So, jetzt habe ich auch noch eine Frage...
Ich bin Curator der Schola Hispaniae - darf ich trotzdem Discipula im Cultus Deorum werden und einem Gott dienen?
Beiträge von Decima Valeria
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Valeria nickte und wartete, bis Niobe aus dem Cubiculum gegangen war. Dann schloss sie die Tür und trat ein. Ihre Hände waren schwitzig und ihr Blick konnte dem Severas nicht lange standhalten. Doch sie zwang sich, Severa trotzdem anzusehen.
"Ich bin jetzt Curator der Schola Atheniensis hier in Tarraco. Aber das ist es nicht, weswegen ich zu dir gekommen bin. Ich...naja, es geht um...um mich."
Sie holte tief Luft.
"Ich fühle mich seit einigen Tagen sehr unwohl und da ich bisher außer der Schola und den Feldern nichts von Tarraco gesehen habe, wollte ich dich fragen, ob du mir vielleicht einen Medicus empfehlen kannst."
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Valeria trat ein und erblickte nicht nur Severa, sondern auch Niobe im Cubiculum. Sie blieb in der offenen Tür stehen und sah beide abwechselnd an. Was sie zu sagen hatte, ging Niobe nicht unbedingt etwas an, also....
"Oh, verzeih, ich wusste nicht, dass du beschäftigt bist.... Vielleicht sollte ich später noch einmal wiederkommen."
Sie wartete noch einen Moment ab, was Severa dazu zu sagen haben würde, dann würde sie gehen, entschied sie sich. Schließlich wollte sie nicht stören.
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"Ha!" rief sie und sah Maximian wütend an, obwohl sie selbst ja nicht besser gewesen war und auch übertrieben hatte. Aber das wollte sie nicht zugeben.
"Ist ja nett, wie du mich behandelst", setzte sie noch eins obendrauf. Sie fragte sich, warum er Julia nicht erwähnt hatte. Mochte er sie vielleicht doch noch? Trafen sie sich heimlich und war sie selbst nur ein Zeitvertreib? Valeria betrachtete Maximian prüfend und kam zu dem Schluss, dass das noch herauszufinden sei. Vorerst wollte sie aber, dass Maximian sich richtig entschuldigte, nicht so läppisch wie eben. Also wartete sie, noch immer schmollend. -
"Und du wolltest mich mir diesen Mädchengeschichten nur eifersüchtig machen! Ist es denn so wichtig, ob jemand erster ist oder nicht? Außerdem hast du Julia vergessen!" stieß sie hervor.
Ihre Wangen waren von einer hitzigen Röte überzogen und ihre Augen funkelten. Falco war ein Freund gewesen und er war nicht an ihr interessiert. Zumindest war das damals so. Aber das musste sie Maximian ja nicht gleich auf die Nase binden. Nein, der konnte erstmal ein bisschen leiden und eifersüchtig sein. Jaah, das war ein guter Plan.
Und allein die Frage, ob sie sich an die Nacht erinnerte! Natürlich tat sie das. Was für eine Frage! Schließlich hatte sie sich in all den einsamen Nächten in Rom Maximian herbeigewünscht, weil sie an ebendiese Nacht hatte denken müssen. Valeria schürzte die Lippen und sah Maximian verärgert an. -
Valeri drehte trotzig den Kopf von ihm weg und schloss die Augen. Sollte er ihr doch eine Standpauke halten! Das interessierte sie gar nicht...dachte sie zumindest. In Wahrheit breitete sich ein unangenehmes Kribbeln in ihr aus, gefolgt vom Anflug eines Schuldgefühls. Valeria schluckte und sah Maximian nun doch an.
"Dann tu du nicht so, als seist du eifersüchtig, obwohl du es nicht bist!" schnappte sie. Das war natürlich ein vollkommen aus der Luft gegriffenes Argument. Aber sie fühlte sich in die Enge getrieben. Damit man das nicht allzu sehr sah, drehte sie den Kopf wieder weg und schloss eingeschnappt die Augen.
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Valeria schaffte es in die Culina und sah sich um. Niemand da. Sie hatte aber auch keinen Hunger, sondern wollte nur große Mengen an Wasser trinken. Ihr war noch immer nicht so gut. Also goss sie sich Wasser ein und trank zwei Becher voll, ehe sie ihn ein drittes Mal füllte und dann nach jemandem rief.
"Nyla? Niobe?"
Sie erschrak beinahe selbst, wie zittrig sich ihre Stimme anhörte. Deswegen riss sie sich etwas zusammen und rief noch einmal.
"Niobe? Nyla? Irgendjemand?"
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Valeria wälzte sich unruhig im Schlaf hin und her. Schweiß stand ihr auf der Stirn. Und als sie schließlich aufwachte, war es nicht die Sonne, die sie ander Nase kitzelte, sondern bittere Galle, die sich unter ihrer Zunge gesammelt hatte. Sie drehte gerade noch rechtzeitig den Kopf und erbrach sich neben ihr Bett.
