Beiträge von Gaius Decimus Maior

    Bei der morgentlichen Post in den Domus Augustana fand sich auch dieser Brief aus Germanien, der von einem Boten im Auftrag des Magister Officiorum überbracht wurde.



    Iulia Ulpia Drusilla, Domus Augustana, Roma, Italia


    Ehrenwerte Augusta,


    ich danke Dir für Dein Schreiben, welches mich dieser Tage durch meinen Cousin Duccius Munatianus ereilte. Ich hoffe, das Tier bereitet Dir Freude.


    Was das Edikt betrifft wartet man hier gespannt auf das Urteil, doch wurden Gerüchte laut, nachdem sich die Verhandlung immer weiter hinauszögerte, wenn auch niemand einen Grund dazu benennen konnte. Hier und da wurde dadurch etwas Unmut laut, doch vertrauen alle auf das gerechte Urteil des Imperators und sind überzeugt davon, dass er weiss, was das Richtige ist.


    Was meine persönlichen Interessen und die Zurückstellung derer betrifft, so bin ich derzeit guter Dinge einen Nachfolger gefunden zu haben. Zwar werden es erst die nächsten Wochen endgültig zeigen, aber vielleicht schon im neuen Jahr wird Mogontiacum einen neuen Duumvir haben. Auch sonst erhoffe ich mir im kommenden Jahr einige Entwicklungen, sowohl im beruflichen, als auch im privaten Sektor. Womit ich bei zwei Anliegen bin, die jeweils direkt oder indirekt Dich betreffen, Ehrenwerte.


    Das erste Anliegen betrifft eine Einladung, die ich schon einmal aussprach, die Stadt Mogontiacum und die Provinz noch einmal zu besuchen. Du erwähntest, dass Du dies gerne im kommenden Frühjahr tun möchtest. In diesem Zusammenhang möchte ich Dich hiermit also noch einmal für das Frühjahr nach Germanien laden. Die Stadt würde sich sehr freuen und es wäre eine große Ehre.


    Das zweite Anliegen betrifft Dich als Patronin, denn ich möchte Dich um etwas bitten. Ich weiss, dass diese Bitte vielleicht nicht dem normalen Weg entspricht, aber angesichts der Umstände hoffe ich auf Dein Verständnis. In der Regio Superior ist ein Mann mit Namen Marcus Annaeus Scipio der Centurio Statorum. Er dient in der Legio II unter dem Legaten Meridius, leistet aber als CS hervorragende Arbeit, so konnte er schon diverse Fälle mit Erfolg bearbeiten und geniesst in der gesamten Regio höchstes Ansehen und Respekt, besonders bei den Händlern und in den Verwaltungen, mit denen er zusammenarbeitet um die Verbrechensstatistik so klein wie möglich zu halten und Präventiv zu arbeiten. Normalerweise verhält es sich so, dass sein Kommandant für ihn sprechen müsste um ihn für den Ordo Equester vorzuschlagen, doch angesichts der Tatsache, dass ich im Rahmen meiner Tätigkeit viel mit ihm und seiner Arbeit zu tun habe, erlaube ich mir, dies zu tun.
    Zumal diese Bitte nicht ganz uneigennützig ist, da meine Cousine Duccia Verina und er gerne heiraten würden und ich gerne mein Bestmöglichstes tun möchte um dieser Liebe den Wunsch zu erfüllen. Deshalb, Patronin, erhoffe ich Deine Hilfe und Unterstützung für einen fähigen Mann aus einer angesehenen Gens, dessen Vetter Lucius Annaeus Florus bereits ein angesehener Mann des Imperiums ist.


    In der Hoffnung, dass diese Bitte erfüllt werden kann und auch die Einladung mit Wohlwollen bedacht wird, beschliesse ich nun meinen Brief fürs Erste.


    Mögen die Nornen stets wohlwollend über Dich wachen.


    In tiefer Ehrerbietung


    Valentin Duccius Germanicus


    /edit: Sig

    Am Tag nach den Wahlen, war ich in der Casa, als ich am Hausaltar vorbeikam. Ich versuchte mich zurückzuerinnern, wann ich das letzt Mal ein Gebet zu den Göttern gesprochen hatte oder den Ahnen gedacht hatte. Aber es gelang mir nicht. Offensichtlich war der letzte Besuch des Aras wirklich schon ewig her und deshalb begab ich mich zu ihm.
    Ich entzündete einige Räucherstäbchen, began damit einige Gewürze in der bereitgestellten Feuerschale zu opfern und ein Gebet zu sprechen.


    Ich dankte den Göttern für den guten Ausgang der Wahl und sprach für die von uns gegangenen Ahnen.


    Zum Schluss bat ich für die Gesundheit der ganzen Verwandtschaft und meiner Freunde.


    Als die Opfergaben niedergebrannt waren, verließ ich den Raum wieder.

