Beiträge von Decima Valeria

Gewander in eine blaue Tunika und eine weiße Palla kam Valeria in der Sänfte an diesem Tor an. Sie hatte lange überlegt, sich schließlich aber doch für die Sänfte entschieden, da es ihr vornehmer erschien als der Einladung des Senators zu Fuß nachzukommen. Vor dem Tor hielt die Sänfte an und Valeria stieg aus, während ein Sklave sie bereits beim Zuständigen meldete.

"Die Sacerdos publica Decima Valeria ist eingetroffen, Herr", sagte er, während Valeria näher kam und den Zuständigen anlächelte.
"Salve", sagte sie freundlich.
"Ich hoffe, ich bin nicht zu spät?"

Valeria lächelte, weil Livia genauso reagierte, wie sie es sich gedacht hatte.
"Wenn ich nicht überzeugt davon wäre, dass du das schaffen würdest, hätte ich dir nicht gefragt, Livia. Du hast viel gelernt in letzter Zeit. Du wirst die Meditrinalia als Opferherrin leiten. Ich bin ja auch dabei, nur werde ich mich ganz sicher nicht einmischen. Das wird dein großer Tag, Livia, du kannst zeigen was du gelernt hast. Die Meditrinalia werden übrigens auch in Germanien gefeiert. Neulich fand ein Popa mehrere Amphoren Wein vom Vorjahr im Keller, was darauf schließen lässt."

Nun lächelte Valeria erneut, denn sie bemerkte, dass Livia schlagartig nervös und unruhig geworden war. Sie langte nach vorn und griff nach Livias Hand.
"Ich weiß dass du es schaffen wirst, liebe Freundin. Wenn du möchtest, schaue ich dir bei den Planungen etwas über die Schulter. Wirst sehen, wenn du mehrmals ein Opfer leitest, bist du bald so routiniert, dass schon kaum mehr etwas schief gehen kann", sagte sie zuversichtlich und ließ Livia wieder los.

"Hmm...sag mal, du weißt nicht zufällig, wo Fabia steckt?"

Valeria konnte ein Grinsen nicht ganz verkneifen. Natürlich hatte sie wissen wollen. ob es sonst noch etwas zu besprechen gab. Sie schmunzelte und erhob sich.

"Nun gut, dann danke ich für deinen Besuch", sagte sie und begleitete den Sklaven noch höflich zur Tür.
"Vale bene."

"Wunderbar. Gut, dann...richte deinem Herren meinen Dank aus. Hmm....gibt es sonst noch etwas, wobei ich dir helfen kann?" fragte sie den Sklaven, der irgendwie gallisch aussah...

Valeria lauschte den Ausführungen des Sklaven und nickte ab und an. Schließlich nickte sie abschließend.
"In Ordnung. Ich werde da sein, aber wahrscheinlich allein kommen. Kommen denn noch andere Gäste?"

Zitat

Original von Decima Lucilla
Muss ich mir jetzt Gedanken machen? [Blockierte Grafik: http://www.cheesebuerger.de/images/midi/boese/d014.gif] 

*hrhr*
Weiß nich... musst du IHN fragen.... [Blockierte Grafik: http://www.cosgan.de/images/smilie/frech/e015.gif]

"Naja. Das macht nichts, ich werde trotzdem kommen. Hmm...aber wohin und wann wirst du doch sicher wissen?" fragte sie mit einem verschmitzten Lächeln nach.

Valeria grinste.
"Du kannst ihm ausrichten, dass sich die Sacerdos Decima Valeria mit ihm über den Cultus Deorum in seiner Regio unterhalten möchte", sagte sie dann höflich und bemüht, dem Mann nicht noch einen Anlass dafür zu geben, die Mundwinkel noch weiter zu senken. Das wäre wohl fatal gewesen, denn schon jetzt konnte man sie als Kleiderhaken benutzen...

Was hör ich da? Mein Lieblings-Primus-Pilus hat Geburtstag? Hui!
*tief Luft hol*

IchwünschedirandeinemGeburtstagallesGuteundLiebeunddassdusobleibstwiedubistundgaaaanzvieleGeschenkebekommstunddassdirdasGlückimnächstenJahrholdseinmag!!

Valeria atmete innerlich erleichert auf, äußerlich lächelte sie den Sklaven an. Sie hatte sich schon sonstwas gedacht, da war eine Einladung zum Essen sehr viel Angenehmer als ihre Gedanken.

"Oh! Das ist aber nett. Richte ihm doch bitte aus, dass ich mich sehr gefreut habe und seine Einladung gern annehme. Hm...darf ich fragen, ob es einen bestimmten Anlass gibt?"

Valeria war es, die es wagte. Sie trat ein, sah den Mann an und sah gleich noch einmal hin. DAS war aber nicht der Comes. Der Comes hatte lange braune Locken und ein durchaus freundlicheres Gesicht. Zumindest...hatte er das gehabt.

"Tja ähm...salve", meinte Valeria etwas verwirrt und blieb in der offenen Tür stehen.
"Ich wollte gern zum...hm, Comes?"

Der bote überlegte noch rasch, ob er die Dame vielleicht mal auf ein Met einladen sollte, verschob das aber dann ganz schnell auf seinen nächsten Besuch, grüßte freundlich und ging, nicht ohne der Dame noch einen hinreißenden Blick zuzuwerfen.

