Beiträge von Decima Valeria

    Valeria atmete erschrocken ein, als Maximian die Augen aufschlug. Sie flackerten, schienen Ohnmachtsträume und Wirklichkeit nicht unterscheiden zu können. Valeria hielt die Luft an und sah auf Maximian hinab, der just in diesem Moment versuchte, den Kopf zu drehen. Die Decima schüttelte rasch den Kopf und ließ die Hand, die zuvor an seinem Arm entlang gewandert war, nun vollends auf seiner Wange ruhen.


    "Sshhh....nicht bewegen..." flüsterte sie zitternd. Ja, siie hatte Angst um ihn. Angst, dass er sich etwas gebrochen hatte. Dass er innere Verletzungen davongetragen hatte. Und dass er ihr sie anklagen würde, an seinem Unfall Schuld zu sein.


    "Wie...wie geht es dir? Tut dir etwas weh? Kann...kann ich etwas tun?" hauchte sie ihm entgegen, während sie ihn aus sehr besorgten Augen ansah. Mittlerweile hatte sie den Kopf so gehoben, dass er sie ohne sich zu bewegen ansehen konnte. Ihre Hand fuhr sanft an der Seite seines Gesichts entlang und musste gut tun. Sie wollte ihn damit beruhigen und ihm das Gefühl geben, nicht allein zu sein. Ganz nebenbei pochte Valerias Herz auch deswegen schneller, doch für diesen Moment nahm sie es nicht zur Kenntnis. Maximians Gesundheit war nun viel wichtiger als ihre Gefühle.

    Valeria starrte entsetzt auf Maximian hinab. Warum? Er hatte ihr doch nur helfen wollen? Er lag so seltsam verkrümmt da. Was sollte sie denn nun tun? Hilflos blickte sie umher, doch sie sah natürlich nichts außer Bäumen und dem Weg. Dann sah sie wieder auf Max hinab. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Zaghaft betastete sie sein Gesicht, das nun von einer unschönen Schramme verunstaltet wurde. Valeria senkte den Kopf, barg den seinen mit ihren Händen, strich sanft über seine weiche Haut. Sie weinte. Es war allein ihre Schuld! Sie hatte Alfidia nicht unter Kontrolle bringen können. Die junge Decima schluchzte, noch immer neben Maximian kauernd. Sie wagte nicht, ihn genauer zu untersuchen. Zu groß waren sie Selbstvorwürfe, die sie sich machte.
    Valeria beugte sich so weit zu Maximians Gesicht herunter, dass ihre Wange nun an der seinen lag.


    "Bitte....wach doch auf..." flüsterte sie flehend. Sie würde es sich nie verzeihen, wenn....wenn......


    Doch er atmete noch, wenn auch flach. Valeria blieb mit ihrer Wange so, wie sie war, seufzte markerschütternd und strich mit einer Hand über Maximians andere Wange, seinen Arm entlang und wieder zurück. Träne um Träne weinte sie.


    "Maximian.....bitte...ich...ich...." beinahe hätte sie es gesagt.


    Beinahe.

    Valeria hatte erschrocken gekeucht, als Alfidia so abrupt bremste und sich mit einer kleinen Piroutte um die eigene Achse drehte. Valeria wurde nach vorn gedrückt, wo der Sattelknauf sich schmerzhaft in ihren Bauch bohrte und ihr den Atem nahm. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Nigidius und Maximian auf den Wald zu preschten und das Pferd einen gewaltigen Satz über einen Baumstamm machte, der Maximian aus dem Sattel und zu Boden beförderte. Valeria schrie etwas, zerrte heftig an den Zügeln, um die noch immer unruhig herumtänzelnde Alfidia im Zaum zu halten. Nigidius verschwand im Wald und ließ Maximian reglos am Boden zurück. Das einzige, was man hörte, war das Schnaufen Alfidias und Nigidius, der durchs Unterholz pflügte.
    Dann....Stille.


    Valerias Herz setzte aus, um dann noch schmerzhafter gegen ihre Brust zu pochen. Maximian! Ihr Götter, wenn ihm etwas passiert war, so war es allein Valerias Schuld!
    Einen Moment lang konnte Valeria sich nicht einmal bewegen, sondern starrte nur auf ihren Begleiter hinab, der etwas entfernt halb auf dem Waldweg, halb im Dickicht lag. Valeria errang nun endlich ihre Fassung wieder zurück, sprang regelrecht von Alfidias Rücken. Sie ließ sie einfach stehen, rannte atemlos zu Maximian hinüber und ließ sich neben ihn auf die Knie fallen. Mit schreckgeweiteten Augen sah sie ihn an und wagte kaum, ihn zu berühren. Sein Kopf lag nur Milimeter von einem großen Stein entfernt. Es war kein Blur zu sehen. Hatte er Glück gehabt?


