Beiträge von Decima Valeria

    Valeria wandte den Blick ab, diese Traurigkeit war nicht gespielt und nicht unterdrückt. Das ertrug sie nicht. Erst, als er weitersprach, hob sie ganz leicht trotzig den Blick wieder und sagte:


    "Ich trage ihn nicht deinetwegen. Ich trage ihn unserer Freundschaft wegen."


    Dass sie gedacht hatte, ER wollte SIE nicht mehr in seinem Leben haben, erwähnte sie nicht. Das dürfte ihm ohnehin klar sein, wenn er bei ihrem letzten Treffen bei Sinnen gewesen war. Schließlich war er es gewesen, der immer wortkarger geworden war, der nicht mit ihr gereist war, der... valeria schloss die Augen und atmete tief durch. Es half; und sie wurde ruhiger und vergaß die Wut darüber, denn sie dachte an Livianus.


    "Es ist nicht nur ein Ring", sagte sie dann leise, aber sehr bestimmt.

    Valeria sah ihn wieder an, ihrerseits nun auch mit gerunzelter Sitrn. Erst stammelte er sich etwas zusammen, dann sagte er ihr, dass es ihre Sache sei, was natürlich stimmte, sie aber zu einem nicht geringen Teil auch wieder irritierte. Dann stellte er die Frage nach dem Warum.


    Warum fragte er nun danach, wenn er doch eben festgestellt hatte, dass es ihre Sache war? Valeria faltete die Hände vor dem Schoß und versuchte die zwei Besoffenen zu ignorieren, die in diesem Moment an Maximian und ihr vorbeitorkelten und anzpgliche Bemerkungen machten.


    "Ich trage ihn, weil ich es möchte. Und weil ich eine Vereinbarung mit mir getroffen habe. Ich hoffe, ich werde ihn nicht ewig tragen müssen", sagte sie betont langsam mit leicht geheimnisvoll.
    "Warum fragst du? Ist es dir unangenehm, weil ich ein Stück von dir stets mit mir führe?" drehte sie den Spieß herum.

    Ein wütender Blick traf Valeria und veranlasste sie zu einem Stirnrunzeln.
    "Stimmt, ich hätte ihn nach einem Messer fragen können. Entschuldige, ich habe es vergessen. Allerdings hättest du auch eher etwas sagen können, statt mir nun Vorhaltungen zu machen", entgegnete sie ruhig.
    "Nun musst du warten, bis wir in meinem Zimmer angekommen sind."
    So gingen die beiden denn weiter.



    Sim-Off:

    Ich musste die andere Taverne nehmen, die Silva Nigra ist ja abgebrannt. Hatte ich ganz vergessen.

    Schließlich langten sie im Gasthaus an. Valeria führte die Sklavin auf ihr Zimmer und bat den Wirt, mit einem Messer zu kommen, um Enyas Fesseln zu durchtrennen. Valeria selbst hatte nur das Opfermesser hier in Mogontiacum, und damit trennte man keine Sklavenfesseln durch. Während sie auf den Wirt warteten, setzte sich Valeria aufs Bett.


    "Hast du Hunger oder Durst?" fragte sie die Frau, die nun ihr gehörte. Eine seltsame Vorstellung, dass einem ein Mensch gehören konnte. Valeria würde sich niemals daran gewöhnen können.

    Valeria hatte ihn noch kurz angelächelt und wollte sich dann mit ihrem Kloß im Hals abwenden und davongehen. Doch im letzten Moment, als sie den einen Fuß schon gehoben hatte, sah Maximian sie wieder an und fragte plötzlich nach dem Ring. In einer gleichermaßen ertappt wirkenden wie schützenden Geste hob sie eine Hand und umschloss den Ring mit seinem Lederband mit der Hand.


    "Ja", sagte sie eine halbe Ewigkeit später schlicht.
    Ihr war nicht ganz klar, was er ihr damit sagen wollte. Dann kam die Erleuchtung.


    "Ich werde ihn nicht abnehmen, sollte das dein Wunsch sein", meinte sie standhaft und ließ die Hand ruhig sinken. Der Blick ihrer blauen Augen bohrte sich in seinen, und was sie dort las, ließ sie abermals wegsehen und beinahe verlegen an ihrer Palla herumnesteln. Wollte er am Ende gar nicht, dass sie ihn abnahm? Und was sollte sie nur sagen, wenn er nach dem Grund fragte, aus dem der Ring an ihrem Hals hing? Interessiert betrachtete sie eine ihrer Sandalen, als gäbe es dort etwas wichtiges zu sehen.

