"Ich will aber nicht aus der Casa gehen müssen", sagte Valeria langsam und ernst. Dabei sah sie Arria an. Vielleicht verstand sie, was Valeria sagen wollte, ohne, dass sie es sagte.
Beiträge von Decima Valeria
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"Naja, vielleicht war es einfach nicht der richtige Moment. Außerdem sind wir hier auf einer Sponsalia und nicht in einem leeren Cubiculum, da solltest du dich vielleicht etwas zurückhalten, was das angeht. Ich laufe schließlich auch nicht herum und.."
Valeria errötete zutiefst.
"...ach, vergiss es..." murmelte sie dann. -
Valeria zog eine bittere Grimasse. Es wurden immer mehr Leute, denen sie sich anvertraute. Sie sollte nicht so schnell damit sein. Also seufzte sie.
"Arria, ich glaube dir, aber... Ich kann dir das jetzt alles noch nicht erzählen. Sagen wir so: ich befinde mich in einer mehr als schlechten Position. Die Decima leiden mehr unter mir, als dass sie Nutzen von mir hätten. Es tut mir leid, aber ich kann dir das jetzt noch nicht sagen."
Sie seufzte tief.
"Ich rede mit Helena, manchmal. Sie versucht mir zu helfen." -
Valeria zog eine Grimasse.
"Du redest dir gern etwas ein, habe ich recht? Also ich eben zu dir gekommen bin, habe ich deinen Imperiosus von dir schwärmen gehört. Er hat laut erzählt, dass er um deine Hand anhalten will. Was also lässt dich glauben, dass du nicht gut genug für ihn bist?" -
"Meridius weiß es schon. Und nach dem, was ich weiß, muss mein Vater mich nur annehmen, wenn ich ihn finde. Dann trete ich in seine Gens ein", sagte Valeria ohne große Überzeugung.
"Und Rom ist groß, ich denke nicht, dass er mich überhaupt erkennt. Er könnte inzwischen ja sonstwo leben. Außerdem... Arria? Schwöre bei Ceres, dass du keinem verrätst, was ich dir gerade über Meridius gesagt habe, hörst du? Ihm und mir zuliebe muss ich eine Decima spielen. Ich würde sonst die Familia entehren."
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Hatte sie sich doch richtig gedacht, dass etwas nicht in Ordnun war. Gut, dass sie Arria noch rechtzeitig abgefangen hatte, ehe sie allein hinausgelaufen war. Sie setzte sich zu Arria und sah sie fragend an.
"Aber was ist denn los?" fragte sie verwundert. -
"Ich möchte mich nicht auf die Frauenheilkunde versteifen, sondern generell Medica werden. Mal sehen, die Prüfung ist Ende nächster Woche..."
Valeria verengte die Augen zu Schlitzen und musterte Arria prüfend. Sprach sie da die Wahrheit? Und wieviel von dem war dran, was sie über ihren Vater vermutete? Sie schüttelte den Kopf.
"Hm, ich weiß nicht. Wie gesagt, meine Mutter redete nicht sonderlich gern über ihn. Ich hatte immer den Eindruck, dass sie ihn geliebt hat und er sie nur ausnutzte - solange, bis ich dann ankam. Ich bin mir auch gar nicht so sicher, ob ich ihn überhaupt finden will.... Das würde alles nur noch unnötiger komplizieren, glaube ich."
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Am nächsten Nachmittag fand sich Valeria wieder hier ein. Helena und sie hatten sich nirgendwo im Speziellen verabredet; also ging sie davon aus, dass sie sich hier wieder trafen.
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"Ja, gern...." sagte Valeria, nachdem sie den Mann gemustert hatte, auf den Arria gezeigt hatte. Ihr selbst wirkte er ja etwas zu weiblich. Gut aussehen tat er, aber zu weiblich für Valeria. Da hielt sie sich lieber weiterhin an Maximian.
Also folgte sie Arria, denn sie wollte herausfinden, was mit ihr los war und wieso sie meinte, dass sie nicht gut genug für Imperiosus war. -
Zitat
Original von Petronia Arria
"Lass gut sein, Helena", antwortete Arria traurig. "Wenn es nicht so ist, wird er früher oder später schon kommen und wenn doch, weiß ich immerhin, woran ich bin", meinte sie und wandte sich um, blickte zu Imperiosus und ging, möglichst nah an ihm vorbei, dass er sie kaum übersehen konnte, auf den Ausgang zu.Da sah Valeria jemanden, der nicht sonderlich glücklich aussah. Sie machte einige schnelle Schritte auf Arria zu, griff sie am Arm und hielt sie so davon ab, die Räumlichkeiten zu verlassen.
"He, Arria, willst du mir nicht hallo sagen?" neckte sie die andere. Doch dann sah sie Arrias Gesicht.
"Oh...was ist denn los?" -
Valeria sah Arria überrascht an. Für eine Fremde baute sie ziemlich fix Körperkontakt auf. Ihr selbst war das in diesem Moment nicht so ganz recht; sie versteifte sich etwas und straffte sich, so dass Arrias Arm langsam herunterrutschte.
"Ja, du hast recht. Aber ich fand nicht, dass es schwer war. Meine Mutter war Geburtshelferin; ich belege zur Zeit den Cursus Medicinae an der Schola und hoffe, ihr damit nacheifern zu können. Das hätte sie sicher gewollt. Und was meinen Vater angeht: Um ehrlich zu sein, kenne ich ihn nicht. Meine Mutter hat nie sonderlich gern von ihm geredet. Er wollte mich nicht. Wohl, weil sie eine Peregrina war."