    "Maximian! Maximian, oh nein, bitte....antworte!"

    Valeria versuchte verzweifelt, sich weiterhin festzuklammern. Weißer Schaum troff mittlerweile vom Maul Alfidias hinab und in ihrem Fell bildeten sich dunkle Flecken vor Schweiß. Valeria hörte, wie Maximian langsam aber sicher immer näher an sie und die Stute heran kam. Bald war er auf gleicher Höhe wie sie und die beiden Pferde rasten Kopf an Kopf den idyllischen Weg entlang. Erschrocken sah sie, wie er sich festhielt und von Nigidius hinüberbeute - mitten im Gallopp! Ihr entfuhr ein entsetzter Laut. Schließlich konnte er dabei fallen und sich das Genick brechen... Sie mochte gar nicht daran denken, schloss die Augen einen Moment und flehte zu den Göttern, dass alles gut ausging. Schließlich griff Maximian nach Alfidias Zügeln und Valeria hielt den Atem an. Wenn das nun schief ginge...
    Sie war inzwischen kreidebleich und ihr Herz machte aufgeregte Sprünge.

    Valeria stand vor dem Zimmer ihres Vaters. Sie war aufgeregt und nervös, so, wie sie es auch gewesen war, als Gallus sie von der Ankunft ihres Vaters in Kenntnis gesetzt hatte. Einige Momente stand sie einfach nur so da und spielte alle erdenklichen Willkommensszenarien durch. Dann endlich fasste sie sich ein Herz und klopfte an.
    Gespannt wartete sie.

    Alfidia schoss mit einem riesigen Satz auf den unbefestigten Waldweg hinaus und wolllte auf der anderen Seite wieder im Wals verschwinden. Doch im letzten Moment entschied sie sich scheinbar, ihren Höllenlauf doch auf dem Weg fortzusetzen, denn sie fuhr wie von Sinnen so derb auf dem Absatz herum, dass Valeria beinahe heruntergefallen wäre und sich nur deswegen auf dem Pferderücken hielt, weil sie die Zügel hatte fahren lassen und sich eisern am Sattel festklammerte.


    Das Pferd galloppierte mit weit aufgerissenen Augen und wild jagendem Herzen schnellstmöglich den Weg entlang, der sich nun etwas verbreiterte. Valeria griff mit einer Hand nach den Zügeln, versuchte Alfidia anzuhalten, doch das Pferd reagierte einfach nicht. Die junge Decima wandte den Kopf nach Maximian um, der just in diesem Moment aus dem Dickicht auf den Weg brach. Er war erschreckend weit zurückgefallen, doch sie hoffte, dass er sie bald einholen mochte. Mit nur mehr einer Hand am Sattel und mit der anderen erfolglos an den Zügeln zerrend, preschten Pferd und Reiter immer weiter voran.

    Valeria sah ihn einen Moment lang an und runzelte dann die Stirn. Alfidia passte sich ganz von allein dem nun ruhigeren Gang Nigidius' an und schritt neben ihm einher.


    "Heimweh...nein, eigentlich nicht. Ich bin erst wenige Tage hier, aber ihr alle sorgt dafür, dass ich gar nicht wieder zurück möchte. Aber...wieso sehnst du dich denn nach Rom zurück? Sag bloß, es hat dir so gut gefallen?"


