Beiträge von Decima Valeria

    Valeria nickte. Eigentlich hatte sie gedacht, dass die Flaminca sie irgendetwas würde fragen wollen, zum Beispiel warum sie Fortuna gewählt hatte oder....oder etwas anderes eben. Aber gut, wenn keine weiteren Fragen da waren, würde sie gehen.


    "Ich werde bald zurück nach Tarraco reisen. Die Pontifex war aufgrund der Wahlen in der Curia verhindert, wird aber in nächster Zeit ebenfalls nach Rom kommen. Mögen die Götter mit dir sein, Flaminca. Vale bene", sagte Valeria und wandte sich zum Gehen...

    Valeria schüttelte betrübt den Kopf.
    "Nein, Martinus, es wird eher noch öder werden. Meridius hat seine Verlobte und Maximian gebeten, zu ihm nach Germania zu kommen. Sie wollen dort Maximians Volljährigkeit feiern, wenn es soweit ist. Und er wird auch dableiben dann, denn er geht ja zur Legion."
    Sie seufzte und lächelte schließlich.
    "Aber Alessa geht es nun besser, auch wenn es sie ziemlich mitgenommen hat. Weiß man denn inzwischen etwas Neues?" fragte sie.

    "Ach, das geht auch. Hauptsache, ich bringe nichts durcheinander", sagte Valeria herzlich und nahm das Schreibzeug dankbar entgegen. Es war zwar etwas umständlich, so im Stehen von dem Täfelchen abzuschreiben, und ihre Schrift viel weitaus unschöner als normal aus, aber immerhin konnte sie so den Spruch der Sibylle kopieren. Schließlich nickte sie und reichte dem Priester die Feder zurück.
    "Ich danke dir!" meinte sie fröhlich.
    "Vale bene!"
    Und damit verließ sie zusammen mit dem Pergament in ihrer Hand das Orakel...

    Valeria lächelte und umarmte Martinus ebenso herzlich wie er sie.
    "Ach, danke, ich kann nicht klagen, auch wenn es mitunter etwas langweilig ist in der Casa in Tarraco", sagte Valeria und zwinkerte Martinus zu.
    "Und dir, wie geht es dir?"

    Valeria nickte ebenfalls.
    "Nicht zuletzt aufgrund der vielen neuen Mitglieder des Cultus Deorum würden wir gern wieder einen Cursus zum Thema Religion abhalten. Senatorin Aelia Adria sagte mir, dass sie dich vor einiger Zeit bereits darauf ansprach. Ich würde nun gern im Namen der Schola diese Bitte erneut aussprechen. Ein erneuter Religionscursus wird von vielen Bürgern gewünscht. Wenn sich also vielleicht jemand dazu bereiterklären würde, einen solchen Cursus abzuhalten, wären wir sehr dankbar", sagte Valeria.

    "Oh, verzeih mir, du magst sie unter diesem Namen noch nicht kennen - es ist die Pontifex Matinia Helena, die nun endlich in ihre Familie zurückgefunden hat", erklärte sie und nickte dann.
    "Ja, ich habe den Eid bereits abgelegt. Aber ich bin nicht nur wegen des Eides hier; ich hielt es für anständig, mich selbst vorzustellen. Und außerdem überbringe ich eine Bitte der Schola."

    Valeria war zum Zerbersten angespannt gewesen; und als nun der Priester zurückkam, zitterten ihre Hände sacht und alle Farbe war aus ihrem Gesicht gewichen. Ehrfürchtig lauschte sie den Worten des Mannes und versuchte, sie sich alle zu merken. Aber aus einem Vers wuedern zwei, aus zweien drei und noch immer endete der Mann nicht. Valeria sah ein, dass es sinnlos war, sich die Worte merken zu wollen, und lauschte stattdessen nur noch. Als der Priester fertig war, nickte sie ganz langsam und dachte einen Moment nach. Schließlich wandte sie sich an den Priester.


    "Ich danke dir und auch der Sibylle für diese Worte. Wäre es möglich, dass ich das Pergament mitnehmen darf? Mein..Geliebter würde sicher auch gern wissen, was das Orakel geweissagt hat und..eh...ich konnte mir nicht alles merken", sagte sie kleinlaut und mit dem bezauberndsten Lächeln, das sie zustande brachte.

