Beiträge von Decima Valeria

    Valeria warf Deandra einen verblüfften Blick zu und wickelte sich enger in die Decke ein, dann kam jedoch gleich schon die Erklärung hinterher und die Decima musste grinsen und vergaß darüber sogar, dass sie sich in die falsche Richtung bewegten, denn der Abort war sicherlich nicht bei der Küche zu finden, auf die sie nun zusteuerten....


    "Doch. Also, eigentlich nicht. Aber Lucius hat mir deinen Namen verraten. Also, Meridius' Sohn."
    Herrjeh, irgendwie waren ihre Gedanken zäh wie Honig. Sie sah sich nach der Sklavin irgendwo hinter ihnen um, die gerade einen germanschen Fluch ausstieß, weil Valeria geflüchtet war, und kicherte. Dass Deandra stehen blieb, war ihr ganz recht, so konnte sie selbst auch einen Moment verschnaufen. Erschöpft lehnte sie sich an die Wand.


    "Ja. Nein. Sagen wir so: Alle behaupten, ich sei krank, aber eigentlich geht es mir ganz gut. Der Medicus sagt, ich hätte Fieber und sollte unter keinen Umständen aufstehen....aber ich bin selbst Medica. Und ich fühle mich fit genug, keine Bettpfanne zu brauchen. Und deswegen bin ich hier. Wir sind zwar hier falsch, aber... naja. Aber...wieso 'auch'? Bist du denn krank?"
    Nun musterte Valeria ihre Gesprächspartnerin

    Valeria seufzte tief, weil Maximian sich so trocken anhörte und sie vermutete, dass er keinen Spaß mitmachen würde. Dann aber sah sie seinen Gesichtsausdruck und schmunzelte. Ein heiseres Husten ertönte und sie beobachtete ihn dabei, wie er die Spuren seines Mitternachtsimbisses einigermaßen zu verdecken suchte. Natürlich wäre es nicht einmal Meridius selbst gelungen, eine solche Orgie vor der dicken Köchin zu verbergen. Valeria hatte ohnehin das Gefühl, dass die Köchin jede Olive zählte und am nächsten Morgen genau wusste, wie viele des Nachts gegessen worden waren. Anhand der Krümelspur in Maximians Zimmer würde es wohl auch nicht sonderlich schwer sein, den Übeltäter zu fassen.


    Endlich kam er zurück und griff nach ihren Händen. Valerias waren kühl, aber Maximians schön warm. Seine Worte überraschten sie, und dementsprechend sah sie wohl auch aus.
    "Du willst wirklich warten, bis es mir besser geht? Warum?" wollte sie wissen, stellte aber recht schnell fest, dass sie damit vielleicht ein Eingeständnis machte und schüttelte kurz den Kopf.
    "Ich meine, es geht mir schon viel besser, wirklich", log sie daher schnell.


    Langsam wurden ihre Hände wieder warm und in diesem Moment streifte die kleinen graue Katze aus Rom wieder um die Ecke in die Küche und maunzte kläglich. Valeria lächelte auf sie hinab.
    "Nein, ich möchte nichts. Aber ihr könntest du ein Schälchen Milch geben. Sofern du sie nicht leer gemacht hast", witzelte Valeria, hielt Maximian jedoch zugleich auch fest an den Händen. Ihr glasiger Blick fand seinen und verlor sich einen Moment darin, ehe sie sich räusperte und verlegen den Kopf senkte.

    Wie es der Zufall wollte, trat Valeria in just jenem Moment in eine dicke Decke gehüllt aus der Tür, in dem Deandra dort entlang ging. Sie war zwar krank und gerade heute plagten sie die Kopfschmerzen wieder sehr, aber allein den Abort aufsuchen würde sie sicher können, während die ihr zugeteilte Sklavin-Aufpasserin gerade unterwegs war, um eine Bettpfanne zu organisieren. Valeria war schließlich keine Oma, sie war nur ein bisschen krank. Der Medicus hätte bei diesen Worten vermutlich mit den Augen gerollt und auf die Bettruhe verwiesen, die er ihr verordnet hatte, aber Valeria war nun einmal Valeria, punktum.


