Valeria hatte es allerdings vorgezogen, sitzen zu bleiben, und war eigentlich gar nicht aufgestanden. Livianus erwies sich als verständnisvoll, auch wenn er auf die Sache mit der Hand rein gar nicht reagierte. Für Valeria ein Grund, auch auf so eine kleine Geste zukünftig zu verzichten. Sie seufzte leise und lächelte nur zur Antwort.
Als Livianus gegangen war, verblasste das Lächeln. Gerne hätte sie gewusst, ob es für ihn auch so seltsam war wie für sie, oder ob nur ihr komisch zumute war in dieser Situation. Dann dachte sie daran, welches Bild sie wohl abgeben musste: Verwahrlost. Das konnte natürlich nicht so bleiben. Langsam stand sie auf und suchte in den zwei Truhen nach einem Kamm. Gerade, als sie einen gefunden hatte, musste sie wieder an die Sklaven denken, die ihr zu Freunden geworden waren. Und die inzwischen ausnahmslos im Elysium weilten. Das machte sie traurig. Stumm begann sie, sich das Haar zu kämmen. Später würde sie das Bad nehmen und sich ihr Haar schneiden lassen. Und wenn sie dann zurückkam, würde schon eine kleine Auswahl an geborgten Tuniken auf dem Bett liegen.