    Valeria war etwas verblüfft über das Auftreten der Flaminca; und auch ihre Art zu reden war ihr nicht auf Anhieb geläufig. Doch sie ließ sich nicht beirren und ging zu der Flaminca. Einige Schritte vor ihr blieb sie stehen und nickte zur Begrüßung.


    "Salve Flaminca, mein Name ist Decima Valeria und ich bin hier, weil ich dich sehen wollte. Rediviva Helena leitet meine Ausbildung zur Priesterin in Tarraco und ich wollte nun endlich de Ius Iurandum vor den Göttern ablegen. Es tut mir leid, dass ich nicht eher kommen konnte, doch meine Tätigkeit als Curator der Schola Hispaniae verbunden mit dem Besuch der Augusta haben meine Anwesenheit in Tarraco unumgänglich gemacht. Ich hoffe, du kannst das verzeihen."


    Valeria hatte ehrfürchtig den Kopf gesenkt und die Hände locker gefaltet und wartete nun darauf, dass die Flaminca sprach.

    Wenigstens hingen sie alle zusammen, dachte Valeria noch, ehe der Priester verschwand. Nun ging sie nervös auf und ab. Was würde das Orakel sagen? Ihre Hände waren kalt und klamm und ihr Herz pochte recht schnell. Hoffentlich wurde sie nicht zu lang auf die Folter gestellt und der Priester kam schnell wieder.

    Auch Valeria war mit eingetreten, stand aber hinter Ganymed, und sah fröhlich von Martinus zu Livianus und zurück. Sie wartete, bis Ganymed seinen Auftrag bekommen hatte und würde erst dann die beiden anderen begrüßen...

    Zitat

    Original von Titus Iulius Imperiosus
    Imperiosus hatte an diesem Tag wirklich nicht viel zu tun und schritt durch die Regia, schaute nach ob hilfe benötigt wurde.
    Er schritt an Valeria vorbei, merkte, dass er diese Frau irgendwoher kannte.
    Als er sich nun wirklich, nach einigen Malen des Beobachtens, ging er lächelnd auf sie zu.


    "Salve Valeria. Ich bin es, Titus Iulius Imperiosus."


    Valeria wandte sich überrascht um, als sie ihren Namen hörte. Da erkannte sie den Geliebten ihrer Freundin wieder.
    "Imperiosus! Na so ein Zufall, dass ich dich treffe! Wie geht es dir, was macht die Arbeit? Arria vermisst dich ganz schrecklich", sagte sie.

    Frisch gestriegelt und ziemlich erschöpft kam sie nun vor Livianus' Officium an und klopfte. Hatte sie drinnen Stimmen gehört? Sie lauschte, aber in just diesem Moment war es recht still drinnen. Komisch... ;)

    Ein heißes Bad - genau das, was Valeria jetzt brauchte. Sie würde später mit Livianus reden. Nun hieß es erst einmal entspannen. Schnell ließ sie die Tunika vom Körper gleiten. Man sah noch keinen Bauch, und doch fuhr Valeria mit der Hand über die Haut, als sehe sie, was darunter lag. Doch in Wahrheit spürte sie nicht einmal etwas. Sie lächelte und ließ sich dann vorsichtig in den Zuber gleiten, der Ganymed mit heißem Wasser gefüllt hatte. Wohlriechende Öle und Düfte standen bereit und Valeria suchte sich zwei davon aus und goss sie zu sich ins Wasser. Dann lehnte sie sich zurück und seufzte tief und mit geschlossenen Augen. Sie dachte an die letzte Nacht mit Maximian und fragte sich, ob sie Konsequenzen haben würde. Und ob er wohl noch da war, wenn sie wieder nach Tarraco zurückkehrte....



    ***************



    Viele Minuten später stand Valeria herrlich entspannt und ziemlich schläfrig vor dem inzwischen abgekühlten Wasser. Sie hatte sich mit den bereitgelegten Tüchern getrocknet, die Haare hochgesteckt und trug nun eine hellblaue Tunika. So ausgeruht verließ sie das Balneum, um Livianus aufzusuchen.

    Valeria nickte erfreut und erhob sich.
    "Gut! Dann...vale, Adria! Es war schön, dich wieder einmal zu sehen. Sollte ich etwas herausbekommen, was den Religionskurs angeht, komme ich noch einmal wieder. Ansonsten sehen wir uns erst wieder, wenn es dich nach Tarraco oder mich erneut nach Rom verschlägt", meinte sie fröhlich, ehe sie ging.