Beiträge von Decima Valeria

    "Du kannst mir versprechen, dich nicht in jedes Schlachtgetümmel zu stürzen, das sich anbietet", erwiderte Valeria nun und legte den Kopf leicht schief, wodurch die Palla wieder verrutschte und ungehinderte Sicht auf das Teil offenbarte, das um Valerias Hals hing. Sie lächelte Maximian an und musste dann schmunzeln, als er ihr das gleiche Versprechen abnehmen wollte, wie sie ihm. Leicht schüttelte sie den Kopf, die Augenbrauen wanderten nach oben und sie sah ihn erstaunt an.


    "Ich passe auf mich auf", versicherte sie ihm dann leise. Drei Schritte trennten sie noch. Valeria nahm langsam wieder Farbe an und fragte sich, ob sie Maximian von Livianus erzählen sollte, gerade als in der Arena die Aurata-Rufe wieder lauter wurden. Sie entschied sich dafür.


    "Mmmh.... Livianus ist nach Mantua versetzt worden."

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    Carius schmunzelte und nickte dann zwei-, dreimal.
    "Aber ja, Herrin. Natürlich besteht die Möglichkeit, sich einige meiner Arbeiten anzuschauen. Ich habe unter anderem die Mosaike in der Casa Tranquilia gelegt. Außerdem finden sich auf dem Forum Mogontinum zwei meiner kleineren Arbeiten, im Laden."


    Er lächelte und legte dann den Kopf schräg.
    "Leider ist es ja nicht möglich, die Mosaike in einer Tasche mitzubringen", meinte er entschuldigend.

    Zitat

    Original von Lucius Decimus Maximian
    Was für ein Gedanke, dass Romanus und das Kind nun beisammen waren. Das und das Opfer, von dem Valeria sprach, erleichterten Maximian in diesem Moment vielleicht ein bisschen. Dann hatte Romanus jemanden, abgesehen von den vielen Vorfahren. Ob dem wirklich so war? In der Tat verschwendete Maximian einen Gedanken daran, sich zu fragen, wann er sich davon überzeugen können würde. Er dachte so häufig an seinen Adoptivbruder. Und auch an seinen Sohn.


    Er sah auf und in Valerias Gesicht, als sie ihm nervös von der Todesstunde des Kindes und den daraus resultierenden Veränderungen in ihrer beider Leben berichtete. Es überraschte ihn immer wieder, bemerkte er, wie wenig er Valerias Vehralten verstehen konnte. Er hätte sowas nie von ihr erwartet. Schließlich senkte auch er den Blick wieder, sah auf die Nüsse herab und bewegte die Finger, die die Tüte hielten.
    Die Erkenntnis wog schwer, aber er sah ein, dass er sich schwer in Valeria getäuscht haben musste.


    "Wir werden uns so schnell auch nicht wiedersehen.", antwortete er und sah sie nicht direkt, dafür aber mit dem Blick einer Mischung aus unterdrückter Wut und stummer Zustimmung an.
    "Ich werde in den kommenden Tagen der Legio II Germanica beitreten und meine neuen Aufgaben mit gebührendem Ernst und voller Aufmerksamkeit wahrnehmen. Es ist soweit schon alles geregelt."


    Valeria nahm es zur Kenntnis. Wenigstens hatte er nicht gesagt, dass sie sich nie wieder sehen würden, wenn es nach ihm ginge. Das mit der Legio überraschte sie auch nicht, immerhin war er eigentlich deswegen nach Germanien gekommen. Wenn er nur früher gekommen wäre....dann hätte sie ihm vielleicht verziehen für die Behandlung, die er ihr zuteil werden ließ, damals, in Tarraco. Dann wäre vielleicht alles anders gekommen. Aber so... Es war ein schlechter Weg, den sie gegangen war. Nichtsdestotrotz aber einer, den sie hatte gehen müssen, ja, hatte gehen wollen. Und nun gab es Livianus, Maximians Verwandten. Und Valeria liebte ihn, wenn auch auf eine andere Weise als sie Maximian geliebt hatte. Und Max? Ihn liebte sie immer noch, aber gänzlich anders, als er es sich vielleicht vorstellte. Wie einen Bruder, ja, so konnte man es vielleicht vergleichen. Sie hatte keineswegs vergessen, was das Positive zwischen ihnen gewesen war, das nicht. Aber sie hatte auch nicht vergessen, wie er sie behandelt hatte. Dass Maximian die kürzlichen Geschehnisse nun nicht einfach vergessen konnte, war Valeria klar. Aber sie hoffte, dass er eines Tages verstand, warum sie in dieser Situation so gehandelt hatte.


