Beiträge von Herius Claudius Menecrates

    Für die, die noch nicht korrekt in einer Reihe standen:


    "Milites, in aciem venite!"


    Am heutigen Morgen kontrollierte der Centurio mit besonderer Akribie die Nägel in den Caligae. 80 bis 90 unversehrte Nägel wollte er sehen und er hatte bereits ein Auge dafür, wo das nicht der Fall war. Bei den Probati war aber alles in Ordnung.


    "Der heutige Tag wird euch in ganz besonderem Maße fordern, denn er wird nicht nur gespickt mit verschiedenartigen Anforderungen sein, sondern ich möchte eure Form auf Legionärsniveau bringen und zwar nicht irgendeins, sondern das der I. Wir befinden uns bereits im Aufbautraining, was ihr durchaus zu spüren bekommen werdet.“


    Claudius machte eine bedeutsame Pause und ließ seine Worte wirken.


    "Beginnen werden wir heute mit einem Lauftraining. Die Strecke wird rund um das Kastell sein, welche wir insgesamt zweimal zurücklegen. Gelaufen wird, wie ihr bemerkt, mit voller Ausrüstung, also inklusive er Waffen und Schilde. Los geht es, ich gebe das Tempo vor."


    Im zügigem Laufschritt bog die Truppe nach dem Passieren der Wache links ab und begann die erste Runde.

    Nachdem sich auch bei Probatus Herodes wie bei allen anderen Erfolge in der Treffgenauigkeit einstellten und der Abend heran war, brach der Centurio das Waffentraining ab. Er ließ die Probati antreten und verabschiedete sie bis zum nächsten Tag.


    Auf direktem Wege ging er anschließend in die Unterkünfte und holte sich Probatus Furianus zum Sondertraining heraus.

    Zitat

    Original von Quintus Horatius Herodes
    Auch ich begann mit meinem ersten Wurf! Ich nahm das Pilum versuchte es richtig zu Halten und warf... Das Pilum flog und flog und floig, und es krachte nur wenige Meter vor mir wieder in den Sand! ;(


    Der Centurio lächelte ein wenig, und erklärte mir den Fehler, dass ich das Pilum nicht genau gehalten hatte. Ich nahm ein weiteres und warf erneut! Diesesmal flog es zwar weiter als das nächste Mal, aber es verfehlte den Holzpfahl um einige Meter! Frustriert sah ich zum Centurio:


    Centurio Claudius könnt ihr mir bitte erklären, was ich immer wieder falsch mache?


    Der Centurio stellte sich neben Probatus Herodes.


    "Nun, so lange der Speer geradeaus fliegt, ist noch nicht alles verloren.“


    Auch hier bestand kein Grund zur Aufgabe. Es war normal, dass die Handhabung der Pila Schwierigkeiten bereitete.


    "Du musst A dein eigenes Gleichgewicht finden, damit du den Flug des Speeres beim Absetzen nicht störst. Diese Körperbeherrschung kann dir niemand zeigen. Die Balance zwischen dir, dem Schild und dem Speer musst du selber finden. Und B musst du sowohl den geeigneten Flugwinkel finden, wie auch den richtigen Griff am Holzschaft des Pilum. Die Umstellung auf die Originalwaffe wird im Übrigen ein neues Lernen erforderlich machen, denn durch die Eisenspitze lässt sich die Flugbahn diese Waffe nicht analog berechnen.


    Nun, versuche es noch einmal mit einem anderen Griff am Schaft und einem neu gewählten Abschusswinkel.“


    Vesuvius trat zurück.

    Mit einem zusätzlichen Gewicht von knapp 25 kg, das sich auf die Rüstung mit etwa 10 kg, den Schild, der den echten von etwa 9 kg um einiges überbot und das Holzschwert, welches das Gewicht des Originals von 1 kg ebenfalls übertraf, aufteilte, kamen der Probatus nicht nur schnell ins Schwitzen, sondern hatte auch recht bald ernsthafte Probleme, gleichzeitig die Waffe korrekt zu führen und den Schild ebenso zu halten.


    Kaum einer der Probati vermochte es, am Anfang den Schild auf Dauer in der geforderten Höhe zu halten. Das war eben Übungssache. Sehr wohl erkannte der Centurio die Bemühungen des Mannes. Das erhebliche Gewicht zog allerdings den Arm beständig nach unten und da alle Probati sich in der Regel mehr auf die Führung der Gladii konzentrierten, hatte Vesuvius auch hier einiges zu korrigieren.


