Beiträge von Decima Valeria

    Valeria zuckte mit den Schultern.
    "Ich war selbst verblüfft. Aber ich freue mich zugleich, dass man mir vertraut und die Ausbildung der beiden in meine Hand legt. Es dürften Verwandte von Arria sein. Beide entstammen der Gens Petronia", sagte sie und trank einen Schluck Wasser.
    "Ahja - sobald ich nicht mehr verhindert bin, würde ich gern durch die Provinz reisen und eine Bestandsaufnahme der Tempel machen. Hast du Lust, mich zu begleiten?" fragte sie.

    "Nein."
    Valeria schüttelte den Kopf, sagte aber dann:
    "Ach doch: MIch wissen lassen, wann dieser Germanenkurs stattfinden wird. Ich würde sehr gern daran teilnehmen. Darf ich das hier mitnehmen?"
    Sie hielt die Zeichnung mit den Göttern hoch und lächelte Germanicus an.


    Sim-Off:

    Okay, also doch über google. :D Dachte, das ginge vielleicht irgendwie schneller... ;) Danke! =)

    Valeria hatte nichts mehr gesagt, sondern sich nur noch weiter verkrochen, das tote Neugeborene fest an sich gepresst. Sie wollte es nicht hergeben. Es war doch ihr Sohn! Sie herzte und drückte den leblosen Körper und fand keine Zeit, etwas anderes zu tun. Das Cubiculum roch schlecht und war dreckig, überall waren Blutspuren auf dem Boden und dieses grünliche Etwas, das muffig roch und glitschig war. Valeria kümmerte es nicht. Sie hockte da in der Ecke und wiegte sich apathisch hin und her.

    "Raus!" brüllte Valeria abwesend.
    "Lass mich allein!"


    Sie kauerte sich noch enger zusammen. Zwischen der nackten Haut und den kalten Steinfliesen war nichts weiter als die dünne, nasse und verdreckte Tunika. Valeria wollte ihren Schmerz nicht teilen, wollte allein sein und einfach nur dasitzen und die Götter in Frage stellen. Dass Fannia nichts mit dem Kindstod zutun hatte, wusste sie natürlich, aber sie war zu aufgewühlt und niedergeschlagen, um groß nach Worten zu suchen. Sie sah Fannia auch nicht an, sondern zog die Beine noch fester um den Körper und zitterte. Tränen liefen ihr in Strömen über die Wangen und für einen Moment wünschte sie sich sogar, dem Kleinen zu folgen. Was hatte sie nur falsch gemacht? Warum zürnten ihr die Götter so sehr? Was hatte das zu bedeuten? Wollten sie sie auf die Probe stellen? Wollten sie sie testen, ihren Glauben testen? Valeria wimmerte und wiegte sich sacht vor und zurück. Wenn sie sich einen Menschen herbeigewünscht wäre, es wäre ihre Mutter gewesen.

    Irgendetwas an Fannias Gesichtsausdruck störte Valeria. Sie bekam eine Gänsehaut, obwohl ihr heiß war und der Schweiß noch immer an ihr herunter lief. Dann erst registrierte sie den Ton und auch, was Fannia da eigentlich sagte. War ein Junge gewesen? WAR? Valeria begann, unkontrolliert zu zittern. Angst und Verzweiflung stand in ihre Augen geschrieben und sie begann, zuerst langsam und dann schnell, den Kopf zu schütteln und zu weinen.


    "Nein," schluchzte sie. "Nein, nein! Nein!! Das glaube ich nicht! Das darf nicht sein...Fannia..."
    Sie setzte sich auf und sah den kleinen, blutverschmierten Körper, wie er blau angelaufen und leblos in Fannias Armen lag. Plötzlich hatte sie einen Kloß im Hals. Sie hatte alles getan für das Kind, alles! Und nun enttäuschten die Götter sie so? Valerias Arme schnellten vor und griffen das Kind aus Fannias Armen, pressten es fest an ihre Brust, während sie schon aufstand und in die hinterste Ecke des Raumes wankte, wo sie laut aufschluchzend zu Boden glitt, sich selbst mit dem toten Kind in ihren Armen hin und her wiegend.


    "Mein Kleiner, mein Engelchen... Mein Schatz...bitte...." weinte sie. Fannia nahm sie gar nicht mehr wahr.

    "Papperlapapp", sagte Valeria und strahlte die Sklavin an.
    "Die Sklaven der Decima laufen nicht in grauen Fetzen herum. Also, such dir eine aus und Schluss ist mit dem Herungedruckse", sagte sie grinsend und deutete auf den Stand. Sooooo teuer waren die Tuniken auch wieder nicht und Miriam hatte sicher eine neue verdient. Immerhin hatte sie Livianus das Leben gerettet, das wusste Valeria schließlich schon, und außerdem war ihre jetzige Tunika nicht mehr hübsch.
    "Nicht wahr, Livianus?" neckte sie ihren "Großcousin", der mit dem Seidenpäckchen herumstand. Sie zwinkerte ihm zu und hoffte, dass er auf andere Gedanken kommen würde.

