ZitatOriginal von Manius Tiberius Durus
Der Consul ließ sich die Post bringen, las die Nachricht durch und machte sich eine Notiz.
ZitatOriginal von Manius Tiberius Durus
Der Consul ließ sich die Post bringen, las die Nachricht durch und machte sich eine Notiz.
ZitatOriginal von Titus Aurelius Ursus
... diese Erwartung wurde auch sogleich erfüllt. Der Ianitor trat zum Besucher hin.
"Salve, Herr. Was ist dein Begehr?"
Dies ist das Haus des Consuls. Ein prachtvolles Gebäude mit weitläufigem Garten.
In diesen Tagen war die Türe weit geöffnet für jene, die ihre Kandidatur zum Cursus Honorum bekannt geben wollten.
Und nur für jene.
Noch weiter entbrannte der Streit, bis sich ein älterer Herr erhob und ansetzte zu einer kurzen Rede:
"Meine geschätzten Collegae! Ich muss euch doch schon sehr bitten! Wir sollten die sache mit unserer ratio betrachten und dann entscheiden!
Es ist usus im Cultus Deorum, dass Frauen ebenso wie Männer - wenn auch in geringerem Maße - den Göttern voller Hingabe dienen. Sie opfern, beten und verwalten die Tempel.
Andererseits sind von alters her den Männern die würdigsten Posten innerhalb des Reiches vorbehalten. Nun hat der Princeps und Pontifex Maximus jedoch in seiner Weisheit beschlossen, dass es erlaubt sein solle, in das Collegium der Pontifices vorzurücken, während es ihnen in den übrigen Collegia aus verständlichen Gründen untersagt ist.
Aber ich denke, es wäre sinnvoll, ein Zeichen zu setzen. Wir wissen, in welch desolatem Zustand sich weite Teile des Cultus befinden, wie wenig die Quiriten sich um die Götter kümmern. Daher ist es immer mehr vonnöten, dass man jene, die sich dem Cultus Deorum verschrieben haben, ermutigt, dies weiterhin zu tun. Folglich sollten auch die Frauen bei der Besetzung höherer Posten bedacht werden."
Ehe jemand etwas einwerfen konnte, hob er beschwichtigend die Hände.
"Mir ist durchaus bewusst, dass der Mann stets das Haupt der Familie und auch der res publica sein muss. Jedoch ist eine Belohnung für diese treuen Frauen doch ein Zeichen, das viele ermutigen würde.
Außerdem ist das Amt eines Pontifex Minor zwar durchaus mit großen Ehren verbunden, aber steht es noch immer unter dem des Pontifex. Ich denke, dass gerade ein solches Amt sehr gut zu einer Frau passt. So würde eine Frau auch hier - wie die Matrona innerhalb der Familie - eine führende, aber nicht die leitende Position innehaben."
Er nahm wieder Platz und ließ Raum für Äußerungen, Meinungen und Anmerkungen.
Während die Zuschauer auf den Rängen zweifelsohne der Frage fröhnten, welcher der beiden Wagen einen entscheidenden Vorteil erringen würde, kämpften die beiden jungen Wagenlenker um die Beherrschung ihrer festlich geschmückten Streitwagen - hier war allerhand fahrerisches Können gefragt, machte die üppige Dekoration den Wagen doch schwerer und damit schwerfälliger in den Kurven. Gerade noch hatte der Speer-Wagen von dem enormen Schwung profitiert, mit dem er nach der Länge in die zweite Kurve der zweiten Runde gegangen war, so unterlief dem Lenker des Speer-Wagens doch ein folgenschwerer Fehler - er führte die Pferde zu eng an die Bande im Inneren des Runds und das Leitpferd scheute! Das schrille, unwillige Wiehern des Tiers drang gut hörbar zu den Zuschauern empor, und der Wagen begann zu schlingern, als der Wagenlenker unter Aufbietung seiner ganzen Kunst zu verhindern versuchte, mitsamt des Wagens umzukippen.
Diesen Vorteil begann der Lenker des Schild-Wagens sofort zu nutzen, der seine Pferde antrieb, und es gelang ihm innerhalb der Länge, den Vorsprung des Speer-Wagens fast gänzlich aufzuholen - um die Kurve zur dritten Runde hatte der Speer-Wagen zwar noch die Führung inne, aber sein Leitpferd bockte immernoch und fast wären beide Wagen aneinander gerammt. Nur dem Schild-Wagenlenker und einer sehr schnellen Reaktion war es zu verdanken, dass das Rennen nicht vorzeitig enden musste, und nun kam es, wie es kommen musste: Der Schild-Wagen überholte den Speer-Wagen, und die Anhänger des Schild-Wagens drückten ihre Freude über diesen Umstand laut pfeidend und brüllend aus - es schien, als sei das Publikum durch das gewagte Manöver erst so richtig wach geworden.
Nach einigem drückenden Schweigen erhob ein älterer Pontifex die Stimme - wer sich noch erinnerte: Es war jener, der Tiberius Durus vorgeschlagen hatte. Dieser meinte mit leicht nachdenklichem Unterton
"Ich würde einen jüngeren Bewerber vorschlagen...vielleicht auch eine Frau...wo es doch so viele weibliche Sacerdotes gibt und kaum eine Pontifex..."
Es war bekannt, dass dieser Pontifex von großer Modernität war, während allerdings auch bekannt war, dass ein anderer Pontifex aus erhabenem Geschlechte dies ganz und garnicht war.