Zitternd richtete sie sich auf. Was war denn das? Wurde sie etwa krank?Mit schlechtem Geschmack im Mund und sich hundsmiserabel fühlend, stand sie schließlich auf. Sie machte einen Bogen um ihr Erbrochenes und tapste über die kühlen Steinfliesen zu ihrer Truhe, um sich eine frische Tunika anzuziehen und zu waschen. Sie kämmte ihr Haar und wollte dann in die Küche gehen, um sich etwas zu trinken zu holen. Und um jemandem von ihrem Missgeschick zu erzählen.
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Valeria trat mit leicht geschwitzen Händen auf die Tür zu, hinter der Maximians Mutter wohl aufzufinden war. Sie räusperte und straffte sich, dann fasste sie sich ein Herz und klopfte.
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Valeria drosselte das Tempo nur mäßig, preschte immer weiter in den nun dichter werdenden Wald hinein. Zweige peitschten ihr ins Gesicht und ließen sie sich noch tiefer über den Hals des Pferdes ducken. Magia wurde nun von selbst langsamer, was Valeria eigentlich nur recht war. Sie hörte Maximian rufen und drehte sich herum. Er ritt ihr nach, wie damals. Kurz flaute das Gefühl der Wut etwas ab, dann nahm es jedoch wieder zu, als sie sich neuerlich über die Art der Antwort aufregte, die er ihr gegeben hatte. Sie seufzte und lenkte Magia auf eine kleine Lichtung, die sich in diesem Augenblick auf ihrer linekn Seite auftat. Sie gab sich nicht die Blöße, sich nach ihm umzuwenden, sondern sah starr geradeaus; auch wenn sie nun in einem Tempo ritt, in dem er sie leicht einholen konnte. Sie setzte eine undurchdringlich-saure Miene auf und wartete, mäßig trabend.
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Valeria ritt schnell wie der Wind. Was hatte Maximian sich nur dabei gedacht? Sie schnaubte wieder. Was sollte denn das? Oder war sie es, die überreagierte? Nein...sicher nicht! Immerhin hatte Maximian ganz genau gewusst, dass sie nur Schabernack trieb! Hatte er denn nicht das unterdrückte Grinsen gesehen? War er wirklich so ignorant? Valeria ritt immer schneller; und sobald das Gelände es erlaubte, überquerte sie mit lautem Hufgeklapper die Straße und verschwand auf der anderen Seite im lichten Wald.
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Das war ja wohl eine Frechheit! So hatte das nie laufen sollen. Hmpf. Valeria zog eine Schnute. Das fand sie nämlich gar nicht witzig. Da half ihm auch seine gespielte Eifersucht nicht mehr, als sie Falco erwähnte. Valeria schnaubte und sagte auf seine Frage hin lediglich ärgerlich:
"Dies und das!! Was, ist doch egal"Sie hatte ja gedacht, dass es eine gute Idee war, dieses Spiel anzufangen. Aber jetzt hatte sie ihre Meinung eben geändert und fand das Spiel einfach nur noch doof. Sie hätten bei den Lieblingsfarben anfangen sollen oder über so etwas Belangloses wie Blumen oder Tiere reden sollen, statt beziehungsgrundlegende Dinge zu diskutieren. Vielleicht hatte sie damit angefangen, jaaaa, aber Maximian hatte alles maßlos überzogen. Wieder schnaubte Valeria. Dann trieb sie Magia die Fersen in die Flanke und stob davon, ohne Maximian noch eines Blickes zu würdigen. Was sich dieser Kerl überhaupt einbildete?!
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Valeria grinste sich innerlich eins, als Maximian so eifersüchtig aussah. Hach, was war das spaßig! Doch äußerlich nickte sie lediglich leicht traurig, scheinbar in positiven Erinnerungen an Falco versunken, auf seine Frage hin. Dann musste sie eine ziemlich lange Zeit warten, bis der Herr sich dazu bequemte, ihr dann doch noch zu antworten.
Allerdings geschah das in einer Art, die ihr nicht sonderlich behagte.Nun war Valeria diejenige, die vor Eifersucht erblasste und Maximians Gesicht nach den Anzeichen eines unterdrückten Grinsens absuchte. In Gedanken zählte sie. Octavia, Claudia, Livia....Julia hatte er vergessen, schoss es ihr durch den Kopf. Vier? Sie schluckte. Wunderschön? Uuuuhhh...wenn ihr diese Mädels in die Finger geraten, sollten sie Maximian noch immer schöne Augen machen! Und dann...er könnte eine vergessen haben??? Valeria sah ihn beinahe empört an.
"Und du hast mit all denen...?"
So hatte es sich zumindest angehört. Da war es ja auch kein Wunder, dass er so ein guter Liebhaber war! Valeria schnaubte und sah nach vorn, nur um dann wieder nach einem Grinsen zu suchen. Sie fand aber keins.