    Als sie nun also aus dem Zimmer trug, stolperte sie beinahe in die ins Zimmer linsende Deandra hinein, erschreckte sich kurz und dachte im ersten Moment, es seien Leah oder Alisea, dann aber stellte sie fest, dass die Frau keine Sklavin war, sondern eben eine Aureliern. Um genau zu sein Aurelia Deandra, was ihr Maximian am gestrigen Abend erzählt hatte. Valeria sah sich verschwörerisch um.


    "Salve - lass uns schnell ein paar Schritte gehen, ehe die Sklavin kommt und mich nicht mehr lässt...."
    Sie schob Deandra einfach an und ging dann schnell selbst ein paar Schritte.
    "Du bist Deandra, stimmt's? Ich bin Valeria."

    Männer, dachte sich Valeria nur und musste schmunzeln, wobei sie die Hand wieder sinken ließ und Maximian mit den Augen folgte um zu sehen, wie er die Amphore nahm und nach und nach füllte. Er tat das hin und wieder. Aha. Was tat er hin und wieder? Sich in die Küche stehlen und eine Fressorgie veranstalten? Valeria kicherte und wippte mit den Füßen, während maximian mit der vollen Amphore zurück kam.


    "Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich vermuten du seist schwanger", witzelte Valeria und schauderte ob der Kühle der Culina. Sie lächelte den verschlafen wirkenden Maximian an und sah dann auf den Krug, den er mit den Händen abdeckte, während er mit ihr sprach.


    "Sie hat so tief geschlafen. Sogar geschnarcht hat sie. Es ist doch auch gar nichts passiert, sei nicht so streng. Du kannst mich ja auch zurückbringen", bemerkte sie und sah ihn dann herausfordernd an mit ihren vom Fieber glasigen Augen. Wieder fröstelte sie und zog diesmal das roséfarbene Etwas fester um die Schultern. Kurz maß sie den Tisch mit einem flüchtigen Blick und entdeckte Oliven darauf. Och, ein oder zwei, darauf hätte sie schon appetit. Aber sie sagte nichts, sondern sah Maximian kurz darauf wieder an.


    "Hmm. Wenn ich nein sage, dann wirst du mit mir schimpfen", schlussfolgerte sie folgerichtig und griff dann kurzerhand nach seiner Hand, um sie mit beiden Händen festzuhalten und darauf niederzublicken.


    "Es ginge mir besser, wenn ich nicht den halben Tag allein im Zimmer sein müsste - glaube ich. Ich weißja, dass ihr viel zu tun habt... Hast du schon in der Legio angefangen? Und...ich habe eine dunkelhaarige Frau gesehen, als sie an meinem Zimmer vorbeigegangen ist. Ungefähr so groß. Sie sah auch ein bisschen krank aus und war in eine Decke gehüllt. Wer ist das?"


    Ein geschicktes Ablenkungsmanöver. :D

    Valeria musterte Maximian skeptisch und ihr Blick wurde dabei immer skeptischer, bis sie ihn schließlich mit großer Verwirrung ansah und trotzdem nicht verstand, was sie da sah. Sicherlich hatte er abends die gleichen (Un-)Mengen wie auch sonst verdrückt. Aber warum kam er dann mitten in der Nacht hierher und aß das alles? Ihre Hand wanderte an die Schläfe, die bereits wieder unangenehm pochte und die Küche leicht vor ihren Augen verschwimmen ließ, während Maximians wahrhaft flinkes Gehirn gerade die ganzen einzelnen Puzzleteilchen zusammensetzte, die sie ihm hingeworfen hatte. Auf seine Frage nach der Teilnahme am Essen schüttelte sie den Kopf und versuchte ein zaghaftes Lächeln. Sie hatte keinen Appetit, aber das war ja normal, wenn man sich den verlauf der letzten Woche zu gemüte führte. Urplötzlich fiel ihr ein, dass sie Maximian noch nicht von der Sache mit Liianus erzählt hatte, aber das wollte sie lieber später tun, nicht jetzt, wo Maximian offensichtlich....


    ...schlafwandelte. Schlafwandelte? Tatsächlich, das musste es sein, deswegen war er so verwirrt und deswegen stellte er so dumme Fragen. Sie grinste kurz.


