Sie hatten Mogontiacum bald hinter sich gelassen. Valeria saß etwas gelangweilt neben dem schlafenden Maximian und spielte mit ihrer Palla herum. Severa strich ihm über die Schläfe. Valeria dachte an all die Dinge, die sie in Germanien erlebt hatte und fragte sich, ob sie mit ihren Betrieben auch in Italia bald wieder Fuß fassen würde. Es wäre schwachsinnig gewesen, die etwa zweihundert Schafe mitzunehmen oder überführen zu lassen. So hatte sie schweren Herzens dem Schäfer alles in die Hand gelegt, nicht ohne ihm einzuschärfen, regelmäßige abzugeben. Sie war ähnlich mit der Obstplantage verfahren, die vor den Toren Mogontiacums gelegen war. Vielleicht würde sie irgendwann wieder herkommen... Wenn nicht, würde sich sicher ein Käufer finden. Der Mosaikenmeister war mitgekommen und musste irgendwo weiter hinten in der Reisegesellschaft mitreisen (sicherlich witterte er ein dickes Geschäft), und was den Fernhandel betraf - nun, ihrem Kontaktmann in Übersee hatte sie geschrieben, dass sich lediglich die Adresse für die Lieferungen ändern würde.
Valeria musterte Meridius, sagte aber nichts. Er war ein seltsamer Mann, manchmal streng und unnachgiebig, dann wieder freundlich, ja beinahe sanft. Doch wie er sich auch verhielt, zu seiner Familie stand er immer, egal was man angestellt hatte oder wie man sich verhalten hatte. Sie lächelte ihn an und sah dann aus dem Fenster. Italien würde wohl ein weiterer, neuer Abschnitt in ihrem Leben sein. Es galt, das beste daraus zu machen.