    Valeria lächelte Maximian offenherzig an und wollte Alfidia gerade etwas nächer an Nigidius heranlenken, als plötzlich ein schrilles Wiehern die friedliche Atmosphäre wie ein glühendes Messer zerschnitt. Alfidia scheute und stieg urplötzlich auf die Hinterbeine, sodass Valeria alle Mühe hatte, sich im Sattel zu halten. Kaum hatte die Stute alle vier Hufe wieder auf dem Boden, preschte sie auch schon in rasendem Gallopp nach links, vom Weg hinunter und mitten in den lichten Wald hinein. Valeria hatte gerade noch die Ursache gesehen, eine Schlange. Sie rief Maximian etwas zu, das er unmöglich verstehen konnte, und versuchte gleichzeitig die das schwierige Unterfangen zu meistern, Alfidia zu beruhigen und gleichzeitig nicht vom Pferd zu fallen. Natürlich dachte die Stute nicht im Geringsten daran, auch nur ihr Tempo zu mäßigen, geschweige denn stehen zu bleiben. Hilflos klammerte Valeria sich an Mähne und Zügeln fest und duckte sich, um nicht von einem herabhängenden Ast vom Pferd gewischt zu werden. Sie wandte sich um und sah zu Maximian zurück, der mit Nigidius Probleme hatte, durch den Wald zu reiten. Glücklicherweise war weiter vorn schon freies Land in Sicht. Sie hoffte, dass Alfidia endlich stehen bleiben würde.
    Doch den Gefallen tat ihr die Stute natürlich nicht, so sehr Valeria auch an den Zügeln zerrte.

    Valeria lachte auf, als Maximian die Sache mit dem Käse erwähnte. Ja, das konnte sie sich sehr gut vorstellen. Mummia war wohl glücklich darüber, dass sie das halbe Umland mit ihrem wunderbaren Käse beschenken konnte. Sie schmunzelte.


    "Aber er ist ja auch wahrhaftig lecker", bemerkte sie mit einem Seitenblick auf Maximian, der kurz zu dem Käse an seinem Sattel schwenkte und ihn dann wieder ins Auge fasste.


    "Nein, noch nicht genug", meinte sie herausfordernd.
    "Du etwa? Wir könnten ja noch ein bisschen durch den Wald reiten oder in Richtung Valentia, oder aber wir..."


    Valeria betrachtete Maximian und verstummte. Sie runzelte fragend die Stirn. Ihr Begleiter schien nicht ganz bei der Sache zu sein, sonder mit seinen Gedanken abzuschweifen. Was war es? Sein Vater, der nicht zu Hause war und sich in Rom aufhielt? Seine Mutter? Geschwister vielleicht oder.....gütige Götter - eine Frau? Valeria musste ziemlich verblüfft aus der Wäsche schauen. Sie wandte den Kopf, atmete tief durch und sah dann wieder zu Maximian hinüber. Alles in ihr schrie danach, herauszufinden, ob sie mit ihrer Vermutung Recht hatte. Allerdings....er hatte vorhin noch behauptet, nicht verheiratet zu sein. Eine verbotene Liebe? Valeria schüttelte den Kopf. Nein, wenn wohl eher eine verzweifelte.
    Sie würde nicht danach fragen.
    Noch nicht.


    "Was ist mit dir? Worüber grübelst du nach, Maximian?" fragte sie stattdessen schlicht. Alfidia machte einen kleinen Satz, da sie sonst über eine Wurzel gestolpert wäre, die aus dem Boden ragte.

    "Das werde ich ganz bestimmt!" hatte Valeria Mummia noch geantwortet, ehe sie Aurelius zugenickt hatte aufgesessen war. Maximian hatte Alfidia losgelassen und die Stuta war ungleich Nigidius ruhig stehen geblieben und hatte gewartet, dass Valeria ihr bedeutete, dass es los ging. Nigidius machte, kaum dass Maximian aufgestiegen war, einen riesigen Satz und wollte augenscheinlich sogleich den Hof verlassen. Valeria wendete Alfidia und trabte hinter Maximian her. Im Sattel wandte auch sie sich um und winkte zum Abschied den beiden Alten zu. Valeria lächelte vor sich hin.


    Eine Weile liefen die Pferde einfach Seite an Seite den Weg entlang. Valeria genoss die warme Sonne, die frische Luft und den Gesang der Vögel. Sie hatte schnell zu Maximian aufgeschlossen.


    "Das ist so ein nettes Pärchen", meinte sie.
    "Nun gut, Mummia redet etwas viel, aber das macht sie umso herzlicher. Es war eine gute Idee, hierher zu kommen! ......und wohin reiten wir jetzt? Ich habe noch gar keine Lust auf den Heimweg", gestand sie fröhlich und lächelte strahlend.