    "Denke an deine Deckung. Der Schild muss permanent knapp unter Augenhöhe gehalten werden. Und natürlich genau vor dem Körper und nicht seitlich abdriften.“


    Die Trefferquote hingegen war diesem Probatus recht gut. Hier brauchte Vesuvius wenig Hilfestellung geben. Er stellte sich zwischenzeitlich neben den Pfahl und wies mit seiner Vitis dem Probatus in schneller Folge verschiedene Stellen, die dieser treffen sollte.


    "Wichtig ist die Ausführung der richtigen Technik und die Schnelligkeit. Am Holzpfahl ist Einschlagkraft nicht von Nöten. Dein Ziel, den Holzpfahl zu spalten, erreichst du sowieso nicht. Dafür ist der Pfahl zu massiv und das Holz zu elastisch. Wir stellen hier schließlich keine spröden Stammruinen auf, sondern Qualitätsholz.


    Und jetzt: Weitermachen!“


    Wieder stellte sich der Centurio die Arme in die Hüften gestemmt neben den Probatus und beobachtete dessen Training.,

    Sim-Off:

    Selbstverständlich kannst du dort posten. Deswegen steht in den Mannschaftsunterkünften ja auch "Am nächsten Morgen". ;) Die anderen sollen ja auch nicht unter deinem Sondertraining leiden müssen.


    "Aha, langjähriges Training im Schwertkampf, aber nicht wissen, wie man den Schild hält? Ein "gewisser" Schutz?"


    Nun ja, hier musste wohl einiges erklärt werden.


    "Der Schild bietet nicht nur einen "gewissen" Schutz. Er ist deine Lebensversicherung. Trage ihn weg vom Körper und du wirst in Übungskämpfen schnell diesen Leichtsinn aufgeben. Auch Holzwaffen können Schmerzen verursachen. Der Schild ist Teil der Schutzbewaffnung. Normalerweise groß und rechteckig aus Holz, üben wir hier mit Weidenschilden, die die 9 kg Gewicht des Originals noch um einiges übertreffen. Getragen wird er am linken Arm. Das Scutum ist leicht gewölbt und hat in der Mitte zum Schutz der Hand einen Metallbuckel versehen (Umbo). Feindliche Wurfgeschosse können somit abgleiten. Bei Märschen werden die Schilde mit einer Schutzhülle (Tegimenta Scuti) aus Leder versehen, die sie gegen Feuchtigkeit und Verschmutzung schützt.
    Sieh dir dein Scutum nachher in den Unterkünften noch einmal genau an und probe den köpernahen Halt. Vorerst wirst du wie jeder andere auch mit den Übungswaffen umgehen müssen. Es mag dir zunächst widersinnig erscheinen, dass gerade untrainierte Probatenarme die schweren Holzwaffen bekommen. Sie dienen jedoch dem Zweck, eure untrainierten Muskeln möglichst optimal zu fordern. Kondition und Kraft sind neben technischem Können und strategischem Überblick die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Kampf. Außerdem könnt ihr euch an diesen Übungswaffen nicht ernsthaft verletzen."


    Vesuvius hatte noch nie so ausführlich über die Ausrüstung gesprochen und überlegte, ob er das zukünftig vermehrt einfließen lassen sollte.


    "Also, körpernaher Halt des Scutums und das Kurzschwert in der rechten Hand folgendermaßen: Du nimmst die richtige Schrittstellung ein. Im Nahkampf stehst du in leichter Schrittstellung, mit dem linken Bein nach vorne. Achte auf deine Deckung und versuche in schneller und präziser Folge, möglichst tödliche Stiche zu setzen. Und wenn ich Stiche sage, dann meine ich das auch so. Mit dem Gladius wird nicht ausgeholt, geschwungen oder sonst wie zugeschlagen. Aus Hüfthöhe heraus werden schnelle Stiche Richtung Bauch oder Gesicht des Gegners geführt, um anschließend das Schwert sofort wieder zurückzuziehen. Wenn du richtig gut bist, erahnt und sieht dein Gegner nicht den jeweils kommenden Stich.


    Dein erster Gegner wird dieser überaus kampferprobte Holzpfahl sein.“


    Claudius wies auf eine Reihe von Pfählen, die in einiger Entfernung standen.