    Valeria nickte dem Centurio dankend zu und grinste dann Crispus und Lupus verwegen an.
    "Mit etwas Honig um den Mund geschmiert sind selbst die großen Raubkatzen nicht mehr als kleine Kätzchen",
    sagte sie verschmitzt und zwinkerte den beiden zu. Schnell ging sie ein paar Schritte fort und wandte sich dann noch einmal zu den beiden um.
    "Und, was zeigt ihr mir als erstes?"

    Valeria seufzte erschöpft und hob die Hand. Sie merkte, wie sich Fannia irgendwie an ihr zu schaffen machte, es einige eklige Geräusche gab und dann alle still waren. Sie wandte den Kopf und sah zuerst Fabia, dann Fannia mit verklärtem Blick an. Musste das Kind nicht schreien?
    "Was....was ist es...Fannia....ist es vorbei? Ich....ich möchte es halten...." stammelte Valeria.

    Zitat

    Original von Marcus Artorius Valerianus
    weibliche Charaktere dürften zwar nicht in den Senat etc, haben aber eine Menge andere Möglichkeiten welche sich wiederum den Männern verwehren.


    Die da wären, außer den Vestalinnen, wo ja jeder scharf drauf ist? ;)
    Ich seh das auch schwierig. Da hat Livia ganz recht. Dadurch, dass hier jeder lesen kann, gestaltet sich das schon schwieriger, die "schlaue Frau hinter dem mächtigen Mann" zu spielen. ;)

    Mit der neuaufkommenden, konservativen Welle im IR hat man in Zukunft als Frauen-ID wohl noch weniger Möglichkeiten. Überlegt mal, wenn sich das durchsetzt (wovon wir ausgehen müssen, denn wir betreiben ja kein Rollenspiel, in dem man sich absprechen kann und soll, sondern eine Simulation der Antike *nicht meine Meinung, aber die vieler anderer hier*), dann müssen am Ende die Frauen aus dem Senat und dürfen auch nicht mehr den CH durchlaufen - egal wie viel die IDs nun rhetorisch drauf haben oder wie versiert sie in der Politik oder anderen Gebieten sind.


    Ad Meridius: Ich frage mich auch, warum du dann deine ID nicht auf Eis legst. Momentan scheinst du einen ganz schönen Hänger zu haben, was ich dir nicht übel nehme, wo ich mich aber doch frage, warum du dich selbst und andere dann so runterziehst. ;) :)

    Sim-Off:

    Natürlich waren Lorbeeren in den anderen Opfergaben... :D :P


    Valeria sah und fühlte den Regen und fragte sich, ob sie beim Opfer etwas falsch gemacht hatten. In Gedanken ging sie noch einmal dieses und jenes durch und stand so einen Moment nachdenklich vor der Menge. Schließlich wurde unter einigem Aufwand noch das große Feuer entzündet, in dem die herbeigekommenen Leute die mitgebrachten Opfergaben opfern konnten, dann wurde ein letztes Dankgebet gesprochen und die Menge verstreute sich aufgrund des Regens schnell in alle Winde. Valeria fühlte sich nicht gut und rätselte noch immer, was sie bloß falsch gemacht hatten. Sie sah Fabia an und zuckte mit den Schultern.
    "Wollen wir hoffen, dass das kein schlechtes Omen ist"; sagte sie und räumte einige Dinge beiseite.

    Zitat

    Original von Marcus Artorius Valerianus
    Meines Erachtens nach ist eine Micronation nur eine Untergruppe des Oberbegriffs "Rollenspiel". Ihr könnt mir ja gern erläutern was für euch der Begriff "Micronation" aussagt und warum ich mit meiner These falsch liege. :D
    Ich muss nämlich sagen, ich kenne genug RPGs die ähnlich aufgebaut sind, habe dort aber noch nie den Begriff "Micronation" gehört. Der kam mir erst hier unter, und bislang habe ich ihn immer mit -> "aha, also ein Rollenspiel" assoziiert. ;)


    Genau so ging und geht mir das auch!
    Micronation für mich: Rollenspiel mit Wirtschaftssimulation, in der eine begrenzte Welt bespielt werden darf - dafür aber auch alles, was mit dieser Welt zusammenhängt (Politik, Religion, Militär, ....) :]



    Zitat

    Original von Marcus Flavius Aristides
    Aber einen Charakterbogen halte ich auch für übertrieben. Aber ich fände 3-4 Punkte doch ganz interessant. 1. Lebenslauf, 2. Aussehen und Eigenheiten, 3. Charaktereigenschaften, 4. Schwächen und Stärken.