    Die Tage der Wahlen waren zu Ende gegangen und das Wahlergebnis stand fest. Mir fiel ein Stein vom Herzen, als ich das Ergebnis sah und meinen Namen auf der Liste erblickte.
    Am selben Tag begab ich mich deshalb noch auf das Forum, stieg auf die Rednerbühne und wartete bis genug Menschen versammelt waren.


    Volk von Rom, Quiriten!


    Die Wahl ist zu Ende und glücklich stehe ich als gewählter Magistrat vor euch. Ich danke für euer, in mich gesetztes Vertrauen.

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    An Marcus Vinicius Hungaricus
    Casa Vinicia - Roma


    Gaius Decimus Maior Vinicio Hungarico s.d.


    Im Auftrag des Kaisers schreibe ich dir in deiner Funktion als Princeps Senatus. Es geht um die Lex Plebiscita Octavia. Der Kaiser ersucht deinen Rat, was die Aufhebung des Plebiszits angeht, da der Senat nachdem er dessen Unwirksamkeit erkannte, von einer Abschaffung abgeraten hat.
    Ich bitte, die Antwort entweder brieflich, oder mündlich in Form einer Audienz zu bringen.


    vale,



    Gaius Decimus Maior
    Magister Officiorum – Officium Imperatoris


    Den Brief an die Auctrix hatte ich bereits verschickt und so nahm ich den nächsten Auftrag, gewohnt routiniert entgegen.
    Ach, noch ein Brief in die Casa Vinicia!?, dachte ich mir und nickte dem Boten zu, er könne sich zurückziehen, nachdem ich mir das Wichtigste notiert hatte.

    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    An Tiberia Livia
    Casa Vinicia - Roma


    Gaius Decimus Maior Liviae s.d.


    Anbei habe ich einige Änderungen des Codex Universalis mitgeschickt. Die Änderungen betreffen die Paragraphen, die die Arbeit der Acta Diurna regeln. Der Kaiser wünscht eine schriftliche oder mündliche Stellungnahme zu diesen.
    Um gegebenenfalls einen Audienztermin zu erhalten, melde dich bitte im Officium des Magister Officiorum.


    vale,



    Gaius Decimus Maior
    Magister Officiorum – Officium Imperatoris



    Neufassungsvorschlag am § 7.2 Acta Diurna


    (3) Für die in der Acta Diurna veröffentlichten Artikel trägt der Auctor für alle Ressorts die volle Verantwortung. Ausnahmen davon werden durch das Impressum der Acta Diurna für jede Ausgabe einzeln geregelt.


    (4) Die Artikel der Acta Diurna mit Ausnahme von namentlich gekennzeichneten persönlichen Kommentaren der Redakteure haben das Kriterium der Kaisertreue zu erfüllen.

    Nun es war mir ein Vergnügen, dich wieder getroffen zu haben., sagte ich und erhob mich.


    Sollte mir in der nächsten Zeit etwas verdächtiges auffallen oder sollte ich selbst Bekanntschaft mir einem Christen hier im Palast machen, werde ich dir natürlich bescheid geben., ergänzte ich meine Verabschiedung und öffnete die Tür des Besprechungszimmers.


    Vale bene, Tribun!

    Ich schüttelte meinen Kopf.


    Das kann ich nur verneinen, Tribun. Jedenfalls hat sich mir noch nie jemand im Palst als Christ vorgestellt.


    Das andere Problem ist, ich weiß nichteinmal, wie man einen Christen von seinem Äußeren erkennen kann.

    Als Der Bote eintrit, sah ich auf und nahm die Wachstafel entgegen. Ich warf einen kurzen Blick auf die Änderungen des Codex, danach sagte ich zu dem Boten:


    Du kannst dem Kaiser ausrichten, dass ich mich sofort darum kümmern werde.

    Du hast Recht, Senator, gab ich zur Antwort. Meine in Germanien lebenden Verwandten beschrieben mir in so manchen Briefen, das raue Land im Norden, ließen es aber dennoch auch nicht ohne Lob stehen.
    Ich habe vieles gehört über Germanien und auch seine Bewohner, deshalb kann ich sagen, ich bin auch über diese Provinz nicht uninformiert.


    Was die Entscheidung des Hofes angeht, so kann ich dir nicht viel dazu sagen. Der Kaiser hat mit mir darüber nicht großartig gesprochen, musst du wissen.

    Zitat

    Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
    Er nickte knapp.


    "in der Tat, es geht um die noch laufende Legislaturperiode."


    Vor euch hat noch der Prokonsul von Spanien eine Audienz. Ein Scriba wird euch trotzdem schonmal zur Aula Regia führen. Wartet dann einfach dort, bis der Kaiser mit dem Proconsul gesprochen hat.


    Der Scriba hatte alles mithören können und ging den MAgistraten voraus...