Und dann war sie wieder an der Reihe. Sie grinste kurz boshaft und sagte dann vollkommen überzeugend:
"Falco? Oooohhhh......jaaaaaaaah.........." -
Valeria erhob sich ebenfalls und trat zur Tür.
"Das werde ich. Es wäre schön, wenn wir uns mal wiedersehen würden. Und nichts zu danken."
Sie verabschiedete ihn und schloss die Tür, setzte sich dann nachdenklich zurück auf ihren Sessel und sah in den Becher. -
"Er war...........nett" sagte sie betont und sehr darum bemüht, nicht zu grinsen, sondern in guten Erinnerungen zu schwelgen und Maximian Kleicht eifersüchtig zu machen. Dann räusperte sie sich, um ein kichern zu unterdrücken.
"Ja, und ich wüsste schrecklich gern, wo er heute ist.........."
Sie wandte den Kopf leich ab und grinste in ihr Tuch. Hach, was machte das Spaß...
"Vor mir"; sagte sie dann ernst, als sie es geschafft hatte, sich zusammen zu reißen und ihn frontal anzusehen. -
Valeria lächelte charmant.
"Ich kann dir leider noch gar nichts dazu sagen, Balbus. Aber sollte eine Einweihungsfeier geplant sein, werde ich dir eine Einladung schicken."
Sie schmunzelte und nippte wieder am Wein. Jessas, nach kaum drei Schlucken wurde es ihr schon flau im Magen. Vorerst stellte sie den Becher ab und faltete die Hände locker auf der Schreibtischplatte, Balbus ansehend. -
Valeria nickte.
"Danke. Und nein, es ist nicht verboten", lachte sie.
Insgeheim fragte sie sich natürlich, warum Balbus nun wirklich gekommen war. Wollte er einen guten Eindruck machen, Wein abstauben oder einfach nur Valeria kennenlernen?
Da sie (noch:D) kein richtiger Weintrinker war, hatte sie den Wein natürlich nicht verdünnt. Auf Festen war er immer schon verdünnt ausgeschenkt worden, Valeria hatte sie nie Gedanken darüber gemacht.
"Um ehrlich zu sein, weiß ich selbst noch nicht genau, was alles auf mich zu kommt. Aber der Rector Scholae wird in wenigen Tagen in Hispania eintreffen; ich hoffe, dann mehr zu erfahren"; lächelte sie. -
Valeria nickte. So war das also gewesen. Davon hatte sie in der Tat nicht einmal etwas gemerkt, dass Nigidius früher so gewalttätig gewesen sein sollte. Sie verringerte ebenfalls das Tempo ihres Pferdes, sodass die beiden im gleißenden Sonnenschein neben der gepflasterten Via auf dem Feld her liefen.
"Ich finde, er ist ein gutmütiger, sanfter Riese. Vielleicht ist er in der Zwischenzeit einfach zu alt geworden?" neckte sie ihn breit grinsend.
Und dann stellte Maximian eine Frage an sie, bei der sie ernsthaft nachdenken musste. Jaah...wie hatte sie das Reiten gelernt? Dann fiel es ihr wieder ein und sie musste laut lachen, als sie daran dachte.
"Naja, das stimmt schon. Aber ich hab mich heimlich mit Falco getroffen, immer wenn Mutter gearbeitet hat und keiner auf mich aufgepasst hat. Und der hat mir das Reiten beigebracht."
Sie hielt inne und betrachtete Maximians Gesicht, musste grinsen.
"Jaah, ich weiß was du jetzt denkst. Aber er war wirklich nett und er war mein Freund. Ich wüsste gern, wo er heute ist. Naja. Gut, ähmmm.......wie viele Frauen hattest du schon?"
Sie grinste verhalten. Es war ja klar, dass sie das interessierte. Sie war gespannt, was er darauf antworten würde.
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Sie nickte und goss vollen, roten Wein in zwei Becher ein. Den einen davon gab sie Balbus, den anderen behielt sie für sich selbst. Sie hatte nie besonders viel getrunken, aber irgendwann musste man ja den Ekel dem Wein gegenüber überwinden, denn ein guter Gastgeber hielt sich nicht immer zurück, wenn er anderen etwas anbot. Sie setzte sich wieder und hob den Becher.
"Auf die Eröffnung der Schola", sagte sie und prostete Balbus zu, ehe sie trank. Sie nippte an dem Wein. Er war eigentlich gar nicht so übel, wenn man den seltsamen Beigeschmack nicht berücksichtigte.
"So, und du bist also nur gekommen, um die die Schola anzuschauen?" hakte die Decima mit schief gelegtem Kopf und grinsend nach. Tat der Wein bereits seine Wirkung? War ja gar nich möglich?!
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"Oh, gut. Balbus", wiederholte Valeria, damit sie den Namen auch ja nicht mehr vergaß.
Galant erhob sie sich und bot Balbus etwas zu trinken an, ihr blondes Haar grazil zurückwerfend.
"Ich bin gespannt, wann die ersten Schüler kommen werden. Wein?"