    .........was dann eigentlich auch schon ein Basis-Charakterbogen wäre. 8)

    [SIZE=7]Guck mal Helena, wieder so einer, der es nicht lassen kann und unbedingt auf der Größe beharrt....das ist dann so ein Fall von "Jaaaah Schatz.....deiner IST groß genug....*gähn* " - Und wenn sie dann allein ist, wird der Dildo rausgeholt. *kicher*[/SIZE]


    Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    die kombi von beiden macht es ^^

    Valeria hatte gerade etwas entgegnen wollen, als der Hausherr das Zimmer betrat. Er sah aus, als unterdrücke er nur mühsam den Zorn und als er die Worte sprach, blieb Valeria nichts anderes als ihn entgeistert anzuschauen. Sie wollte gerade wütend erwidern, dass es mehr die Menschlichkeit als die Verwirrung ihres Zustandes gewesen war, der sie dazu bewegt hatte, einzuschreibten, als der Mann nach einer steifen und mehr lächerlich als höflich wirkenden Verbeugung wieder verschwand. Valeria seufzte und ließ so die angestaute Luft entweichen. Fragend sah sie zuerst zu Apollonius und dann zu Quintus.


    "Was war denn das? Wie kann er gutheißen, dass man Sklaven schlechter als Hunde behandelt?" fragte sie in die Stille hinein und schüttelte aufgebracht den Kopf. Sie sah zu Ylwa und dann wieder zu Quintus.
    "Wo willst du denn mit ihr hin? Ich wage zu bezweifeln, dass sie in dem Zustand reiten kann..."

    Hm.....Männer zu spielen macht mir auch Spaß - man kann so richtig herrlich die ganzen Vorurteile ausspielen, die ihr Kerle doch uns Frauen gegenüber habt... :D
    Außerdem ist es manchmal ganz interessant, wie schnell sich so ein Charkter doch selbstständig macht. Schwupps, ist man eher in der Männerrolle drin als in der Frauenrolle. Und da muss man sich sogar noch zügeln, ehe man(n) plötzlich was wirklich Männliches schreibt... Besonders erotische Postings sind lustig, wenn man das andere Geschlecht spielt. Find ich zumindest. Und wenn man dann als Frau nen Kerl und als Kerl ne Frau spielt, DANN wird es richtig genial. 8)

    "Vollstrecker des Willen des Iuppiter, sei uns gnädig und behüte uns", schloss Valeria die Bitte ab. Dann gab sie Fabia ein Zeichen, nun den bereitstehenden Falerner zu opfern. Es dauerte eine ganze Weile, bis die gehörige Menge Wein geopfert war. Erst dann trat Valeria zurück und zog die Bedeckung vom Kopf. Sie war zufrieden mit Fabia; die Schülerin hatte ihre Sache gut gemacht und sicher viel gelernt. Vielleicht würde der Gott dies auch so sehen. ;)

    Valeria stand mit Fabia vor dem kleinen Altar. Ringsherum hatten sich Menschen versammelt, teils aus Neugier, teils aus wirklicher Gottesehrfurcht. Valeria reichte Fabia den Weihrauch und deutete auf den Foculus, in dem Flammen knisterten und hungrig auf Nahrung warteten.


    "Gib ihn langsam in den Foculus", wies sie Fabia leise an. Das war das erste Mal, dass sie Valeria bei einem unblutigen Opfer assestierte. Apollo war der Zwillingsbruder der Diana und damit war die Verbindung zwischen Fabia und dem Gott geschaffen. Sie sollte sehen, wie ein unblutiges Opfer vonstatten ging.


    Valeria nahm nun den Spezdinkelkuchen und reichte ihn Fabia, deutete ebenfalls auf den Foculus.


    "Oh mächtiger Gott Apollo, nimm diese Gaben zu deinen Ehren als Geschenk der Sterblichen, die zu dir aufsehen und dir huldigen", intonierte sie laut und deutlich.
    "Bringe uns viele helle Tage in diesem Jahr, sein dem Vieh gnädig und stehe dem Volk dieser Stadt mit deiner Kraft und deiner Weisheit bei!"


    Leise knisterns verbrannten die Opfergaben, die Valeria Fabia angereicht hatte.

    Valeria schmunzelte, sagte aber nichts weiter zum Thema Gastfreundschaft sondern stand auf und goss einen Becher mit beinahe purem, importiertem italienischem Wein ein, sowie einen Becher Wasser für sich selbst. Sie stellte den Wein vor Imperiosus ab und setzte sich dann wieder.


    "Ja, der alte Crassus kommt nur noch selten her. Er bot mir sein Officium an, da ein germanischer Medicus nicht weit von hier residiert. Für den Fall, dass ich in Kürze einen benötige"; erklärte sie ihre Anwesenheit mit Blick auf ihren Bauch.
    "Es ist sicher gut, dass du da bist. Das wird vielen die Arbeit erleichtern und auch wieder Ordnung in den CD Germania bringen. Das Collegium hat mir zudem zwei neue Schülerinnen zugeteilt, eine Diana- und eine Minervaschülerin."