    Nun seufzte sie unmerklich.
    "Das freut mich für dich. Du weißt...eine Frau sieht es nie gern, wenn ein ihr nahestehender Mann zur Legio geht. Vielleicht teilt deine Mutter diese Ansicht ebenfalls. Ob du es glaubst oder nicht, es macht mir etwas aus, wenn du mir nun davon erzählst. Aber es wird dir wahrscheinlich gleichgültig sein."


    Valerias Stimme war leise und leicht traurig. Sie machte einen weiteren Schritt auf Maximian zu und zeigte ein leicht betrübtes Lächeln.
    "Bitte versprich mir, dass du auf dich aufpasst, Maximian. Das ist alles, was ich möchte."

    Valeria hatte sich gerade dazu entschieden, dass sie besser ging und Maximian seinen Frieden ließ, den sie ihm unabsichtlich mit ihrer Anwesenheit auf diesem Gang genommen hatte, als er ihren Sohn ansprach. Eine kalte Hand packte nach Valerias Herz, drückte es zusammen und ließ sie frösteln. Sie sah Maximian an und hätte ihn in diesem Moment am liebsten umarmt, aber sie traute sich nicht, die Kluft zwischen sich und ihm zu überwinden - physisch wie psychisch. Stattdessen seufzte sie unmerklich und zauberte ein unsicheres Lächeln auf ihr Gesicht. Valeria stieß sich leicht von der Säule ab, an der sie eben noch gelehnt hatte, und verringerte den Abstand zu Maximian und zwei Schritte, ehe sie wieder stehen blieb und die Hände locker vor dem Körper verschlang, weil sie nicht wusste, wohin sonst.


    "Er wird auf uns warten, Maximian. Romanus wird auf ihn acht geben und ihm Dinge von..seiner vermeintlichen Schwester und seinem Adoptivbruder erzählen. Ich habe geopfert und um eine sichere Reise ins Elysium gebeten. Das Opfer wurde angenommen", erklärte sie ihm in einem warmen, freundlichen Ton. Es freute sie sehr, dass Maximian doch Interesse an ihrem gemeinsamen Kind hatte. Auch, wenn es niemals leben durfte. Valeria senkte den Blick.


    "Als ich...als es soweit war..." begann sie und nestelte an der Palla herum, sah dann wieder auf und Maximian an.
    "Ich habe mir so gewünscht, dass du dabei gewesen wärst. Aber du warst nicht da; und ich habe dich dafür verflucht. Und dir bitter Unrecht damit getan. Wenn es nicht so gewesen wäre....vielleicht wäre es nie soweit gekommen, wie es jetzt ist. Es ist meine Schuld und ich würde es verstehen, wenn du mich nie wieder sehen willst."


    Valeria nagte auf ihrer Unterlippe und versuchte, in Maximians Gesicht zu lesen, doch was dort geschrieben stand, blieb ihr ein Rätsel.

    Valeria folgte seinem Blick, der im ersten Moment unschicklich wirkte, im zweiten aber verständlich wurde, denn er starrte auf den Ring. Seinen Ring, den sie nun an einem dünnen Lederband um den Hals trug. Irgendwie spürte sie, dass Maximian gar nicht anders konnte, als ständig auf das schmale Schmuckstück zu starren, also nahm sie peinlich berührt und in einer wie beiläufig wirkenden Geste ihre Palla und zog sie so zurecht, dass der Ring wie durch Zufall verdeckt wurde. Erst dann hob sie den Blick wieder und sah ihn an.


    "Hm...ähm...ja..."


    Eigentlich wäre etwas Wasser nicht schlecht. Was sie aber mehr beschäftigte als sein Angebot, ihr etwas zu trinken zu holen, waren die gemurmelten Worte, die sie in einer stillen Pause während des Rennens vernahm. Beschämt sah sie wieder auf den Boden und schloss kurz die Augen. Dann schüttelte sie den Kopf und wich Maximians Blick aus.


    "Nein, ich...es geht schon wieder. Vielleicht sollte ich einfach..." begann sie und verstummte wieder, während sie nervös irgendwo den Gang hinunter deutete. Valeria suchte Maximians Blick und sah in diesem Moment einfach nur hilflos und mit der Situation überfordert aus. Langsam ließ sie die Hand wieder sinken und wusste nicht, was sie nun machen sollte: gehen oder flüchten.

    Valeria erschrak und öffnete augenblicklich die Augen. Einige Schritte vor ihr stand Maximian. Sie wurde noch weißer und wusste im ersten Moment gar nicht, was sie sagen sollte. Valeria wusste zwar, dass er ebenfalls hier war und den Rennen zugesehen hatte (sie hatte ihn ja gesehen), aber dass er nun vor ihr stand, mit einer Tüte Nüsse in der Hand...


