlichen Ranges der beiden Hauptpersonen... er nickte dem Flavier zu, ... sondern auch der hübschen Braut wegen. Hungi wandte sich der Claudierin zu und lächelte, versuchte sich dabei aber zurückzuhalten. Er hatte keine Lust auf Stress mit seiner Frau, die hatte er ohnehin genug.