"Was? Eine Frau? Frauen sollen sich lieber heiraten lassen als in der großen Politik mitzumischen!"
Der andere meldete sich wieder zu Wort. Diesmal wirkte er jedoch eher beleidigt.
"Der Pontifex Maximus selbst hat Frauen ausdrücklich erlaubt, als Priesterinnen zu arbeiten. Der Cultus Deorum kann froh sein, dass es so viele Frauen gibt, die dieser Tätigkeit nachgehen - wer Frauen hier ausschließen will, stellt sich damit praktisch über die Auctoritas des Kaisers!"
Sorry, war etwas beschäftigt
Naso wollte sich gerade in einen hochinteressanten Abrechnungsbericht seines Scriba vertiefen, als zwei weitere Probanden eintrafen. Und dazu waren es gleich zwei.
Wäre die Armbanduhr bereits erfunden gewesen, hätte der Magister der Septemvires sicherlich mit verärgertem Blick darauf gesehen - so konnte er nur mit den Schultern zucken und sich ärgern, dass es zu bewölkt war, um eine Sonnenuhr zu nutzen.
"Ich bin Opimius Naso, der Magister der Septemvires. Ich nehme die Prüfung ab."
erklärte er und holte zwei weitere Prüfungsbögen hervor.
"Nehmt Platz. Bearbeitungszeit bis die Sanduhr hier durchgelaufen ist."
Er holte eine zweite Sanduhr herauf und drehte sie gleich um.
Seit der Grundausbildung der seemännischen Abteilung war eine längere oder kürzere Zeit vergangen, je nach Dienstalter der Männer.
Es war also höchste Zeit, sich wieder einmal auch dem Kampftraining zuzuwenden. Dies geschah heute unter der Aufsicht einiger Optiones der Marineinfanterie.
Alle Männer, welche nicht zu einem anderen Dienst eingeteilt waren, egal ob Nauta oder Gubernator, hatten sich auf dem Exerzierplatz einzufinden.
Da der Römer sogleich zur Sache kam, redete auch der Botschafter nicht um den heissen Brei herum:
Wie gross soll denn diese Menge sein?
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Nach dem heldenhaften Todeskampf der Meerbarbe, der Entfernung der Überreste ihrer Leiche sowie einigen stark gewürzten Dialogen lechzen die Kehlen aller Gäste nach etwas Leichterem, gleichsam Hellerem, während sich die zart besaiteten Gemüter nach einer musischen Unterhaltung sehnen. Was diesen letzteren Wunsch angeht, kann nur der weitere Verlauf des Gesprächs Aufschluss darüber geben, inwieweit das Sehnen gestillt werden wird. Dem ersteren Wunsch für die Kehlen kann dagegen schnell abgeholfen werden, als Camylla nun die mensa secunda aufträgt, bei der wiederum Pupsus zu seiner großen Freude besonders bedacht wird: mit einer leckeren Schüssel puls und mit Wasser. Den anderen Gästen serviert die umtriebige Sklavin dagegen mulsum und Obst, knackige Weintrauben zumal.
Als Camylla bei Corvus anlangt, hat dieser sich schon wieder mit geschürzten Lippen präpariert, welche insgeheim schon das Wort "später" formen. Zur großen Überraschung des Gastgebers aber beschränkt sich seine Sklavin diesmal darauf, ihm wie den anderen Gästen auch einfach einen Teller mit Obst zu kredenzen. Für einen Moment sieht Corvus Camylla mit großen Augen an, aus denen aber schon bald eine tiefe Befriedigung spricht - als er auf seinem Teller neben verschiedenfarbigen Trauben zwei pralle Granatäpfel erblickt.
Auf den Tellern, die Priscilla und vor allem Diana vorgesetzt werden, dominieren dagegen angeschrumpelte Quitten die Szenerie. Für die beiden Frauen hat Camylla indes noch ein ganz besonderes "Naschwerk" vorbereitet. Mit verschwörerischem Blick beugt sich die Sklavin zu Diana und Priscilla hinunter und flüstert: "Macht nicht auch ihr euch Sorgen um den gesundheitlichen Zustand unseres curators? Er sieht immer so erschreckend müde aus, nicht? Alle bewundern ihn dafür, dass er sich Nacht um Nacht über seine Akten beugt und zum Wohle des imperiums wirkt" - hier macht Camylla eine Kunstpause, sieht den beiden Frauen noch einmal tief in die Augen und fügt dann hinzu: "Tatsächlich aber beugt sich der Herr Corvus über mich." Diesen Zusatz stößt die Sklavin begleitet von einem boshaften Lachen aus, dann wendet sie sich sogleich ab und hätte triumphierend die Szenerie verlassen - wenn nicht das Tigerfell inzwischen beschlossen hätte, für den heutigen Abend seine Arbeit einzustellen. Es hat sich daher erhoben und mit einem solchen Ruck seine Arme gereckt und gestreckt, dass er Camylla aus Versehen mit einem veritablen Faustschlag in ihr Mundwerk trifft. Beide schauen einen Moment verdutzt, dann ergreift das Tigerfell so schnell, wie das Tigerfellen eben möglich ist, die Flucht, verfolgt von einer Camylla, die sich immer noch vor Schmerz den Mund hält - dabei aber nicht den Mund hält, sondern trotzdem schimpft.