    "Ich bin hier, weil Alesia schläft und ich sie nicht wecken wollte. Ich wollte nur schnell neues Wasser holen", erklärte sie dann ernst und schon klarer als von vor drei Tagen.
    "Und warum bist du hier? Hunger vermutlich. Aber um diese Zeit? Du schlafwandelst doch nicht etwa?"

    Es schien ihr im ersten Moment unmöglich, dass ein Mensch so viel Luft fassen konnte. Wo die nur her kam? Hatte er die nun geschluckt oder war sie durch die Ohren in seinen Körper gekrochen? Während Valeria noch rätselte, zog ein Schwall übelriechender Luft an ihr vorbei, um sich außerhalb der Culina irgendwo zu verflüchtigen. Sicherlich fanden sich unter den vielen Köstlichkeiten auf dem Tischauch Zweibeln. Das musste es sein. Trotzdem glaubte Valeria nicht, dass sie ihn jemals so erlebt hatte. Sie verzog das Gesicht und machte dann einen Schritt in den Raum hinein, blieb dann auf einem Bein stehen und legte die nackte Fußsohle des anderen Beines an die Wade, damit der Fuß nicht vor Kälte abfiel oder dergleichen. Nachdem Maximian sich endlich losreißen konnte von seinem Gelage, stellte er auch eine recht einfache Frage, die Valeria dazu veranlasste, die Amphore zu heben.


    "Wasser?" war die leicht spöttische Antwort, die sie mit der kratzigen Stimme einer Frau sprach, die vielmehr ins Bett gehörte denn mit einem rosanen Mantel bekleidet und baren Fußes in die Culina. Die Krümel, die Maximians Tunika zu Tage förderte, hätten einem Schwarm hungriger Tauben zum Nachtmahl gereicht, waren hier drinnen aber lediglich das Zeugnis einer nächtlichen Plünderung, über die die dickliche Köchin einige Stunden später vermutlich schimpfen würde. Valeria machte noch einen Schritt und wärmte dieses Mal den anderen Fuß. Mit vor Schreck geweiteten Augen sah sie, dass die Sohle nicht etwa in zartem rosé gehalten, sondern vielmehr braunschwarz verfärbt und krümelig war. Die Sklaven schienen es mit dem Putzen also nicht so genau zu nehmen. Sie zuckte mit den Schultern, stellte die Karaffe auf die Anrichte und zog sich mit einer mühseligen Bewegung rückwärts daran hoch. Nach dem zweiten Anlauf schaffte sie es auch hinauf, sodass sie Maximian nun auf der Anrichte sitzend und mit baumelnden Beinen beobachtete.


    "Schmeckt's?"

    Sie wusste nicht, woher es kam, aber in den vier, fast fünf Tagen, die sie nun schon hier war und im Bett liegen musste, wie es der Arzt gesagt hatte, bekam sie nachts immer einen solchen Durst, dass die Amphore mit Wasser nie ausreichte, um ihn zu stillen. Valeria wachte mitten in der Nacht auf, geplagt von einem entsetzlich trockenen Hals und einem solchen Durst, dass sie die Amphore innerhalb erniger Minuten leerte. Normalerweise reichte der Inhalt der selbigen, doch heute musste sie feststellen, dass die Amphore geleert, der Durst jedoch nicht gestillt war. Valeria versuchte, das Gefühl zu ignorieren, doch das gelang ihr nicht, sodass sie nach einer halben Stunde mitten in der Nacht die Füße aus dem Bett schwang und sich benommen aufsetzte und umsah. Die Sklavin, die auf sie aufpassen sollte, wie Meridius es verlangt hatte, schnarchte glücklich in ihrem Sessel und so beschloss Valeria, sie nicht zu wecken. Wär ja noch schöner, wenn sie nicht einmal den Weg bis in die Küche schaffte, um nachschub zu holen!