    Ich freue mich, dass du darauf zu sprechen kommst, da ich schon vermutete niemand würde es noch tun, sagte ich mit einem Lächeln.


    Zum Arbeiten in einer Provinz ist es mit Sicherheit wichtig Land und Leute gut zu kennen um ensprechend mit ihnen umgehen zu können, deshalb hätte ich ihn Spanien einen gewissen Vorteil, das ist wohl war.
    Dennoch sind ein nicht unerheblicher Faktor in der Zusammenarebeit mit einem Provinzstatthalter, in Germanien z.B. der Legatus Augusti Pro Praetore, die Strukturen der Provinzverwaltung. Ich glaube, die germanischen werden sich in den meisten Hinsichten von den spanischen kaum unterscheiden. Deshalb hätte ich als Quaestor Pro Praetore, so hoffe ich jedenfalls auch keine Schwierigkeiten.


    Ich setzte kurz ab und schnaufte ein paar mal durch und wartete auch einen Moment, um meine Worte auf die anderen Zuhörer wirken zu lassen.


    Was eine Arbeit zum Beispiel als Quaestor Classis angeht...da muss ich sagen, so wie ich es vorhin schon dem Aedil Tiberius erläutert habe, ich habe nie Kriegsdienst geleistet oder mich anderweitig mit den speziellen militärischen Strukruren beschäftigt, deshalb stehe ich dem auch völlig neutral gegenüber. Bei der Verwaltung und Organistation einer Flotte mitzuwirken wäre etwas völlig neues für mich.

    Zitat

    Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
    Gemeinsam betraten Tiberius Vitamalacus und seine Kollegin des Officium des Magister. Da sie beide sicher dem Magister bekannt waren, verzichtet Tiberius Vitamalacus darauf, sich vorzustellen.


    "Decimus Maior !" grüsste er gewohnt militärisch knapp, bevor er gewohnt direkt zu dem Anlass ihres Besuches kam, "wir sind gekommen, da wir um eine Audienz beim Imperator ersuchen wollen."


    Salve Aediles!, grüßte ich knapp zurück.


    Ich nehme an, es geht um die vergangene Legislaturperiode?

    Zitat

    Original von Publius Matinius Agrippa


    "Es wäre mir eine Freude, wenn der Kaiser mit eine Audienz gewähren würde ..."


    Agrippa lehnte sich zurück.


    Das wird er., antwortete ich ihm.


    Ich rief den Scriba Aulus herein und gab ihm die Anweisung den Proconsul in den Audienzsaal zu führen und danach den Kaiser zu verständigen.


    Der Scriba bringt dich in die Aula Regia, Agrippa. Es war mir eine Freude dich mal wieder zu sehen, alter Freund!

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Candidatus, ich hörte hier auf der Rostra schon einen anderen Kandidaten, der sich ebenfalls explizit für das Amt des Quaestor Principis bewarb", mischte sich nun auch Macer in die Debatte ein. "Seine Argumentation war aber genau gegensätzlich zu deiner, denn er verfügte über keinerlei Erfahrung mit Rom oder dem Kaiserhof. Und zeigte sich damit offen für neue Herausforderungen. Wie stehst du zu einem solchen Ansatz? Und könntest du dir vorstellen, einem solchen zu folgen und daher zum Beispiel als Quaestor in die Provinz aufzubrechen?"


    Natürlich hatte er gehört, dass der Kandidat sich überall einsetzen lassen wollte, aber meist war das eine Floskel, die jeder in seine Reden setzte. Vor allem, wenn er dann doch explizit ein Amt nannte.


    Die Rede des anderen Kandidaten konnte ich leider persönlich nicht verfolgen, aber mir wurde davon berichtet und so kann ich deine Frage beantworten., ging ich auf die Frage des nächsten Senators ein.


    Die Einstellung von Matinius Fuscus finde ich beachtlich und ehrenwert, da er sich in einem Amt versuchen möchte in dem er noch so gut wie keine Erfahrungen sammeln konnte.


    Ebenso könnte ich mir vorstellen in eine Provinz entsendet zu werden, auch wenn es nicht meinen genauen Vorstellungen entspricht. Da ich eine besondere Bindung zu meiner alten Heimat, Spanien habe wäre ich keineswegs abgeneigt als Quaestor Provincialis eingesetzt zu werden, zumal ich ja mit der Provinzverwaltung in guten Kontakt stand und immer noch stehe.

    Verwundert sah ich den Iulier an.


    Christen? Das ist doch diese Sekte aus der Provinz Judäa?, fragte ich nach.


    Und solche Leute sollen hier im Palast sein? Nein! Darüber ist mir leider rein garnichts bekannt.


    Ich kratze mich am Kopf und durchforstete mein Gesächtnis, auf etwas das ich vieleicht vergessen hatte, aber da war nichts.


    Gehst du davon aus, dass die Christen den Palst infiltriert haben?