Dieses kleine Zwischenspiel aber kann echte Patrizier kaum erschüttern, zumal nun "endlich" Upsus das Gesetz des Handelns an sich reißen kann. Schon etwas überfordert erhebt er sich von seinem Platz und seinen Mulsum-Becher vom Tisch, um den ersten Trinkspruch dieser letzten Runde auszusprechen: "... pro deos deasque! Auf unsere Legionen! Auf weitere Siege und anständige Kriegsbeute!" War da nicht am Ende des Spruches ein leises Aufstoßen zu vernehmen? Doch wer will es dem Patrizier zu dieser fortgeschrittenen Stunde zum Vorwurf machen, zumal nun auch die Reihe der Trinksprüche zum Gastgeber selbst fortschreitet und alles ihm die volle Aufmerksamkeit zuwendet: "... Was ist Ehre ohne Verdienst? Und was kann man gerechten Verdienst nennen, wenn nicht das, was einen Menschen sowohl gut als groß macht? Auf die Ehre!" Ehre - ein passendes Stichwort, dass die liebende Verlobte gleich aufgreift: "... Ehre beschwert", sagte die Sklavin. "Ich bin froh, dass ich meine los bin.'" Charmant fällt hier wieder einmal die Replik des Falivus Aquarus aus: " ... Auf die Ehre, der noble Menschen wie die hier am Tisch versammelten niemals ganz verlustig gehen können!" - "... Wieviele Soldaten braucht man, um ein Pferd zu satteln? Elf. Einen der den Sattel hält, während die anderen zehn das Pferd hochheben und einfädeln!" Das bellende Lachen des Pupsus, welches seinen Trinkspruch begleitet, trägt dazu bei, auch die restlichen Trinksprüche der Tischgesellschaft wieder zum edlen Thema des Militärs hinzuführen. Besonders evident ist dieser Effekt bei Falivus Castus: "... Auf spes und fides, welche die militärischen Anstrengungen akkompagnieren müssen, um schießlich auf formidabelste Manier in Ehre konvergieren zu können!" Eine ganz bestimmte Facette dieser Ehre preist der Trinkspruch Priscillas: "... ein Hoch auf die Soldaten und auf die Händler Roms bei denen man die Kriegsbeute bestaunen und kaufen kann." Fieberhaft hat auch Costa nach einem passenden Spruch zu diesem ihn sehr faszinierenden Thema gesucht; seine Zunge wird leicht, als sein Blick beim Grübeln plötzlich auf Katha fällt: "... ein Hoch auf die Kühnheit,
auf milites, Waffen und unsere Schildmaid!"
Dies scheint Musik zu sein in den Ohren von Claudus Menetekel, in die er auch sogleich begeistert einstimmt, bis ...: " ...auf milites, Waffen und - unsere Schildmaid?? Was ist denn das? Ein Schalentier? Essen wir das vielleicht gerade? Oder handelt es sich etwa um eine neuartige Waffe? Eine Belagerungswaffe gar? - Antworte, Costa, ich benötige diese Information auf der Stelle!" Noch aber wandert der Blick des jungen Patriziers sehnsuchtsvoll hin und her zwischen der keltischen Schildmaid und den Lippen des von ihm so bewunderten Militärs Claudus Menetekel. Erst dann kann er sich zu einer Antwort an den Letzteren durchringen: "Dass Du ein Experte im Belagern und Erobern gut gebauter Festungen bist, Menetekel, drang auch schon an meine Ohren. Es wäre faszinierend, wenn Du mich in diese Kunst bei Gelegenheit einmal einweihen könntest." Schon aber erhebt sich der Arm Costas ein wenig, und mit einer schüchternen Handbewegung winkt er nach Katha, die sich auch gleich nähert, während Costa sie begehrlich ansieht. Als sie bei ihm angelangt ist, ergreift er sofort mit einer schweißnassen Hand ihren Oberarm und will ihn Menetekel zeigen, der aber sieht die Rothaarige mit Schrecken: "Halt, nein! Ich verlange, augenblicklich von austrainierten stipatores geschützt zu werden!" - "Du könntest nicht besser geschützt sein! Es wäre für mich selbstredend eine Sache der Ehre, Dich mit meinem Blute zu verteidigen!" - "Doch nicht mit deinem Blute, du Romantiker!" Claudus Menetekel kann sich nicht enthalten, sich bei diesen Worten an den Kopf zu fassen. "Mit deinen Händen musst du mich verteidigen, MIT-DEINEN-HÄNDEN, und mit richtigen Waffen!" Costa aber hat gar nicht richtig hingehört und nur die letzte Bemerkung Claudus Menetekels wahrgenommen, denn sein Blick hängt immer noch an Katha, ebenso wie seine Hand an ihrem Oberarm: "Blutvergießen wird nicht nötig sein! Diese keltische Schildmaid hier ist zwar äußerst wehrhaft, aber im Gegensatz zu einem Schalentier hat sie eine wunderbar weiche Haut. Glaube ich zumindest." Viel Gelegenheit, das zu überprüfen, hatte der sensible Patrizier zu seinem Leidwesen bisher ja nicht.
