Valeria bemerkte den Pontifex, ignorierte ihn aber bis auf ein kurzes, stummes Nicken. Sie fand es schon eine Ungeheuerlichkeit, dass gerade er, der so auf die Pflichten und Tugenden achtete, zu einer Hochzeit zu spät kam, zu der er nicht nur als Gast, sondern auch als Pontifex geladen war. So ließ sie sich nicht beirren und machte ruhig weiter.
Inzwischen war der foculus aufgebaut worden, die Kohlen im Becken entzündet. Valeria nahm ihre Palla nun wieder an sich und zog sie über ihr Haupt. Auf dem Altar standen mittlerweile kleine Abbilder von Iuno, Tellus, Ceres, Pilumnus und Picumnus. Valeria griff in ein kleines Säckchen und zog die Hand mit einigen wohlriechenden Kräutern wieder heraus, die sie nun ins Feuer streute. Sogleich verbreitete sich ein wohliger, betörender Duft im Raum. Die Opferkuchen stehen bereit. Valeria nahm den ersten an sich und sagte:
"Mutter Iuno, ich bitte dich, durch diesen dir vorzusetzenden Kuchen, mit guten Bitten, dass du wohlgesonnen, gnädig seist diesem Paar, ihren Kindern, ihrem Haus und ihrer Sklavenschaft, dass du dieses Paar segnest und ihnen und ihren Kindern, ihrem Haus und ihrer Sklavenschaft Deinen Schutz gewährst."
Bedächtig legte sie den Kuchen in den foculus und wandte sich dem nächsten Kuchen zu, den sie vor sich hält, während sie klar und deutchlich die Worte sprach.
"Mutter Tellus, ich bitte dich, durch diesen dir vorzusetzenden Opferkuchen, mit guten Bitten, dass du wohlgesonnen, gnädig seies diesem Paar, ihren Kindern, ihrem Haus und ihrer Sklavenschaft, dass du ihnen und ihren Kindern, ihrem Haus und ihrer Sklavenschaft deine nährende Kraft und Fruchtbarkeit gewährst."
Dem ersten Kuchen folgte ein zweiter. Valeria widmete sich dem dritten.
"Mutter Ceres, ich bitte dich, durch diesen dir vorzusetzenden Opferkuchen, mit guten Bitten, dass du wohlgesonnen, gnädig seies diesem Paar, ihren Kindern, ihrem Haus und ihrer Sklavenschaft, dass du ihnen und ihren Kindern, ihrem Haus und ihrer Sklavenschaft deine reifende Kraft und Wachstum gewährst."
Auch dieser Kuchen landete mit vorsichtigen, ehrfürchtigen Bewegungen im foculus.
"Pilumnus und Picumnus, ich bitte euch, durch diese euch vorzusetzenden Opferkuchen, mit guten Bitten, dass Ihr wohlgesonnen, gnädig seid diesem Paar, ihren Kindern, ihrem Haus und ihrer Sklavenschaft, dass ihr ihnen und ihren Kindern, ihrem Haus und ihrer Sklavenschaft eure nährende und schützende Kraft gewährt."
Valeria opferte den beiden erhabenen Göttern die letzten beiden Kuchen und sah kurz in die Menge. Das Schwein war noch nicht da. Scheinbar machte es einige Probleme, es hereinzubringen, denn man hörte ein erbostes Quieken von draußen.
Sim-Off:Und wieder Pause und Zeit zum Schreiben für euch. 
edit: Rechtschreibung