Valeria schlief unruhig. Ihre Stirn glühte, obwohl ihre Beine und Hände kalt waren. Sie war während der letzten zwei Tage kaum mehr ansprechbar und bei klarem Verstand gewesen, war sich aber immer sicher gewesen, dass Maximian in ihrer Nähe war und sich um sie kümmerte. Anfangs hatte sie noch dagegen protestiert, nach Mogontiacum gebracht zu werden, wo sie ihrer Meinung nach eher unerwünscht und nicht gern gesehen war. Dieser Widerstand war dann aber einem krankheitsbedingten Schweigen und verwirrten Worten gewichen.
Sie hörte durch dichten Nebel, wie jemand den Raum betrat, rührte sich aber nicht, weil sie einfach zu matt war. Sie spürte, wie jemand ihre Decke ordnete und eine zweite darüberlegte und hörte, wie sich jemand setzte. Dann fühlte sie plötzlich etwas überraschend Warmes auf ihrer Hand und seufzte erleichtert auf, die Lider noch immer geschlossen. Sie versuchte, die wärmende Hand zu umfassen, bewegte aber nur die Finger leicht. Es war Maximian, das wusste sie, das fühlte sie und das hatte sie an seiner Stimme gehört. Unter großer Anstrengung drehte Valeria den Kopf und hob die Lider ganz wenig an.
"Du bist da", krächzte sie mit kaum zu vernehmender Stimme und schloss sogleich wieder die Augen, um tief und erschöpft weiterzuatmen.