Nun allerdings passiert etwas Unvorhergesehenes; ein Misston mischt sich in das durchkomponierte Drama, und es ist ausgerechnet Maron, der thrakische Held, der an dieser Stelle fast zum tragischen Versager wird. Noch immer nämlich scheint er sein nächtliches Ringen mit der keltischen Schildmaid und seine Niederlage dabei nicht verwunden zu haben, und als er nun noch das Lob ihrer Zartheit mitanhören muss, platzt ihm der Kragen:
"Von wegen, zutreten kann die." Dabei fasst er sich mit scheelem Blick an sein linkes Knie und die Stelle über seinem Auge, wo seine Kollegin ihn getroffen hatte. Alle anderen schauspielernden Sklaven bestrafen den Thraker mit einem bösen Blick; Costa aber rettet die verfahrene Situation, indem er sich erneut an Claudus Menetekel wendet und weiter die Vorzüge Kathas anpreist: "Nun ja ... Aber tatsächlich! Sieh Dir nur bitte diese Oberarme an. Das ist doch ein ganz anderer Trainingszustand als der, den die milites der CU aufweisen." Doch auch damit kann Costa bei seinem Gesprächspartner nicht punkten: "Was soll denn das nun wieder heißen? Willst du sie wohl noch zum centurio machen, was? Das wäre doch nur wieder ein neuer Anreiz für die milites, das Training zu schwänzen. Nein, nein, nein, keine Frauen in der Armee!" - "Und nicht nur in der Armee!" stimmt hier von einem anderen Ende des Tisches her Diana voller Eifer ein und wirft dabei den weiblichen Gästen des Weinfestes einen herausfordernden Blick zu.
Keine Frauen in der Armee? Betrübt blickt Costa erst Katha an und verfällt dann wieder in grüblerisches Nachdenken. Plötzlich aber hellt sich sein Gesicht auf: Wurde nicht Corvus zum curator mulierum ernannt? Er, ja er, wird jetzt ganz bestimmt die Ehre der Frauen verteidigen! Der Gastgeber aber verfolgt schon seit einer Weile seine eigenen Pläne, vor allem seit Camylla wieder auf der Szene erschienen ist. Diese tritt auch sofort an ihren dominus heran, um nachzusehen, ob ihm noch irgendetwas fehlt, allerdings auch mit einer schlechten Nachricht: "Herr, heut doch nicht. Ich habe Kopfschmerzen!" Eigentlich gar nicht mal verwunderlich nach dem Faustschlag des Tigerfells und allem, was dem vielleicht noch hinter den Kulissen folgte - für Corvus aber nicht akzeptabel: "Nix da! wir machen es wie immer!" Ungeduldig und drohend begleitet von geschürzten Lippen erhebt sich der Gastgeber nun vom Tisch, wendet sich dann aber doch noch einmal seinen Gästen zu, wobei seine Lippen jetzt damit beschäftigt sind, die folgenden Worte formen: "Ich danke Euch für Euer Erscheinen anlässlich meiner Ernennung zum curator mulierum! Jetzt muss ich Euch aber verlassen und meines Amtes walten - ja, ja, in der Tat, die Pflicht ruft." Einmal allerdings noch nimmt Corvus seinen Becher in die Hand und trinkt seinen männlichen Gästen und auch den männlichen Zuschauern zu. "Und hiermit ernenne ich euch in meiner Abwesenheit am heutigen Abend zu meinem Stellvertretern! Macht mir keine Schande und kümmert euch!"
Jetzt aber kann sich Corvus, flankiert von Camylla, endlich entfernen, derweil einige der männlichen Gäste schon erste Anstalten machen, dem letzten Aufruf des curator mulierum Folge zu leisten. So kann sich Falivus Aquarus fast unbemerkt vom Tisch entfernen und Corvus nebst Camylla nachschleichen; nach wenigen Schritten hat er sie erreicht: "Ich kann Euch nach dieser unvergesslichen cena nicht einfach so fortgehen lassen, ohne Euch persönlich meine Dankbarkeit zu erweisen. Und dazu gibt es zweifellos viele phantasievolle Möglichkeiten, die vielleicht auch gar nicht so fernab liegen ..." Dabei lächelt er Corvus und Camylla galant an und blickt in die Richtung, in welche die beiden sich soeben entfernen wollten - ein Vorhaben, das nun auch ausgeführt wird, pas de deux, sondern à trois.
Langsam trudelten alle Pontifices, Flamines etc. ein, sodass es schließlich klar wurde, dass wohl niemand mehr kommen würde. Daher beendete Antistes sein Gespräch mit dem Flamen und sah in die Runde. Wieder waren mehrere Plätze verwaist - unerfreulicherweise! Mit einer überaus würdevollen Miene ordnete er seine Toga und begann
"Hiermit eröffne ich die Contio Undecima des Collegium Pontificium."
Noch einmal sah er in die Runde und sein Blick blieb bei den beiden neuesten Mitgliedern hängen. Sein Blick wurde freundlich, fast ein Lächeln.
"Ich begrüße besonders unsere beiden neuen Mitglieder, Manius Flavius Gracchus und Manius Tiberius Durus."
Einige Pontifices murmelten sofort los und insbesondere der Flamen Quirinalis schien auch ablehnende Worte an seinen Nachbarn zu richten. Ungeachtet dessen sah der Rex Sacrorum zum Pontifex Minor, der die Entschuldigungen verwaltete. Mit etwas gelangweilter Stimme begann dieser prompt.
"Ich muss den Flamen Dialis, den Pontifex Curtius Rufus und Servilius Macerinus entschuldigen. Letzterer ist offensichtlich auf der Heimreise aus Gallien erkrankt. Den Pontifex Maximus muss ich wohl nicht explizit erwähnen...