    Wie es der Zufall allerdings wollte, so suchte Valeria einen Moment lang vergeblich nach Hausschuhen, Sandelen, Stiefeln, was auch immer, damit sie nicht die Kälte des Bodens spüren musste. Natürlich fand sie nichts dergleichen, doch wenigstens eine Art Überwurf hing an einem Haken neben der Tür. Zwar in blassrosa, was ihre blasse Haut noch hervorhob, aber Valeria schnappte sich die Amphore und wackelte mit pochendem Kopf, glühender Stirn und schmerzenden Gliedern zur Tür. wo sie den dünnen Mantel umständlich anzog und sich dann - barfuß - zur Culina schleppte.


    Schon vier Schritte entfernt blieb sie stehen und lauschte angestrengt. Wer war denn zu dieser Zeit noch wach? Und vor allem, was um Himmels willen tat dieser Jemand in der Küche? Sie hörte ein kauen und Schmatzen, ein Rülpsen, Futtern, das Mahlen von Zähnen und ein Schlürfen. Langsam schlich sie näher, während ihre Füße sich bereits in Eis verwandelt hatten. Mit großen Augen stand sie dann in der Tür, barfuß, gewandet in einen rosanen Morgenmantel und mit mindestens so zerzaustem Haar wie es Maximian hatte. Mit dem verblüfften Ausdruck auf ihrem Gesicht konnte er aber nicht mithalten. Sie sagte nichts und beobachtete nur fasziniert, wie er aß.

    Valeria sah den Arzt und versuchte, sein Bild in ihrem Gedächtnis wiederzufinden, scheiterte aber daran. Sie kannte ihn nicht. So schloss sie wieder die Augen und fühlte sich einfach nur schlecht. Irgendwo im Raum musste Maximian sein, sie hätte ihn gern bei sich gehabt, wollte diesen Wunsch aber nicht vor den anderen äußern. Sio blinzelte sie träge und wartete darauf, dass der Medicus sich vorstellte und darauf, dass er mit der Untersuchung begann.

    Valeria seufzte erneut auf, beinahe behaglich, als die ältere Frau ihre Hand auf ihre Stirn legte. Ihre Gedanken kreisten.


    "Ich weiß nicht mehr....wirklich. Mir war schon auf der Hochzeit nicht so gut..."


    Severa sah aus, als hätte sie schon eine Idee, was man tun könnte, während Meridius noch hinter dem Sessel stand und Valeria musterte. Kurz darauf schickte die Hausherrin eine Sklavin in die Culina - und wieder einen Moment später klopfte es.

    Variante 1: richtiger Weg.
    Frage: Was würde der andere sagen, wohin dieser Weg führt?
    Antwort Lügezwerg: In die Wüste. (Lüge!)
    Antwort Wahrheitszwerg: In die Wüste. (Stimmt)


    -> Man geht diesen Weg



    Variante 2: falscher Weg.
    Frage: Was würde der andere sagen, wohin dieser Weg führt?
    Antwort Lügezwerg: In die Oase. (Lüge!)
    Antwort Wahrheitszwerg: In die Wüste. (Stimmt)


    -> Man geht den anderen Weg



    Jetzt soweit klar? =)

    Valeria lächelte Meridius dankbar zu bei diesen drei kleinen Worten, die ihr so viel bedeuteten in diesem Moment. Sie seufzte erleichtert und maß dann Severa mit einem glasigen Blick. Inzwischen war sie schon wieder so müde, dass es sie erhebliche Kraft kostete, überhaupt die Richtung zu ändern, in die sie sah. Deswegen war es auch nicht wenig verwunderlich, dass sie die Augen schloss, als Meridius sich erhob und seiner Frau Platz machte, die nun herankam und über das Gesundwerden sprach. Die kühle Hand Severas, die sich nun auf iher Stirn fühlte, entlockte ihr einen angenehmen Seufzer; und als Severa die Hand fortnahm, sah sie sie beinahe badauernd an.


    "Nicht wegnehmen...sie ist so schön kühl..." bat sie Severa.
    "Nicht lange. Ein paar Tage."


    Die 'paar Tage' hatten schon vor der Hochzeit angefangen, zu der Valeria auch schon krank gekommen war. Richtig schlecht war es ihr allerdings erst gegangen, als sie sich bereits wieder auf dem Rückweg nach Colonia befand. Die Sklavin Leah würde sicher Aufschlussreicheres berichten können.