    "Nimm ihn ernst, diesen Gegner, ich werde dich genauestens beim Training beobachten. Und jetzt - ran an den Feind.“

    Vesuvius konnte noch gut in dem Dämmerlicht sehen. Schließlich war er sofort nach Beendigung des Pilatrainings in die Mannschaftunterkünfte gegangen, um den Probatus Furianus zum Sondertraining zu holen.


    Um sich nicht ewig bei der Vorrede aufzuhalten, stieg der Centurio sofort in die Unterweisungen ein.


    "Das Schwert wird im Kampfeinsatz grundsätzlich waagerecht auf Höhe der Hüfte gehalten. Der Schild soll seinem Zweck als Schutzwaffe gemäß so vor dem Körper gehalten werden, dass er sowohl den Rumpf als auch größtmöglich das Gesicht schützt. Du hältst ihn also derart mit der linken Hand, dass seine Oberkante knapp unter deinen Augen liegt.


    Und bevor du diese Haltung übt, nimmst du dir eines dieser Holzschwerter und einen Weidenschild.“


    Der Optio wies auf den noch immer bereitstehenden Karren.

    Sim-Off:

    Ich, als Spieler, finde das jetzt witzig, aber der Centurio kann natürlich kein Erbarmen zeigen. ;)


    "Gibt es unter den 8 Mann in dieser Stube noch jemand, der Probatus Lucius Flavius Furianus heißt?"


    Eine steile Falte entstand auf der Stirn des Offiziers. Ärgerlich wippte er seine Vitis in der Hand.


    "Ausrüstung fassen und dann: Cursim! Richtung Exerzierplatz!"


    Das gibt in jedem Fall ein zusätzliches Lauftraining, nahm sich der Centurio vor und folgte dem im Laufschritt vorauseilenden Probatus gemächlich.

    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus

    Sim-Off:

    verstehe ich nicht, warst du die ganze Zeit schon in der Barrake oder eben reingekommen? -.^


    Furianus vernahm plötzlich noch eine bekannte Stimme...die des Centurio.
    Er wusste nicht was geschieht und was er vor hat und so blieb er wie alle anderen ruhig in seinem Bett liegend... :D


    Sim-Off:

    Ähm, ja. :D Mein Post passt nicht mehr zu deinem oder umgedreht. Vor deinem Megabeitrag stand ich bereits in der Stube. :D Nennen wir es Nachttraining, wenn es so besser in dein Zeitgefühl passt. Ich will deinen Ausbildungsstand den anderen angleichen.


    "Schwerhörig nach dem heutigen Übungstag?"


    Centurio Claudius schätzte es ganz und gar nicht, wenn ein Probatus auf seine Aufforderungen hin nicht reagierte. Sich wiederholen hasste er ebenso.


    "Probatus Lucius Flavius Furianus, State!", fuhr der Centurio den tauben Probatus an.

    "Hm, also ich will ja kein Unmensch sein. Nach dem Marsch, der den Männern sicher alles abverlangen wird, und dem Schanzen sollen sie durchaus ihre verdiente Nachtruhe haben, mal abgesehen von den zur Nachtwache eingeteilten Männern, die ja aber auch wechseln. Ein nächtlicher Alarm noch am selben Tag wäre wohl etwas zu viel des Guten.
    Ich plane jedoch zwei, maximal drei Tage in der Nähe von Cremona zu bleiben und diese Zeit für die weitere Ausbildung zu nutzen.“

    Sim-Off:

    Soll ich euch mal was sagen? Ihr zwei seid richtig gut, weil eben realistisch. :dafuer:
    Quintus Horatius Herodes, du simuliert deine Übungen bitte im Nachhinein.


    Vesuvius grinste, denn es sah so aus, als wolle der eine Probat weiter "fallen“ als sein Speer.


    "Ja, hier müssen wir noch eine Menge dran rumfeilen, bis wir eine geordnete Schlachtreihe stellen können. Sonst wird das nix mit der Reiterabwehr und ebenso wenig mit dem gezielten Wurf auf den Schild des Gegners.“


    Nachdem der Centurio jeden Einzelnen der Probati mehrfach korrigiert und angeleitet hatte, wurden die Ergebnisse insgesamt besser. Ihm war klar, dass noch eine Menge Arbeit vor ihm und den Probati lag, aber dazu war die Ausbildungszeit da.


    Am Abend ließ er die Männer nochmals antreten.