    Sie holte Luft und sah ihn einfach nur an. Möglichst ohne einen Ausdruck auf dem Gesicht, geradlinig in seine Augen. Den Kloß in ihrem Hals spürte sie, aber sie konnte nichts gegen dessen Existenz tun.


    "Ja, ich..." begann sie zögerlich und griff sich dann in einer instinktiven Geste kurz an ihr Dekolletée und ließ die Hand wieder sinken, ehe sie den Kopf schüttelte und unauffällig den Gang hinab sah. Niemand da.


    "Es geht schon wieder. Mir war nur schlecht", erklärte sie dann ziemlich unglaubwürdig und vermied es, Maximian dabei anzusehen. Schließlich hielt sie es dann doch nicht mehr aus und sah ihn wieder an, wagte gar ein kleines Lächeln. Dass sie ohne Livianus hier war, war offensichtlich. Dass es ihr nicht so gut ging wie sie behauptete, ebenfalls. Aber Valeria gab ihr bestes, dies alles zu überspielen.


    "Wie...hm...geht es dir?" fragte sie ihn dann unsicher.

    Mit Spannung hatte Valeria das bisherige Rennen verfolgt. Der blaue Fahrer war recht schnell und schien ziemlich gut zu sein, wohingegen die zwei goldenen eher nicht so gut abschnitten bisher. Und dann war ihr schlecht geworden. Mit Schrecken hatte sie das zur Kenntnis genommen und dann ein Stoßgebet gen Himmel geschickt, dass sie nicht schon wieder schwanger war. Sie bahnte sich einen Weg aus der Menge und durch einen Gang, in dem nicht mehr so viele Menschen standen. Eigentlich gar keine bis auf zwei oder drei, denn alle verfolgten das Rennen und den Kampf um den Sieg in dieser Vorrunde. Hier war es nicht ganz so stickig und heiß; und Valeria ging es nach einigen tiefen Atemzügen etwas besser. Sie lehnte sich mit dem Rücken an eine Säule, schloss die Augen und legte den Kopf in den Nacken, um - kreidebleich, wie sie war - tief zu seufzen.

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Melde mich fürs Wochenende ab.


    Ich schließe mich an - ich fahre morgen früh zu einem Forentreffen nach Hannover und bin am Sonntag abend wieder da. =)

    Zitat

    Original von Darius
    Hallo,
    mein RL nimmt gerade ziemlich viel Zeit in Anspruch und deshalb kann ich momentan nicht weiterhin an dieser Micronation teilnehmen. Ich bitte die Spielleitung darum meine ID's auf 'In Exilum' zu stellen. Wenn ich wieder Zeit finde werde ich zurückkommen. ;)


    Alles gute noch!


    Och, schade! :(
    Mach's gut...ich hoffe, dass du eher früher als später wieder zurückkommst!

    Valeria hob die Augenbrauen und sah die Sklavin verblüfft an. Das war ja mal ein starkes Stück. Zuerst wusste sie gar nicht, was sie sagen sollte, dann schmunzelte sie und entgegnete ruhig:
    "Eigentlich hatte ich mich schon dazu entschlossen, dich von diesem Markt mit all seinen....Absonderheiten" - bei diesem Wort sah sie den Sklavenhändler vielsagend an - "zu holen, aber wenn du kein Interesse zu haben scheinst und mich lächerlich machen möchtest, sollte ich diese Entscheidung wohl noch einmal überdenken und dich vorerst bei diesem Mann lassen."


    Sie würde sich nicht provozieren lassen, das sollte die kleine Frau ruhig wissen. Valeria sah Enya noch einmal bedauernd an und ging dann ein paar langsame Schritte fort. Es sah ganz so aus, als würde sie wirklich weggehen. Der Händler griff Enya grob am Arm und zischte ihr ins Ohr:
    "Miststück! So werd ich dich niemals los!"
    Sabber blieb in ihrem Haar hängen.


    Valeria war gespannt, was die Sklavin nun tun würde.

    Valeria hob überrascht eine Augenbraue, als sie nun ebenfalls nach ihrem Namen gefragt wurde. Normal war es jedenfalls nicht, dass eine Sklavin ihren potentiellen Käufer ausfragte, aber die Sklavin sah recht keck aus und Valeria hatte etwas in der Art schon beinahe erwartet. Sie ließ sich vor dem Mädchen in die Hocke sinken und versuchte zu schätzen, wie alt es war.