    Valeria fühlte sich nicht wie sie selbst, sondern wie eine außenstehende Person, die diese Handlungen betrachtete und die Worte vernahm. Sie konnte nicht verhindern, dass ihr Tränen in die Augen traten, aber sie war zu stark und selbstbewusst, um dem nachzugeben und wirklich zu weinen. So stand sie nur da und lauschte seinen Worten, erinnerte sich an die zeit im Praetorium und wurde erst wieder lebendig, als er sie auf die Stirn küsste. Statt ihn gleich zu entlassen, schlang Valeria ein letztes Mal die Arme um seinen Hals und hielt ihn eine halbe Ewigkeit so fest, ohne etwas zu sagen, ohne sonst etwas zu tun. Eine Träne lief ihr an der Wange herunter, sie blinzelte sie fort und drehte dann den Kopf schräg nach oben, um Livianus einen Kuss auf die Wange zu geben.


    "Das wünsche ich dir auch, Marcus", flüsterte sie. Dann ließ sie ihn los und ging zum Gasthaus zurück, ohne sich noch einmal umzusehen. Es wäre wohl zu schmerzlich gewesen, denn trotz allem verbanden sie noch ganz innige Gefühle mit Livianus.



    Als sie das Gasthaus erreichte, ging sie sogleich auf ihr Zimmer, gab Anweisungen zum Packen und wies einen Sklaven an, den anderen ihr Unwohlsein auszurichten. Kaum zwei Stunden später reiste sie gen Heimat, nach Colonia.

    Livianus' Worte machten sie traurig. Sie dachte an die Fehlgeburt zurück und daran, wie liebevoll er sich um sie gekümmert hatte. Sie fragte sich, ob das, was sie zu tun gedachte, nicht vielleicht in höchstem Maße töricht war. Aber andererseits hatte sie sich wohl schon entschieden. Ihr Blick war kurz abgedriftet, kehrte aber nun in die Realität und zu Livianus zurück.


    "Das ist mein Wunsch, ja", sagte sie ruhig und nickte.
    "Ich kann nicht fort, Marcus. Du weißt das."

    Valeria presste die Lippen aufeinander und bohrte ihren Blick in den von Livianus.


    "Falls du das meinst, was ich denke, das du meinst, dann ist es nicht das, was du zu sehen geglaubt hast", sprach sie langsam und ruhig.
    "Ich habe dich während der ganzen Zeit nicht hintergangen, seitdem du fortgegangen bist. Und ich habe dich gestern Abend auch nicht hintergangen."


    Es entstand eine unschöne Pause, in der sie sich gegenseitig anschwiegen und in der Valeria nach Worten rang und versuchte, sich darüber klar zu werden, dass Livianus ihr da ein verbales Schwert an den Hals hielt.


    "Das heißt, wenn ich jetzt nicht mit dir gehe, dann war es das", stellte sie nüchtern fest und sah ihn fragend an.

    Maximian war gegangen und Valerias Blick wanderte zu Severa und wieder zurück zu Meridius. Sie sah die beiden zum ersten Mal als Paar, das Hand in Hand arbeitete und füreinander da war, die gleichen Interessen verfolgte und die Sorgen teilte. Ohne dass sie sagen konnte, warum, traten ihr plötzlich die Tränen in die Augen, nicht zuletzt durch Meridius Worte und seine beinahe liebevolle Geste mit der Hand. Sie fühlte sich wie ein kleines Mädchen. Wie früher, wenn sie krank war und ihre Mutter so am Bett gesessen hatte. Valeria schluchzte und suchte Severas Blick, dann drückte sie Meridius' Hand und schloss die Augen in einer stummen Entschuldigung für das, was sie von ihm gedacht hatte.


    "Ihr seid...so lieb", murmelte sie und öffnete die Augen wieder. Sie war jetzt wirklich wieder das kleine Mädchen, das in der Ferne seine Mutter vermisste. Und langsam registrierte sie , dass es ihr doch schlechter ging als sie sich hatte glauben machen wollen. Beinahe ängstlich sah sie wieder zu Meridius auf und schämte sich dafür, dass sie immer nur mit ihren Problemen ankam, aber nie einfach so.


    "Verzeih mir."