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Kaum ist der erste Teil der mensa prima erfolgreich abgeschlossen, kündigt sich schon der zweite Teil mit einem weiteren Höhepunkt an. Begeistert klatschen die Gäste in die Hände denn nun kommt wohl das Beste. Ein Tierchen das eben noch frisch und munter in den Tiefen der Meere verweilte, soll nun auf grausame Art und Weise vom Leben zum Tode hin geleitet werden. Mit einem "Aaaahh und Oooooh" begleiten die Gäste den Fisch, der - wie von Senator Germanibus Avunculus empfohlen - soeben in seinem Wasserbecken von vier jungen Sklaven hereingetragen wird. Ja, die Gäste lieben solche grausamen Spielchen, denn gleich würde jeder von ihnen mit einen Teil von dem gar köstlichen Fische auf seinem Teller belohnt werden. Nur einen am Tisch interessiert dieses Schauspiel recht wenig und legt sich derweil schon mal seinen Bart zurecht. Denn gleich wird für Pupsus wie immer, die Schüssel mit puls und ein Löffel dazu gereicht.
Und diese besagte Schüssel knallt Camylla ihm sogleich vor den Latz, so das der puls in alle Richtungen davon spritzt. Wie durch ein Wunder wird diesmal die Toga von Castus verfehlt, was dieser mit Verwunderung und Freude zur Kenntnis nimmt. Camylla hingegen schreitet schnellen Schrittes auf Corvus zu und diesmal packt sie mit ihrer Hand seineToga. Ungeduldig zieht sie daran und presst zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor: "Herr, was ist jetzt?! ... machen wir es jetzt? ...sofort!" Über diese unvermutete Attacke ist Coruvs so schockiert, das er mehrmals die Lippen schürzen muss. ..."Was denn, was ist denn? geh weg, lass mich los!" mit erhobenen Händen abwehrend und um nicht noch weiteres Aufsehen zu erregen, versucht er so schnell wie möglich wieder Herr über seine Sklavin zu werden. " ... ich hab doch gesagt spääääääter! ...geh lieber und töte die Meerbarbe und nicht mich! ... nach der mensa secunda, da machen wir es! so oft du willst und so oft ich kann!"
Schnaubend lässt Camylla ihren Herrn wieder los und befolgt erneut den Befehl. Später, später... immer nur später. Alle schlagen sich hier den Bauch voll und sie muss hungern nach dem was sie verlangt. Lustlos greift sie nach dem scharfen Messer und gestikulierend droht sie ihrem Herren damit an was passieren wird, wenn das 'Können' mit dem 'Wollen' nicht mit halten sollte. 'Schnipp-Schnapp-und-ab' jawohl! - kurz und schmerzlos - so wie jetzt gleich das Schicksal, den todgeweihten Fisch ereilen soll. Die Meerbarbe hingegen starrt mit ausdruckslosen Augen auf das Messer und trifft spontan einen Entschluß. "Ich will noch nicht sterben!". Und mit einem kräftigen Flossenschlag katapultiert sich das Tier auch schon aus dem Becken heraus, tanzt vor den gebannten Augen aller Gäste ein paarmal auf dem Tisch herum, um sich dann mit einem beherzten Sprung vorerst vor die Schnauze des Tigerfells zu flüchten. Doch kann sich der Fisch nur kurz in Sicherheit wähnen, denn schon ist die messerschwingede Sklavin wieder hinter ihm. Camylla hält das Messer in der Rechten und zum Todesstoß bereit, lässt sie die Klinge herab schnellen. Doch trifft sie nur den Boden, dafür aber genau die Stelle dort wo Fisch und Tigerfell gerade noch die Nasen aneinander halten ....