Allerdings gibt es noch eine schlimme Meldung: Volturnius Leto, der sich bisher als Pontifex Minor hauptsächlich um die Verwaltung der Tempel gekümmert hat, ist letzte Woche im Alter von XCI Jahren verstorben."
Natürlich wusste jeder, dass der Kaiser in Parthia weilte. Aber das war nicht Gegenstand dieser Sitzung, daher fuhr Fabius Antistes mit einer etwas bedenklichen Miene fort.
"Eine schlimme Neuigkeit. Es ist also wieder unsere Aufgabe, ein neues Mitglied in unser Gremium zu kooptieren und dem Pontifex Maximus vorzuschlagen. Ich bitte daher gleich als ersten Tagesordnungspunkt um Vorschläge."
Wenn er diese Sache jetzt bereits erledigte, würde sich die Sitzung vielleicht nicht so lange ziehen...
Hui! Das war für den Scriba ein stolzer Preis, auch wenn es wohl im Baugewerbe kein hoher war...naja, er würde es wohl weiterleiten.
"Natürlich. Du wirst dann benachrichtigt. Man wird über das Angebot verhandeln."
Damit schien der Senator sein Anliegen vorgebracht zu haben, wie dem Scriba schien...
| Verginius Esquilinus
Der Alte sah in die Runde. Niemand schien vor Begeisterung aufzuspringen, was wohl daran lag, dass die meisten Auguren noch andere lukrative Nebengeschäfte unterhielten, die ihre Zeit beanspruchten.
"Ich denke, dass Du würdig genug bist. Daher beauftrage ich Dich, Dich dieses Problems anzunehmen."
erklärte Esquilinus und sah in die Runde, ob es Widerspruch gab.
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Zum Glück für alle währt die erzwungene Pause nicht allzu lange. Zwar entsteht ein unsicheres Germurmel unter den schauspielernden Sklaven, doch sobald Camryn alias Camylla wieder zurück auf der Bühne ist wird weitergespielt, als sei nichts geschehen. Lediglich Dina in der Rolle der Diana kommt nicht umhin, das Gesehene von eben in das Stück mit ein zu bauen. So findet sich fast nahtlos der Anschluss, auf das die Vorführung weiter gehen kann wie geplant. Und für manchen Zuschauer mag diese ungeplante Einlage sogar so ausgesehen haben, als gehöre sie einfach dazu.
Diana hebt die Hand und deutet auf Camylla, die soeben noch vor den Füssen eines Zuschauers lag und meint im Texte weiter zu Pupsus gewandt. "Ein Fußabtreter eben.Sklaven haftet immer etwas Schmutziges an, findest du nicht?"Pupsus nickt und sagt sich im Gedanken vor Camyllas Tunika sei schmutzig. 'wie gesagt nur im Gedanken! denn so blank und sauber wie aurelische Fussböden eben sind, ist nicht einmal..'.doch weiter im Text ... "Reinlichkeit ist das halbe Leben, sagte die Sklavin und drehte zu den Saturnalien ihre Tunika um." Diana nickt und pflichtet Pupus bei "Dem Reinen hingegen ist alles rein, weil er das Verdorbene nicht kennt. Aber lass uns das Thema wechseln. Es ist unerquicklich, sich gedanklich mit Sklaven auseinanderzusetzen. Betrachten wir doch lieber Mann und Frau. Kennst du die drei magischen Worte, die ihn und sie glücklich machen?" Oh ja, die drei Worte wer kennt sie nicht. Sogar ein Kyniker kennt sie mit Sicherheit. Ja, die drei Worte, welche Mann und Frau glücktlich machen. Wie heissen doch gleich diese drei Worte? Pupsus weiß es, oder eben auch nicht. Zumindest sein verklärter Blick zu Diana mag gerade soviel sagen, wie: "Ich liebe dich?" So ganz überzeugend wirkt das aber nicht auf Diana, was sie ihm auch sofort zu erkennen gibt."Stimmt nur zum Teil. Für die Frauen trifft das wohl zu, aber der Mann ist am glücklichsten wenn er hört: 'Du hast Recht!' "
Sie hat Recht! Das findet auch Corvus, der wie immer mit strengem Blicke die Tafel im Auge behält. Und wo sie Recht hat, hat sie Recht und darauf gehört getrunken. Doch auf wen soll nun getrunken werden. Auf den Mann oder die Frau? ja wer zum Juppiter nochmal hat denn von beiden jetzt immer Recht? ... An seinen Stirnfalten ist deutlich zu erkennen, wie Corvus sich darüber den Kopf zerbricht. Doch nicht lange dann scheint er die Lösung zu haben. Und auf wen wird jetzt getrunken ... Mann oder Frau?
"pro deos deasque ...." Achso die Götter! Na klar, auf wen sonst, wenn nicht die, soll heute zur Feier das Tages getrunken werden. So springen zum vierten Mal an diesem Abend alle Gäste wie am Schnürchen gezogen auf, um einen Trinkspruch verlauten zu lassen.
Bei den Themen Mann und Frau und die Liebe ist Costa der Erste. Zumindest gedanklich, doch ist er sich diesmal auch mit seinen Worten ganz sicher. So hebt der den Arm, als halte er den Bogen auf die Zuschauer gerichtet und zielt.
"...auf Cupidos Pfeile!
