Beiträge von Marcus Vinicius Hungaricus
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Aurelius Ursus... Aurelius Ursus... der Name sagte ihm was. Sicher über seinen Klienten, aber mehr wollte ihm beim besten Willen ad hoc nicht einfallen. Hungi hätte jetzt länger darüber grübeln können, war aber etwas zu pragmatisch veranlagt, daher entschied er, daß der Aurelius wohl nicht so wichtig gewesen sein könnte, denn sonst hätte Hungi sich ihn ja gemerkt.
Ein sehr guter Einwand. stimmte er seiner Ex-Frau zu. Der Cursus Iuris ist ja genauso angelegt. Ich weiß es nicht, wie es Mattiacus hält, aber als ich noch Prüfer war, wurde jedem Kandidaten ein eigener Sachverhalt zur Beurteilung vorgelegt und auch die Fragen variierten. Dies war möglich - wenn auch manchmal schwierig, weil die Zahl jener, die sich in der Juristerei üben wollen, relativ gering war. Beim CRV hingegen ist die Menge an Prüflingen ungleich größer. Wie willst du das kompensieren? Ein etwaiger Fragenkatalog müsste schon immens groß angelegt sein, um Schummeleien wirksam entgegentreten zu können.
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Auch Hungi setzte sich gemütlich hin und lauschte dem, was nun folgen wollte. Allerdings legte sich seine Stirn in Falten, als er den ersten Tagesordnungspunkt - wenn es denn der erste von mehreren war - hörte. Nur wegen einer möglichen Stellenausschreibung war dieses Treffen anberaumt worden? Nein, das konnte er sich nicht vorstellen.
Die Attraktivität der Schola hat eingebüßt, weil die Lehrer ein größeres Pensum zu bewältigen haben als vorher? fragte er sicherheitshalber nach, weil der Sinn erschloss sich ihm nicht ganz, das heißt, eigentlich überhaupt nicht. Schweben dir Lehrer für bestimmte Fachbereiche vor?
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In seiner Weisheit... natürlich, natürlich. Hungi machte keinen Hehl aus seinem Unglauben, daß hier alleine der Kaiser in all seiner Weisheit bei dieser Beförderung das Sagen hatte. Na denn, ihm konnte es - vorerst - recht sein. Und da er keinen Grund sah, noch länger in diesem Officium zu verweilen mit diesem Ausbund an Überheblichkeit, begann er mit seiner Verabschiedung.
In diesem Fall werde ich dich nun gern allein lassen. Vale bene, Vescularius. Einen Augenblick überlegte er, ob er ihm noch göttlichen Beistand wünschen sollte, aber letztendlich überwog seine Kinderstube. Mögen die Götter dir die Arbeit angenehm machen. Ohne weitere Worte verließ er das Officium und in weiterer Folge die Castra - als Privatmann. Die Arbeit würde er sicher nicht vermissen.
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Zitat
Original von Medicus Germanicus Avarus
"Vielleicht willst du hinzugewonnene Freizeit vermehrt in der Bibliothek verbringen. Da darf man doch ein bischen werben..." Er zwinkerte und war schlagartig wieder ernst. "Es muß sich etwas tun, dafür sind Anstrengungen nötig und Für- wie Gegensprecher gewünscht."Auch Hungi nahm einen dargebotenen Becher mit dem obligatorischen Spritzer drinnen und musterte seinen Senatskollegen schmunzelnd. Hinzugewonnene Freizeit? Du beliebst zu scherzen. Ab jetzt sind meine Tage wieder gefüllt mit gesellschaftlichen Verpflichtungen. Er nahm einen Schluck. Anstrengungen? Welcher Art? fragte er eher überflüssigerweise, denn er war sich sicher, daß Avarus bald mit dem offiziellen Teil des Conviviums beginnen würde.
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<-- Wochenende. Wünsche selbiges schönes.
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Hungi war gerade in die Arbeit vertieft, als der neue Praefectus Urbi gelinde gesagt etwas rüde in sein Officium hereinpolterte. Es war also soweit, dies waren seine letzten Augenblicke als Praefectus Urbi. Er folgte dem Blick des Vesculariers aus dem Fenster hinaus, strahlend und heiß war es, in der Tat. Ein idealer Tag, um einen mußevollen Tag auf seinem Landgut oder - wenn ein solches fehlte oder man aus anderen Gründen in der ewigen Stadt sein mußte - in den Thermen zu verbringen, in kühlem Wasser. Das dumme war nur, geruhsame Tage hatte Hungi schon lange nicht mehr gehabt. Ob er sich an die ereignislose Zeit gewöhnen konnte?
