Beiträge von Decima Valeria

    An den Legatus Legionis
    Marcus Decimus Livianus
    Castellum Legionis I
    Mantua, ITALIA



    Liebster,


    sag, geht es dir gut? Binden dich deine neuen Pflichten so sehr ein? Hast du dich gut eingelebt? Ich mache mir Sorgen, weil ich nichts von dir höre. Lediglich Centurio Plautius schreibt mir ab und an, aber Genaueres erzählt er mir auch nicht. Melde dich doch bitte.


    Hast du auch eine Einladung zur Hochzeit bekommen? Magnus und Venusia heiraten! Venusia kenne ich noch von früher, als ich Curatrix der Schola zu Tarraco war. Wirst du zu den Feierlichkeiten nach Germanien kommen?


    Ich vermisse dich sehr. Zum Glück stecke ich nach dem Weggang des Pontifex und einer Sacerdos bis zum Hals in Arbeit, da fällt es mir leichter, nicht immer an dich zu denken. Auch habe ich eine Sklavin erworben, Enya heißt sie. Sie ist etwas schwierig, aber ich denke, wir werden auf längere Frist gut miteinander klar kommen.


    Ich schließe mit einem langen Seufzer und dem Wunsch, bald etwas von dir zur hören, Liebster. Mögen die Götter stets über dich wachen.


    Valeria

    Valeria winkte sogleich ab.
    "Das macht rein gar nichts. Ich habe sowieso noch gelesen und noch nicht geschlafen. Du bist doch auch immer willkommen, das weißt du doch."


    Sie lächelte höflich und baumelte dann wie ein kleines Mädchen mit den Beinen vom Bett herunter. Unweigerlich musste sie an früher denken, an ihre Mutter, diir die schon längst gestorben war. Was hätte sie wohl zum Verlauf des Lebens ihrer Tochter gesagt? Valeria lächelte nachsichtig und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Livia zu. Sie musste bei deren Ausführungen lachen und klopfte dann zweimal neben sich auf das provisorische Bett.
    "Tja, wie du siehst, wohne ich jetzt hier. Sozusagen, zumindest. Es ist ein Teufelskreis: Seitdem ich hier übernachte, stecke ich eigentlich nur noch mit meiner Nase in Büchern oder Arbeit. Das das macht nichts... Im Gegenteil, es lenkt mich ab. Wäre ich nicht abgelenkt, würde ich mir wohl pausenlos Sorgen um Marcus machen", seufzte sie.


    Doch als der prüfende Blick Livias sie über den Rand des Bechers hinweg traf, machte Valeria ein ernstes Gesicht und begann zu erzählen.
    "Der Pontifex, ja. Naja, der ist derzeit in Rom, um sich vom Kaiser von seinen Pflichten entbinden zu lassen. Er wird also nicht mehr wiederkommen und das Provinzkollegium wird einen Pontifex weniger haben. Du hast Recht, es gab einige Streitereien, aber diese sind zumindest von meiner Seite aus endgültig geklärt und werden wohl auch nicht wieder aufkommen. Eine andere Sache ist die Versetzung von Aurelia Antonia. Ich weiß gar nicht, ob du sie schon kennenlernen konntest, aber ich vermute nicht, oder? Sie war nämlich mehr außerhalb der Tempel als darin. Nun gut, ihre Sache. Da auch Mogontiacum nun ein Priester fehlt, habe ich Tarquinius Thermus dort hingeschickt, ich denke, er wird seine Sache gut machen. Für uns allerdings bedeutet das, dass wir die Arbeit in den Tempeln etwas besser koordinieren müssen. Ich möchte daher, dass du bei der Meditrinalia am 11. October die Opferriten übernimmst. Das wird gleichzeitig auch eine Vorbereitung auf die praktische Prüfung sein, die du ablegen musst, wenn du Sacerdos sein wirst. Theoretisch bist du bereits auf dem Stand, den du vorweisen musst. Was sagst du?"