Sie senden Begehren, damit Liebe heile!"
Damit die Liebe heile . Wie schön das doch klingt. Viel zu schön um wahr zu sein meint Diana und glaubt zu träumen. Schon schließt sie die Augen und meint ganz versonnen.
"Ein Traum gewährt, was man wachend begehrt. Auf den Traum!“ Mit Liebe und Träumen kann Upus hingegen nun gar nicht viel anfangen. Nein, heftig schüttelt er den Kopf. Viel zu vernebelt ist der Blick da aufs Wesentliche und das kann er nun gar nicht gebrauchen."... darauf, dass seine Pfeile mich besser verfehlen! Auf’s Erblinden kann ich verzichten!" Corvus hingegen schmunzelt da nur. Solche Treffer bringen nur Gram mit sich, und daher erwidert er: "... Darauf, dass Cupidus stets genau zielen möge, ehe er schießt!"
Auch Pupsus stimmt in das Lachen mit ein, kann er doch als Kyniker frei von jeglichen Bedürfnissen hier sein. "Ist es nicht viel spannender, wenn er NICHT zielt?" NEIN!! nur das nicht denkt sich Falivus Aquarus sogleich und schüttelt vernehmlich den Kopf. Undenkbar wäre es für ihn, wenn Cupido ihn niemals getroffen hätte.„Oh, die Liebe! Wer könnte ohne sie sein, wer könnte sterben, ohne sie gekannt zu haben?“ Ja die Liebe! was ist das nur, von dem alle reden und es anscheinend ständig tun? Priscilla streckt seufzend den Kelch nach Cupido aus, auf das sein Pfeil sie von dieser Unwissenheit endlich erlösen möge. "... auf dass die liebe Leidenschaft, mehr Liebe als nur Leiden schafft ... " Menetekel, der das hört, hat eine ganz anderes Leid zu beklagen. Ein Blick auf Katha genügt und er weiss, welches Leid ihn gerade plagt. Und mit durch aufeinandergepressten Zähnen spricht er eher zu sich.„Nehmt nur dieses Weib von mir…“ Falivus Castus sieht mittlerweile alles gelassen und vergessen sind die Patzer auf seinem Kleid. Freudestrahlend hebt er den Weinkelch zum Himmel und trällert vergnügt vor sich hin "Ich goutiere euren Gottestropfen sehr, kredenzt mir mehr davon! Auf dass wir aufs Luminöseste fetieren!“
Genau! ...wer will an solch einem Tag schon vor sich hin vegetieren. Niemand! Nicht einmal ein Kyniker würde an einem Tag wie heute die schönen Dinge missen wollen, die sich seinen Augen und Ohren eröffnen und auch der letzte Asket will schließlich einmal von den süssen Früchten naschen! Nicht wahr? ... und was macht Pupsus da? ...
Pupsus trinkt hemmungslos von seinem Wasser und neigt sich dann nochmals Diana zu, die sich gerade mit entrücktem Blick einem Traum hingibt.„Als überzeugter Kyniker möchte ich dir Bedürfnislosigkeit nahe legen, Diana. Du solltest gleich heute damit anfangen.“ Diana, aus den schönsten Gedanken gerissen, runzelt die Stirn und legte den Kopf skeptisch schief, während sie Pupsus ansieht. „Muss das heute sein? Vielleicht bin ich ja in Stimmung?“ Ihr Blick schweift zu dem neben ihr sitzenden Corvus und sie seufzt sehnsüchtig. Da Corvus nichts davon bemerkt, tritt sie ihm kräftig gegen das Schienbein und seufzt noch mal, ein wenig lauter dieses Mal. Doch Corvus registriert sie immer noch nicht. Schmollend wendet sich Diana Pupsus wieder zu, der nichts bemerkt zu haben scheint. „Ich dachte eher an einen gezügelten Appetit, an den Verzicht auf Delikatessen und die Eindämmung verschwenderischer Lebensart. Versuch dich an dem Puls, du wirst begeistert sein!“ Er taucht seinen Löffel tief in den Puls und führt den deutlich überfüllten Löffel auf Dianas Mund zu, die mit entsetztem Gesichtsausdruck die orale Vergewaltigung beidhändig abwehrt – woraufhin der Löffel sich prompt und sehr schwungvoll entleert und sein Inhalt in Richtung Zuschauermenge fliegt. Dianas entsetzter Blick folgt der Flugbahn des Puls mit gebanntem Blick. Verdammt, bei der Probe war der nie so weit geflogen! Erst ein Anstubser von Pupsus richtet ihre Aufmerksamkeit zurück auf das Stück. Sie räuspert sich schnell und ist dann gleich wieder ganz in der Rolle. „Nicht nötig, Pupsus. Als Appetitzügler fungiert bereits Camylla. Sie benimmt sich schamlos.“ Das scheint Pupsus bisher noch nicht aufgefallen zu sein, jedenfalls schaut er erstaunt drein.„Tatsächlich?“ Die Verzückung ist aus Pupsus’ Stimme herauszuhören, als er weiter spricht. „Dann lebt sie nach meiner Weltanschauung, denn Scham verwirft der Kyniker. Nacktheit ist natürlich!“ Das ist natürlich ganz und gar nicht das, was Diana hören wollte. Dementsprechend vehement ist ihre Verteidigungsrede. „Nacktheit ist Reinheit, da gebe ich dir Recht, aber gewisse Gegenden betrachte ich als mein Reservat. Geschützte Gebiete, du verstehst? Ich verabscheue Wilderer zutiefst! Derartig skrupellosen Geschöpfen muss zuleibe gerückt werden, mit der Peitsche oder notfalls auch mittels Gift.“
Der Name Caecilius metellus hatte sich inzwischen bei der Kasse ein wenig herumgesprochen, kam der Mann doch in letzter Zeit öfter.
