Valeria wunderte sich immer mehr, wie man so einen Mann zum Pontifex hatte machen können. Sie schüttelte bedauernd den Kopf und sah den adoptierten Patrizier ebenso bedauernd an.
"Meine Sponsalia steht bevor", erklärte sie gefasst und trocken.
"Ich möchte mein Kind in Sicherheit auf die Welt bringen und mit dem Gewissen, dass sein Vater in der Nähe ist und uns beiden Trost spendet. Ich kann das Kind nicht auf die Welt bringen, wenn ich den Vater viele Meilen entfernt weiß."
Wo war nur der Mann hin, den Arria liebte? Das da war er jedenfalls nicht. Wieder schüttelte sie den Kopf.
"Es mag sein, dass du manches nicht richtig zu deuten weißt, Pontifex. Das halte ich dir auch gar nicht vor, ich verstehe nur nicht, wieso du mir diese Bitte verweigerst. Ich werde nun gehen und mich morgen wieder bei dir melden, ehe diese Situation eskaliert. Dann haben wir beide Zeit zum Nachdenken und werden uns morgen hoffentlich respektvoller begegnen."
Ein kurzes Nicken folgte, dann verließ Valeria das Officium und ging in das ihre, um einen Brief nach Rom aufzusetzen.