    Da ich auch Diane als Ava hab, muss ich mal was dazu sagen... :D
    Ich finde, es gibt Avatare von den gleichen Leute, die nicht so aussehen als ob sie von der gleichen Persion wären. Meines zum Beispiel. Natürlich erkennt man Diane, aber es ist eben kein Troja-Ava oder ein sehr bekanntes von ihr. Und ich finde, DAS macht den reiz aus - sich trotz Bekanntheit des Darstellers von der Masse irgendwie abzuheben mit seinem Avatar. :)


    @ Cicero: Dein Ava gefällt mir auch sehr gut, nur leider ist es recht pixelig.


    edit: Ansonsten, Helena, hast du vollkommen Recht: Die ganzen Milchbubis, die hier rumlaufen, entsprechen sicher nicht dem römischen Ideal (genausowenig wie es blonde Römerinnen tun).

    Zitat

    Original von Iulia Severa
    "Ja daran dachte ich, ich würde erstmal mit den Entwürfen anfangen, wenn ich denke, dass sie mir keinen ausreichenden Eindruck vermitteln kann ich ja immer noch in den Laden kommen." Von einem Besuch in der Casa Tranquilia wollte sie vorerst absehen. Der Eigentümer wäre sicherlich nicht sonderlich erfreut und sie selbst wäre auch nicht begeistert, wenn später lauter fremde Leute in die Regia kommen würden nur um ihr Mosaik zu betrachten.



    [Blockierte Grafik: http://img436.imageshack.us/img436/2576/mosaikleger8co.jpg]


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    Carius nickte und bückte sich dann, um in seiner Tasche zu wühlen und die Entwürfe zu Tage zu fördern. Wie immer war er so eifrig, dass ihm nicht einmal in den Sinn kam, dass man sich dabei auch setzen könnte. Mit fliegenden Fingern hatte er bald vier Entwürfe aus der Tasche gefischt. Der erste zeigte ein Mosaik, das aus weißen und schwarzen Steinchen bestand, die ein Blättermuster bildeten. Zwei zweite war ein bräunlicher Hund, darunter waren mit geschwungenen Buchstaben die Worte 'cave canem' geschrieben worden. Auf dem dritten Pergament war ein Ölbaum zu sehen, der in voller Blüte stand. Und der vierte und letzte Entwurf zeigte ein Mosaik, das ein prächtiges Segelschiff war. Carius reichte der Dame die Blätter und nagte gespannt auf der Unterlippe.


    Sim-Off:

    Zu deinem inzwischen gelöschten SimOff: Macht nichts, danke. :)

    Valeria war natürlich noch da. Wo sollte sie auch hin, wenn nicht in den Tempel. Immerhin war es ihr nicht mehr vergönnt, in der Geborgenheit des Castellums zu wohnen, seitdem Livianus versetzt worden war und ein anderer Legat die IX. übernommen hatte. Valeria schlief noch nicht, sondern saß bei Kerzenschein auf einer schmalen Pritsche und las etwas von Ovid. Als es plötzlich klopfte, zuckte die junge Frau zusammen, legte die Pergamentrolle weg und griff sich die Kerze, die neben dem Bett in der Nische stand. Valeria erhob sich und tappte baren Fußes und in ihrem Nachtgewand zutr Tür, die sie zu dieser Zeit stets verriegelt hatte. Dann hörte sie Livias Stimme, entriegelte die Tür und hielt die Kerze so, dass sie etwas sehen konnte.


    "Livia!" rief sie freudig und schob die Türe ganz auf.
    "Komm doch rein! Schön, dass du mal wieder da bist. Ich weiß...in letzter Zeit ging alles drunter und drüber, es tut mir leid deswegen. Aber jetzt hast du meine uneingeschränkte Aufmerksamkeit."


    Sie geleitete die Freundin in das Zimmerchen hinein, entzündete noch einige weitere Kerzen und wies ihr dann einen Stuhl, während sie schon zwei Becher mit Apfelsaft eingoss und ihr einen reichte. Dann setzte sie sich selbst.

    Und ebenso rasch, wie der Brief es erwähnte, kam die Antwort zurück:


    An Valentin Duccius Germanicus


    Salve, Duccius Germanicus!


