Beiträge von Decima Valeria


    Valeria setzte sich und nickte.
    "Ja, Wasser bitte. Ich vertrage dieser Tage so gut wie keinen Wein mehr", gestand sie,
    "Aber erzähl doch mal, wie geht es dir so, was machst du und wie läuft die Schola?"

    Valeria sah forschend in die Runde und räusperte sich danbn dezent.
    "Verzeiht, dass ich frage, doch wie kann man sich einen solchen Cursus vorstellen? Ist er den Cursi der Schola gleich, wird nur an einem anderen Ort abgehalten?" fragte sie mit einer angenehm weichen Stimme in die Runde herein.

    Valeria wiegte den Kopf hin und her.
    "In gewisser Weise hast du natürlich recht. Doch besteht immer und überall die Möglichkeit, einen anderen Weg als den bereits gewählten einzuschlagen. Jemand, der sich für die Politik entschieden hat, mag sich zwei Jahre später in den Dienst der Götter begeben und wird ebenso aufgenommen werden, wie ein Mädchen von acht Jahren, als Beispiel."


    Die Sacerdos musterte die junge Frau neben sich und fragte dann unvermittelt:
    "Darf ich fragen wie alt du bist, Livilla?"

    Zitat

    Original von Manius Pompeius Trimalchio
    "Nicht viele. Die Karte darfst Du behalten, meine Leute kennen Germania sehr gut, auch ohne Landkarten. Kann ich sonst noch etwas für dich tun?"


    "Nein, vielen Dank. Du warst mir eine große Hilfe."
    Sie erhob sich.
    "Mögen die Götter über dich wachen, Praefectus", sagte sie lächelnd. Ein letztes, freundliches Nicken, dann verließ die Sacerdos das Officium.

    Valeria wartete geduldig darauf, dass der Praefectus das fand, was er suchte. Schließlich zog er eine Karte hervor, die Valeria entgegen nahm.


    "Hmm...sieht gar nicht so weit aus", überlegte sie weit. Wieviele Meilen mochten das sein? Sie runzelte die Stirn und versuchte zu schätzen, doch dann sah sie auf und den Mann hinter dem Tresen an.
    "Darf ich die mitnehmen oder brauchst du sie wieder?"

    Valeria trat ein und schenkte dem Praefectus ein freundliches Lächeln. Sie schob ihren runden Babybauch durch die Tür, schloss sie wieder und bahnte sich dann den Weg bis zum Kundensessel vor dem Schreibtisch.


    "Salve Praefectus. Ich habe einen Eilbrief nach Roma."
    Sie legte den Brief und die 20 Sesterzen inklusive bissel Trinkgeld auf den Tresen.


    Sim-Off:

    PN / WiSim bezahlt =)

    Zitat

    Original von Gaius Iulius Raeticus
    [Blockierte Grafik: http://img464.imageshack.us/img464/8159/4008ba.jpg] |



    "Kein Problem. Mein Name lautet Tacitus, Centurio Tacitus."


    "Vielen Dank, Centurio Tacitus"; sagte Valeria und neigte den Kopf leicht. Dann fiel ihr noch etwas ein.
    "Ah, ich habe noch einen Brief nach Rom. Würdest du mich wohl zum Praefectus Vehiculorum durchlassen?"
    Sie lächelte freundlich und wartete auf ein Nicken.


    Sim-Off:

    Ich geh schon mal, wenn das okay ist (ist ein wichtiger Brief). =)

    Valeria war Livilla dankbar, dass sie das Thema wechselte. Sie hatte es nicht überwunden, sondern trauerte im Stillen immer noch. Eine Weile herrschte betretenes Schweigen, dann sprach Livilla von ihrer Zukunft.
    "Hmm..... Im Endeffekt bleiben dir drei große Felder: Die Verwaltung und damit letztendlich die Politik, der Dienst für die Götter und der kaufmännische Weg. Was tust du denn am liebsten?"

    Valeria sah wieder auf und nahm sich zusammen, schüttelte den Kopf.
    "Nein, es ist...anders. Ich erkläre es dir."
    Sie holte Luft und begann.
    "Mein Bekannter und ich zogen von Hispania hierher, weil nicht nur der Vater des Kindes plante, in die Legio IX einzutreten, sondern weil auch meine Familie hierher gezogen ist. Mein Onkel ist der Legatus Augusti Pro Praetore. Nun.... Der Medicus, mit dem ich reiste, ist auch als Hauslehrer in seinen Diensten. Das Iatreion konnten wir noch nicht eröffnen, weil er direkt nach der Ankunft wieder nach Rom reisen musste. Ich nahm meinen Dienst in Mogontiacum auf, doch das Kind kam nicht, obwohl es höchste Zeit war. Nenne es töricht, aber ich entschloss mich, Livianus zu besuchen. Seine Frau ist vor kurzem verstorben und ich habe mich um ihn gekümmert. Und dann...ja, dann kam das Kind. Es...war ganz...blau angelaufen und...es war tot. Es kam tot zur Welt."
    Valeria schluckte und versuchte ein Lächeln.
    "Livianus hat sich sehr um mich gekümmert und inzwischen geht es mir schon wieder besser."