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    ************************


    "Chrm chrm", machte Carius und sah die Dame des Hauses fragend an.
    "Eh...soll ich einen Besuchstermin mit dem Hausherren der Casa Tranquilia vereinbaren? Oder möchtest du mit in den Laden kommen? Ich hätte auch einige frühere Entwürfe dabei, falls dir vorerst ein Pergament reicht, um dir einen Eindruck zu verschaffen", bot er an, als die Dame unentschlossen schien. Fragend blinzelte er sie an.

    Valeria musterte ihn und fragte sich, was da in ihm vorgehen mochte, dass er so angespannt war. Doch sie war klug genug, nicht danach zu fragen. Die Stille zwischen ihnen, die Maximian so kläglich zu füllen suchte, war lediglich durch die Schreie und Rufe der fanatischen Fans unterbrochen. Auch Valeria empfand es als unangenehm.


    "Jaaah....also....hm...ich ähm...gehe dann besser...." stammelte die junge Frau und strich sich die Haare zurück. Sie wusste nicht recht, was sie boch sagen sollte. Wenn diese ganze verdammte Situation nur nicht so...verdammt wäre! Aber sie war es. Und Valeria war nicht egal, was mit Maximian war, so wie es wahrscheinlich andersherum ebenso der Fall war. Valeria seufzte und sah Maximian mit einer Mischung aus Schuldigkeit, Ermüdung und Zuneigung an, kurzum: ebenso unsicher wie er sie.

    Zitat

    Original von Lucius Decimus Maximian
    Es verwunderte ihn. Nicht nur ein bisschen, sondern sehr, dass Valeria nicht auch umzog und es, wie sie selbst sagte, wohl nich eine ganze Weile lang so bleiben würde. Er wusste, dass sie in CCAA lebte, er wusste jedoch nicht, wer außer seinem vermaledeiten Verwandten bei ihr gelebt hatte. Maximian runzelte die Stirn und verschränkte die leicht trainierten Arme vor der Brust.


    "Dann bleibst du allein in CCAA? Ist das nicht zu riskant? Immerhin ist es von CCAA nach Mogontiacum nicht mal eben ein Katzensprung. Wer passt dort auf dich auf?"


    Wer passte heute, hier bei den Spielen auf sie auf? Mochte sein, dass Valeria nicht wirklich jemanden brauchte, der auf sie achtete. Allerdings war es eine unsichere Sache, wenn eine junge Frau ganz ohne Familienanschluss irgendwo lebte. Er konnte nicht verstehen, dass Livianus sie mehr oder weniger auf sich allein gestellt zurückgelassen hatte.


    "Marcus hat mir zwei Sklaven dagelassen", sagte Valeria als indirekte Antwort auf Maximians Frage.
    "Ich komme schon zurecht."


    Mach dir keine Sorgen, hatte sie noch hinzufügen wollen, es dann aber doch gelassen. Immerhin wollte sie ihm nicht dadurch sagen, dass sie erraten hatte, dass er sich Sorgen machte. Welch ein verworrener Gedankengang! Allerdings... wenn sie an Livianus dachte - er hatte ihr die Sklaven dagelassen, sich sonst aber noch nicht gemeldet. Während des ganzen letzten Monats nicht und auch nicht auf ihren Brief hin. Langsam machte sie sich doch Sorgen. Und auch, was seine Abreise anbelangte...er hatte ihr zwar Aufpasser dagelassen, die zwar da waren, aber kaum was taten. Das sah man auch daran, dass Valeria nun allein die Spiele besuchte. Sie blickte Maximian an und lächelte kurz.


    "Es macht mir wirklich nichts aus", setzte sie hinzu, als sie Maximians Gesicht sah - ohne zu wissen, ob ihr nicht früher oder später doch etwas geschehen würde...


    An den Imperator Ceasar Augustus et Pontifex Maximus
    Lucius Ulpius Iulianus
    Palatium Augusti
    Roma, ITALIA



    Sei gegrüßt, Pontifex Maximus!