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Es war klar, dass Arria sie älter geschätzt hatte. Das konnte sie an Arrias Mimik erkennen. Valeria lächelte traurig. Sie sah wohl deswegen älter aus als sie in Wirklichkeit war, weil sie in letzter Zeit so viel hatte durchmachen müssen.
"Oh, das tut mir leid. Ich wollte nicht unhöflich sein. Meine Mutter ist auch vor ein paar Wochen gestorben. Hm...."
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"Siebzehn", sagte Valeria.
Ihr fiel selbst auf, wie ungesprächig sie war. Das machte ihr ein schlechtes Gewissen, deswegen entschloss sie sich, folgendes zu fragen:
"Hm...em...du sagt mal, du redest immer nur von deinem Vater. Was ist mit deiner Mutter, mag sie diesen..Ambrosius?" -
Valeria runzelte die Stirn. Sie hatte noch nie einen Priester gesehen, der die Riten an einer Statua unterzogen hatte - auf einem Feld. So nickte sie nur verhalten, sagte aber nichts dazu.
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"Es gibt hier einen Mercuriustempel. Soweit ich weiß, wären sie froh, einen Sacerdos dafür hier in Tarraco zu haben", schlug Valeria vor.
"Und die Pontifex hat mir verraten, dass es kaum Ceres-Priester gibt. Tiberia Claudia ist Flaminca Minervae, also hast du hier in etwa die gleichen Chancen für deine Ausbildung wie in Rom...denke ich. Naja, wir haben noch keinen Ceres-Tempel hier, aber es ist glaub einer in Planung."Valeria taute langsam auf. Irgendetwas an dieser jungen Frau (die zugleich älter war als sie) schien vertrauenswürdig. Das machte das Reden leichter. Sie seufzte und lehnte sich auf der Steinbank zurück.
"Oh, dann alles Gute nachträglich", wünschte sie Arria.
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"Welchem Gott hat er sich denn verschrieben?" fragte Valeria noch einmal.
"Und was seinen Unwillen angeht, in Hispania zu bleiben... Da würde ich noch einmal mit ihm reden. Zumindest, wenn für dich keine Aussicht besteht, ihm bald nachzureisen nach Rom."Die Frau vor ihr kam ihr recht jung vor, also fragte sie sie nach ihrem Alter.
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Zitat
Original von Lucius Decimus Maximian
Maximian seufzte leise und sah sich nach Valeria um. War sie noch gar nicht da? Und Romanus? Wo trieb sich sein Adoptivbruder schon wieder herum? Wollte ihm denn keiner Beistand leisten? ()
Valeria stand allein abseits und trank hin und wieder aus einem Becher. Sie war anwesend, auch wenn es eher der Höflichkeit entsprach als der Freundlichkeit. Aber immerhin war dies hier der Pater Familias und sie ein Familienmitglied. Sie wollte den Anwesenden den Tag nicht verderben, also schob sie Groll und Trauer beiseite und setzte zumindest ein fröhliches Gesicht auf, wenn sie auch vorerst allein blieb und sich bisher den Unterhaltungen erfolgreich entzogen hatte. Selbst Maximian hatte sie eben nur kurz angesehen.
Sim-Off: Romanus ist im Stress, er wird kaum online kommen. Wir dürfen ihn mitziehen, wenn es nicht vermeidbar ist, sagte er
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"Ich mag mich nicht mütterlich um ihn gesorgt haben, aber ich habe mich sehr wohl gesorgt", entgegnete Valeria ruhig, aber bestimmt.
"Wenn du das nicht verstehen kannst, ist es nicht meine Schuld. Und warum sollte ich das Zimmer abschließen? Ich saß lediglich am Rand des Bettes, wie es eine besorgte Cousine tun würde. Wir haben nichts Verbotenes getan - oder darf ich mich inzwischen nicht einmal mehr sorgen? Allerdings wundere ich mich nicht, dass du anderes siehst, Severa. Vielleicht glaubst du deinem Sohn ja eher als mir. Ich werde dich jetzt mit ihm allein lassen."
Sie drehte den Kopf Maximian zu und lächelte ihn leicht an."Du kannst nach mir schicken lassen, wenn du es möchtest. Ich bin in meinem Cubiculum."
Und dann ging sie endgültig. -
Valeria verhielt im Schritt und wandte sich um, die Fibel noch immer in der Hand haltend. Ihr Blick war auf Severa gerichtet und alles wartete darauf, was sie sagen würde....
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Valeria spürte Severas Blick auf sich und konnte sich fast schon logisch erschließen, wie ihre Gedanken gingen. Und die Worte bestätigten dann, was Valeria erwartet hatte. Wie gern wär sie trotzig sitzen geblieben! So aber presste sie nur die Lippen aufeinander und sprach einen Augenblick später folgendes:
"Ich habe mich lediglich genauso um ihn gesorgt wie du, Severa. Ich saß an seinem Bett und habe gewartet, dass er selbst aufwacht. Und das ist vor wenigen Minuten geschehen. Aber wenn du trotzdem meinst, dass ich seine...Bettruhe störe", sagte sie mit kaum unterdrücktem Unmut, "gehe ich besser und lasse dich selbst seine Bettruhe stören."
Sie stand auf, nahm die Religionsfibel und ging ohne ein weiteres Wort, dafür aber sehr ruhig, auf die Tür zu. Sollte Severa denken, was sie wollte. Vielleicht würde sie Valerias Worte wieder für schnippisch und verletzend halten, doch sie waren nur zu wahr.