    Valeria grinste ebenso breit, wurde jedoch rasch wieder ernst, als Mummia einen Augenblick um die Ecke bog und sich wieder zu ihnen gesellte. Sie war nicht allein: bei sich führte sie ein wahrhaft riesiges, in Leintücher eingewickeltes Stück Ziegenkäse. Valeria machte große Augen und sah zu Maximian hin, der noch immer damit beschäftigt war, den Knoten von Alfidias Zügeln zu lösen. Scheinbar hatte sie ihn vorhin doch etwas zu energisch zugeknotet.


    'Kinder, hier, nehmt das mit und bestellt den anderen einen schönen Gruß von uns! Gebt auf euch acht, wenn ihr losreitet, man weiß ja nie, wem man begegnet...' sagte Mummia bedauernd, während sie Maximian den Käse in die Hand drückte und dann Valeria derart herzte, dass ihr beinahe die Luft weg blieb. Danach war Maximian an der Reihe, der glücklicherweise noch immer den Käse in Händen hielt und daher nicht ganz so zerdrückt wurde wie die junge Decima.


    Schließlich waren beide Pferde losgeknotet und die beiden jungen Leute standen vor den beiden Alten.


    "Vielen Dank für eure Gastfreundschaft! Ich hoffe sehr, dass wir uns noch einmal wiedersehen", sagte Valeria herzlich.

    Valeria hatte Maximian hinterher gesehen, als dieser zusammen mit Aurelius das Haus verließ und scheinbar Männergespräche führen wollte. Dies war scheinbar der Startschuss für Mummia gewesen.
    Kaum dass die beiden Männer die Tür hinter sich fallen ließen, legte Mummia los. Auf diese Weise erfuhr Valeria beinahe Mummias ganze Lebensgeschichte, wie sie Aurelius kennen gelernt hatte, wie man Käse herstellte und wie man Kinder groß zog,.....
    Valeria schmunzelte in sich hinein, hörte aber interessiert zu, denn Mummia hatte eine ulkige Art des Erzählens. Armer Aurelius, dachte Valeria amüsiert. Mummia musste ihm förmlich das Ohr abknabbern.


    '....und da erwische ich ihn doch eines Tages, wie er den Ziegen Zwiebeln zu fressen gibt. Zwiebeln! Kindchen, hast du eine Ahnung was passiert, wenn man denen Zwiebeln füttert? Sie gehen auf wie ein Luftballon und das gibt vielleicht Blähungen sage ich dir! Der ganze Stall hat wochenlang gestunken und Aurelius und ich....'


    Valeria unterdrückte ein Kichern und sah dann beinahe wie zufällig aus dem Fenster. Mummias Mann und Maximian standen bei den Pferden und schienen ihr Gespräch beendet zu haben. Valeria lächelte Mummia an und deutete mit einem Kopfnicken nach draußen.


    "Ich glaube, wir reiten gleich weiter", sagte sie sanft. Mummia blickte sie bestürzt an, nickte aber im gleichen Moment.


    'Jaja, recht habt ihr. Gebt gut auf euch acht...ach, das werde ich Maximian gleich auch noch einmal sagen. Man weiß ja nie...'


    Valeria erhob sich lächelnd und folgte Mummia, die sich laut schnaufend ebenfalls erhoben hatte, nach draußen. Bei den beiden Männern angekommen, glaubte Valeria, einen leichten, wässrigen Schimmer in Mummias Augen sehen zu können. Was für eine herzliche Frau sie war, dachte Valeria. Vielleicht weinte sie wirklich, denn just in diesem Moment meinte Mummia:


    'Kinder, ich werde euch etwas Käse mitgeben. Gleich wieder da!'


    Valeria sah ihr leicht lächelnd hinterher und legte dann den Kopf schief.


    "Na, habt ihr eure Männergespräche beendet?" fragte sie neckisch und sah von Aurelius zu Maximian, auf dem ihr Blick ruhen blieb.

    *mal altes Thema ausgrab*


    Ich spiele offline auch DSA, aber noch nicht so lange wie ich in Forenrollenspielen mitmache. Habe mittlerweile auch ein eigenes Fantasy-Forenrollenspiel, Amaranthia, wenn ihr mal schauen möchtet. :)
    Außer dem hier bin ich noch in zwei anderen antiken RPGs und in drei anderen Fantasy-Rollenspielen. :)