"Ahja, gut, da brauche ich wenigstens nicht viel nachprüfen, das urteil hat wohl jeder mitbekommen. Herzlichen Glückwunsch zu dem Prozesserfolg."
Der Mann holte das Geld.
"Empfang bitte hier quittieren."
Bis diese Augen sich an das wieder dunklere Licht gewohnt hatten, liess der Türsteher die Tür offen, danach schloss er sie und ging zurück an seinen Platz.
Der Botschafter des Königs von Tylus grüsste den Gast jedoch schon vorher:
Salve, edler Herr, willkommen in meiner bescheidenen Arbeitsstube. Was kann das Königreich Tylus für euch tun?
Einige Zeit später erschienen die beiden Prätoren in Begleitung ihrer Scribae und einigen Juristen. Die Beratungen waren nicht ohne Streit verlaufen, hauptsächlich aber ging es um die Frage, wer von den beiden Prätoren an diesem Tage mit der Bezahlung der Amphore Falerner dran war, den sie immer dann tranken, wenn eine Gerichtsverhandlung erfolgreich zu Ende gebracht wurde. Aber selbst diese Frage wurde einvernehmlich geklärt, also konnte das Urteil präsentiert werden. Der Praetor Urbanus stellte sich in gewohnter Rednerpositur, ein Schriftstück in der Hand. "Silentium! Ich verlese hiermit folgendes Urteil: Der Angeklagte Medicus Germanicus Avarus, ehrenwertes Mitglied des Senates des Volkes von Rom, wird aufgrund des Verstoßes gegen Paragraph 3 Absatz 5 Lex Mercatus wegen Führen eines nicht landwirtschaftlichen Betriebes oder eines Betriebes zur Weiterverarbeitung landwirtschaftlicher Güter, namentlich eine Bäckerei und ein Architekturbüro, zu einer Bußstrafe von 20.000 Sesterzen, zahlbar innerhalb von 60 Tagen an die Staatskasse (simoff: Staatskasse II) verurteilt. Der Angeklagte wird angewiesen, die fraglichen Betriebe stillzulegen oder zu verkaufen, für die ordnungsgemäße Durchführung hat der Angeklagte zu sorgen. Der Verurteilte trägt überdies die Kosten des Verfahrens gemäß § 24.1 Abs 3 Codex Iuridicialis. Rechtsmittel gegen dieses Urteil kann innerhalb von zwei Wochen eingelegt werden." Ein Scriba verteilte die Urteile an die beiden Parteien.
MIT WIRKUNG VOM IM ZIVILVERFAHREN HAT DAS IUDICIUM MINOR DURCH Praetor Urbanus Manius Ateius Crassus NACH MÜNDLICHER VERHANDLUNG FÜR RECHT ERKANNT:
IUDICIUM MINOR
IUDICATIO
IUD MIN VI/DCCCLVII
ANTE DIEM XIII KAL NOV DCCCLVII A.U.C. (20.10.2007/104 n.Chr.)
Tiberius Caecilius Metellus
gegen
Medicus Germanicus Avarus
Praetor Peregrinus Lucius Epidius Trabea
Der Angeklagte Medicus Germanicus Avarus, ehrenwertes Mitglied des Senates des Volkes von Rom, wird aufgrund des Verstoßes gegen Paragraph 3 Absatz 5 Lex Mercatus wegen Führen eines nicht landwirtschaftlichen Betriebes oder eines Betriebes zur Weiterverarbeitung landwirtschaftlicher Güter, namentlich eine Bäckerei und ein Architekturbüro, zu einer Bußstrafe von 20.000 Sesterzen, zahlbar innerhalb von 60 Tagen an die Staatskasse, verurteilt. Der Angeklagte wird angewiesen, die fraglichen Betriebe stillzulegen oder zu verkaufen, für die ordnungsgemäße Durchführung hat der Angeklagte zu sorgen. Der Verurteilte trägt überdies die Kosten des Verfahrens gemäß § 24.1 Abs 3 Codex Iuridicialis.
ENTSCHEIDUNGSGRÜNDE:
Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass beide Betriebe, sowohl eine Bäckerei als auch ein Architekturbüro unter jene Betriebe fallen, die für Patrizier und Senatoren verboten sind zu betreiben. Eine Bäckerei kann kein Brot herstellen ohne Mehl, das seinerseits aus Getreide hergestellt werden muss. Getreide ist ein landwirtschaftliches Produkt, Mehl ist daher ein weiterverarbeitetes Produkt, da seine Form durch specificatio verändert wurde und niemals mehr in seine ursprüngliche Form zurückverwandelt werden könne. Da eine Bäckerei jedoch auf dieses weiterverarbeitende Produkt Mehl angewiesen ist, kann es schon per se kein landwirtschaftlicher Betrieb sein.
Ein Architekturbüro kann schon per definitionem kein landwirtschaftlicher Betrieb sein, da das verarbeitende Produkt Stein kein pflanzliches oder tierisches Erzeugnis ist, dies aber eine unabdingbare Voraussetzung für das Etikett "landwirtschaftlicher Betrieb" ist.