"Bift du wahnfinnig? .. paff doch auff wo du hinftifcht mit dem Meffer! Daff da ifft der Fiff nicht ich! Na warte daff follft du büffen!" ruft das Fell erschrocken und erbost zugleich und spuckt - im wahrsten Sinne - die Worte der Sklavin entgegen. Wild gestikuliernd deutet der Tiger auf den Fisch und schlägt dann nach Camryn, welche sich daraufhin erst einmal einen Kampf mit dem Pelztier liefern muss. Aha!- die Tötung der Meerbarbe dürfte sich also noch etwas hinziehen und so nutzen die Gäste die Gelegenheit, um sich lieber wieder ihren Gesprächen zu widmen. Mit einem letzten Blick auf Camylla, die gerade ziemlich unschick am Boden mit der Meerbarbe und dem Tigerfell ringt, holt sich Diana das Stichwort für ihr Thema, das sie nun zur Sprache bringen will. "Weißt du, worin der Unterschied im Bett zwischen einer Sklavin sowie sämtlichen nicht würdevollen Frauen im Gegensatz zu denen besteht, die Würde haben?" Der soeben angesprochene Pupsus kneifft nachdenklich die Augenbrauen zusammen, was aber unter dem wuchernden Haarkleid, das er am Kopfe trägt, nicht weiter auffällt. "Vielleicht in der einfachen oder schwierigen Handhabung, Verfügbarkeit?" Diana schüttelt verneinend den Kopf, denn das trifft noch nicht genau den Punkt. Vielleicht ist es ja das Seufzen und Stöhnen von Camylla, die soeben verzweifelt versucht unter dem Tigerfell hervor zu kriechen, welches Diana nun die Worte wie von selbst in den Mund legen lässt. ""Nicht ganz, Pupsus. Die Frau mit Würde gibt sich nicht mit der Rolle einer Unterhalterin zufrieden und sie verfügt auch nicht über einen Leitfaden, wie man einen Orgasmus vortäuscht, nur um den Mann glücklich zu machen." Orgasmus? hatte er da eben Orgasmus gehört. Pupsus lässt augenblicklich den mit puls gefüllten Löffel sinken. So etwas ist natürlich auch für einen Kyniker wie ihn von großem Interessen und so ruft er ganz erstaunt. "Sag bloß, da gibt es einen Leitfaden?" ... Natürlich gibt es den! und dies bestätigt ihm Diana mit einem heftigen Nicken, doch bevor sie ihm diese prickelnde Anleitung nennen kann, muss sie zuerst selbst einen Schluck Wasser zu sich nehmen. Doch dann beugt sie sich ganz nah zu ihm heran und führt ihre Lippen an Pupsus’ Gehörmuschel heran, so dass nur er und natürlich auch alle Zuschauer es hören können:
"Sara liest die Anleitung den aus dem Hinterland eingeführten Gebrauchsgegenständen mehrmals täglich vor. Sie hat es mir erzählt, pass auf! Dort steht drauf:
- Beug den Rücken so weit wie möglich durch und hechle wie ein Hund.
- Schreie ‚ja, ja, ja…’ oder auch ‚fester, fester…’ und schlage dabei auf ein Kissen.
- Ändere den Ablauf, Männer mögen Abwechslung. Also erst schlagen und dann schreien.
- Vergiss nie, am Finger zu saugen.
- Am Ende laut aufschreien und mit den Beckenbodenübungen beginnen: anspannen - entspannen - anspannen - entspannen."
Bei diesen Worten dürften – in der Tat – nicht nur Pupsus´ Ohren, sondern vielmehr die Ohren aller Zuschauer an Dianas Lippen hängen. Derweil besiegt Camylla die Meerbarbe mit einem gezielten Stich! Triumphierend hält sie das aufgespießte Tier wie zum Siegeszeichen hoch, doch was ist das? Völlig unbeachtet ist sie und das nach dieser Tortur. Wütend packt sie das tote Tier, geht damit zu einer Schüssel voll garum und bereitet die Leiche des Fisches endlich zu. Aber Strafe muss sein und diesmal trifft es Diana und Pupsus, die ihr die Schau gestohlen haben. Anschließend serviert sie wie gewohnt allen Gästen. Nur die Beiden, die bekommen jetzt nichts! Nichts zu essen und nichts zu trinken, nein, sie lässt sie einfach aus! Das kann Pupsus natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Zu trocken ist seine Kehle mittlerweile, nachdem er minutenlang mit offenem Mund und heraushängender Zunge, den Ausführungen von Diana gefolgt war. Er steht auf und ist fest entschlossen, die Sache mit dem Einschenken nun selbst zu übernehmen. Camylla jedoch wehrt sich dagegen. Sie entzieht ihm mehrmals die Kanne wieder, die er sich jedesmal auf neue von ihr zurück erkämpft. Was folgt ist ein kurzes Handgemenge, bei dem der sonst so friedliche Pupsus der Sklavin letztendlich einen leichten Schubs erteilt. Natürlich nur in der Absicht sie zurecht zu weisen. Doch was ist das? was passiert nun? ... Die Sklavin macht ein paar Schritte zurück ... sie rudert mit den Armen und dreht sich verzweifelt herum ... sie beginnt zu straucheln ... gleich, ja gleich fällt sie! ... sie wird doch nicht? ... aaah! sie fängt sich ... die Sklavin kann sich auf den Beinen halten, oder was ist jetzt? ... da das Tigerfell! es stellt der Sklavin heimtükisch ein Bein! ... ok, das wars dann für die Sklavin, sie fällt! ... mitten hinein in den Zuschauerraum ... auf ihre Knie und direkt vor die Füße des Hausherrn Marcus Aurelius Corvinus ... hoppla, gehört das überhaupt noch zum Stück? ... Nein, mit Sicherheit nicht! Denn nun blicken alle Sklaven von der Bühne aus in den Zuschauerraum und beobachten ihrerseits, was für eine Szene sich da gerade abspielen mag...