    Valeria

    Valeria sah auf, als Aurelius eintrat und Maximian beinahe sofort in ein Gespräch über den Krieg und Soldaten verwickelte. Sie selbst hingegen dachte dabei an ihren Vater. Würde er sie ebenso freundlich aufnehmen wie Meridius, wenn er zurückkehrte? Sie grübelte eine Weile vor sich hin und registrierte beinahe erschrocken, dass Maximian bald ein Soldat werden wollte.
    Schließlich erzählte sie Mummia Einzelheiten von Rom, als diese danach fragte und sagte, sie sei noch niemals dort gewesen. Nach einer geraumen Weile läutete Maximian den Aufbruch ein, dem Valeria mit gemischten Gefühlen entgegen sah. Einerseits war sie mit Maximian allein, andererseits würde sie die beiden so gastfreundlichen Menschen - und ihren Käse! - nun verlassen müssen. Schnell schob sie sich noch ein Stück in den Mund und ließ es genießerisch auf der Zunge zergehen, ehe die Sklavin den Käse abräumte. Gerade noch konnte sie sich den bedauernden Blick verkneifen, den sie beinahe dem Käseteller hinterhergeworfen hätte.


    "Es geht schon...ich hätte ihn beinahe abgehängt vorhin", grinste Valeria Mummia an.
    "Ich denke schon, dass ich noch bleibe. Ich muss auf meinen Vater warten. Niemand weiß, wann er heimkehrt."

    "Das ist...schön..." gab Valeria galant zurück und sah überall hin, nur nicht in Maximians Richtung. Scheinbar hatte er endlich Lunte gerochen, ohne dass sie ihn direkt auf ihre Gefühle angesprochen hatte. Nun, in Rom hielt sie nichts außer ihrer Mutter. So wie es aussah, würde sie allerdings nicht mehr lange leben, denn es stand wirklich schlimm um sie. Valeria schob die Gedanken beiseite und sich ein weiteres Stück Käse in den Mund. Er schmeckte wirklich vorzüglich, stopfte aber ziemlich.


    "Nun gut, das war eine ziemlich unschöne Zusammenfassung. Aber sie stimmt", sagte sie lächelnd, als sie Mummias ungläubigen Blick auf ihre Worte sah. Valeria breitete die Arme weit aus und strahlte förmlich, als sie redete.
    "Die weiten Wiesen und Felder, die frische Luft, die Sonne und nicht zuletzt die wunderbaren Menschen hier haben es mir einfach angetan", sagte sie und lächelte Mummia an. Während sie die Arme sinken ließ, warf sie auch einen Blick zu Maximian, der ernst, aber dennoch freundlich war.

    Valeria schluckte den Käse herunter, den sie gerade noch im Mund hatte, und grinste dann Mummia an.


    "Ja, und er ist so anständig", sagte sie toternst, was so gar nicht zu ihrem Gesichtsausdruck passte. Maximian musste diesen Satz so verstehen, wie sie es beabsichtigt hatte, nämlich frech und neckend. Mummia hingegen nickte nur bestätigend. Valeria warf Maximian einen kurzen Seitenblick zu und zwinkerte.


    Als Valeria hörte, dass Maximian sie nicht entführen wollte, lächelte sie schüchtern und sah aus dem Fenster. Eigentlich...hatte sie nichts einzuwenden, wenn er sie wirklich entführen würde, dachte sie schmunzelnd. Doch das konnte sie unmöglich laut sagen.


    Schließlich lenkte Mummia das Gespräch auf Valerias Vergangenheit.


    "Naja, so viel gibt es da nicht zu erzählen", sagte sie.
    "Ich wurde in Rom geboren, wuchs in Rom auf, lebte eine Zeit lang dort und kann nur hoffen, dass ich nicht auch noch dort alt werde. Rom ist groß, laut und nicht sehr sauber, auch wenn es dort viele Dinge zu bestaunen gibt. Hier gefällt es mir viel besser."


    Valeria warf Maximian beim letzten Satz einen schüchternen Blick zu und sah dann wieder zu Mummia.

    Valeria spürte den Blick Maximians nicht, sonst wäre sie wohlmöglich wieder errötet. Stattdessen lächelte sie ob der freundlichen Worte Mummias und meinte:


    "Ja, es ist wahrlich herrlich hier draußen....und so anders als in Rom, wo ich herkomme."


    Nun konnte Valeria beobachten, wie freundlich und beinahe einer Mutter gleich Mummia Maximian nach den vergangenen Wochen ausfragte. Scheinbar kam er öfter hier heraus. Sicherlich immer aus seinem prachtvollen, schwarzen Hengst, den Valeria von hier drinnen durch eines der Fenster neben Alfidia stehen sehen konnte. Als sie den Kopf wieder der Hausherrin und ihrem Begleiter zuwandte, streckte dieser ihr gerade einen ansehnlich angefüllten Teller mit weißem Käse darauf entgegen. Sie nickte dankbar, schmunzelte und nahm Maximian den Teller ab.