    Ich kann dir folgendes Angebot für die benötigten Waren zum Stadtfest Mogontiacums machen:


    20 Kisten Obst = 25Sz
    30 Kisten Datteln = 500 Sz


    Ich hoffe, dies ist in deinem Ermessen.
    Mögen die Götter mit dir sein!


    Vale bene,
    Decima Valeria


    Valeria stand auf und deutete auf einen Stuhl, Enya sollte sich ruhig setzen. Derweil schenkte Valeria der Sklavin wie einem Gast einen Becher Wasser ein, sich selbst ebenfalls. Den Becher gab sie Enya dann und sie selbst setzte sich wieder auf das Bett, denn einen weiteren Stuhl gab es nicht im Raum.


    "Nein, ich...hm, lebe in Colonia", sagte sie schmunzelnd.
    "Momentan habe ich mich im hinteren Teil eines Tempels eingerichtet. Mein..naja, der Mann, den ich liebe, ist nach Mantua versetzt worden. Zuvor habe ich bei ihm gewohnt. Er ist Legat einer Legion", fügte sie hinzu.
    "Irgendwann werde ich ihm nachfolgen, aber vorerst habe ich noch viel Arbeit hier in Germanien. Du kannst mir helfen."


    Valeria fiel auf, dass die Sklavin nun schon sehr umgänglich wirkte. In diesem Moment kam der Wirt herein und reichte Valeria das versprochene Messer. Sie dankte und erhob sich, um Enyas Fesseln durchzusäbeln. Dann besah sie sich ihre Handgelenke.

    Zitat

    Original von Quintus Tiberius Vitamalacus
    Hmm,... schlafen vor der Tastaur ? Meine liegen da lieber auf der Tastatur. =)


    Das machen die nur, wenn ich das Notebook benutze. :D
    Inzwischen hab ich auch so ne Schublade unterm Tisch, wo die Tastatur und die Maus drauf liegen. Da ist mehr Platz vorm Monitor zum Rumgammeln. 8)

    Valeria achtete nicht auf ihr pochendes Herz. Sie achtete nicht auf das sachte Zittern ihrer Hände oder darauf, wie sehr ihr die momentane Situation gefiel, die Berührungen, die Empfindungen und die Nähe, die sie zu Maximian hatte. Worauf sie achtete, waren Maximians Worte. Und genau die machten sie schwer schlucken. Sie spürte seine liebevollen Gesten, merkte aber auch, wie zurückhaltend er dabei war. Sie wusste es nicht, aber in diesem Moment dachte Valeria, genau wie Maximian auch, daran wie die Zukunft verlaufen wäre, wenn er nicht an einem Fieber gelitten hätte. Was gewesen wäre, wenn Valeria in Mogontiacum gewesen wäre, zum Zeitpunkt der Geburt. Was gewesen wäre, wenn Livianus und sie sich nicht gegenseitig getröstet und dabei ihre Zuneigung zueinander entdeckt hätten. Valeria hatte Maximian feige geglaubt, jemand, der sich vor der Vaterschaft drücken wollte. Nach dem Tod ihres Sohnes hatte sie sich dazu entschlossen, Maximian nicht ein Wort mehr zu glauben. Für sie war er in diesem Moment gestorben. Zumindest der alte Max. Der neue, der teilweise wie der alte war, stand nun direkt vor ihr.


    Nun schloss sie doch die Augen und genoss das alles. Sie vernahm seinen langgezogenen Seufzer und merkte, wie sich ihr Kopf bei seinen Atemzügen rhythmisch hebte und senkte. Einen Moment war sie versucht, einfach alles zu vergessen, was bisher gewesen war, und zu Maximian zurückzugehen. Es war die härteste Probe, auf die sie seit seiner Rückkehr gestellt wurde.