    "Morgen geht es weiter mit dem Ausdauertraining. Ihr müsst für den Übungsmarsch fit werden, der in Kürze auf euch zukommen wird. Vergesst nicht, eure Ausrüstung zu pflegen. Wegtreten.“

    Vesuvius betrat zu dem für ihn vorgesehen Termin den Vorraum des Officiums. Dort wurde ihm mitgeteilt, dass ein Stadtangestellter gerade beim Legaten weilte und er würde warten müssen. Claudius nickte. Ewig konnte das Gespräch ja nicht dauern.


    Die Wartezeit vertrieb es sich mit dem Vorzimmersoldaten mit allerlei Witzeleien über ein paar Legionäre und diversen Mutmaßungen über die Änderungen, die womöglich der Kommandowechsel in der I. mit sich bringen würde.

    Claudius nickte zufrieden. Sie waren sich, was die Anforderungen betraf, also einig.


    "In Anbetracht der Tatsache, dass für mich selbst Cremona länger zurückliegt als Verona, wähle ich als Ziel für unseren Übungsmarsch Cremona aus. Wer das nicht schafft, hat sein Ziel verfehlt und somit nichts in der I. zu suchen.“


    Der Centurio faltete die Karte zusammen und legte sie beiseite.


    "Was deine Frage nach dem Lager betrifft - natürlich schanzen. Das ist zwar insgesamt Hardcore, aber nach meiner Ansicht muss das auch so sein. Sollte der Ernstfall einmal eintreten und die Soldaten sind gezwungen, sich in Schlachten zu beweisen, wird der Gegner auch keine Rücksichten auf ihr Schlafbedürfnis nehmen.“


    Claudius schickte ein kurzes Grinsen zu Priscus und griff anschließend zu einer Wachstafel.


    "Gut. Wir haben also den Marsch als solches, in dem wir die Leistungen der Einzelnen beurteilen können, und den Lagerbau. Auf die Vermittlung diesbezüglicher Kenntnisse lege ich besonderen Wert. Ich plane außerdem die Weiterführung der Ausbildung. Dabei dachte ich an Formationstraining, taktische Manöver und ähnliches, was ich gern in deine Hände legen möchte. Hast du dafür spontan Vorschläge? Ansonsten würde es mir auch reichen, wenn du mir deine Vorstellungen bis morgen mitteilst.
    Was ich in jedem Fall nicht vorhabe einzubinden, ist der Umgang mit Artilleriewaffen. Dafür werde ich unsere Möglichkeiten im Lager nutzen. Unter Umständen nach Abschluss der Grundausbildung.


    Der Übungsmarsch wird sich unmittelbar an das Waffentraining anschließen. Viel Zeit haben wir also nicht mehr.“

    Immer wieder gab Claudius Tipps und korrigierte die Fehler der Probati. Das eine oder andere Mal zeigte er erneut einen Wurf und demonstrierte, dass es sehr wohl möglich war, die Speere passgenau abzusetzen. Natürlich lag ein langer Weg vor den Neulingen, aber auch sie würden die Sekundärwaffe der Legionäre irgendwann beherrschen. Der Centurio hob zu weiteren Erklärungen an.


    "Einige unter euch merken bereits, dass die Handhabung der Pila nicht einfach ist. Das muss euch jetzt nicht entmutigen. Das ist völlig normal. Dennoch muss ich euch nun mit einer weiteren Schwierigkeit konfrontieren. Im Kampf ist die gleichzeitige Handhabung von Scutum und Pilum unumgänglich und so müsst auch ihr euch von Anbeginn damit anfreunden. Das wird eure Fortschritte zunächst zurücksetzen, denn es ist eine Frage des Gleichgewichts, unter diesen Umständen zu treffen. Doch kann ich euch versichern, dass die Meisten auch diese Hürde im Laufe ihrer Ausbildung nehmen.


    Ziel ist es, einmal den Speer auf etwa 20 Schritt passgenau abzusetzen und so lange euch heute keiner der Speere in die falsche Richtung fliegt oder mit dem hinteren Ende zuerst aufkommt, bin ich durchaus zufrieden.


    So, und nun mit Schild. Los geht es, Männer.“


    Vesuvius trat zurück und beobachtete das Geschehen auf dem Exerzierplatz.