    Gerade suchte sie sich ein Stück Käse aus, dass sie essen würde, als Maximian auf ihre Bemerkung vor dem Haus anspielte. Sie grinste ebenso breit zurück und zog es vor, nichts dazu zu sagen. Während Mummia und Maximian beide auf ihre Reaktion warten zu schienen, schob sie sich ein Stück des würzig riechenden Käse in den Mund und kaute bedächtig darauf herum. Als sie den Mund wieder leer hatte, lächelte sie Maximian verschmitzt an, sagte allerdings zu Mummia gewandt:


    "Damit könnte ich mich anfreunden. Er ist großartig! Würzig...und dennoch mild..."


    Um sich das breite Grinsen zu verkneifen, biss sie sich auf die Lippe und reichte dann Maximian den Teller - nicht ohne sich vorher noch ein gehöriges Stück Käse zu nehmen.


    "Ehe du vom Fleisch fällst..." murmelte sie frech und grinste nun doch.

    :D :D :D


    Ich hab nur noch 15% Unschuld. 8o
    Fragt mich jetzt nicht, was ich alles mit ja beantwortet hab, so viel war das gar net....*alles abstreit* :D
    Dafür bin ich nur ein 17% Psychopath... :D ;)

    Neben Maximian und ohne etwas weiteres zu sagen, betrat Valeria das Haus der beiden alten Leute, die se so freundlich aufgenommen hatten. Sie folgte der Bäuerin in den Teil des Hauses, der dem Empfang von Gästen dienen musste. Valeria sah sich kurz um und ließ sich dann in einen der Korbsessel nieder. Sie fing den musternden Blick der Sklavin auf, die soeben eine nicht gerade kleine Menge an Brot und Käse auftischte und lächelte ihr aufmunternd zu. Sie Sklavin sah jedoch rasch wieder weg und beeilte sich, aus dem Raum zu kommen. Nun denn, dachte Valeria, scheinbar war heute wirklich nicht gerade ihr Glückstag.


    Sie musste bei Mummias Worten schmunzeln und warf Maximian einen kurzen Blick zu, doch dieser war ganz Gentleman und ließ ihr ebenso den Vortritt wie beim Betreten des Hauses und bei der Wahl der Sitzgelegenheit. Er schien erfahren im Umgang mit Frauen zu sein - oder aber er hatte einen guten Lehrmeister gehabt. Valeria grinste über sich selbst.


    "Ich denke auch, dass Wasser besser ist. Vielen Dank!" sagte sie herzlich und lächelte die Frau vor ihr an. Nun machte sich auch langsam der Hunger breit, denn seit dem Frühstück war eine geraume Zeit vergangen und außerdem machte reiten hungrig. Trotz alledem fühlte sie sich leicht unwohl, wo sie doch die beiden eigentlich nur hatten besuchen wollen.


    "Verzeiht, dass wir gleich den Soldaten in euer schönes Haus einfallen, Mummia", sagte sie deswegen zaghaft. Sie mochte die beiden auf Anhieb und konnte sich nicht vorstellen, dass Mummia nun enttäuscht war.


    Valeria warf einen kurzen Blick zu Maximian. Hatte er gewusst, dass das alte Ehepaar sie sogleich fürstliche bewirten würde? Immerhin stand auf dem Tisch Essen bereit, das für eine ganze Horde ausgehungerter Soldaten gereicht hätte...

    Valeria blieb stehen und wandte sich um. Käse? Was in Venus' Namen hatte Käse damit zu tun? Dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen: Maximian war ein Mann. Und Männer standen überlicherweise häufiger auf dem Schlauch als Frauen. Nun, das sollte nicht heißen, dass Valeria sich wünschte, Maximian wäre eine Maxima, um Gottes Willen, nur das nicht, aber......nun ja. Valeria seufzte bedauernd und nun nahm auch die Röte schnell wieder ab.
    So blieb sie also stehen und wartete darauf, dass ihr vermeintlicher Göttergatte zu ihr aufschloss.


    "Wir werden sehen", gab sie zurück und zwinkerte ihm zu.