    "Ich bin Valeria", sagte sie dann mit schräg gelegtem Kopf und die Sklavin weiterhin freundlich musternd. Sie teilte die Ansicht ihrer gesamten Familie, dass Sklaven ebenfalls Menschen waren, die nur durch ein Unglück oder eine unschöne Begebenheit in die Sklaverei gekommen waren. Und im Falle Enyas war das ja auch wirklich so, doch das wusste Valeria schließlich noch nicht.


    Dass Enya sie so kalt musterte, schreckte Valeria nicht ab, im Gegenteil. In gewisser Weise machte sie die Sklavin für sie interessanter, weil sie nicht nur eine stumme Haarkämmerin sein würde, sondern vielleicht auch etwas zu erzählen hatte. Und sie sprach Latein und schien demnach keine Germanin zu sein.


    "Kannst du lesen und schreiben?" fragte sie Enya, denn das wären die Aufgaben, die sie neben den üblichen, fraulichen Dingen würde können müssen, um Valeria im Tempel zur Hand zu gehen. Der Sklavenhändler, der zuerst noch etwas abseits gestanden hatte, kam nun herangewuselt und zerrte Enya auf die Beine.


    "Stell dich hin, wenn jemand Interesse an dir zeigt", sabberte er ihr ins Ohr, ehe er Valeria anzüglich angrinste.
    "Enya, meine Herrin. Eine wahrlich wundervolle Sklavin, die auch deinem Manne die Stunden versüßen kann, wenn es gewünscht ist."

    Valeria befand, wie sie mit in ihren Zeitplan eingeplant hatte, nun auf dem Sklavenmarkt Mogontiacums. Hingegen jedweder Vermutung wurden in Germanien auch Germanen angeboten. Valeria suchte nichts bestimmtes, vielleicht würde sie wie die vielen Male zuvor auch gar nichts finden und mit leeren Händen zurück nach Colonia reisen.


    Momentan lief sie an den Ständen entlang und sah sich um. Da waren kräftige Männer, dürre Frauen und kleine Kinder. Es gab große Slaven und kleine, zierliche Sklavinnen. Vor einem der vielen Stände blieb sie stehen und sah die Menschen dort genauer an. Eine Sklavin erregte ihre Aufmerksamkeit und Valeria blieb vor ihr stehen.


    "Wie heißt du?" fragte sie sie freundlich.

    "Hmmm...." machte Valeria.
    "Er war vor ein paar Tagen im Marstempel und stellte mir allerlei Fragen im Auftrag der Regia Mogontiaci. Wenn du mich fragst... er sieht deinem Magister Officiorum mehr als ähnlich. Wenn der keinen Zwillingsbruder hat, der zufällig diesen Namen trägt..."
    Valeria zuckte mit den Schultern. Es ging sie nichts an, aber Meridius sollte schon Bescheid wissen, was Angestellte seiner Regia unter anderen Namen in seinem Auftrag taten und wissen wollten.

    Hm, im Grunde genommen hatten sie das nicht wirklich besprochen. Eher...naja, abgehandelt? Beide Seiten wussten, was passiert war, die eine mehr, die andere weniger. Beide Seiten hatten ein Anliegen gehabt, nämlich diese Vorfälle zu vergessen und sich nicht mehr wiederholen zu lassen. Und genau das würde geschehen: Es würde Gras über die Sache wachsen und zumindest Valeria hatte mit sich vereinbart, dass sie mit dem Pontifex nichts mehr zutun haben würde, so oder so. Und wenn sie dieses strickt befolgte, dann würde sie auch nicht mehr mit ihm in verbindung gebracht werden und somit negativ auffallen. Das Problem wäre gelöst. Für diese wenigen Worte war sie nun so weit gereist. Bald würde es dunkel werden, sie musste sich noch eine Unterkunft für die Nacht suchen und würde dann morgen wieder zurückreisen. Vielleicht blieb noch etwas Zeit, um auf dem örtlichen Sklavenmarkt vorbeizusehen.


    "Ich kann mich auch manchmal nicht entscheiden, ob ich vernünftig sein sollte oder doch nicht", meinte Valeria und lächelte kurz.
    "Ah, mir fällt noch etwas ein. Du hast nicht zufällig einen Scriba namens Titus Flaminius?"

    Valeria sah Meridius an und lächelte leicht.
    "Ich weiß", sagte sie.
    "Aber ich glaube fest daran, dass er mir verzeihen wird, irgendwann. Dass er mich verstehen wird."


    Seltsam, dass sie nun mit Meridius hier saß und über Maximian sprach. Valeria musste kurz schmunzeln und schüttelte den Kopf leicht.
    "Ich wollte dich damit nicht belästigen. Das sind nur Gedanken", meinte sie.


    "Gibt es denn sonst noch etwas, das du mir sagen möchtest?"