"Ja, ganz Recht, die bin ich", sagte Valeria und sah den Sklaven daraufhin sehr verdutzt an.
"Ähmm...ja?" fragte sie verwirrt und musterte den Sklaven. Eine Nachricht? Von einem Senator Prudentius? Valeria strengte sich an, aber sie hatte wohl noch nie das Vergnügen gehabt, mit ebendiesem zu reden.

"Herein bitte", erklang es einen Moment, nachdem geklopft wurde. Valeria sah von mehreren Pergamenten auf und warf einen Blick zur Tür. Sie fragte sich, wer der Klopfende war; und als jener eintrat, erkannte sie einen Sklaven in ihm.

"Salve. Wie kann ich dir helfen?" fragte sie ihn.

Zitat

Original von Enya
Enya war froh, dass sie diese Fesseln endlich los war, und sie bereute es ziemlich, zuvor daran gerissen zu hatten, denn die Fasern des Hanfseils hatten sich teilweise in die Haut hinein geschnitten, sodass ihre Handgelenke nicht nur rot waren, sondern auch mit kleinen Schnitten übersäht waren.
Sie war ebenfalls aufgestanden, weil es ihr einfach falsch vorkam, sitzen zu bleiben, wenn Valeria aufstand. "Danke." sagte sie knapp und verarbeitete Valerias Worte. Sie hatte von Anfang an den Eindruck gehabt, dass Valeria keine wirklich selbstständige Frau war, und ihre Geschichte stärkte das nur noch. "Ein Legat?" fragte sie mit leicht verächtlichem Ton und konnte sich kaum etwas Schlimmeres als Ehemann vorstellen als einen Legaten. "Nun, du hast mich von diesem schmierigen Händler gekauft, und dafür bin ich dankbar. Also, was für Aufgaben sind es, bei denen ich dir helfen soll?" fragte sie und versuchte trotz ihrer Zweifel freundlich zu bleiben.

"Ja, ein Legat", sagte Valeria und nickte.
"Der Kommandant einer Legion."
Sie sah die Sklavin musternd an und fragte sich, was diese wohl gerade dachte. Und sie konnte perfekt Latein, warum wusste sie dann nicht, was ein Legat war? Oder spielte sie nur mit ihr? Valerias Stirn hatte sich in Falten gelegt, als Enya nach ihren Aufgaben fragte.
"Deine Aufgaben... nun ja. Ich koordiniere die Zusammenarbeit der Sacerdotes in den Tempeln zu Colonia. Dabei fällt eine Menge Schreibarbeit an. ich muss Berichte verfassen und Briefe versenden. In erster Linie möchte ich, dass du selbständig solche Schreiben verfasst, die ich dir auftragen werde. Außerdem wäre es schön, wenn du mir morgens beim Ankleiden und Schminken helfen würdest."

Valeria suchte in Enyas Gesicht nach einer Reaktion, seufzte und fuhr dann fort:
"Ich kann verstehen, dass es dir nicht sonderlich gefällt, dein leben als Sklavin zu fristen. Ich kann dir aber eines versprechen, Enya: Ich werde dich nie schlagen. Ich sehe dich als Menschen an, nicht als Sache oder Besitz. Es hätte dich schlimmer treffen können. Lass uns versuchen, das Beste draus zu machen."

Beinahe traurig sah die junge Frau den Mann an, seufzte und hob dann richtungsweisend die Hand nach links.
"Zweite Tür den linken Gang runter auf der rechten Seite", meinte sie monoton und setzte sich wieder.

Germanistik und Anglistik auf LA an der Uni Kassel, 6. Semester im WiSe jetzt

An einem schönen, schon etwas fortgeschrittenen Mittwochmorgen hatte sich Valeria auf den Weg zum Comes gemacht. Sie war wie so oft in letzter Zeit zu Fuß gegangen und hatte sich eine Wachstafel mitgenommen. Enya war im Tempel geblieben und fertigte dort die Abschrift eines Berichts für Valeria an, sodass sie Zeit hatte, dem Comes einen Besuch abzustatten.

Bald war sie am Praetorium angelangt und schon fühlte sie sich etwas hilflos. Doch zum Glück hatte man eine Tafel im Eingangsbereich aufgestellt, auf der alle Officien und Räume mit ihren Insassen verzeichnet waren. Officium I, da musste sie also hin. Der weitere Weg war ganz einfach, denn sie musste lediglich um eine Ecke biegen und stand dann urplötzlich vor der richtigen Tür. So hob sie die Hand und klopfte zweimal.

Ein junges Mädchen von vielleicht vierzehn oder fünfzehn Jahren öffnete sogleich, lächelte den Mann an und erkunfigte sich mit ihrer wohltönenden Stimme nach seinen Wünschen.

"Salve! Ich bin Rufa Magna. Was führt dich in diese heiligen Hallen, Fremder?"

Kurz vor Feieraben hatte Valeria wieder den Boten losgeschickt, der die Dame im Postofficium so hübsch fand. Er trat ein, lächelte ihr charmant zu und erklärte sein Anliegen.

"Salve, hübsche Dame. Wieder ein Brief nach Italien, diesmal aber ein Normalbrief."
Er legte die 5 Sesterzen auf den Tresen und wartete.