    Ich habe deinen Brief erhalten und werde deinen Rat zu beherzigen wissen. Es sei dir versichert, dass ich alles in meiner Macht stehende tun werde, um den Göttern und dir so zu dienen, wie es von mir erwartet wird. Für begangene Fehler bitte ich dich um Verzeihung. Sie werden in der Zukunft nicht wieder vorkommen.



    Mögen die Götter mit dir sein.
    Decima Valeria


    Ein Popa brachte Valeria einen Brief von Plautius; und Valeria fiel ein, dass sie ihm auf seinen letzten Brief noch gar nicht geantwortet hatte. Das schlechte Gewissen machte sich in ihr breit und sie setzte sich sofort daran, ihm ein Antwortschreiben zu verfassen.



    An den Primus Pilus
    Camillus Matinius Plautius
    Castellum Legionis I
    Mantua, ITALIA



    Salve Plautius,


    ich danke dir für deinen Brief und möchte um Verzeihung bitten, dass ich dir erst jetzt antworte. Hier in der Stadt ist momentan nicht viel los, dafür aber umso mehr im Cultus Deorum. Der Pontifex ist wieder nach Rom abgereist, wohl um seinen Dienst zu quittieren.
    Mars hat die Opfer ihm zu Ehren angenommen und scheint besänftigt, wenngleich der Einbruch in Mogontiacums Tempeln noch nicht aufgeklärt werden konnte. Soweit ich weiß, setzt der Regionarius aber alles daran, die Diebe zu fassen.


    Doch sag, wie geht es dir? Mit geringer Verwunderung habe ich gelesen, dass du nun Primus Pilus bist - mir war klar, dass gute Arbeit früher oder später entlohnt werden würde. Meinen herzlichsten Glückwunsch sende ich dir! Und auch meinen Dank für dein letztes Schreiben, welches du mir am Tor des Castellums hinterlegt hast. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass du mir deine Hilfe und die deiner Männer anbietest, auch wenn ich hoffe, sie nicht in Anspruch nehmen zu müssen. Vielen Dank hierfür.


    Was einen Besuch in Mantua betrifft, so bin ich derzeit leider nicht im Stande dazu, so gern ich auch kommen würde. Colonia braucht mich jetzt hier, da eine weitere Priesterin einfach so gegangen ist und irgendjemand die entstandene Lücke füllen muss. Ich bin aber guter Hoffnung, dass meine beiden Schülerinnen bald zu Sacerdotes ernannt werden. Vielleicht ist dann ein Besuch bei euch im Castellum nicht mehr so abwegig wie es momentan scheint.


    Mir selbst geht es auch gut, wenn man von den Querelen im CD absieht, denn die zermürben mich doch sehr. Aber ich bin nicht mehr allein, denn neben den zwei Sklaven, die dein Legatus Legionis mir hier gelassen hat, habe ich nun eine tüchtige Germanin erworben, die mich aufmuntert und mir hilft.


    Ich hoffe, dass ich euch alle bald wiedersehen kann. Richte deinen Männern meine Grüße aus - und wünsche ihnen in meinem Namen ein dickes Fell. Die ehemaligen Soldaten der IX. haben sich noch nie unterkriegen lassen und das wird auch so bleiben. Solltet ihr meine Unterstützung brauchen, seid euch ihr gewiss.


    Alles Liebe
    Decima Valeria

    Zitat

    Original von Enya
    Enya war es eigentlich egal, ob Valeria das gefiel oder nicht, aber dieser Sklavenhändler wurde immer ekliger. Sie stieß ihn von sich, und wusste im gleichen Augenblick, dass sie es entweder nun schaffen würde, verkauft zu werden, oder in den nächsten Wochen nichts zu lachen haben würde.
    "Warte!" rief sie, an Valeria gewandt und bemühte sich, freundlicher zu wirken. Die nächsten Worte kosteten sie einiges an Überwindung, aber ein kurzer Blick auf den Händler half ihr ihre Hemmungen zu überwinden. Mit einer Hand wischte sie sich den Speichel aus dem Haar, ehe sie weitersprach. "Es ... es tut mir leid. Ich wollte dich nicht lächerlich machen. Ich kann dir sehr hilfreich sein."


    Valeria blieb stehen und wandte sich einen Moment später auch um. Irgendetwas faszinierte sie an dieser Sklavin, wenngleich sie sich doch eine liebe Freundin gewünscht hätte, kein störrisches Biest. Aber wer konnte schon vorhersagen, wie sich jemand verhalten würde, wenn er plötzlich nicht mehr spürte, dass er ein Sklave war?