Diese nur wenige Augenblicke dauernden Gedanken schloss er ab und schaute sein Gegenüber an. Die Urkunde vor ihm bedachte er nur mit einem kurzen Blick. Salve, Praefectus Urbi. grüßte er den Vescularier trocken. Hungi mochte ihn nicht. Die präpotente Art des Vescularius widerte ihn an. So verhielt man sich nicht einem Consular gegenüber, der zudem mit dem Kaiserhaus verschwägert war. Aber was sollte er auch erwarten, der Kaiser selber war Hungi gegenüber auch nicht gerade mit ausgesuchter Höflichkeit entgegengetreten. Heute ist es also soweit? Nun gut. Hungi stand von seinem Sessel auf und trat hinter dem Schreibtisch hervor. Ich bin mir sicher, du willst sofort dein Amt antreten? fragte er mit einem spöttischen Lächeln, denn von nichts anderem ging er aus. Bitte sehr, nimm doch Platz. Ich hoffe, du wirst dich schnell eingewöhnen. log Hungi. Falls du Fragen hast, kannst du dich gerne an mich wenden, obwohl ich mir sicher bin, daß jegliche Fragen meine... das heißt, jetzt sind es ja deine Adlati dir diese sicher genauso gut beantworten können.
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Zitat
Original von Medicus Germanicus Avarus
Avarus ... wartete gespannt weiter, ob weitere Honoren der Schule der Einladung folgten.In der Tat, einer folgte sogar. Es war Hungi, der als nächstes in die Schola eintrat und gleich zu seinem alten Bekannten Avarus ging, nicht ohne jene grüßend zu nicken, die er auf dem Weg dorthin sah.
Salve, Germanicus. Wie geht es deiner Frau? Hat sie schon entbunden? fragte er in gleichem Maße höflich wie interessiert. Immerhin war Lucilla eine seiner Klientinnen und schon seit langem mit ihr freundschaftlich verbunden. Ich war überrascht, als ich deine Einladung zu diesem Ereignis gelesen habe. Immerhin bin ich ja schon lange nicht mehr an der Schola tätig.
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Der tote Knacker wird nicht nur ermahnt, er wird auch gleich mit verwarnt.
Zunächst einmal: Grüß dich, altes Haus.
Wir haben nur ein Problem mit deiner Anmeldung: Laut den Spielregeln ist es nicht möglich, sich als Sohn eines verstorbenen Senators anzumelden. Eigentlich hätte dich Magnus darauf hinweisen sollen. -
Und ein anderer Brief wurde abgeliefert.
An den
Procurator a memoria
Appius Tiberius IuvenalisSalve Tiberius,
wie du sicher weißt, ist das letzte Consilium principis schon eine Weile her. Ich möchte dich daher bitten, folgende Personen dem Kaiser für eine Standeserhebung vorzuschlagen. Zum einen wär dies Marcus Aurelius Corvinus, der in der vorigen Amtsperiode als Quaestor Urbanus tätig war und bereits seit einiger Zeit Mitglied des Collegium Septemvirorum ist. Zudem zeichnet er sich als Auctor für die Acta Diurna verantwortlich. Meiner bescheidenen Meinung nach wäre Aurelius eine Bereicherung für den Senat.
Zum zweiten schlage ich Decimus Annaeus Varus für eine Erhebung in den Ordo Equester vor. Annaeus hat sich als Duumvir von Mantua verdient gemacht und ist derzeit Praefectus Vehiculorum des Cursus Publicus in Italia.
Zuletzt möchte ich noch Caius Furius Helios erwähnen, den ich allerdings nicht für eine Standeserhebung vorschlagen möchte. Dieser ist derzeit Praefectus Portuensis in Hispania Tarraconensis und war zuvor Regionarius ebendort. Furius hegt den Wunsch, in die Legio XXII Deiotariana einzutreten und dem Kaiser als Tribun zu dienen. Ich kann dieses Ansinnen nur unterstützen und möchte hierbei erwähnen, daß Furius vor seiner Anstellung in Hispania hier in Rom bei den Vigiles tätig war und die Vigiles als Praefectus Castrorum verließ.
Ich stehe für nähere Nachfragen zu diesen meinen Klienten selbstverständlich zur Verfügung, sollten diese gewünscht sein.Mögen die Götter mit dir sein und unserem Kaiser bei seiner schwierigen Aufgabe helfend unter die Arme greifen.
M. Vinicius Hungaricus
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Vor einiger Zeit hatte er Post von seinem Klienten aus Hispania bekommen, doch aus verschiedenen Gründen ließ die Beantwortung auf sich warten.
Caius Furius Helios
Praefectus Portuensis - Regio Hispania TarraconensisSalve Furius,
Ich habe mit Freude deinen Brief gelesen und bin froh, daß du dich nach langer Krankheit wieder auf dem Weg der Besserung befindest. Dein Ansinnen nach Luftveränderung ägyptischer Art kann ich verstehen und werde versuchen, dein Begehren zu einem erfolgreichen Ende zu verhelfen. Doch du tust gut daran, nicht voreilig deine Koffer zu packen, der neue Kaiser, Valerian, ist noch geschwächt von seiner Krankheit und lässt Audienzen nur selten zu. Auch ein Consilium principis wurde bis dato noch nicht einberufen, in welchem Forum ich deinen Wunsch noch am besten einbringen könnte. Generell weht politisch gesehen ein anderer Wind in Rom und wir sind alle gespannt, in welche Richtung dieser Wind zeigen wird.