Für die Bestimmung der Strafzahlung wurde das Vermögen des Angeklagten als Basis genommen. Das Gericht sieht es aufgrund der gegenwärtigen Unsicherheit, welche Betriebe noch als landwirtschaftliche Betriebe dienen, als leichten Verstoß gegen die Lex Mercatus an, eine Bäckerei zu führen, daher hat das Gericht den im Gesetz genannten Prozentsatz von 5 Hundertstel als den richtigen bestimmt. Ein Architekturbüro als landwirtschaftlichen Betrieb zu definieren kann das Gericht hingegen aufgrund kontextbezogener Diskrepanzen nicht stattgeben, daher wurde ein Prozentsatz von 15 Hundertstel gewählt.
RECHTSMITTELBELEHRUNG:
Gegen dieses Urteil kann gemäß § 42 Abs 1 des Codex Iuridicalis innerhalb von zwei Wochen Berufung eingelegt werden.
/edit: kleiner Zusatz.
Es dauerte einige Zeit, mussten doch umfassende Beratungen getätigt werden, alle zu den Prätoren gehörenden Juristen angehört und diverse Schriften durchgelesen werden. Anschließend einigten sich die Prätoren auf eine Entscheidung und formten diese mithilfe der Juristen zu einem Urteil. Als der Schriftsatz aufgestellt und von den Schreibern in mehrfacher Ausführung kopiert wurde, erschienen die Prätoren wieder vor den Parteien. Der Prätor Urbanus entrollte das Urteil und holte tief Luft. "Silentium! Ich verlese hiermit folgendes Urteil: Das Edictum des Praefectus Urbi ist als nichtig anzusehen ebenso wie die darin angedrohten Sanktionen. Rechtsmittel gegen dieses Urteil kann innerhalb von zwei Wochen eingelegt werden." Dann verteilte der Scriba je ein Schriftstück an die beiden Parteien, auf welchem das Urteil zu lesen war.
MIT WIRKUNG VOM IM ZIVILVERFAHREN HAT DAS IUDICIUM MINOR DURCH Praetor Urbanus Manius Ateius Crassus NACH MÜNDLICHER VERHANDLUNG FÜR RECHT ERKANNT:
IUDICIUM MINOR
IUDICATIO
IUD MIN V/DCCCLVII
ANTE DIEM XIII KAL NOV DCCCLVII A.U.C. (20.10.2007/104 n.Chr.)
Quintus Tiberius Vitamalacus
gegen
Edictum Praefectus Urbi
vom ANTE DIEM XVI KAL SEP DCCCLVII A.U.C. (17.8.2007/104 n.Chr.)
Praetor Peregrinus Lucius Epidius Trabea
Das besagte Edictum des Praefectus Urbi ist als nichtig anzusehen, ebenso wie die darin angedrohten Sanktionen gegen den Kläger.
ENTSCHEIDUNGSGRÜNDE:
Das Gericht folgt dem Kommentar des Tib Caecilius Metellus, in welchem dieser feststellte, dass Landwirtschaft die zielgerichtete Erzeugung von pflanzlichen oder tierischen Produkten auf einer bewirtschafteten Fläche ist und ist überdies der Meinung, dass auch die Forstwirtschaft ein Teil der Landwirtschaft sei, da es dem Waldbesitzer ebenso wie dem Landwirt möglich ist, zielgerichtet pflanzliche Produkte, in seinem Falle nämlich Holzstämme, zu erzeugen. Weder Gesetz noch Kommentar haben jedoch die Möglichkeit des Fruchtgenusses als unabdingbar wesentliche Voraussetzung der Landwirtschaft angeführt, so dass die Argumente der beklagten Partei, weswegen die Forstwirtschaft kein Teil der Landwirtschaft sein kann, da die Bäume ohne Zutun des Menschen wachsen und von diesem nicht gezüchtet werden können, zurückgewiesen werden. Daher ist das Gericht zu der Meinung gekommen, dass aufgrund der Gesetzeslage der Gesetzgeber keine Dividierung der Forst- von der Landwirtschaft beabsichtigt und daher Sägewerke nicht unter die für Patrizier und Senatoren verbotenen Betriebe fallen.
RECHTSMITTELBELEHRUNG:
Gegen dieses Urteil kann gemäß § 42 Abs 1 des Codex Iuridicalis innerhalb von zwei Wochen Berufung eingelegt werden.
Der Magister sah verwirrt auf, als Modestus eintrat und ihn direkt ansprach. Normalerweise hatte er einen Scriba, der den Kundenkontakt pflegte, aber heute...es war eben alles irgendwie anstrengender geworden.
"Korrekt, ich bin Opimius Naso, der Magister der Septemvires. Ich werde die Prüfung abhalten."
Er erhob sich und wies dem Annaeer einen Platz zu.
"Nimm Platz, dann bekommst du die Prüfungsbögen."
Nachdem sich der Prüfling gesetzt hatte, überreichte der Opimier den Prüfungsbogen.
"Wenn du fertig bist, gibst du hier vorn bei mir wieder ab."
"In welchem Rahmen läge die Bezahlung dann etwa? Abzüglich der Materialkosten selbstverständlich..."
fragte er weiter, während er intuitiv seinen Griffel hervorholte.