Ganz so war es nicht. Die Welt konnte er sich auch nicht kaufen, wenngleich er wirklich keine Angst vor der Zukunft zu haben brauchte, finanziell gesehen. Es sei denn natürlich, es passierte irgendwas wirklich gravierendes, aber sogar dann hatte er ein funktionierendes Netzwerk, vor allem seit seiner Heirat.
Etwas erstaunt über den Redeschwall seines Senatskollegen grinste er ein wenig. Ah, danke für den Wein. Ich würde sagen, den verkosten wir gleich oder? Aber zuerst machen wir es uns erst einmal gemütlich. Begleite mich doch ins Triclinium. Mit diesen Worten setzte er sich in die eben genannte Richtung in Bewegung. Ein Fingerwink in die Richtung der mitgebrachten Amphore veranlasste einen Sklaven, sich mit leisen Schritten zu nähern und eben jenes Gefäß hinter den hohen Herrschaften zu tragen. Diese mussten nicht weit gehen, gleich neben dem Atrium war ein Raum, der mit zwei Liegen und einem niedrigen Tisch ausgestattet war, nebst anderem Mobiliar wie eine kleine Truhe und zwei Beistelltischen zur Ablage der Weinbecher gleich neben den Liegen. Die obligatorischen Kohlebecken durften natürlich auch nicht fehlen, wenngleich die gerade nicht benutzt wurden. Licht strömte dank eines nach Süden ausgerichteten Fensters hinein und erhellte den nach römischem Geschmack ausgemalten Raum, wobei die klar vorherrschende Farbe Grün war.
Bestimmt suchte er sich die Liege aus, die gegenüber dem Eingang stand. Eine alte Angewohnheit, noch von den Prätorianern. Nimm Platz, mein Freund. sagte er und tat selbst das gleiche. Lucilla ist also noch immer in Gallien? Faszinierend. Meine Frau würde mich beinhart alleine dort lassen, wenn ich je dorthin versetzt werden würde. Mit großer Not kann ich sie gerade noch mit Mogontiacum zufriedenstellen. Billig ist das nicht gerade.