Meiner Tochter geht es prächtig, sie entwickelt sich bestens, der Verlust ihrer Mutter dürfte sie, da sie ja nur wenige Monate alt war, als meine Frau starb, nur wenig mitgenommen haben. Allein der Umstand, daß die Götter mir nur eine Tochter anstatt des erhofften Sohnes geschenkt haben, betrübt mich ein wenig, es ist wohl an der Zeit für mich, mich erneut nach einer geeigneten Frau umzusehen. Da du in deinem Brief auch wegen deiner Familie angefragt hast, habe ich mir die Freiheit genommen, ein wenig nachzuhaken. Leider waren meine Boten nicht vollkommen erfolgreich. So kann ich dir zwar berichten, daß deine Schwester wohlauf ist, doch über deinen Sohn liegen mir keine Nachrichten vor. Selbstverständlich habe ich meine Untergebenen angewiesen, weiterhin Augen und Ohren offen zu halten.
So schließe ich diesen Brief und wünsche dir eine kurze Zeit der Genesung. Mögen die Götter mit dir sein.
Vale bene
M. Vinicius HungaricusNachdem er alle seine Korrespondenzen erledigt hatte, ließ er einen Boten kommen, der die Briefe an den Cursus Publicus weiterleiten sollte.
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Ahja, da war ein Denkfehler, wie Hungi tatsächlich bemerkte. Da er dies aber in seiner Eitelkeit nicht zugeben wollte, schwafelte er halt herum und brachte die denkbar weiteste Möglichkeit ein, die ihm gerade einfiel.
Weil es möglich sein kann, daß der Senat nach einer Klärung der Verhältnisse dem Flavius den Sitz des Proconsuls erneut anbietet und es ebenso gut möglich sein kann, daß Flavius diesen Sitz erneut annimmt.
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Auch Hungi hatte den aktuellen Gesetzestext nicht im Kopf, warum auch, Gesetze werden ja niedergeschrieben, damit man sie sich nicht merken mußte.
Ich stimme bedingt meinen Vorrednern zu. Bedingt, weil es mir schwer fällt, einfach nur aufgrund einmaligen Hörens der Änderungen eine qualifizierte Meinung abzugeben. Rein formal kann ich jedoch schon anmerken, daß es nicht nötig ist, für jeden Satz einen eigenen Absatz zu erstellen. Weiters hapert es ein wenig mit der Formulierung, aber das nur am Rande. Etwas, was mir jedoch jetzt beim ersten Hören auffällt: Der Procurator soll laut dem neuen Entwurf für die Kontrolle von Provinz-, Regio- und Stadtkassen zuständig sein. Es fällt mir ein wenig schwer zu glauben, daß es für einen einzelnen Procurator auch nur irgendwie möglich sein soll, sich die Bücher einer jeden einzelnen Stadt ordentlich anzusehen, ohne sich dabei zerreissen zu müssen. Dann, welche Städte hier gemeint sein sollen, immerhin haben wir ja verschiedene Arten von Städten mit verschiedener Art Stadtrecht. Ich bin der Meinung, für die Stadtkassen sind die Duumviri zuständig, der Procurator würde - so der Senat die Intention des Flavius befürwortet - genug mit Provinz- und Regiokassen zu tun haben.
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Hungi wußte im ersten Moment nicht, ob er genervt oder erfreut sein sollte. Ersteres, weil dieses wirklich grauenhafte Gesetz diskutiert wurde, letzteres, weil es endlich geändert werden sollte. Er wußte sogar noch, wer dafür verantwortlich war, Hungi selbst war es definitiv nicht.
Kleiner Einwurf am Rande: Warum sollte ein Amt unbesetzt bleiben, weil es zuwenige Kandidaten gibt? Diesen Satz kann man meines Erachtens nach bedenkenlos streichen. Immerhin sitzen hier mehrere hundert Senatoren herum.
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Seine rechte Augenbraue wanderte nach oben, als er den Brief des Flaviers hörte und die linke tat das gleiche, als er die Wortmeldungen des Avarus und seines Klienten vernahm.
Begründete Zweifel an dessen Amtsführung oder nicht, er hat auf alle Fälle seinen Stuhl angeboten. Wenn ich mich richtig erinnere, wollte der Senat Flavius Furianus ohnehin nicht allzu lange nach Hispania entsenden, daher stellt sich für mich vor allem die Frage nach seinem Nachfolger oder - sofern der Senat dem Flavius weiterhin das Vertrauen ausspricht - einen interimistischen Vorsteher der Provinz, sei es in der regulären Funktion als Proconsul oder der eines Correctors. Wobei letzteres ein Armutszeugnis für den Senat wäre, da war er sich sicher.
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<-- Wochenende. Wünsche selbiges schönes.
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Winner-joiner is noch das höflichste, was mir dazu einfällt.
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Hungi hörte sich alle Vorschläge in Ruhe an... und es war ihm reichlich egal. Also beschloß er für sich, jener Partei beizupflichten, die die meisten Stimmen hinter sich vereinigte.