    Valeria musterte Livilla, als diese die Stadt betrachtete und lächelte nachsichtig. Sie selbst konnte sich noch gut daran erinnern, wie die Stadt sie bei der ersten Begehung in ihren Bann gezogen hatte. Valeria fragte sich, wie alt Livilla wohl war, gerade als diese sich wieder an sie wandte.
    "Oh, natürlich darfst du fragen. Nun ja, zum einen... Der Cultus Deorum ist nicht sehr gut ausgebaut hier. Das ist einer der Gründe. Zum anderen reiste ich mit einem sehr guten Freund hierher, einem Medicus. Wir wollen zusammen ein Iatreion eröffnen, eine Arztoraxis. Und...hm... Du musst wissen, dass ich schwanger war, als ich her kam. Der Vater ist bei der Legio...gewesen. Aber, naja. Die Götter haben sich anders entschieden."
    Sie lächelte vage und sah gedankenverloren auf den Ritterring an ihrem Finger

    Valeria freute sich für Livilla. Sie lächelte und nickte.
    "Er braucht dich sicherlich auch. Ich bin zwar noch nicht lange im Castellum, doch meine ich, dass ich ihn inzwischen öfter lächeln sehe als bei meiner Ankunft vor drei Wochen."


    Wieder wagte sie einen Blick aus der Sänfte heraus. Wenigstens waren sie schon in der Stadt. In diesem Moment trat ein Sklave in ein kleines Loch im Boden und ging kurz in die Knie - und mit ihm die Sänfte. Valeria wäre fast herausgefallen, konnte sich gerade noch festhalten und sah Livilla erschrocken an.
    "Bei den Göttern", japste sie mit großen Augen.
    "Denen fehlt gehörig Übung! Wir sollten öfter in die Stadt gehen..."


    Sie grinste und kicherte dann.

    Valeria wunderte sich immer mehr, wie man so einen Mann zum Pontifex hatte machen können. Sie schüttelte bedauernd den Kopf und sah den adoptierten Patrizier ebenso bedauernd an.


    "Meine Sponsalia steht bevor", erklärte sie gefasst und trocken.
    "Ich möchte mein Kind in Sicherheit auf die Welt bringen und mit dem Gewissen, dass sein Vater in der Nähe ist und uns beiden Trost spendet. Ich kann das Kind nicht auf die Welt bringen, wenn ich den Vater viele Meilen entfernt weiß."


    Wo war nur der Mann hin, den Arria liebte? Das da war er jedenfalls nicht. Wieder schüttelte sie den Kopf.
    "Es mag sein, dass du manches nicht richtig zu deuten weißt, Pontifex. Das halte ich dir auch gar nicht vor, ich verstehe nur nicht, wieso du mir diese Bitte verweigerst. Ich werde nun gehen und mich morgen wieder bei dir melden, ehe diese Situation eskaliert. Dann haben wir beide Zeit zum Nachdenken und werden uns morgen hoffentlich respektvoller begegnen."


    Ein kurzes Nicken folgte, dann verließ Valeria das Officium und ging in das ihre, um einen Brief nach Rom aufzusetzen.

    "Ich kann den Göttern nicht bei vollem Verstand dienen, wenn ich in Sorge über mein Kind bin, Pontifex. Du als Mann magst es vielleicht nicht verstehen, dass das Herz einer Frau an ihrer Familie und besonders an ihren Kindern hängt."


    Sie stand auf, war empört über die Worte des Mannes hinter dem Schreibtisch.
    "Stelle meine Loyalität den Göttern gegenüber nicht in Frage, Imperiosus. Ich wäre eine schlechte Sacerdos, würde ich meine persönlichen Bedürfnisse über die Götter stellen! Meine Bitte nach Versetzung entspricht dem Willen Iunos. Sie trägt nich umsonst die Namen Lucina und Pronuba, Pontifex. Ich würde gegen ihren Willen verstoßen, fügte ich mich der Entscheidung des Collegiums klaglos."


    Verständnislos musterte sie den neuen Pontifex, der die unumstößliche Logik hinter ihrer Bitte nicht verstand oder verstehen wollte.