    Valeria wandte sich also um und sah Enya kurz an, dann seufzte sie resignierend und sagte freundlich:
    "Ich weiß. Also, dann kommst du mit mir."


    Sie wandte sich vor Enya an den Sklavenhändler und zahlte eine nicht gerade kleine Summe für Enya, dann zog der Händler sie auf die Beine und gab der Sklavin einen Schubs. Dreckig lachend ging er zurück in sein Verkaufszelt und ließ Valeria und Enya allein. Die Decima wandte sich nun an ihre Neuerwerbung. Enya war mit Hanfseil an den Händen gefesselt und Valeria deutete auf ihre Handgelenke.


    "So. Nun werden dich erstmal davon befreien. Komm mit, wir gehen in die Silva Nigra, dort hab ich ein Zimmer und sicher auch ein Messer", meinte sie freundlich.

    Zitat

    Original von Decima Valeria
    Bin derzeit kaum online anzutreffen, hab Magen/Darm Grippe. Man möge das Nichtposten meiner IDs daher entschuldigen. Sobald ich nicht mehr alle 5 Minuten aufs Klo renne, bin ich wieder voll dabei.
    Sorry. :(


    Nachdem die Ärzte dann doch was anderes festgestellt haben und ich noch ne ganze Weile ansteckend sein werde (*seufz*), geht es mir aber schon insofern besser, dass ich nicht alle zehn Minuten auf den Lokus rennen muss, sondern öfter mal online sein kann. Ich werde auch wieder posten, aber bitte erwartet nicht zuviel von mir. Auf mein altes Niveau komme ich sicher später irgendwann wieder zurück.


    Liebe Grüße
    Valeria

    Bin derzeit kaum online anzutreffen, hab Magen/Darm Grippe. Man möge das Nichtposten meiner IDs daher entschuldigen. Sobald ich nicht mehr alle 5 Minuten aufs Klo renne, bin ich wieder voll dabei.
    Sorry. :(

    Zitat

    Original von Iunia Attica
    Eben jene sind dieses Wochenende am 2. und 3. September. Marcus Aelius Callidus (wenn er es sich nicht noch anders überlegt haben sollte :D) und ich sind dort am Samstag. Vielleicht hat ja noch jemand aus dem Ir Lust zu kommen oder dies ohnehin vor.


    Wo ist denn Haltern überhaupt?
    Ich hab keine Lust zu suchen...wer hilft einer Erdkundeniete? :D

    Valeria sah Maximians Blick und verdeckte den Ring wieder mit der Palla. Verdammtes Ding, dachte sie sich und seufzte leise. Sie merkte, dass es wohl keine gute Idee gewesen war, Livianus in Maximians Nähe zu erwähnen, senkte den Kopf und schloss einen Moment lang die Augen, um sich zu sammeln. Dann sah sie wieder auf und Maximian an, der in diesem Moment einem kleinen Jungen aufhalf. Die Art, wie er das tat und wie er sich dabei gab, zeigte ihr, dass er trotz seines Alters ein guter Vater geworden wäre. Wenn man ihn denn gelassen hätte. Lächelnd und verträumt sah sie dem kleinen Mann nach, wie er mit der Tüte Nüsse in seiner Hand davonwatschelte und dabei heftig krümelte. Maximian sprach davon, dass Valeria Livianus nachfolgen würde, was Valeria dazu veranlasste, mit ganz leicht schräg gelegtem Kopf zu verneinen.


    "Nein", sagte sie also mit fester Stimme.
    "Ich bleibe noch eine ganze Weile hier. Meine Schülerinnen sind noch nicht zu Sacerdotes ausgebildet. Außerdem habe ich mich vor nicht allzu langer Zeit nach Germanien versetzen lassen. Ich schlafe zur Zeit im Capitolinum, hinten in einer schmalen Kammer. Die Leute und der Cultus Deorum brauchen mich hier, nachdem der Pontifex zurückgetreten ist."


    Sicherlich vermutete Maximian, dass Valeria und Livianus bald heiraten und Kinder bekommen wollten, aber davon waren sie - Valerias Meinung nach - noch weit entfernt. Aber das konnte Maximian nicht wissen und Valeria würde es ihm nicht sagen, solange er nicht explizit danach fragte, weil er es wissen wollte.