    Sie hob den Kopf und sah zu ihm auf, mit angehaltenem Atem und ganz dicht vor seinem Gesicht. Man hätte meinen können, sie seien noch ein Liebespaar, so wie sie da voreinander standen. Doch sie waren es nicht; und das wurde auch Valeria nun schmerzhaft bewusst. Sie seufzte tief und löste sich dann von Maximian, ließ auch seine Hand los. Aber statt sich abzuwenden, hob sie beide Hände zu Maximians Kopf, zog ihn vorsichtig zu sich herunter und verhielt einen Moment dicht vor seinem Gesicht. Sie fühlte, wie sein Atem über ihre Haut streifte, sah seine Augen, seine Lippen...


    "Du weißt, dass ich das nicht kann. Aber ich gebe dir alle Zeit der Welt", flüsterte sie dann, schloss die Augen halb und küsste ihn. Auf die Stirn. Dann ließ sie ihn los und sah ihn unsicher an, dabei die Hände sinken lassend. In diesem Moment erklang ein unglaubliches Gebrüll in der Arena. Scheinbar gab es einen Sieger.

    Mit einem Mal wirkte er entspannter und zugleich angespannter. Valeria fing das kurze, traurige Lächeln mit ihren Augen auf und erwiderte es ebenso unmerklich wie er. Auch sie roch seinen Duft, der so anders war, als sie ihn in Erinnerung hatte. Valeria schloss kurz die Augen und versuchte sich zu erinnern, aber es gelang ihr nicht. Zu lang war es her, dass sie beieinander gelegen hatten, dass sie seinen Duft viel intensiver wahrgenommen hatte als nun. Und dann war da Livianus. Und die Erinnerung an seinen Duft schien viel leichter vonstatten zu gehen.


    Valeria öffnete die Augen und sah ihn leicht traurig an und folgte dann mit einer leichten Bewegung ihres Kopfes seiner Hand, die nach ihrer griff. Naja, nicht direkt, aber etwas in der Art. Die plötzliche Bewegung hätte sie beinahe zurückzucken lassen. Sie spürte seinen Daumen, spürte, dass das mehr als ein Vertrauensbeweis war und zugleich flüsterte eine warnende Stimme, dass sie besser nicht das tun würde, woran sie gerade dachte. Aber wie es oft in solchen Situationen war, Valeria dachte nicht darüber nach, ignorierte die Stimme hinter ihrer Stirn und erwiderte die versteckte, kostbare Zärtlichkeit mit leicht zitternder Hand.


    Bei Maximians Worten erschauerte sie kurz, waren sie so liebevoll wie damals, als sie noch zueinandergehörten. Sie hätte sich gern dieser Illusion hingegeben, dass es noch immer so war, aber schon jetzt, bei dieser einfachen Berührung, fühlte sie sich schuldig und so, als verriet sie Livianus. damit. Sie hielt den Blick gesenkt und sah Maximians Brust an, der Klos in ihrem Hals war so hartnäckig, dass sie ihn einfach nicht herunter bekam. Mechanisch ob sie die Hand, die nicht die Maximians ergriffen hatte, und berührte ihn schließlich an der Schulter. Die Hand glitt an der Schulter vorbei und ihre Wange berührte seine Brust, von der Tunika bedeckt. Sie umarmte ihn zaghaft und zögerlich, dabei bis zum Äußersten gespannt und mit wildem Herzklopfen.


    "Ich bin da", sagte sie nur.
    "Ich bin immer für dich da, Lucius. Nur nicht mehr so, wie ich es einst war."

    Valeria hatte diese Antwort irgendwie erwartet. Sie war aber nicht traurig oder verstimmt, sondern sah Maximian nur an, ohne etwas von ihren Gefühlen preiszugeben. Ihr Gesicht war undurchdringlich, aber nicht abweisend. Den Kopf hatte sie schräg gelegt und sie betrachtete Maximian. Dann machte sie noch drei Schritte mehr und stand nun ganz dicht vor ihm.


    "Siehst du, ich werde den Ring bei mir tragen, bis du es weißt", flüsterte sie. Sonst nichts. Sie hatte nur den Kopf leicht in den Nacken gelegt und sah ihn an, mit vielleicht einem Schritt Enrfernung.
    "Du musst jetzt nichts sagen, Lucius. Ich werde einfach gehen und...und du kannst das Rennen weiterhin genießen."