    Die ersten Versuche liefen annähernd so chaotisch ab, wie der Centurio es gewohnt war, wenn man jungen Probati einen Speer in die Hand gab. Dabei war es mit der Übungswaffe immer noch leichter zu treffen, als mit der echten. Immerhin flogen aber alle Speere vorwärts und keiner in die falsche Richtung.


    "Ja, nicht schlecht für den Anfang, aber es bedarf noch einiger Übung. Denkt dran: Linker Fuß vor, Gewicht auf dem rechten Fuß hinten. Die Kraft auf den Speer richten.


    Pila zurückholen und noch einmal."

    Claudius nickte zufrieden. Er arbeitete gern mit ambitionierten Männern zusammen.


    Auf Priscus’ Frage hin antwortet er: "Inhaltlich ja. Was das Ziel betrifft, bin ich noch unschlüssig. Die Entfernung soll so bemessen sein, dass sie kein Spaziergang wird. Anderseits soll sie einen Tagesmarsch ebenfalls nicht überschreiten. Ich suche die Nähe einer Stadt, um die Probati mit der Problematik der banalen Verpflegungsbeschaffung zu konfrontieren.“


    Vesuvius beugte sich über die Karte. Sein Zeigefinger wies jeweils auf die Punkte.


    "Verona ist in einem guten Tagesmarsch zu schaffen. Cremona würde schon einen Gewaltmarsch bedeuten. Wenn ich mir die Karte so ansehe, bleiben uns keine anderen Möglichkeiten als diese, wenn ich zusätzliche Marschlager vermeiden möchte. Placentia zum Beispiel würde nach meiner Ansicht die Fähigkeiten unserer Grünschnäbel, die Strecke an einem Tag zurückzulegen, übersteigen. Dabei habe ich durchaus vor, die Probati vorher dahingehend zu trainieren, dass sie bei vollem Marschgepäck 24 miliarius (24 Meilen = 36 km) in fünf Stunden schaffen können.“


    Claudius sah seinen Kameraden an und wartete auf dessen Meinung.

    Nachdem auch der letzte der Probati angerannt kam und vorschriftsmäßig in der Reihe stand, begann der Centurio mit den Erläuterungen für den bevorstehenden Übungsabschnitt.


    Sim-Off:

    Ich simuliere das jetzt so, denn ich habe keine Lust zu warten. ;) Die anderen sicher auch nicht.



    "Für heute steht das Pilatraining auf dem Programm. Auch hier wieder die hölzernen Übungswaffen, die über keine Eisenspitze verfügen. Euer Ziel sind die alt bewährten Holzpfähle, die Entfernung wird zunächst 15 Schritt betragen. Wem das zunächst lächerlich kurz erscheinen mag, der wird spätestens nach den ersten Würfen seinen Irrtum einsehen. Einen Speer passgenau ins Ziel zu setzen, erfordert ein immens langes Training.“


    Claudius wusste das aus eigener Erfahrung. Das Pilum war alles andere, aber nicht seine Lieblingswaffe. Nicht, weil er sich etwa ungeschickt angestellt hätte, sondern, weil es eben ganz und gar nicht einfach war, einen Speer korrekt zu handhaben.


    "Die Aufstellung ist folgendermaßen: Ihr macht einen Ausfallschritt nach vorn. Das Pilum liegt in eurer rechten Hand. Ihr werdet schnell herausfinden, an welcher Stelle des Schaftes es zweckmäßig ist zuzufassen. Es muss ein gewisses Gleichgewicht vorliegen. Anschließend streckt ihr den rechten Arm nach hinten aus und wählt einen entsprechenden Flugwinkel, der leicht schräg sein sollte. Mit dem Arm Schwung holen, ihn nach vorn ziehen und erst dann den Speer fortschleudern, wenn der Arm aus der Beuge heraus wieder gestreckt ist.


    Dabei ist zu beachten, dass ihr selbst nicht mit vorn über fallt.“ :D


    Claudius erinnerte sich noch an diverse Ereignisse.
    Da zeigen immer besser als erklären war, nahm sich der Optio einen Holzspeer, stellte sich in einer Entfernung von 15 Schritt auf und demonstrierte einen Wurf.
    http://www.roemercohorte.de/pilawurf.gif


    Es hatte ungezählte Übungsstunden gedauert, bis er nun in der Lage war, ein Pilum zielgenau zu schleudern. In einem sauberen Bogen landete der Speer im Pfahl.


    "So, das üben wir jetzt. 15 Schritt Entfernung, zunächst ohne Schilder und aus dem Stand.“